Kapitel 2: Dracos Veränderung
„Malfoy…was zum Teufel willst du hier?", Harrys Augen verengten sich, während seine Gesichtszüge sich angeekelt veränderten.
„Das gleiche könnte ich dich fragen, Potter, also halt' einfach die Klappe und stör' mich nicht weiter!", Harry wollte gerade für eine Antwort ansetzten, als er jedoch schon von Stan unterbrochen wurde.
„Ihr kennt euch? Das ja schön…", er lächelte schief und wandte sich dann wieder an Ernie, um sich mit eben diesem weiter unterhalten zu können. Soweit man die Worte zwischen ihnen als Gespräch bezeichnen konnte.
„Tz…ich wünschte, wir würden uns nicht kennen…", murmelte Harry noch vor sich hin, mehr an sich selbst als an Stan oder Ernie gewandt. Harry wusste nicht genau, ob Draco ihn verstanden hatte, doch sah ihn dieser mit einem sehr merkwürdigen Gesichtsausdruck an, „Glotz gefälligst woanders hin!", befahl Harry genervt, bevor er sich eines der Betten – möglichst weit von Draco entfernt – auswählte, sein Gepäck ablegte und sich setzte.
Der Bus fuhr in rasantem Tempo an, wodurch Harry sich reflexartig an einer der vielen Haltestangen festkrallte, nicht vor Dracos Augen stürzen und sich lächerlich machen wollte. Doch dennoch fragte er sich, warum Draco überhaupt hier war und was er mitten in den Ferien im Tropfenden Kessel wollte. Ehrlich gesagt, hatte Harry Draco nie zuvor dort gesehen und konnte sich auch nicht vorstellen, dass dieser Ort in das typische Regel-Schema der Malfoys passte.
Und dann hatte sich Draco auch tatsächlich noch einen anderen Namen gegeben. Kevin. Harry dachte nach und musste wirklich leicht schmunzeln, als er bemerkte, wie ähnlich sich die beiden in diesem Verhalten doch waren. Sobald Harry diesen Gedanke beendet hatte, schüttelte er sich angewidert. Worüber dachte er nur nach?
Er spürte den Blick des Slytherins noch immer auf sich, wollte aber seine Ruhe haben und setzte somit kein weiteres Mal zu einem Streitgespräch an.
Die restliche Fahrt verlief rasant und schweigsam. Worüber hätten die beiden sich auch unterhalten können? Warum sollten sie sich überhaupt unterhalten?
Nach einer – Harrys Meinung nach – Ewigkeit, kam der Fahrende Ritter abrupt zum Halt. Harry hörte einen dumpfen Knall, wandte sich erschrocken um und sah, dass Draco von neuem vom Bett gestürzt war. Am liebsten hätte der Gryffindor laut aufgelacht, doch er verkniff es sich lieber. Trotzdem wurde sein Blick mit finsteren Augen Dracos erwidert. Glücklicherweise sorgte Stan in jenem Moment dafür, die Anspannung aufzulösen.
„Wir sind da!", Stans schiefe Zähne blitzen, während er Harry dessen Gepäck unsanft in die Hände drückte.
„Danke…", murmelte Harry, wechselte den Koffer in seine linke Hand und schlenderte Richtung Ausgangstür.
„Sehen uns bestimmt mal wieder, nich' Neville?", Stan lächelte, sah dabei aber ziemlich gequält aus.
„Klar…"; tat Harry ab und bemerkte nun ein gehässiges Grinsen auf Dracos Lippen, welcher Harrys falschen Namen wohl oder übel bemerkt hatte.
Nachdem auch Draco den hohen Bus verlassen hatte, standen sie beide im Dunkeln und zu allem Pech regnete es auch noch leicht.
„Neville, was?", Draco schüttelte ungläubig seinen Kopf.
„Und Kevin findest du wohl viel besser?", der Bus hinter ihn fuhr an und löste sich schon bald im Nichts auf, erinnerte Harry dabei an seinen eigenen Umhang.
„Jedenfalls könnten Neville und du ein wunderbares Geschwisterpärchen abgeben. Ihr seht ja beide so aus, als währet ihr direkt nach der Geburt auf eure hässlichen Gesichter gestürzt. Schlimmer kann's eigentlich kaum noch werden.", in Dracos Stimme schwangen Unmengen von Hass und Zorn mit.
„Als wärest du so unglaublich besser…", Harry schüttelte seinen Kopf, als wolle er aufgeben. In diesem Moment fiel ihm einfach nichts Böses ein und eingestehen musste er sich schon, dass Draco im Gegensatz zu ihm jedenfalls etwas gut aussah.
Harry erwartete noch einen fiesen Kommentar Dracos, doch stattdessen schubste dieser sich nur unsanft an ihm vorbei und betrat den Tropfenden Kessel, um gleich empfangen zu werden. Ihm wurde das Gepäck abgenommen und er wurde in Richtung Treppen geführt, hinter denen sich die ersten Gästezimmer befanden.
Harry seufzte auf, fasste sich an die Schulter, die Draco brutal angerempelt hatte und trat nun ebenfalls aus dem Regen, um in das Gebäude zu gelangen. Es war ja klar, dass er sein Gepäck nun selbst hinauf in die Gästezimmer bringen musste.
Kaum hatte er die Türschwelle überquert, schwang die Tür hinter ihm wie von alleine zu. Harry erschrak kurz, beruhigte sich dann aber wieder und schlenderte die knarrenden Treppen hinauf.
Er sah noch, wie Draco in eines der vielen Zimmer gelenkt wurde, als der gekrümmte, glatzköpfige Portier schon auf ihn zu kam und ihn irgendwie Angst einflößend anblickte.
„Mister Potter!", begrüßte er Harry und drückte dann die Tür zu Harrys Rechten auf.
Harry nickte als Antwort nur flüchtig und trat dann in das ebenfalls düstere Zimmer, schloss die Tür schleunigst hinter sich, um sich erst einmal von der Außenwelt abzutrennen.
Er fragte sich wirklich, was für ein schrecklicher Tag heute war. Erst sein Onkel, der ihn fast umgebracht hätte, dann noch Draco, der Regen, das schwere Gepäck…
Erneut seufzte er auf und ließ sich auf das morsche, mit weißen Laken bezogene Bett sinken. Seinen Koffer zog er vor seine Füße und öffnete vorsichtig die Schnallen.
Als erstes fielen sein Zauberstab in sein Blickfeld, seine Schulbücher, seine Schulkleidung, der Tarnumhang und dann die wenige, gebrauchte Kleidung Dudleys.
War er jetzt frei oder war er viel mehr auf Flucht? Immerhin war er gerade einmal 16 und würde erst in einigen Wochen 17 werden. Er war noch minderjährig und weit davon entfernt, allein leben zu können. Wahrscheinlich musste er früher oder später zu den Dursleys zurück oder er würde in Obhut jemand ganz anderes kommen.
Wenn nur Sirius noch leben würde…, Harry schluckte, wollte wirklich über alles, aber nicht darüber nachdenken.
Harry blickte zur Seite, erblickte die dunkelbraune Tür zum mickrigen Badezimmer, richtete sich auf und ging schnurstracks darauf zu. Er öffnete die Tür, stellte sich vor das Waschbecken und stützte sich an dessen Rand mit seinen zittrigen Händen ab. Vorsichtig blickte er in den etwas eingebeulten Spiegel und erblickte wirklich jemanden, der aussah wie ein armseliges, verzweifeltes, verängstigtes Etwas. Nicht wie Harry, der Wunderjunge, der Weltretter oder sonst jemand. Er sah mehr kläglich aus, konnte Draco aber dennoch kein recht zuschreiben, denn immerhin konnte sogar Neville ihn um einiges übertreffen.
Er drehte den Wasserhahn auf, der sofort zu quietschen begann, formte seine Hände zu einer Art Schale und klatschte sich das kühle, frische Wasser ins Gesicht. An seiner Brille bildeten sich Wasserperlen, dennoch sah er erneut auf und blickte in den Spiegel. Wie automatisch und als wolle er sein Gegenüber einfach nicht mehr sehen, spritze er das restliche sich an seiner Hand befindende Wasser an den Spiegel und verließ das Bad geknickt wieder.
Er knallte die Tür hinter sich zu und ließ sich erneut aufs Bett plumpsen. Er warf einen Blick in seinen kleinen Koffer und knallte dann auch diesen zu, schob ihn mit seinen Füßen unters Bett, ließ nur das Bild seiner Eltern in seinen Händen und betrachtete es. Die Wassertropfen auf seiner Brille bildeten einen sichtbaren Schleier, wodurch Harry nur unklare Linien erkennen konnte.
Warum sahen ihn immer alle als jemand oder etwas, was er nicht war und vor allem nicht sein wollte? Er wollte kein Weltretter sein, er wollte keine hässliche Narbe haben und immerhin hatte er sich dieses Leben nicht ausgesucht. Klar, es gab genügend andere waise Kinder, denen es ebenso schlecht ging, doch Harry glaubte nicht, dass nur von einem einzigen anderen erwartet wurde, das Böse zu besiegen.
Harry lachte leer auf, wie lächerlich er sich doch vorkam. Er betrachtete das Bild seiner Eltern ein letztes Mal, bevor er es auf seinen vorübergehenden Nachtschrank stellte und die Möglichkeiten abwog, entweder etwas essen oder schlafen zu gehen.
Hedwig war bei Ron und Hermine im Fuchsbau und würde wohl nicht von alleine kommen, immerhin wusste keiner seiner beiden besten Freunde, wo und warum er nicht mehr bei seinen ‚Verwandten' war.
Schließlich überkam ihn doch der Hunger. Harry stand auf, streckte sich kurz, nahm dann seine Brille ab, um sie mit seinen Pulloverärmeln zu trocknen, doch auch diese waren vom Regen noch nass. Schließlich behielt er die schiefe Brille einfach auf und verließ sein Zimmer, um die Treppen herunter in das Esszimmer zu gehen.
Unten angekommen, wurde er sofort freundlich begrüßt. Eigentlich waren die Malfoys seit her die einzigen, die ihn nicht wie einen Held begrüßten. Na ja, eine weitere Ausnahme bildete Snape, aber von dem war ja zu keiner Person eine freundliche Begrüßung zu erwarten.
Harry bemerkte, dass der Tropfende Kessel wirklich voll war und erblickte nur noch einen einzigen freien Tisch, an dem er sich schließlich niederließ. Warum waren ihm all diese Menschen nicht schon bei seiner Ankunft aufgefallen? Wahrscheinlich waren sie unterwegs oder auf ihren Zimmern gewesen und nun zum Abendessen da.
Kaum hatte Harry sich gesetzt, wurde ihm schon eine Schüssel voller Brot vor die Nase gestellt: „Was kann ich Ihnen bringen?", fragte die glatzköpfige Gestalt.
„Irgendetwas, was sättigt.", war Harrys knappe Antwort und sofort setzte sich der buckelige Portier in Bewegung, erwiderte auch nichts weiter. Anscheinend bemerkte er wohl doch, dass Harry in Ruhe gelassen werden wollte.
Er kratzte mit seinen Fingernägeln auf dem splitterreichen Tisch herum und blickte erst dann wieder auf, als sich ein Schatten zwischen ihn und das Licht stellte.
Harry hätte mit dem Portier und mit dem Essen gerechnet, doch stattdessen stand niemand anderes als Draco vor ihm.
Harry erschrak und ließ sofort seinen nachdenklichen Gesichtsausdruck fallen, um sich wieder eine stärkere, wütende Maske aufzusetzen: „Scheiße, Malfoy…was willst du hier? Geh' woanders hin, verdammt!"
„Wenn du dich mal umsehen würdest…", Draco gestikulierte wirsch herum, „Es ist nichts mehr frei!"
„Ist das mein Problem, wenn du zu spät kommst?", Harry blickte mit zu Schlitzen verengten Augen zu dem Blonden auf, „Was willst du überhaupt hier? Das Essen hier ist nichts für ein reinblutiges Arschloch!"
Draco antwortete lange Zeit nicht, bis der buckelige Mann zurück kam und Harry einen Krug mit Wasser und dazu eine Schüssel voller merkwürdig aussehender Suppe vor die Nase stellte.
Im normalen Falle hätte Harry sich höflich bedankt, doch mit der Anwesenheit des Slytherins war ihm ganz und gar nicht danach.
„Hau endlich ab!", wiederholte Harry sich verärgert, merkte, dass sein Magen jeder Zeit zu knurren begann. Zwar sah das Essen nicht ansprechend aus, aber er hatte seit einer Woche nur noch von Resten gelebt und da weckte sogar so etwas den Hunger in ihm.
Als Draco sich endlich wieder zu bewegen begann, hoffte Harry darauf, dass er endlich verschwinden würde, doch stattdessen schob er den zweiten Stuhl an diesem Tisch zurück und ließ sich elegant auf diesem nieder.
Harrys Augen verengten sich nur umso mehr, er begann vor Wut schwerer zu atmen und ballte seine Hände zu Fäusten. Konnte Draco denn nichts anderes, als ihn immer nur mutwillig zu provozieren?
Draco winkte den schrecklich aussehenden Glatzkopf erneut zu sich und bestellte sich Kürbiskernsaft sowie einen Salat.
Harry lachte sarkastisch auf. Salat? Er konnte es nicht glauben und solch einen Hunger er auch hatte, wollte er nicht essen, solange Draco ihn anstarrte, als hätte er Klopapier im Gesicht kleben.
Schweigen füllte den Tisch, nach weiteren Minuten wurde auch Draco sein Essen gebracht und dieser begann sofort hungrig in sich hinein zu schaufeln, auch wenn es sich nur um einen Salat handelte.
Harry blickte noch einmal zu dem Blonden auf, doch war dieser nun viel mehr mit dem Essen beschäftigt und somit griff auch Harry endlich zu seinem Löffel und tauchte ihn in die weiße Brühe. Und wie er merkte, schmeckte es jedenfalls besser als es aussah. Vielleicht lag dies aber auch nur an dem Loch in seiner Magengegend.
Ihm schien gar nicht bewusst zu werden, dass er immer schneller zu schaufeln begann und erst als die Schüssel leer war und er den Rest noch austrank, indem er den Teller an seine Lippen setzte, blickte er auf und sah direkt in ein verschmitztes Gesicht Dracos.
„Starr' mich nicht so an, verdammt! Kümmer' dich lieber um deinen ‚Salat'.", trotz allem spürte Harry, dass er aus einem unerfindlichen Grund leicht rötlich anlief und schnell nach dem Wasserglas griff, die Flüssigkeit seine Kehle hinunter schüttete.
Draco hatte nichts erwidert und beschäftigte sich tatsächlich weiter mit seinem Salat, erinnerte Harry dabei viel mehr an Tante Petunia als an einen Jungen.
Als Draco nach einer Weile fertig war, in der dieses Mal Harry sein Gegenüber beobachtet hatte, tupfte er sich seinen Mund mit einer Serviette ab und griff ebenfalls zu seinem Kürbissaft.
„Hat's geschmeckt?", Harry klang mehr als nur ein klein wenig sarkastisch.
„Danke, ja. Dir anscheinend auch.", erneut griff Draco nach seiner Serviette, um die Spuren des Kürbissaftes zu verwischen.
Harry überlegte eine Weile, doch die Neugier überkam ihn und somit fragte er: „Warum tust du das?", es schwang Zweifel in der Frage mit.
„Weil ich auf meine Taille achten…", er wurde sofort von Harry unterbrochen.
„Doch nicht de Salat, du Idiot!", er schüttelte den Kopf und rang damit, einfach aufzustehen und aus dieser Konversation zu flüchten, doch stattdessen wiederholte er seine Frage: „Warum bist du überhaupt hier und setzt dich ausgerechnet zu mir an den Tisch?"
„Tu ich etwas Verbotenes?", war Dracos Gegenfrage.
„Nein, aber…", dieses Mal wurde er selbst von dem Slytherin unterbrochen.
„Na also.", er schüttete sich den Rest des Saftes in sein Glas und begann nun in kleinen Schlücken weiter zu trinken.
„Und du, warum bist du hier?", fragte Draco, nachdem er sein Glas zur Hälfte geleert hatte und die Flüssigkeit hin und her schwenkte.
„Geht dich das was an?", Harry wusste selbst nicht, warum die beiden überhaupt noch hier saßen und miteinander redeten.
„Ich bin abgehauen.", erklärte Draco plötzlich, obwohl die Aussage so neutral und selbstverständlich klang, dass Harry erst den Inhalt nachklingen lassen musste, um ihn zu verstehen.
Draco trank den Rest aus und bestellte sich noch einen Krug, während Harry sich wunderte, wo Draco die ganze Flüssigkeit nur ließ.
Wenn Harry dieses Gespräch nun richtig verstand, erwiderte er ebenfalls gefühlskalt: „Ich wurde fast umgebracht und dann rausgeschmissen.", er zuckte mit den Schultern, während ihre Teller abgeräumt wurden und der neue Krug mit Kürbissaft abgestellt wurde.
„Jedenfalls eine Gemeinsamkeit.", war Dracos knappe Antwort, dann hob er den Krug an, „Auch was?"
Harry hatte seinen Mund noch nicht einmal ansatzweise geöffnet, als ihm schon sein Glas vor der Nase weggezogen wurde und Draco es mit der orangefarbenen Flüssigkeit füllte.
„Du bist nicht abgehauen…", Harry schüttelte zusammen mit seinen sarkastisch klingenden Worten den Kopf.
„Immerhin bin ich ‚Kevin'.", erwiderte Draco.
Harry dachte über diese Aussage nach und musste Draco Recht geben. Er hatte sich wahrscheinlich zu seiner Sicherheit einen anderen Namen gegeben. Doch warum sollte der Slytherin weglaufen?
„Und warum musst du mir dann noch auf die Nerven gehen?", Harry wollte bösartiger wirken, doch tat er es nicht, sondern seufzte nur auf und betrachtete das gefüllte Glas skeptisch.
„Tu ich das?", fragte Draco kurz angebunden, blickte Harry direkt in die Augen. Harry musste zugeben, dass er tatsächlich nicht wusste, ob Draco ihn wirklich nervte.
Um nicht irgendeine falsche Antwort zu geben, zuckte Harry schließlich nur mit den Schulterblättern.
Plötzlich zog Draco seinen Zauberstab hervor und richtete ihn auf den Gryffindor, welcher erschrocken auswich.
„Halt doch mal still, Dummkopf!", befahl Draco und nuschelte schließlich ein „Reparo!", Harrys Brille nahm wieder die übliche und zudem saubere Form an.
Harry kräuselte seine Stirn: „Wir dürfen außerhalb Hogwarts nicht zaubern!", sagte er empört.
„Ein ‚Danke' hätte es auch getan.", gab Draco zurück und steckte seinen Zauberstab wieder in die Hosentasche.
Harry wollte plötzlich so viel fragen. Draco kam ihm auf einmal unheimlich interessant und mysteriös vor, obwohl er den Slytherin noch immer abgrundtief hasste. Schon wieder schlich die Frage in seinen Kopf. Warum war Draco abgehauen?
Schließlich stellte er sie, eh er besser darüber hätte nachdenken können: „Warum bist du weggelaufen?"
„Bin ich nicht. Bin ja gefahren worden von dem Busdingsda."
„Sehr witzig…", erwiderte Harry.
„Sagen wir so…", Draco schien zu überlegen, „…es geht dich nichts an?", fragte er dann und wirkte überlegender als je zuvor.
„Ach, und der Rest schon oder was?", Harry begann wieder verärgerter zu werden.
Es wurde Harry eindeutig zu blöd, weshalb er aufstand, leider zu abrupt und sein Glas dadurch umwarf. Die klebrige Flüssigkeit breitete sich langsam auf seiner Hose aus, „Verflucht!", schrie Harry, wusste, dass es die einzige Hose war, die ihm einigermaßen passte.
Draco zückte sofort wieder seinen Zauberstab und richtete ihn zwischen Harrys Beine auf die nun nasse und tropfende Hose.
„Da!", schrie Harry und drückte Dracos Zauberstab brutal zur Seite, „Hext du bei mir garantiert nicht rum!"
Wäre Harry in einer anderen Situation gewesen, wäre er vielleicht erneut rot angelaufen, doch stattdessen kochte nur so die Wut in ihm. Er stellte das leere, klebrige Glas wieder auf, beobachtete wie Draco mit den Schultern zuckte und seinen Zauberstab erneut wegsteckte.
Dann drehte er sich endgültig um, schmiss die Galleonen fürs Essen geradezu auf den Tresen und stürmte zurück in sein Zimmer.
Was für ein schrecklicher Tag…
TBC
A/N: Über ein kleines Review würde ich mich sehr freuen!
