Tja, das letzte war sieben Seiten lang und ich hab mir überlegt, dass
dieses Kapitel jetzt das ausführlichste wird (na ja, ich hoffe, ich kann
das ausführlicher)
Carika: tja, Remus hat halt immer Recht ... Aber ich würde mich mal fragen, ob der nicht so wie der typische ‚Schwiegervater' sein wird. DAS wird süß ...
Millicent lächelte ihn an. Ihre wolfsähnlichen kristallblauen Augen schienen sich regelrecht in seine zu bohren. Ihre Augen ließen ihn in irgendeine Art an Remus erinnern und ein mulmiges Gefühl machte sich in ihm breit. Remus würde vielleicht nicht grade fröhlich darüber sein, dass er, Harry, mit seiner Tochter auf dem Boden lag.
„Harry, du kannst mich jetzt glaube ich loslassen."Sagte Millicent und grinste breit. Erst jetzt bemerkte Harry, dass er Millicent eng umschlungen fest hielt und sie anstarrte.
„Oh natürlich!"sagte er und ließ sie schlagartig los. Harry hörte das große Gelächter der anderen, die die beiden beobachtet hatten.
„Harry, du kleiner Hecht!"hieß es von Fred 's Seite, der mit George angelaufen kam, um Harry aufzuhelfen.
„Habt ihr euch verletzt?"fragte Mr. Weasley besorgt, lächelte aber doch.
„Nein, ich bin weich gefallen und Harry scheint es auch gut zu gehen." Sagte Millicent und sah Harry grinsend an.
Harry schaute über die grinsende Masse hinweg. Alle schien es köstlich zu amüsieren, dass Harry und Millicent aufeinandergefallen waren, doch Harry empfand ein anderes Gefühl. Ein Gefühl der Zuneigung. Liebe. Doch Harry entdeckte jemand, der nicht grinste. Es waren sogar zwei Leute, die sich unterhielten und besorgt und ernst schauten. Bita und Snape standen abseits vom geschehen und redeten stark aufeinander ein.
„Wer hat den denn eingeladen."Fragte Ron angewidert, als er Harry 's Blick gefolgt war.
„Also, wenn der nur wieder mitessen will, kann er gleich wieder gehen." Sagte Fred ärgerlich und schien sich an die Tage in der Schule mit Snape zu erinnern. Harry beobachtete Bita noch länger, bis sie sich schließlich an Sirius wandte. Sirius' Grinsen schwand von seinem Gesicht und Besorgnis machte sich breit.
„Wir müssen rein gehen."Sagte Sirius ernst und winkte die anderen zu sich.
„Wieso?"sagte Fred belämmert.
„Es ist so tolles Wetter."
„Keine Widerrede! Rein!"rief Mr. Weasley und scheuchte alle herein. Harry schaute noch einmal gen Himmel. Eine dicke schwarze Wolke zog sich über ihn und plötzlich schien es merkwürdig kalt zu werden. Harry ging zurück ins Haus, die Arme verschränkt sah er, wie Mrs. Und Mr. Weasley es erst mit vereinten Kräften schafften, die Tür gegen den Druck des Windes zu zubekommen. Selbst im Haus schien es merkwürdig kalt zu werden. Harry ging mit den anderen ins Wohnzimmer zurück und setzte sich zusammen mit Millicent auf das Sofa, was für zwei Personen war. Harry war froh, dass niemand ahnte, dass seine roten Wangen nicht von der Kälte kamen. Harry hatte gedacht, dass Fred und George einen Kommentar abgelassen hätten oder jemand hätte gelacht, dass beide nebeneinander saßen, doch alle saßen bibbernd in einem Sessel und versuchten, sich mit ihrem Atem die Hände zu wärmen. Die Erinnerungen an den Sturz mit Millicent schienen zu verblassen und die Erinnerungen an die Begegnung Voldemorts kam wieder in seinen Kopf. Konnte es sein? Waren sie wirklich wieder da? Suchten sie ihn? Waren Dementoren direkt in der Nähe?
„Wir müssen es auf die Muggelart versuchen."Seufzte Bita und gab nach dem mindestens fünften Versuch auf, ein Feuer mit Magie in dem Kamin erscheinen zu lassen. „Der Wind pustet das Feuer immer wieder aus."Nebel trat aus Harry 's Mund und er fühlte sich von mal zu mal schlechter. Die Fenster im ganzen Zimmer überzogen sich langsam mit Eiskristallen und etwas schien näher zu kommen. Millicent wimmerte neben ihm lautstark und am liebsten hätte er sie in den Arm genommen, doch dies hätte nur noch mehr Gerüchte aufgewühlt. Er wollte es sich mit Millicent nicht verscherzen. Harry drehte langsam den Kopf zu Bita, die weiter zwar fröstelnd, aber immer noch kniend vor dem Kamin arbeitete und versuchte, den Kamin nach Muggelart anzubekommen.
„Hoffnungslos."Seufzte Bita und schmiss das Holz zu Boden. „Hat zufällig jemand ein Feuerzeug oder Streichhölzer dabei?"
„Wir müssten noch im Ordenszimmer welche haben."Sagte Sirius fröstelnd und drohte vor Schwäche umzufallen.
„Ich hol sie schon."Sagte Mrs. Weasley, erhob sich und lief in Richtung Keller. Sie schien wohl gemerkt zu haben, dass Sirius nicht Stand halten konnte unter der Kälte der Dementoren. Wenige Sekunden später kam sie zurück gewuselt mit einer kleinen Schachtel Streichhölzer. Bita nahm sie dankend an und versuchte es nun mit dem ersten Streichholz. Langsam führte sie den angezündeten Streichholz zum Holz, um das Feuer nicht zu erlischen. Doch kaum gelangte sie zum Kamin, schien jemand das Feuer auszupusten.
„Verdammt!"fluchte sie und zog erneut ein Streichholz aus der Schachtel, zündete ihn an und führte ihn langsamer zum Kamin. „Bitte – Bitte -" murmelte sie vor sich hin. Langsam legte sie das Streichhölzchen in das Holz. Das Feuer flackerte und drohte wieder auszugehen. „Komm schon." Murmelte sie und gespannt verfolgten die anderen das Geschehen. Das Feuer flackerte erneut auf und – erlöschte.
„Verdammt!"trat es erneut von Bita her und sie schaute in die Schachtel. „Jetzt habe ich nur noch einen Versuch."Sagte sie und hielt den letzten Streichholz hoch. „Wenn das Feuer nicht angeht, wird es hier zum erfrieren kalt und das im wahrsten Sinne des Wortes."
„Bist du dir sicher, dass es der Wind ist, der es ständig auspustet?" fragte Sirius und kniete sich neben ihr.
„Was meinst du damit?"Doch bevor Sirius antworten konnte, kicherte jemand aus dem Kamin. Sirius steckte den Kopf in den Kamin und schaute nach oben.
„Du verdammter Gnom! Mach, das du verschwindest!"rief Sirius den Kamin hoch. Ein erneutes Kichern ertönte.
„Stupor!"rief Bita den Kamin empor und das Kichern hörte auf. Stattdessen war nun ein PLOMP zu vernehmen, mit dem der leblose Körper des Gnomes auf das Holz aufschlug.
„Ich dachte, wir hätten alle beseitigt."Brummte Sirius und packte den Gnom am Bein.
„Tja, da war wohl doch noch ein Untermieter."Angewidert schleppte Sirius den Gnom hinaus in die eisige Kälte, schmiss ihn hinaus und schloss die Tür mühsam.
„Mir ist so kalt."Wimmerte Ginny, die in den Armen ihrer Mutter lag.
„Ist ja schon gut, Ginny."Sagte Mrs. Weasley und drückte sie fest an sich. Harry bemerkte, dass Millicent aufgehört hatte zu wimmern. Harry blickte sie an. Er sah Trauer in ihren Augen, als sie Ginny und Mrs. Weasley so sah. Lupin schien dies ebenfalls zu bemerken, ging zu ihr hinüber und nahm sie in den Arm.
„Ok. Dann wünscht mir Glück."Meinte Bita und nahm den letzten Streichholz.
„Ich gehe schon mal die Decken holen."Seufzte Mr. Weasley und ging in Richtung Tür nach oben.
„Dann wollen wir mal."Sagte Bita und zündete das letzte Streichholz an. Langsam führte sie erneut das Streichholz zum Kamin. Die Flamme fackelte und Bita stieß die Luft scharf aus. Langsam legte sie das Streichholz in das Holz und pustete vorsichtig dagegen. Ein paar Funken sprühten und das Feuer – schien anzugehen. „Na also!"sagte Bita freudig und stand auf.
„Ich hab die Decken mitgebracht!"sagte Mr. Weasley und brachte mindestens achtzehn Decken gestapelt auf den Armen in den verschiedensten Farben mit. Er verteilte sie an die Gäste, nahm sich selbst eine und setzte sich neben seine Frau. Stunden schienen zu vergehen, die Kälte wurde immer schlimmer und kein Ende war in Sicht. Die Dementoren schienen das ganze Haus eingekreist zu haben.
„Wir müssen rausgehen!"sagte Bita nun entschlossen, als selbst die Körperwärme von Sirius nicht mehr ausreichte (ich konnt 's mir nicht verkneifen xD). Warum war Bita nun bei Sirius? Sie hatte sich doch sonst nicht viel um ihn geschert? Hatte Harry völlig unrecht? Vielleicht wollten sie den Orden einfach nicht damit belasten.
„Was hast du vor? Rausrennen und ein paar Patronen losfeuern?"sagte Remus und rieb Millicent 's Arm, damit ihr wärmer wurde.
„Immerhin besser als hier rumzusitzen und hier zu erfrieren."
„Aber warum ist es plötzlich so kalt?"warf Harry in das Gespräch ein. „Ich meine, ich höre nicht meine Eltern. Mir ist einfach nur Kalt."
„Du meinst, dass dir Kalt ist. In Wahrheit ist das die Kälte und Grausamkeit der Dementoren. Jetzt, da sie Diener Voldemorts sind, können sie es voll ausleben."Brummte Sirius und packte sich in die Decke ein. Bita war bereits aufgestanden und zum Fenster gegangen.
„Das müssen mindestens Tausende von denen sein. Wie passten die denn alle in Askaban rein?"sagte Bita und schaute weiter aus dem Fenster, was Harry sehr an Tante Petunia 's heimliche Beobachtungen der Nachbarn erinnerte.
„Die vermehren sich schnell. Ich will nicht wissen, wie viele die schon die Seele entnommen haben."Brummte Sirius und rieb sich die Hände.
„Hunderte. Doch keiner weiß es bis jetzt."Murmelte Bita, doch eher redete sie mit sich selber.
„Was?"sagte Sirius abwesend, als ob er sich verhört hätte.
„Nichts. Ich hab nur laut gedacht."Keiner stellte weitere Fragen über das Gesagte, doch Harry würde so vieles gerne fragen. Warum wollte der Jäger plötzlich sein Freund sein? Warum hatte Harry niemandem etwas von der Begegnung erzählt? Vertraute er niemandem mehr? Schließlich ist er jetzt sechszehn und er ist in seiner Meinung alt genug um selber zu entscheiden. Stunden schienen zu vergehen, doch die Dementoren schienen nicht zu weichen. Sie schienen regelrecht auf der Lauer zu sein, warteten darauf, dass jemand rauskam, dem sie die Seele nehmen konnten. Harry fühlte sich, als ob auf ihm ein riesiger Eiswürfel liegen würde, der langsam dahin über seinen ganzen Körper schmilz. Die Kälte wurde langsam unerträglich und plötzlich hörte Harry jemanden rufen.
„Nein, bitte, nicht Harry!"rief eine Frauenstimme, doch sie wurde nur ausgelacht. Grünes Licht flackerte über seine Augen, dann Stille. Seine Erinnerung schien nicht zu enden. Sie schien – ihm mehr zu zeigen.
„Hallo."Brummte eine Stimme direkt hinter Harry. Er drehte sich blitzschnell um. Genau hinter ihm stand ein Mann mit einem Zweig bedecktem Umhang und einen försterähnlichen Hut. Er grinste ihn mit seinen maisgelben Zähnen an.
„Was – Wie kommen Sie -"
„Was ich in deiner Erinnerung suche? Nun, sehr vieles, Harry. Doch ich muss dir leider beichten, dass dieses geplant war. Ich musste noch einmal mit dir reden."
„Und worüber?"
„Über unsere Abmachung."
„Ich habe nie etwas mit ihnen vereinbart?!"Der Jäger schnalzte mit der Zunge.
„Hab ich dir immer noch nichts beigebracht?"lehrte der Jäger ihn wie ein Lehrer. „Wenn du das Blut ALCAZARS vergießt, wirst du deinen Paten retten – Ach, Sirius?"fuhr der Jäger fort, drehte sich auf der Ferse um und machte eine Geste, als ob er seinen Butler holen würde. Ein großer Mann mit langen schwarzen Haaren und ausgemergeltem Gesicht erschien genau zu seinen Füßen. Es war Sirius.
„Sirius!"keuchte Harry und bückte sich nach ihm.
„Sieh in dieses unschuldige Gesicht, Potter. Ihm ergeht es schlecht in Alcazar 's Gefängnis."
„Aber- wenn Sie doch mit ihm reden können, warum können Sie ihm nicht helfen?"sagte Harry und schaute seinen keuchenden Paten an. Der Jäger schnippte mit dem Finger und Sirius verschwand.
„Du siehst nur ein Hologramm von ihm. Er kann dich weder hören, noch sehen."Der Jäger schaute einige Momente in Harry 's schockiertes Gesicht, bis er fortfuhr. „Also, bist du bereit, Alcazar zu töten?"sagte er und streckte ihm die Hand entgegen. Harry sah auf die Hand. Er würde ein Pakt mit dem Bösen eingehen. Oder war das Böse gar nicht das Böse? Vielleicht war Harry auf der falschen Seite. Zögernd nahm Harry die Hand an. Er sah noch, wie der Jäger ihn angrinste, bis er die sanfte Stimme von Remus hörte.
„Harry, wach auf!"
„Hey, warte, er kommt zu sich!"
„Verdammt."War es murmelnd von Snape zu hören.
„Harry, was ist passiert?"
„I- Ich -"
„Lasst ihn doch erst mal zu Luft kommen."Ertönte Mrs. Weasley 's nörgelnde Stimme.
"W- Was ist passiert?" Harry schaute sich um. Er lag auf dem Teppich des Wohnzimmers vor der Couch, auf der er zuvor gelegen hatte und jemand hatte ihn zugedeckt.
„Das könnten wir dich fragen."Meinte Bita, die sichtlich besorgt schien. „Du bist einfach von der Couch gerutscht -"Wenn Blicke töten könnten, dann wäre Bita sofort tot umgefallen. Harry warf ihr einen bösen Blick zu und dieser ließ Bita verstummen. Bita stierte in Harry 's Augen. Sie schien zu wissen, was Harry gesehen hatte, sagte aber nichts.
„Na, komm erst mal wieder hoch."Sagte Sirius und half den wackeligen Harry auf die Beine zu kommen. „Also", begann Remus, als Harry wieder auf dem Sofa saß. „Was ist passiert?"
„Ich ähm – hab nur wieder Mum und Dad gehört."Mitfühlende Blicke trafen Harry und am liebsten wäre er in sein Zimmer gestürmt, um nachdenken zu können. Wieder saßen alle bibbernd und wimmernd im Kreis und warteten vergeblich darauf, dass die Dementoren verschwanden, doch plötzlich schoss Bita auf.
„Ich geh da jetzt raus. Mir reicht 's."
„Nein!"Sirius stand so schnell auf, dass er den Sessel wegrückte. „Bist du wahnsinnig? Du kommst nicht gegen die alle an!"
„Ich habe Askaban erlebt. Ich habe Menschen sterben gesehen, dann werde ich das auch schaffen."
„Wir kommen mit dir."Sagte Remus, der ebenfalls aufgestanden war.
„Nein, ihr alle bleibt hier. Ich habe einen Plan."
„Und wie soll der aussehen?"brummte Mad-Eye, blieb aber sitzen. „Willst du rausspazieren und dich schon wieder opfern? Vielleicht kannst du mit ihnen ja bei einer Tasse Tee reden!"prustete Mad-Eye. Harry war es sehr stark aufgefallen, dass Mad-Eye ihr nicht recht traute. Er schien sie immer mit seinem magischen Auge anzusehen.
„Nein, mein lieber Moody. Ich habe etwas anderes vor."Sagte sie und schien ihn zu verspotten. „Natürlich können wir auch hier hocken und uns weiter die Freude auspumpen lassen."Mad-Eye schwieg. „Also, ich habe mir gedacht, dass, wenn die Dementoren denken, dass ich Alcazar bin, werden sie vielleicht auf mein Kommando hören. Dann haben wir genug Zeit, um uns zu wappnen."Niemand sagte mehr ein Wort. Bita wartete noch einige Sekunden, bis sie zur Tür hinausrauschte.
„Harry, bleib hier."Sagte Sirius, als Harry zur Tür rauschte.
„Ich will doch nur zusehen!"
Harry beobachtete Bita, wie sie langsam auf die Dementoren zuging, die ebenfalls nun ein paar Schritte näher kamen. Dann blieb sie stehen und hob die Hand. Die Dementoren blieben stehen und lauschten.
„Meine Freunde,"hörte Harry Bita klar und deutlich. „Endlich ist die Zeit der Freiheit gekommen -"
„Pass doch auf!"zischte Harry, als Ron auf seinen Fuß trat.
„Ich, Ana Alcazar, habe so eben mit Voldemort gesprochen und er hat mir den Auftrag gegeben, Potter zu töten. Geht, denn Voldemort hat eine viel bessere Aufgabe für euch."
„Und woher wissen wir, dass wir euch trauen können? Schließlich habt ihr schon einmal den dunklen Lord hintergegangen. Wir wollen sehen, wir ihr Potter tötet -"
„SCHWEIG, DU ELENDER UNTERTANE!"rief Bita und mit einem Schlenker ihres Handgelenkes wurde der Dementor nach hinten geschleudert. „Du wagst es, mir nicht zu vertrauen? Dafür wird Voldemort dich hart bestrafen!" Der Dementor schwieg und ging rückwärts zu den anderen. „Nun geht! Ich will euch nie wieder hier sehen!"Als ob die Dementoren sich in Luft auflösen würden, verschwanden sie. Bita drehte sich um und ging zurück ins Haus. Harry sah ein breites Grinsen auf ihrem Gesicht.
„Ich wollte schon immer mal Schauspielerin werden."
Harry kapselte sich von dem in seinen Ohren belanglosen Themen über Quidditch oder Hogwarts ab und verschwand, ohne das jemand Notiz nahm aus dem Wohnzimmer und verschwand nach oben. Es lagen noch so viele Räume vor ihm, die er noch nicht gesehen hatte und es war knapp noch einen Monat hin, bis er nach Hogwarts musste. Eine Tür an der Decke erinnerte ihn stark an die Tür zu Trelawney 's Klassenzimmer. Er zog am Faden und die Tür schien von alleine aufzugehen. Er stieg die Leiter hinauf und fand sich in einem runden Raum wieder. Überall hangen die verschiedensten Spiegel an den Wänden und sogar an der Decke. Über jedem Spiegel stand ein goldenes Schild mit einer Aufschrift. Harry ging näher heran, um sie besser sehen zu können. An manchen standen: Liebe, Freude aber auch Leid und Trauer. Doch an einem Spiegel blieb Harry stehen. Die goldene Aufschrift glänzte hell und auf ihr stand: „Der was- wäre-wenn Spiegel. Einfach wünschen und reinspringen. Rückkehr ausgeschlossen." Harry strich über den Spiegel und als ob Harry Wasser berühren würde, bildeten sich kleine Ringe. Er streckte den Kopf näher zum Spiegel und konnte nun etwas erkennen. Er sah seine Eltern. Sie saßen wahrscheinlich in der Küche, während sein Vater die Zeitung las und seine Mutter das essen kochte. Beide schienen entspannt zu sitzen und schienen keine Sorgen zu haben.
„Wo ist Harry eigentlich hingegangen?"hörte er seine Mutter sagen. Es war eine weiche Stimme, die sie hatte.
„Er ist glaub ich mit Ron und Willow rausgegangen."Willow? Wer war Willow?
„Ich finde es toll, dass Harry sich so viel um die kleine kümmert."
„Sirius und Bita haben sehr viel um die Ohren in der letzten Zeit."James blätterte seine Zeitung um.
„Was ist eigentlich nun mit Millicent?"James senkte die Zeitung und Harry sah sein breites Grinsen, doch wurde er etwas rot.
„Als ich gestern in Harry 's Zimmer ging, habe ich die beiden beim Küssen erwischt. Aber es wäre besser, wenn wir es Remus noch nicht sagen. Du weißt doch, wie er darauf reagieren würde -"
„Harry?"sagte eine Stimme hinter Harry. Er wirbelte herum. Millicent stand im Türrahmen. „Was machst du denn hier?"
„Ähm – nichts."Harry wich vom Spiegel zurück. Millicent kam näher. Sie sah hoch zum Schild, las sich es durch und machte einen besorgten Gesichtsausdruck.
„Ich weiß, dass du deine Eltern vermisst."Sagte Millicent behutsam. Harry sah zum Spiegel. „Aber du kannst nicht diese Welt hinter dir lassen. Was wird aus diesem Sirius, den du kennst? Der Gefangener von Askaban war?"
„Ich bin schnell vergessen."Sagte Harry betrübt und strich über den Spiegel.
„Nein. Niemand kann dich so schnell vergessen. Wenn du durch diesen Spiegel gehst, wirst du weglaufen. Weglaufen vor der Realität."
„Das ist mir egal. Ich möchte nur einmal von meiner Mum oder meinem Dad in den Arm genommen werden."Harry war es peinlich, dies gesagt zu haben, denn es hörte sich kindisch an, doch Millicent zeigte keine Rührung. Millicent sah zum Spiegel. Sie schien Harry 's Wunsch zu sehen. Harry stellte sich genau vor dem Spiegel, damit er ihr die Sicht versperrte.
„Warum kannst du -"
„Weil dein Wunsch so furchtbar groß ist."Harry sah zum Spiegel. Millicent stand genau neben seinem Vater und Harry schien sich sicher zu sein, dass Millicent hören konnte, was er sagte.
„Du kannst mich ‚Schwiegerpapa' nennen."Grinste James Millicent an und Harry drehte schnell den Kopf zu Millicent.
„Harry, ich weiß es. Sogar schon sehr lange. Jeder merkt es hier, dass du -"
„Nein, sag es nicht. Es ist zu entgültig."Millicent schien seine Worte nicht zu verstehen. Harry auch nicht. War er sich wirklich sicher, ob er Millicent liebte.
„Ich habe keineswegs vor, dich in irgendeine Weise auszulachen oder sonstiges. Aber warum willst du ein anderes Leben haben?"
„Ich möchte kein Waise sein. Ich möchte die Dursley 's nicht kennen."
„Du kennst sie aber und du wirst nichts dagegen tun können."
„Doch kann ich."Sagte Harry und wandte sich zum Spiegel.
„Wenn du dort durch gehst,"begann Millicent, während Harry sich zu ihr rumdrehte. „Muss ich dir wohl oder übel hinterher."
„Du könntest nie mehr zurück."
„Ich will dich aber nicht verlieren."Harry 's Magen machte einen Hüpfer. „Als Freund."Fügte Millicent rasch hinzu. Harry 's Magen verkrampfte sich.
„Harry, du kannst nicht einfach dort reingehen und dein Leben zurück lassen."
„Und ob ich kann!"schrie Harry sie nun an.
„Schrei mich nicht an!"schrie Millicent zurück.
„Ich schreie nicht!"sagte Harry noch lauter. Millicent schwieg, bevor sie fortfuhr.
„Schön! Bitte! Geh doch dadurch und lass deinen Paten und all die anderen spüren, wie du dich gefühlt hast, als Sirius weg war!"Millicent rauschte nach links durch eine Tür, die Harry zuvor nicht bemerkt hatte. Er schaute vom Spiegel zur Tür, von der Tür zum Spiegel, bevor er Millicent nachging.
Harry konnte gerade noch die Balance halten, denn sonst wäre er vom Dach gestürzt – Moment mal, vom Dach? Zu Harry 's linken war nichts weiter als der große Grimauldplatz, dessen Bäume im wind wehten. Zu Harry 's rechten saß – Millicent, die ihr Gesicht in die Knie drückte. Schuldgefühle machten sich in Harry breit, dass er ihr solch eine Angst gemacht hatte. Langsam und vorsichtig ging er hinüber zu ihr und setzte sich. Harry schwieg und schaute in die Ferne, während sein Haar im Wind noch mehr zerzauste.
„Ich erinnere mich manchmal an Dinge aus der Vergangenheit."Begann nun Millicent und brach somit die Stille. „Ich erinnere mich daran, dass ich in einer Dezember nacht weinte. Menschen schrieen. Ein großes Feuer loderte. Dann bricht die Erinnerung ab. Dann erinnere ich mich noch an blonde Haare, die fast weiß waren und an Blut – viel Blut."
„Der Tod deiner Mutter ..."Millicent nickte.
„Harry, ich weiß, was du fühlst. Ich weiß, dass du sie vermisst. Aber denk doch mal an die Menschen, denen du Leiden zufügen würdest, wen du wegwärst."Harry sah in die Ferne.
„Denk an Ron, Hermine oder – an mich."Harry schaute zu ihr. Eine kleine Träne rann ihre Wange hinunter und Harry trocknete sie mit seiner Hand, bevor sie hinunter tropfte. Harry streichelte ihre Wange und beugte sich näher vor. Millicent zögerte, bevor sich ihre Lippen schließlich vereinigten (Oh mein Gott, was hab ich denn da wieder geschrieben.) Harry war sich sicher, dass er jetzt den weltbesten Patronus hinbekommen würde, der die Welt je gesehen hatte.
Woah schon wieder so 'n großer Eumel PLZ R&R
Carika: tja, Remus hat halt immer Recht ... Aber ich würde mich mal fragen, ob der nicht so wie der typische ‚Schwiegervater' sein wird. DAS wird süß ...
Millicent lächelte ihn an. Ihre wolfsähnlichen kristallblauen Augen schienen sich regelrecht in seine zu bohren. Ihre Augen ließen ihn in irgendeine Art an Remus erinnern und ein mulmiges Gefühl machte sich in ihm breit. Remus würde vielleicht nicht grade fröhlich darüber sein, dass er, Harry, mit seiner Tochter auf dem Boden lag.
„Harry, du kannst mich jetzt glaube ich loslassen."Sagte Millicent und grinste breit. Erst jetzt bemerkte Harry, dass er Millicent eng umschlungen fest hielt und sie anstarrte.
„Oh natürlich!"sagte er und ließ sie schlagartig los. Harry hörte das große Gelächter der anderen, die die beiden beobachtet hatten.
„Harry, du kleiner Hecht!"hieß es von Fred 's Seite, der mit George angelaufen kam, um Harry aufzuhelfen.
„Habt ihr euch verletzt?"fragte Mr. Weasley besorgt, lächelte aber doch.
„Nein, ich bin weich gefallen und Harry scheint es auch gut zu gehen." Sagte Millicent und sah Harry grinsend an.
Harry schaute über die grinsende Masse hinweg. Alle schien es köstlich zu amüsieren, dass Harry und Millicent aufeinandergefallen waren, doch Harry empfand ein anderes Gefühl. Ein Gefühl der Zuneigung. Liebe. Doch Harry entdeckte jemand, der nicht grinste. Es waren sogar zwei Leute, die sich unterhielten und besorgt und ernst schauten. Bita und Snape standen abseits vom geschehen und redeten stark aufeinander ein.
„Wer hat den denn eingeladen."Fragte Ron angewidert, als er Harry 's Blick gefolgt war.
„Also, wenn der nur wieder mitessen will, kann er gleich wieder gehen." Sagte Fred ärgerlich und schien sich an die Tage in der Schule mit Snape zu erinnern. Harry beobachtete Bita noch länger, bis sie sich schließlich an Sirius wandte. Sirius' Grinsen schwand von seinem Gesicht und Besorgnis machte sich breit.
„Wir müssen rein gehen."Sagte Sirius ernst und winkte die anderen zu sich.
„Wieso?"sagte Fred belämmert.
„Es ist so tolles Wetter."
„Keine Widerrede! Rein!"rief Mr. Weasley und scheuchte alle herein. Harry schaute noch einmal gen Himmel. Eine dicke schwarze Wolke zog sich über ihn und plötzlich schien es merkwürdig kalt zu werden. Harry ging zurück ins Haus, die Arme verschränkt sah er, wie Mrs. Und Mr. Weasley es erst mit vereinten Kräften schafften, die Tür gegen den Druck des Windes zu zubekommen. Selbst im Haus schien es merkwürdig kalt zu werden. Harry ging mit den anderen ins Wohnzimmer zurück und setzte sich zusammen mit Millicent auf das Sofa, was für zwei Personen war. Harry war froh, dass niemand ahnte, dass seine roten Wangen nicht von der Kälte kamen. Harry hatte gedacht, dass Fred und George einen Kommentar abgelassen hätten oder jemand hätte gelacht, dass beide nebeneinander saßen, doch alle saßen bibbernd in einem Sessel und versuchten, sich mit ihrem Atem die Hände zu wärmen. Die Erinnerungen an den Sturz mit Millicent schienen zu verblassen und die Erinnerungen an die Begegnung Voldemorts kam wieder in seinen Kopf. Konnte es sein? Waren sie wirklich wieder da? Suchten sie ihn? Waren Dementoren direkt in der Nähe?
„Wir müssen es auf die Muggelart versuchen."Seufzte Bita und gab nach dem mindestens fünften Versuch auf, ein Feuer mit Magie in dem Kamin erscheinen zu lassen. „Der Wind pustet das Feuer immer wieder aus."Nebel trat aus Harry 's Mund und er fühlte sich von mal zu mal schlechter. Die Fenster im ganzen Zimmer überzogen sich langsam mit Eiskristallen und etwas schien näher zu kommen. Millicent wimmerte neben ihm lautstark und am liebsten hätte er sie in den Arm genommen, doch dies hätte nur noch mehr Gerüchte aufgewühlt. Er wollte es sich mit Millicent nicht verscherzen. Harry drehte langsam den Kopf zu Bita, die weiter zwar fröstelnd, aber immer noch kniend vor dem Kamin arbeitete und versuchte, den Kamin nach Muggelart anzubekommen.
„Hoffnungslos."Seufzte Bita und schmiss das Holz zu Boden. „Hat zufällig jemand ein Feuerzeug oder Streichhölzer dabei?"
„Wir müssten noch im Ordenszimmer welche haben."Sagte Sirius fröstelnd und drohte vor Schwäche umzufallen.
„Ich hol sie schon."Sagte Mrs. Weasley, erhob sich und lief in Richtung Keller. Sie schien wohl gemerkt zu haben, dass Sirius nicht Stand halten konnte unter der Kälte der Dementoren. Wenige Sekunden später kam sie zurück gewuselt mit einer kleinen Schachtel Streichhölzer. Bita nahm sie dankend an und versuchte es nun mit dem ersten Streichholz. Langsam führte sie den angezündeten Streichholz zum Holz, um das Feuer nicht zu erlischen. Doch kaum gelangte sie zum Kamin, schien jemand das Feuer auszupusten.
„Verdammt!"fluchte sie und zog erneut ein Streichholz aus der Schachtel, zündete ihn an und führte ihn langsamer zum Kamin. „Bitte – Bitte -" murmelte sie vor sich hin. Langsam legte sie das Streichhölzchen in das Holz. Das Feuer flackerte und drohte wieder auszugehen. „Komm schon." Murmelte sie und gespannt verfolgten die anderen das Geschehen. Das Feuer flackerte erneut auf und – erlöschte.
„Verdammt!"trat es erneut von Bita her und sie schaute in die Schachtel. „Jetzt habe ich nur noch einen Versuch."Sagte sie und hielt den letzten Streichholz hoch. „Wenn das Feuer nicht angeht, wird es hier zum erfrieren kalt und das im wahrsten Sinne des Wortes."
„Bist du dir sicher, dass es der Wind ist, der es ständig auspustet?" fragte Sirius und kniete sich neben ihr.
„Was meinst du damit?"Doch bevor Sirius antworten konnte, kicherte jemand aus dem Kamin. Sirius steckte den Kopf in den Kamin und schaute nach oben.
„Du verdammter Gnom! Mach, das du verschwindest!"rief Sirius den Kamin hoch. Ein erneutes Kichern ertönte.
„Stupor!"rief Bita den Kamin empor und das Kichern hörte auf. Stattdessen war nun ein PLOMP zu vernehmen, mit dem der leblose Körper des Gnomes auf das Holz aufschlug.
„Ich dachte, wir hätten alle beseitigt."Brummte Sirius und packte den Gnom am Bein.
„Tja, da war wohl doch noch ein Untermieter."Angewidert schleppte Sirius den Gnom hinaus in die eisige Kälte, schmiss ihn hinaus und schloss die Tür mühsam.
„Mir ist so kalt."Wimmerte Ginny, die in den Armen ihrer Mutter lag.
„Ist ja schon gut, Ginny."Sagte Mrs. Weasley und drückte sie fest an sich. Harry bemerkte, dass Millicent aufgehört hatte zu wimmern. Harry blickte sie an. Er sah Trauer in ihren Augen, als sie Ginny und Mrs. Weasley so sah. Lupin schien dies ebenfalls zu bemerken, ging zu ihr hinüber und nahm sie in den Arm.
„Ok. Dann wünscht mir Glück."Meinte Bita und nahm den letzten Streichholz.
„Ich gehe schon mal die Decken holen."Seufzte Mr. Weasley und ging in Richtung Tür nach oben.
„Dann wollen wir mal."Sagte Bita und zündete das letzte Streichholz an. Langsam führte sie erneut das Streichholz zum Kamin. Die Flamme fackelte und Bita stieß die Luft scharf aus. Langsam legte sie das Streichholz in das Holz und pustete vorsichtig dagegen. Ein paar Funken sprühten und das Feuer – schien anzugehen. „Na also!"sagte Bita freudig und stand auf.
„Ich hab die Decken mitgebracht!"sagte Mr. Weasley und brachte mindestens achtzehn Decken gestapelt auf den Armen in den verschiedensten Farben mit. Er verteilte sie an die Gäste, nahm sich selbst eine und setzte sich neben seine Frau. Stunden schienen zu vergehen, die Kälte wurde immer schlimmer und kein Ende war in Sicht. Die Dementoren schienen das ganze Haus eingekreist zu haben.
„Wir müssen rausgehen!"sagte Bita nun entschlossen, als selbst die Körperwärme von Sirius nicht mehr ausreichte (ich konnt 's mir nicht verkneifen xD). Warum war Bita nun bei Sirius? Sie hatte sich doch sonst nicht viel um ihn geschert? Hatte Harry völlig unrecht? Vielleicht wollten sie den Orden einfach nicht damit belasten.
„Was hast du vor? Rausrennen und ein paar Patronen losfeuern?"sagte Remus und rieb Millicent 's Arm, damit ihr wärmer wurde.
„Immerhin besser als hier rumzusitzen und hier zu erfrieren."
„Aber warum ist es plötzlich so kalt?"warf Harry in das Gespräch ein. „Ich meine, ich höre nicht meine Eltern. Mir ist einfach nur Kalt."
„Du meinst, dass dir Kalt ist. In Wahrheit ist das die Kälte und Grausamkeit der Dementoren. Jetzt, da sie Diener Voldemorts sind, können sie es voll ausleben."Brummte Sirius und packte sich in die Decke ein. Bita war bereits aufgestanden und zum Fenster gegangen.
„Das müssen mindestens Tausende von denen sein. Wie passten die denn alle in Askaban rein?"sagte Bita und schaute weiter aus dem Fenster, was Harry sehr an Tante Petunia 's heimliche Beobachtungen der Nachbarn erinnerte.
„Die vermehren sich schnell. Ich will nicht wissen, wie viele die schon die Seele entnommen haben."Brummte Sirius und rieb sich die Hände.
„Hunderte. Doch keiner weiß es bis jetzt."Murmelte Bita, doch eher redete sie mit sich selber.
„Was?"sagte Sirius abwesend, als ob er sich verhört hätte.
„Nichts. Ich hab nur laut gedacht."Keiner stellte weitere Fragen über das Gesagte, doch Harry würde so vieles gerne fragen. Warum wollte der Jäger plötzlich sein Freund sein? Warum hatte Harry niemandem etwas von der Begegnung erzählt? Vertraute er niemandem mehr? Schließlich ist er jetzt sechszehn und er ist in seiner Meinung alt genug um selber zu entscheiden. Stunden schienen zu vergehen, doch die Dementoren schienen nicht zu weichen. Sie schienen regelrecht auf der Lauer zu sein, warteten darauf, dass jemand rauskam, dem sie die Seele nehmen konnten. Harry fühlte sich, als ob auf ihm ein riesiger Eiswürfel liegen würde, der langsam dahin über seinen ganzen Körper schmilz. Die Kälte wurde langsam unerträglich und plötzlich hörte Harry jemanden rufen.
„Nein, bitte, nicht Harry!"rief eine Frauenstimme, doch sie wurde nur ausgelacht. Grünes Licht flackerte über seine Augen, dann Stille. Seine Erinnerung schien nicht zu enden. Sie schien – ihm mehr zu zeigen.
„Hallo."Brummte eine Stimme direkt hinter Harry. Er drehte sich blitzschnell um. Genau hinter ihm stand ein Mann mit einem Zweig bedecktem Umhang und einen försterähnlichen Hut. Er grinste ihn mit seinen maisgelben Zähnen an.
„Was – Wie kommen Sie -"
„Was ich in deiner Erinnerung suche? Nun, sehr vieles, Harry. Doch ich muss dir leider beichten, dass dieses geplant war. Ich musste noch einmal mit dir reden."
„Und worüber?"
„Über unsere Abmachung."
„Ich habe nie etwas mit ihnen vereinbart?!"Der Jäger schnalzte mit der Zunge.
„Hab ich dir immer noch nichts beigebracht?"lehrte der Jäger ihn wie ein Lehrer. „Wenn du das Blut ALCAZARS vergießt, wirst du deinen Paten retten – Ach, Sirius?"fuhr der Jäger fort, drehte sich auf der Ferse um und machte eine Geste, als ob er seinen Butler holen würde. Ein großer Mann mit langen schwarzen Haaren und ausgemergeltem Gesicht erschien genau zu seinen Füßen. Es war Sirius.
„Sirius!"keuchte Harry und bückte sich nach ihm.
„Sieh in dieses unschuldige Gesicht, Potter. Ihm ergeht es schlecht in Alcazar 's Gefängnis."
„Aber- wenn Sie doch mit ihm reden können, warum können Sie ihm nicht helfen?"sagte Harry und schaute seinen keuchenden Paten an. Der Jäger schnippte mit dem Finger und Sirius verschwand.
„Du siehst nur ein Hologramm von ihm. Er kann dich weder hören, noch sehen."Der Jäger schaute einige Momente in Harry 's schockiertes Gesicht, bis er fortfuhr. „Also, bist du bereit, Alcazar zu töten?"sagte er und streckte ihm die Hand entgegen. Harry sah auf die Hand. Er würde ein Pakt mit dem Bösen eingehen. Oder war das Böse gar nicht das Böse? Vielleicht war Harry auf der falschen Seite. Zögernd nahm Harry die Hand an. Er sah noch, wie der Jäger ihn angrinste, bis er die sanfte Stimme von Remus hörte.
„Harry, wach auf!"
„Hey, warte, er kommt zu sich!"
„Verdammt."War es murmelnd von Snape zu hören.
„Harry, was ist passiert?"
„I- Ich -"
„Lasst ihn doch erst mal zu Luft kommen."Ertönte Mrs. Weasley 's nörgelnde Stimme.
"W- Was ist passiert?" Harry schaute sich um. Er lag auf dem Teppich des Wohnzimmers vor der Couch, auf der er zuvor gelegen hatte und jemand hatte ihn zugedeckt.
„Das könnten wir dich fragen."Meinte Bita, die sichtlich besorgt schien. „Du bist einfach von der Couch gerutscht -"Wenn Blicke töten könnten, dann wäre Bita sofort tot umgefallen. Harry warf ihr einen bösen Blick zu und dieser ließ Bita verstummen. Bita stierte in Harry 's Augen. Sie schien zu wissen, was Harry gesehen hatte, sagte aber nichts.
„Na, komm erst mal wieder hoch."Sagte Sirius und half den wackeligen Harry auf die Beine zu kommen. „Also", begann Remus, als Harry wieder auf dem Sofa saß. „Was ist passiert?"
„Ich ähm – hab nur wieder Mum und Dad gehört."Mitfühlende Blicke trafen Harry und am liebsten wäre er in sein Zimmer gestürmt, um nachdenken zu können. Wieder saßen alle bibbernd und wimmernd im Kreis und warteten vergeblich darauf, dass die Dementoren verschwanden, doch plötzlich schoss Bita auf.
„Ich geh da jetzt raus. Mir reicht 's."
„Nein!"Sirius stand so schnell auf, dass er den Sessel wegrückte. „Bist du wahnsinnig? Du kommst nicht gegen die alle an!"
„Ich habe Askaban erlebt. Ich habe Menschen sterben gesehen, dann werde ich das auch schaffen."
„Wir kommen mit dir."Sagte Remus, der ebenfalls aufgestanden war.
„Nein, ihr alle bleibt hier. Ich habe einen Plan."
„Und wie soll der aussehen?"brummte Mad-Eye, blieb aber sitzen. „Willst du rausspazieren und dich schon wieder opfern? Vielleicht kannst du mit ihnen ja bei einer Tasse Tee reden!"prustete Mad-Eye. Harry war es sehr stark aufgefallen, dass Mad-Eye ihr nicht recht traute. Er schien sie immer mit seinem magischen Auge anzusehen.
„Nein, mein lieber Moody. Ich habe etwas anderes vor."Sagte sie und schien ihn zu verspotten. „Natürlich können wir auch hier hocken und uns weiter die Freude auspumpen lassen."Mad-Eye schwieg. „Also, ich habe mir gedacht, dass, wenn die Dementoren denken, dass ich Alcazar bin, werden sie vielleicht auf mein Kommando hören. Dann haben wir genug Zeit, um uns zu wappnen."Niemand sagte mehr ein Wort. Bita wartete noch einige Sekunden, bis sie zur Tür hinausrauschte.
„Harry, bleib hier."Sagte Sirius, als Harry zur Tür rauschte.
„Ich will doch nur zusehen!"
Harry beobachtete Bita, wie sie langsam auf die Dementoren zuging, die ebenfalls nun ein paar Schritte näher kamen. Dann blieb sie stehen und hob die Hand. Die Dementoren blieben stehen und lauschten.
„Meine Freunde,"hörte Harry Bita klar und deutlich. „Endlich ist die Zeit der Freiheit gekommen -"
„Pass doch auf!"zischte Harry, als Ron auf seinen Fuß trat.
„Ich, Ana Alcazar, habe so eben mit Voldemort gesprochen und er hat mir den Auftrag gegeben, Potter zu töten. Geht, denn Voldemort hat eine viel bessere Aufgabe für euch."
„Und woher wissen wir, dass wir euch trauen können? Schließlich habt ihr schon einmal den dunklen Lord hintergegangen. Wir wollen sehen, wir ihr Potter tötet -"
„SCHWEIG, DU ELENDER UNTERTANE!"rief Bita und mit einem Schlenker ihres Handgelenkes wurde der Dementor nach hinten geschleudert. „Du wagst es, mir nicht zu vertrauen? Dafür wird Voldemort dich hart bestrafen!" Der Dementor schwieg und ging rückwärts zu den anderen. „Nun geht! Ich will euch nie wieder hier sehen!"Als ob die Dementoren sich in Luft auflösen würden, verschwanden sie. Bita drehte sich um und ging zurück ins Haus. Harry sah ein breites Grinsen auf ihrem Gesicht.
„Ich wollte schon immer mal Schauspielerin werden."
Harry kapselte sich von dem in seinen Ohren belanglosen Themen über Quidditch oder Hogwarts ab und verschwand, ohne das jemand Notiz nahm aus dem Wohnzimmer und verschwand nach oben. Es lagen noch so viele Räume vor ihm, die er noch nicht gesehen hatte und es war knapp noch einen Monat hin, bis er nach Hogwarts musste. Eine Tür an der Decke erinnerte ihn stark an die Tür zu Trelawney 's Klassenzimmer. Er zog am Faden und die Tür schien von alleine aufzugehen. Er stieg die Leiter hinauf und fand sich in einem runden Raum wieder. Überall hangen die verschiedensten Spiegel an den Wänden und sogar an der Decke. Über jedem Spiegel stand ein goldenes Schild mit einer Aufschrift. Harry ging näher heran, um sie besser sehen zu können. An manchen standen: Liebe, Freude aber auch Leid und Trauer. Doch an einem Spiegel blieb Harry stehen. Die goldene Aufschrift glänzte hell und auf ihr stand: „Der was- wäre-wenn Spiegel. Einfach wünschen und reinspringen. Rückkehr ausgeschlossen." Harry strich über den Spiegel und als ob Harry Wasser berühren würde, bildeten sich kleine Ringe. Er streckte den Kopf näher zum Spiegel und konnte nun etwas erkennen. Er sah seine Eltern. Sie saßen wahrscheinlich in der Küche, während sein Vater die Zeitung las und seine Mutter das essen kochte. Beide schienen entspannt zu sitzen und schienen keine Sorgen zu haben.
„Wo ist Harry eigentlich hingegangen?"hörte er seine Mutter sagen. Es war eine weiche Stimme, die sie hatte.
„Er ist glaub ich mit Ron und Willow rausgegangen."Willow? Wer war Willow?
„Ich finde es toll, dass Harry sich so viel um die kleine kümmert."
„Sirius und Bita haben sehr viel um die Ohren in der letzten Zeit."James blätterte seine Zeitung um.
„Was ist eigentlich nun mit Millicent?"James senkte die Zeitung und Harry sah sein breites Grinsen, doch wurde er etwas rot.
„Als ich gestern in Harry 's Zimmer ging, habe ich die beiden beim Küssen erwischt. Aber es wäre besser, wenn wir es Remus noch nicht sagen. Du weißt doch, wie er darauf reagieren würde -"
„Harry?"sagte eine Stimme hinter Harry. Er wirbelte herum. Millicent stand im Türrahmen. „Was machst du denn hier?"
„Ähm – nichts."Harry wich vom Spiegel zurück. Millicent kam näher. Sie sah hoch zum Schild, las sich es durch und machte einen besorgten Gesichtsausdruck.
„Ich weiß, dass du deine Eltern vermisst."Sagte Millicent behutsam. Harry sah zum Spiegel. „Aber du kannst nicht diese Welt hinter dir lassen. Was wird aus diesem Sirius, den du kennst? Der Gefangener von Askaban war?"
„Ich bin schnell vergessen."Sagte Harry betrübt und strich über den Spiegel.
„Nein. Niemand kann dich so schnell vergessen. Wenn du durch diesen Spiegel gehst, wirst du weglaufen. Weglaufen vor der Realität."
„Das ist mir egal. Ich möchte nur einmal von meiner Mum oder meinem Dad in den Arm genommen werden."Harry war es peinlich, dies gesagt zu haben, denn es hörte sich kindisch an, doch Millicent zeigte keine Rührung. Millicent sah zum Spiegel. Sie schien Harry 's Wunsch zu sehen. Harry stellte sich genau vor dem Spiegel, damit er ihr die Sicht versperrte.
„Warum kannst du -"
„Weil dein Wunsch so furchtbar groß ist."Harry sah zum Spiegel. Millicent stand genau neben seinem Vater und Harry schien sich sicher zu sein, dass Millicent hören konnte, was er sagte.
„Du kannst mich ‚Schwiegerpapa' nennen."Grinste James Millicent an und Harry drehte schnell den Kopf zu Millicent.
„Harry, ich weiß es. Sogar schon sehr lange. Jeder merkt es hier, dass du -"
„Nein, sag es nicht. Es ist zu entgültig."Millicent schien seine Worte nicht zu verstehen. Harry auch nicht. War er sich wirklich sicher, ob er Millicent liebte.
„Ich habe keineswegs vor, dich in irgendeine Weise auszulachen oder sonstiges. Aber warum willst du ein anderes Leben haben?"
„Ich möchte kein Waise sein. Ich möchte die Dursley 's nicht kennen."
„Du kennst sie aber und du wirst nichts dagegen tun können."
„Doch kann ich."Sagte Harry und wandte sich zum Spiegel.
„Wenn du dort durch gehst,"begann Millicent, während Harry sich zu ihr rumdrehte. „Muss ich dir wohl oder übel hinterher."
„Du könntest nie mehr zurück."
„Ich will dich aber nicht verlieren."Harry 's Magen machte einen Hüpfer. „Als Freund."Fügte Millicent rasch hinzu. Harry 's Magen verkrampfte sich.
„Harry, du kannst nicht einfach dort reingehen und dein Leben zurück lassen."
„Und ob ich kann!"schrie Harry sie nun an.
„Schrei mich nicht an!"schrie Millicent zurück.
„Ich schreie nicht!"sagte Harry noch lauter. Millicent schwieg, bevor sie fortfuhr.
„Schön! Bitte! Geh doch dadurch und lass deinen Paten und all die anderen spüren, wie du dich gefühlt hast, als Sirius weg war!"Millicent rauschte nach links durch eine Tür, die Harry zuvor nicht bemerkt hatte. Er schaute vom Spiegel zur Tür, von der Tür zum Spiegel, bevor er Millicent nachging.
Harry konnte gerade noch die Balance halten, denn sonst wäre er vom Dach gestürzt – Moment mal, vom Dach? Zu Harry 's linken war nichts weiter als der große Grimauldplatz, dessen Bäume im wind wehten. Zu Harry 's rechten saß – Millicent, die ihr Gesicht in die Knie drückte. Schuldgefühle machten sich in Harry breit, dass er ihr solch eine Angst gemacht hatte. Langsam und vorsichtig ging er hinüber zu ihr und setzte sich. Harry schwieg und schaute in die Ferne, während sein Haar im Wind noch mehr zerzauste.
„Ich erinnere mich manchmal an Dinge aus der Vergangenheit."Begann nun Millicent und brach somit die Stille. „Ich erinnere mich daran, dass ich in einer Dezember nacht weinte. Menschen schrieen. Ein großes Feuer loderte. Dann bricht die Erinnerung ab. Dann erinnere ich mich noch an blonde Haare, die fast weiß waren und an Blut – viel Blut."
„Der Tod deiner Mutter ..."Millicent nickte.
„Harry, ich weiß, was du fühlst. Ich weiß, dass du sie vermisst. Aber denk doch mal an die Menschen, denen du Leiden zufügen würdest, wen du wegwärst."Harry sah in die Ferne.
„Denk an Ron, Hermine oder – an mich."Harry schaute zu ihr. Eine kleine Träne rann ihre Wange hinunter und Harry trocknete sie mit seiner Hand, bevor sie hinunter tropfte. Harry streichelte ihre Wange und beugte sich näher vor. Millicent zögerte, bevor sich ihre Lippen schließlich vereinigten (Oh mein Gott, was hab ich denn da wieder geschrieben.) Harry war sich sicher, dass er jetzt den weltbesten Patronus hinbekommen würde, der die Welt je gesehen hatte.
Woah schon wieder so 'n großer Eumel PLZ R&R
