Kapitel 7: Dracos Schicksal

A/N: Wieder da! #im Kreis herum hüpfe# In der Türkei war es wirklich toll, aber Sascha (ein Kumpel von da) hätte das Angebot, mich gegen 250 Kamele einzutauschen, fast angenommen. #lach# Auf jeden Fall wird die nächste Zeit sehr, sehr stressig. Ich versuche mein bestes. Unterstützt mich mit süßen und lieben Reviews und ich werde sehen, was sich machen lässt. Schreibe Donnerstag zwei Klausuren und muss noch Stoff von Do. und Fr. aufholen (da war ich noch weg) und dann ist Praktikum und dann fahren wir Anfang Februar drei Tage mit der Schule weg. Alles stressig…Na ja, so viel zu meinen letzten und nächsten Wochen #grins# Viel Spaß mit dem nächsten Chap.

Kaum war Harry wie durch einen Blitz verschwunden, schien Draco erst zu realisieren, was in den letzten Minuten und Sekunden überhaupt geschehen war. Und er konnte es nicht glauben. Was war nur in ihn gefahren? Wie hatte das alles passieren können? Er richtete sich nicht einmal auf, verharrte in der schmalen Ecke der Kabine und vergrub das Gesicht in seinen Händen.

All das war einfach zu peinlich und konnte nicht war sein. Er hatte endlich einigermaßen normal mit Harry umgehen können und schon war er in die schrecklichste Situation seines Lebens gerutscht.

Mal davon abgesehen mochte er Harry ganz und gar nicht auf diese Art und Weise. Es war einfach so passiert. Harry hatte vor ihm gestanden, nur in Boxershorts gekleidet und Draco selbst schien sich in diesem Moment einfach völlig vergessen zu haben.

Und so sehr er sich bemühte, trat das Bild eines halbnackten Harrys, der dicht an ihm gedrängt stand, einfach nicht aus seinem Kopf. Und dann hatte Harry ihn weggestoßen. Und trotz dessen, dass er gutes Recht dazu gehabt hatte, machte diese Tatsache Draco wütend.

Es machte ihn plötzlich sogar so wütend, dass er sich aufrichtete, in den Spiegel der Kabine starrte und – während er ein jämmerliches ‚Verflucht…' zischte – brutal gegen den Spiegel schlug.

Dieser brach in etliche Teile, Scherben sammelten sich klirrend auf dem Boden und von dem Einschlagspunkt aus, zogen sich sternenförmige Risse über den gesamten Spiegel.

Dracos Hand zitterte, Schnittwunden traten hervor und Blut quoll aus ihnen hinaus. Das warme Blut über seiner kalten Haut brannte, doch war es Draco egal, da es ihm einfach egal sein musste.

Alles war nur ein Versehen gewesen, er hatte überhaupt nichts von Harry gewollt und mit dem letzten Zusammentreffen ungemein viel kaputt gemacht.

Die von ihm ausgewählte Kleidung lag zusammen gefallen am Boden und spiegelte die Verlassenheit eindeutig wieder.

Der Slytherin wollte sich gerade bücken um sie aufzuheben als er schon eine grobe Hand an seinem Rücken spürte.

Erschrocken wandte er sich um und blickte direkt in das Antlitz Mike Redgers. Als ob Voldemort persönlich vor ihm stünde, stolperte er wackelige Schritte zurück und drückte sich so weit er konnte gegen den zerbrochenen Spiegel, merkte, dass sich einige lose Scherben durch die Kleidung in seinen Rücken bohrten.

„Malfoy junior…", flüsterte Mike, während seine Bartstoppeln und die zerzausten Haare ihnen noch bedrohlicher wirken ließen.

Draco versuchte hinter dem Todesesser, der eng mit seinem Vater verbündet war, jemanden zu entdecken, doch das Kaufhaus schien wie leer gezaubert, vielleicht war es das auch. Und plötzlich machte er sich auch Sorgen um Harry, denn hinter ihm waren die Todesesser wohl noch mehr her als hinter ihm selbst. Noch nie hatte Draco sich Sorgen gemacht. Um niemanden. Doch jetzt tat er es.

„Was willst du?", fragte Draco zischend zurück, wollte sich nicht unterkriegen lassen, doch die Panik war ihm mehr als ins Gesicht geschrieben.

Es kam als Antwort nur ein gemeines Grinsen, wodurch Mikes schiefe Zähne hervor traten.

„Denkst du wirklich…", Mike trat vor, kaute auf irgendetwas herum und grinste noch immer ziemlich überlegen. Er stellte sich direkt vor Draco und sah an ihm auf und ab, „…denkst du wirklich, dass wir dich nicht finden. Lucius selbst macht sich die Hände nicht dreckig. Dennoch gibt es genügend von uns, die dich suchen und viel dafür bekommen, entweder dich oder Potter zum Lord zu bringen."

„Potter…ihr seid wirklich zu dumm, um ihn zu kriegen.", erwiderte Draco und lachte sarkastisch auf.

„Dümmer als du, der sich in einem Muggelkaufhaus herum treibt?"

Draco funkelte den Todesesser bösartig an.

„Ich bin's meinem Vater wohl nicht wert, dass er mich sucht, was?", Draco senkte den Blick, um gleich darauf noch zorniger wieder aufzusehen.

„Suchen nicht, aber bestrafen wird er dich selbst. So lange, bis du vor Schmerzen zu Tode kommst."

„Was wird der Lord dazu sagen? Immerhin bin ich Lucius gewünschter Nachfolger.", nun war es Draco der vorübergehend überlegen zurück grinste.

„Jemand, der sich weigert? Tz…du bist zu naiv, mein Lieber."

Noch immer überlegte Draco, wie er flüchten könnte, denn instinktiv wusste er, dass Mike Recht haben musste.

„Ich werde mich von euch nicht umbringen lassen!", fauchte er laut zurück, doch schien dies zu viel gewesen zu sein, denn sofort spürte Draco eine starke Hand an seiner Kehle und den Zauberstab Mikes auf seiner Brust.

„Ich kenne mich wohl aus mit den Muggelmethoden…", flüsterte Mike Draco bedrohlich ins Ohr und steckte den Zauberstab zurück in seine Manteltasche, um Draco dafür brutal mit der Faust ins Gesicht zu schlagen.

Draco stöhnte auf, spürte Blut aus seiner Nase und über seine Lippen rinnen.

„Du verfluchter Mistkerl!", schrie der Slytherin und wischte sich das rosenrote Blut vom Gesicht.

Doch Mike ließ sich keineswegs beeindrucken, schlug Draco gleich mehrmals in die Magengegend, wodurch Draco nicht mehr konnte, als sich zusammen zu kauern und schmerzerfüllt seine Augen zu schließen.

Diese Schmerzen kamen denen eines Crucius-Fluches wirklich nahe.

Erneut spürte er Schläge, sackte zu Boden. Er glaubte jeden Moment ohnmächtig zu werden, doch blieb er ungewollt wach. Als er bereits auf dem Boden lag und Tränen vor Schmerz unter seinen Lidern hervor gedrückt wurden, trat Mike brutal auf ihn ein, drückte Draco mit dem Fuß in die Scherben und hob letztendlich eine der größeren auf, um sie fest gegen Dracos Kehle zu drücken.

Panikerfüllt öffnete der Blonde seine Augen. Er atmete schwer, wusste nicht, was Mike mit ihm machen würde. Die Scherbe fühlte sich an, als würde sie jeden Augenblick sämtliches an Draco aufschneiden, doch tat sie es nicht. Das taten bereits die Scherben in Dracos Rücken genügend.

Er wollte Mike verfluchen, nach seinem eigenen Zauberstab greifen, zurück schlagen, irgendetwas in Worte fassen, doch brachte er nicht ein einziges schwaches Wort über die Lippen.

Dafür raste sein Puls, seien Lippen zitterten und der Schmerz war fast so stark, dass Draco es nicht mehr spürte.

„Das hier wird bekannt werden, da ich das Kaufhaus vorübergehend lahm gelegt habe. Das Ministerium wird kommen und den dämlichen Muggeln etliche von Vergessenszaubern aufdrücken, aber keiner von denen wird von mir erfahren.", zischte Mike in Dracos Richtung, drückte die Scherbe an dessen Hals ab und zu etwas fester, bedacht darauf Draco dort nicht wirklich zu verletzten, „Den anderen kann ich sagen, du seiest mir entkommen.", er blickte erwartungsvoll an Draco herab.

„Was…", stöhnte Draco angestrengt, „…was verdammt noch mal…willst du…von mir?"

„Ich habe dich hier mit Mister Harry Potter", er betonte den Namen extra schief, „gesehen."

Draco bewegte sich kurz, unterließ es aufgrund der Scherbe an seinem Hals aber schlagartig wieder.

„Keine Angst…", murmelte Mike und grinste hämisch auf, „…davon wird schon niemand erfahren."

Dracos Augenbrauen zogen sich fraglich zusammen.

„Du bringst mir Potter, dafür werde ich dich jetzt gehen lassen und keiner erfährt von deinem Kontakt zu Potter. Dieser ist mir gegenüber des Lords mehr wert als Lucius dämliche Suche nach einem Taugenichts wie dir."

Draco wollte so viel auf einmal antworten, dass sich die Buchstaben und Worten in ein Schweigen verwandelten.

„Hast du gehört, verdammt?", fluchte Mike und drückte Draco nun ein weiteres Mal mit der linken Hand in die scharfen Scherben, „Du bringst mir Potter und ich werde dich in Ruhe lassen, dich nicht verraten."

„Wieso sollte ich dir glauben?", war Dracos Gegenfrage, während seine Stimme bebte.

„Weil du es musst.", kam die simple Antwort. Mike ließ von Draco ab, schmiss die Scherbe zu Boden und klopfte sich die Hose glatt.

„Ich werde dir mitteilen, wann und wo du ihn mir zu bringen hast."

„Und wenn ich nicht komme?", brach Draco abrupt ein.

„Ich muss noch einiges vorbereiten. Falls du dennoch nicht kommen wirst, werde ich dich töten. Ich habe meine Möglichkeiten, dich aufzufinden und nach Hogwarts zu kommen. Mach dir darum keine Sorgen…", Mike lachte leer auf.

„Niemand von euch…", ächzend versuchte Draco sich aufzurichten, doch waren die Schmerzen zu stark. Es fühlte sich an, als wären sämtliche seiner Knochen gebrochen, „…schafft es bis nach Hogwarts…"

„Tz…", Mike schüttelte schweigend den Kopf, „Du vertraust zu sehr auf die Dinge, an die du ignorant glaubst….", er stoppte, blickte sich um und zog Draco dann mit einem unsanften Ruck hoch, zwang Draco damit zum Stehen auf dessen wackeligen Beinen.

Draco kniff seine Lippen zusammen, wollte nicht laut aufschreien.

„Und nun mach', dass du hier rauskommst!", befahl Mike und schubste den Blonden vor sich aus der Kabine, so, dass dieser erneut stürzte und sich mit seinen zittrigen Armen kein weiteres Mal mehr aufrichten konnte.

„Steh' auf!", befahl Mike ein weiteres Mal streng.

Draco stützte sich auf, versuchte sich nur auf das Aufstehen zu konzentrieren und schaffte es schließlich tatsächlich auf seine Beine zu kommen.

Mike drückte dem Blonden die am Boden liegende Kleidung in die Hände, so dass der Slytherin erneut ins Schwanken kam und sagte ziemlich unfreundlich, „Du hast wohl nicht gelernt Nutzen aus Situationen zu ziehen."

Situationen nennst du so etwas?", Draco lachte sarkastisch auf, wollte am liebsten schreien, heulen, um sich treten und jammern, doch versuchte er die blanke Kälte in sich aufsteigen zu lassen.

Erneut stieß Mike Draco brutal an, dieses Mal stützte der sich jedoch an einer Kleiderstange ab und kam somit nicht zum Fall. Er wandte sich noch ein letztes Mal mit zornigem Blick zu Mike um und humpelte dann in Richtung Treppen, die zum Ausgang führten.

So weit er konnte, meisterte er den Weg, schaffte es sogar aus dem Kaufhaus heraus, um in die nächst gelegene Seitengasse zu gelangen. Dort ließ er sich an der Wand entlang zu Boden sinken. Sein ganzer Körper tat weh wie nach tausenden Flüchen. Seine Knochen fühlte sich teils wie zerbrochen an, die Schnittwunden ließen noch mehr rotes Blut hervor treten, das auf seiner blassen Haut fast schwarz wirkte.

Ihm war schwindelig und auch sein Kopf dröhnte. Sein Pullover schien am Rücken völlig vom Blut durchtränkt und auch seine Hände zitterten, machten der dunkelroten Flüssigkeit den Weg nur umso schwerer.

Schmerzerfüllt, dass er glaubte, nicht einmal der Tod könnte schlimmer sein, kniff er seine Augen zu und versuchte sich nur noch so wenig wie möglich zu bewegen. Vielleicht würde der Schmerz mit der Zeit nachlassen und er könnte gegen Abend zurück zum Tropfenden Kessel kehren.

Über die Drohung Mikes vermochte er nicht einmal mehr nachzudenken.

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Harry saß derweil völlig geknickt auf einem hervor liegenden Stück Felsen nahe der Wand, durch die es vom Muggellondon zurück in die Winkelgasse gehen würde. Er hätte schon längst alleine zurückgehen können, doch wollte er Draco irgendwie nicht zwischen den vielen Muggeln allein lassen und jedenfalls hier würde r sehen, wann der Slytherin käme.

Tausende von Gedanken quälten ihn. Was war bloß in der Umkleidekabine geschehen und warum hatten beide von ihnen mitgemacht? War Draco etwa wie er selbst. Stand der Blonde auch mehr auf Jungs statt auf Mädchen? Aber wieso würde er dann im Entferntesten etwas Derartiges mit ihm – Harry Potter, dem unscheinbaren Jungen mit der Brille – machen wollen.

Dracos Hände auf seiner Haut hatten sich gar nicht mal so schlecht, doch trotzdem so falsch angefühlt. All das hätte niemals passieren dürfen. Er würde Draco nie wieder direkt ansehen können und wollen. Er hatte sich zutiefst blamiert und zu offen vor einem Slytherin, seinem ehrenbürtigem Feind gezeigt.

Trotz allem saß er hier, neben der Mauer, und wartete auf eben den, dessen Gegenwart er künftig am meisten scheuen würde.

Harry wusste nicht wie lange er dort saß, spürte nur den Himmel, der sich über ihm zusammen zog wie ein dunkler Vorhang, wie die Sonne erst orangefarbener, dann roter wurde und schließlich ganz hinter dem schwarzen Vorhang verschwand.

Seine Augenlider wurden bereits schwer und er wunderte sich, warum Draco noch immer nicht zurückgekehrt war, bis plötzlich, wie aus dem Erdboden, Severus Snape vor ihm auftauchte.

„Potter.", war dessen brummende Begrüßung.

Harry sah kurz erschrocken auf, senkte den Blick jedoch schnell wieder, „Wie haben Sie mich hier gefunden?", fragte er leise.

„Ich habe da meine Möglichkeiten, glauben Sie mir. Dazu werden Sie jedenfalls niemals in der Lage sein.", war Snapes wirsche Antwort, wie sie auch nicht anders hätte sein können, „Wo ist Draco?"

Wieso nannte Snape Draco beim Vornamen?

„Ich weiß es doch selbst nicht.", erwiderte Harry geknickt, während sich die Bilder aus der Kabine, in der Draco seine Augen geschlossen hatte, wieder vor sein geistiges Auge schoben.

„Sie wissen es nicht…", Snape trug seinen üblichen dunkeln Umhang, zog ihn fester und blickte Harry abschätzend an, „Man könnte glauben, Sie wären für diese Tatsache verantwortlich.", zischte der dunkelhaarige Lehrer mit zusammen gepressten Lippen.

„Ich hab' an nichts Schuld. Und ich kann auch nichts dafür, dass Malfoy selbst zu blöd ist, um rechtzeitig zum Tropfenden Kessel zurück zu kommen."

„Sie sind doch selbst nicht dort.", konterte Snape barsch.

„Weil ich hier auf ihn warte, Sie…", Harry konnte sich gerade noch stoppen.

„Sprechen Sie ruhig weiter, Potter!", befahl der Lehrer für Zaubertränke.

„Glauben Sie mir, das würde Stunden dauern.", antwortet Harry frech und richtete sich endlich von dem langsam abkühlenden Stück Stein auf.

„Ich ziehe Ihnen zwanzig Punkte im Voraus ab.", erwiderte der Professor.

„Das dürfen Sie gar nicht!", wehrte Harry sich.

„Ich darf mehr, als Ihnen lieb ist. Und nun noch mal. Wo ist Draco?", kam er zum eigentlichen Thema zurück.

„Und noch mal: ‚Ich weiß es nicht.'", erwiderte Harry unfreundlich und als ließe sich die Antwort auch von selbst beantworten, trat im nächsten Moment niemand anderes als die gesuchte Person selbst aus der Hintertür der Kneipe.

Dracos Hände waren blutverschmiert, an dessen Lippe und Wangen klebten getrocknetes Blut und Dreck. Der dunkle Pullover wirkte durch das ausgesaugte Blut noch dunkler, zudem humpelte der Slytherin und der linke Arm hing schlaff herab, als ob kein Leben mehr in dem blassen Arm wäre.

Draco hatte die Augen nur gerade so weit wie möglich geöffnet und drohte jeden Moment wieder zusammen zu brechen. Er ignorierte den Blick des Gryffindors, warf ihm nur die Kleidung des Kaufhauses, die mittlerweile auch mit Blut beschmiert war, entgegen und trat auf den Professor zu, als wäre eben dieser sein letztes Ziel.

Snapes Augen hatten sich erschrocken verengt, während Harry schlechtes Gewissen, Panik und Sorge auf einmal plagten.

Schließlich blieb Draco ein weiteres Mal stehen, öffnete den Mund um etwas zu sagen, stockte jedoch noch in der selben Bewegung, sackte in sich zusammen und wäre zu Boden gefallen, hätte Snape ihn nicht reflexartig aufgefangen.

Was passiert war, würde Harry wohl erst auf Hogwarts erfahren. Bis dahin konnte er sich nur weiterhin mit seinem Gewissen, dem Problem des Vorgefallenen, der Sorge um den eigentlich verhassten Slytherin und vielem mehr quälen.

TBC

A/N: Bitte, bitte, bitte. Reviewt mir. #lieb gucke#