Kapitel 12: Harrys Reaktion
NICI: #dich anflausch und von oben bis unten abknutsche# Ich hab dich lieb und ich bin süchtig nach Schwulen. Auch wenn's Softporno ist. #lach#
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Harry hatte sich jedoch nicht von Dumbledore zurückhalten lassen. Dafür war er viel zu sehr ein Gryffindor und er brachte es einfach nicht fertig, dazusitzen und darüber nachzudenken, was mit Draco passieren könnte.
Anfangs hatte er keinen blassen Schimmer gehabt, wo er Draco suchen sollte. Doch erinnerte er sich an Dracos Besen. Vielleicht war Draco mit dem Besen fort geflogen, doch könnte er dann überall sein.
Schließlich hatte er seine Überlegungen aufgegeben, war in die Kerker gegangen und hatte an Snapes Büro geklopft. Wie sehr er diesen Moment, diese Hilflosigkeit doch verabscheute.
Aus dem Inneren drang keine Antwort, weshalb Harry die Tür einfach aufstieß und herein. trat. Snape blickte entsetzt auf, schien nicht glauben zu können, was Harry sich in jenem Moment leistete.
„Wo kann er denn sein?", fragte Harry sofort, ohne auch nur an eine Entschuldigung aufgrund des unerlaubten Eintretens zu denken.
„Ich könnte schwören, Mister Potter…", Snape sprach quälend langsam, „…dass Sie wie schon beim ersten Mal wieder Schuld an alledem sind."
„Wo-ist-er?", wiederholte Harry seine Frage, ging nicht auf die Provokation ein.
„Sehe ich so aus, als ob ich hellsehen könnte?", Snape legte seinen Federkiel vorsichtig zur Seite und richtete sich von dem hölzernen Stuhl auf.
„Sir…", flehte Harry, trat von einem auf den anderen Fuß, „…bitte!"
„Selbst wenn ich könnte, würde ich es Ihnen nicht sagen. Sie haben schon genug angerichtet. Lassen Sie Draco endlich in Frieden.", Harry wusste nicht, dass Snape sich so um jemanden Sorgen konnte.
„Ich habe überhaupt nichts angerichtet. Wenn, dann hat Malfoy den ganzen Mist verzapft.", Harry atmete tief durch.
„Und welchen…Mist…", Snape betonte es schon so seltsam, dass Harry fast hätte auflachen müssen, „…meinen Sie?"
„Das geht Sie überhaupt nichts an!", tat Harry ab, „Sie sind doch ein ehemaliger Todesesser? Sie müssten doch irgendwie erahnen können, wo er ist. Bitte!", Harry würde sogar bereit sein, sich vor Snape auf die Knie zu werfen.
„Sie könnten überall sein…doch…", Snape fasste sich wie so üblich nachdenklich ans Kinn und schritt im Zimmer auf und ab, „…ich weiß, dass ich oft in die Nokturngasse geholt wurde. Dort gibt's so einige verborgene Gassen, in denen man ungestört…in denen man anderen schlimme Dinge antun kann.", Harry konnte nicht identifizieren, was in dem Kopf des Professors vorging, doch war er froh, dass dieser ihm überhaupt die Auskunft gegeben hat.
„Nokturngasse?", Harrys Kinnlade klappte herunter, „Das ist viel zu weit von hier entfernt. Das wird er niemals mit seinem Besen geschafft haben."
„Sie meinen…", Snape beugte sich hinter seinen Schreibtisch und zog Dracos Besen hervor, „…diesen hier?"
„Wo haben sie ihn her?", Harry wollte Snape den gemeinten Gegenstand abnehmen, doch legte der diesen nur behutsam wieder zurück.
„Er lag auf der Wiese nahe dem Quidditchfeld. Ich denke, dass er mit Flohpulver gereist ist…so weit meine Vermutungen überhaupt richtig liegen."
„Gut, dann werde ich jetzt ebenfalls durch den Kamin reisen.", Harry drehte sich um, um schnellsten zum Gryffindorturm zurück gelangen zu können, doch wurde er an der Schulter zurück gehalten.
Doch kaum blieb Harry stehen, ließ die Hand abrupt wieder von ihm ab, stattdessen stand ein wütend aussehender Snape hinter ihm.
Harry blickte finster zu Snape auf, wartete auf den Grund des Zurückhaltens.
„Ich werde mitkommen."
Harry schluckte. Er musste sich verhört haben, wieso sollte Snape mitgehen wollen. Wieso ließ Snape ihn gegen den Wille Dumbledores überhaupt gehen? War Draco ihm tatsächlich so wichtig?
„Aber-…", Harry stockte, beobachtete, wie Snape nach einer mit Flohpulver gefüllten Schüssel griff und die Tür zu einem Nebenraum aufschlug.
„Ich denke nicht, dass Sie die Nokturngasse lebend zu durchqueren schaffen.", war die knappe Begründung und Harry konnte seinen Ohren nach wie vor kaum Glauben schenken.
Unsicher folgte er dem Zaubetränkelehrer in den anderen Raum, erblickte auch sofort den leeren Kamin, den sie in wenigen Minuten benutzen würden.
Snape hatte nicht viel für Worte und Erklärungen übrig. Er griff in die Schüssel voll Flohpulver, stellte sich gebückt in den Kamin und murmelte: „Nokturngasse."
Schon nach wenigen Sekunden und etwas Qualm war er verschwunden.
Harry spielte kurz mit dem Gedanke, Snapes ganzes Büro zu durchwühlen, erinnerte sich aber an die Dringlichkeit zurück und verschwand ebenfalls in dem staubigen Kamin, um sich wenige Sekunden später mit etwas Schwindel neben einem wartenden, sich sauber klopfenden Snape wieder zu finden.
Sie tauschten keine Worte aus, Snape schritt bloß voran und Harry folgte ihm unsicher. Schon mal hatte er sich an diesem Ort befunden und er fühlte sich nach wie vor fremd und unwohl. Alles war so unglaublich dunkel. Es war fast wie in einem schlechten Horrorfilm, bei dem Dudley irgendwann kreischend im Zimmer verschwunden war.
Snape schien die Richtung schon genau bestimmt zu haben und kannte sich in den Verzweigungen und Gassen bestens aus.
„Wo gehe wir überhaupt hin?", Harry konnte ein kleines bisschen Furcht nicht aus seiner Stimme vertreiben.
„Wenn er hier ist, dann nur an einem Ort.", war die knappe Antwort, während die Schritte des Professors sich beschleunigten und Harry kaum noch hinterher kam, da er sich ständig nach links und rechts wandte, aus Angst, es könnte jemand auftauchen und ihn entdecken.
Harry konnte nicht sagen, wie lange sie umher irrten, mal links, mal rechts abbogen. Doch irgendwann blieb Snape so abrupt stehen, dass Harry fast über ihn stolperte.
Snape bewegte sich keinen Zentimeter mehr, schien wie versteinert und erst als Harry seinen Blick verschärfte und an Snape vorbei blickte, blieb auch sein Herz stehen und ihm stockte der Atem, dass er glaubte ersticken zu müssen.
So dunkel es auch war, war es hell genug, um sehe zu können, was passiert war.
Draco saß an die Wand gelehnt da, obwohl er viel mehr kauerte. Überall am Boden war Blut. Blut, das an Scherben klebte, Blut an der Wand, an Dracos Kleidung und Haut.
Sogar einige der sonst so hellen, blonden Strähnen waren Blut durchtränkt. Dracos Kleidung war zerrissen, zumindest die, die er noch halb anhatte. Die Hose lag unbeachtet in Mitten der Scherben.
Draco reagierte nicht einmal auf das Erscheinen der beiden. Er schien geistlich völlig abwesend zu sein, blickte starr gerade aus, als ob sich irgendetwas auf der gegenüberliegenden Wand befinden würde.
„Draco!", Harry brachte es nicht fertig, den Angesprochenen beim Nachnamen zu nennen. Er drängte sich an Snape vorbei, lief zu Draco und ließ sich einfach auf die Knie fallen, blickte Draco fordernd an.
Snape bewegte sich nach wie vor nicht und Harry trieb genau das in den puren Wahnsinn: „Nun tun Sie doch was, verflucht!", schrie er schon fast und streckte seine Hand nach Dracos Schulter aus.
Kaum berührte er den durchnässten Stoff des Hemdes, zuckte Draco am ganzen Körper zusammen, begann aufgeregt zu atmen, wandte seinen Kopf zur Seite. Er hatte seine Augen weit aufgerissen, blickte aber dennoch an Harry vorbei. In den Augen lag kein Hass, kein Zorn, kein Gefühl. Nur die blanke Panik.
„Ich bin's…", versuchte Harry Draco zu beruhigen, „Keiner tut dir was…ich bin's nur.", Harry war den Tränen nahe. Er wollte Draco in seine Arme schließen, ihn in Geborgenheit bringen, doch wusste er, dass dies nicht der richtige Zeitpunkt war.
„Harry?", Draco atmete schwer und Harry konnte nicht glauben, dass auch er beim Vornamen genannt wurde, auch wenn es in jenem Moment nichts zur Sache tat. Noch immer atmete der Blonde schwer, „Harry…weg…du musst weg…hier…geh…weg…", noch immer war der starre Blick an ihm vorbei gerichtet.
Endlich schien auch Snape den Ernst der Situation zu begreifen, ging zu den beiden herüber und ging in die Hocke, was äußerlich überhaupt nicht zu Snape passte.
„Draco? Wir sind hier, um dir zu helfen.", sagte er sanft, Harrys Meinung nach schon etwas zu sanft.
Doch Draco blieb nach wie vor wie versteinert, atmete schon so schwer, dass man glaubte, er würde jede Sekunde ersticken können.
„Er hat ne Art Schock oder so was…", murmelte Harry mehr zu sich selbst als zu Snape, Harry beugte sich erneut vor, wollte Dracos Oberkörper mit seiner eigenen Jacke abdecken, doch sobald es zu einer neuen Berührung kam, wurde Draco wieder hysterisch.
Harry konnte nicht anders, als es diesen Augenblick lang zu ignorieren. Er hängte Draco seine Jacke über, griff dann nach Dracos Boxershorts und zog sie dem Slytherin aufgrund des vielen Wehrens mühsam über. Eigentlich hätte er sich bei solch einer Situation dämlich gefühlt oder sich geschämt, doch war es in diesem Moment das Simpelste, was er tun konnte. Es war irgendwie selbstverständlich.
Snape beobachtete Harrys Handeln misstrauisch und als dieser auch noch zu Dracos Jeans griff, drückte er den Gryffindor unsanft zurück und zischte ein: „Das reicht, Potter. Sehen Sie das denn nicht?"
Harry nickte. Niemals zuvor hätte er Snape freiwillig zugestimmt. Doc hatte der Zaubertränkelehrer dieses Mal vielleicht wirklich Recht. Harry faltete die Jeans zusammen und hängte sie über seinen Arm. Draco zitterte noch immer am ganzen Leib und wirkte teils wie weggetreten.
Plötzlich hob Snape seine Hand, streckte sie fast wie in Zeitlupe auf und gestikulierte damit vor Dracos aufgerissenen Augen umher.
„Was machen Sie denn da?", schimpfte Harry. Er wollte Draco nur noch in Sicherheit bringen, ihm helfen, wissen was passiert ist.
Abrupt hörte Snape auf, vielleicht nicht aufgrund Harrys Worten, doch dafür spiegelte sich ein merkwürdiger Ausdruck in seinem Gesicht wieder.
„Draco?", fragte Snape vorsichtig, „Welche Farbe hat das hier?", er hob seine Hand und tat so, als ob er etwas vor Dracos Gesicht halten würde. Harry verstand die ganze Situation nicht.
„Harry muss weg hier…", wiederholte Draco sich panisch, „…töten…"
Snape kniff seine Lippen zusammen, bevor er dichter an Draco heran rückte und ihn unsanft an den Schultern packte. So dass der Blonde hilflos aufwimmerte. Am liebsten hätte Harry Snape weggeschubst, doch er beobachtete alles und als Snape seine Frage etwas anders wiederholte, wurde ihm eiskalt in den Gliedern.
„Du kannst nichts sehen, richtig? Du bist blind, Draco. Habe ich recht?", Snape klang streng, fast vorwurfsvoll.
Draco verkrampfte sich unter Snapes Berührung, wartete mit seiner Antwort so lange, bis Snape wieder von ihm abließ. Und dennoch war es kaum eine Antwort, mehr ein unscheinbares Nicken. Draco hatte derweil den Kopf gesenkt und die Augen geschlossen. Er wippte leicht nach vorn und zurück und begann noch mehr zu zittern.
„Blind?", fragte Harry ungläubig, fast sarkastisch. Das konnte und wollte er nicht glauben.
Snape warf ihm einen bösen Blick zu, eh er sich ein letztes Mal vorbeugte und Draco wie schon beim letzten Mal hochhob. Harry merkte, wie sich bei diesem Anblick seien Gedärme zusammen zogen. Er wollte sich um Draco kümmern, ihm helfen.
Draco leistete weder Gegenwehr noch tat er etwas dazu bei, blieb nur starr wie eine Statue.
„Ein Fluch der schwarzen Magie.", war Snapes knappe Erklärung, als er schon voran schritt und sich bemühte, den steifen Draco so gut er konnte festzuhalten.
Als sie aus der Seitengasse heraus traten, blitzte das viele Blut noch mehr hervor und Harry lief es kalt den Rücken herunter. Draco blind?
Und in jenem Moment hätte er sich mit der flachen Hand gegen die Stirn schlagen können. Deshalb der starre, emotionslose Blick. Deshalb hatte er Harrys Blick nicht getroffen.
Es konnte nicht sein, er wollte den Blick, den Draco ihm vor dem Kuss geschenkt hatte, nicht verloren haben. Er wollte Draco nicht verloren haben. Wieso hatte Draco niemandem etwas gesagt, sich nur in solch eine Gefahr gegeben. Er hätte sterben können.
Snape schritt schweigend voran, Draco fest in seinen Armen, während Harry nur unsicher hinterher stolperte. Irgendwann entkrampfte sich Dracos Körper, dafür wurde er schlaff, das Dracos Kopf etwas zurückfiel und Snape eine Hand in Dracos Nacken legen musste. Die Augen hatte der Slytherin nach wie vor geschlossen. Harry konnte nicht sagen, ob er sich nur aufgegeben hatte oder ob er tatsächlich eingeschlafen war.
Der Weg bis zum Kamin kam ihm unendlich lang vor. Und als sie dort ankamen, schickte Snape Harry vorweg. Der Gryffindor gehorchte und fand sich schon bald in Snapes Nebenzimmer wieder. Er brauchte nur einige Minuten zu warten, bis Snape samt Draco nach ihm er schien.
Harry hätte lachen, heulen können, wenn nicht alles so unglaublich surreal gewirkt hätte.
Sie schwiegen sich weiter an. Die Stille war fast unerträglich. Snape trat aus dem Nebenzimmer, sein Gesicht völlig emotionslos. Er verließ den Kerker ohne ein weiteres Wort. Harry eilte hinterher, wusste, dass sie auf dem Weg zum Krankenflügel waren.
Und wieder verstrichen die Sekunden wie einzelne Stunden.
Irgendwann kamen sie jedoch endlich an, Snape sagte nicht einmal ein Wort zu Pompfrey. Er drückte bloß die Tür auf und legte Draco behutsam in eines der vielen betten. Harry gefiel dieses Verhalten nicht. Er wusste zwar, dass Snape sich vielleicht ebenso sorgte, aber es war ihm etwas zu viel. Wahrscheinlich war er bloß eifersüchtig oder zu überfüllt mit Gefühlen und Ängsten, weshalb er diese Gedanken so gut wie möglich zu ignorieren versuchte.
„Hol Albus.", befahl Snape monoton, doch Harry rührte sich nicht vom Fleck.
„Machen Sie das doch selbst!", warf er zurück, Zorn kroch in ihm empor.
Snapes Augen bildeten bloß noch eine leicht geöffnete Linie, er funkelte Harry an, schnaufte und wiederholte sich laut und wütend, fast schreiend: „Holen Sie Albus, verflucht!"
Harry zuckte schlagartig zusammen, hätte wohl kaum mit solch einer Reaktion gerechnet. Er gab den sinnlosen Kampf auf und marschierte Richtung Tür, um sich wirklich auf den Weg zum Schulleiter zu machen.
Snape blieb noch einige Sekunden neben Dracos Bett stehen, fühlte sich bei dem Anblick des Slytherins miserabel. Zudem erinnerte es ihn an seine eigene Vergangenheit, eine ihm dargebotene, bekannte Szene.
Schon einmal hatte er so etwas durchleben müssen, den Charakter und die Züge eines jemanden dadurch verloren. Immer fremder waren sie sich geworden. Snape hatte zu kämpfen versucht, hatte sich auf vieles eingelassen. Doch das Böse hatte gesiegt. Vielleicht war er auch deswegen so geworden, wie er nun war.
Wenn er selbst nun etwas jünger wäre, könnte diese Szene, dieser Moment geradezu ein Déjà-vu sein.
Er tat weh und so selten er sich auch verletzt fühlte oder nichts an sich heran ließ, schmerzte dieser Anblick.
Er wollte Draco nicht das gleiche Schicksal seines Vaters gönnen, hatte o sehr darum gekämpft. Umso schlimmer schien es ihm, diesen Kampf verloren zu haben, nicht in den richtigen Moment dagewesen zu sein.
Einen Moment lang schloss er seine Augen, ließ jegliche Gefühle in sich so, verkaltete aber sofort wieder, als er Pomfreys Stimme neben sich hörte. Er blickte sie direkt an, sah die vielen Medikamente und Fläschchen in ihren Händen und nickte schweigend.
„Man hat ihn vergewaltigt.", sagte er knapp. Die Worte auszusprechen, realisierten diese Tatsache nur umso mehr, „Und ihn erblinden lassen."
Pomfrey schien in diesem Moment so schockiert, dass ihre Fläschchen zu Boden zu fallen drohten. Noch nie in ihrer Laufbahn als Heilhexe und Krankenschwestern war ihr so etwas unter Schülern passiert.
„Sie sollten sich um die vielen Wunden kümmern…auch die Wunden unterhalb der Hüfte…", diese Worte ließen ihn erschaudern, widerten ihn an.
Pomfrey nickte knapp, stellte die Medikamente vorerst auf dem Nachtschrank ab, griff nach einer der vielen Salben und begann vorsichtig und etwas ängstlich, die offenen Wunden und Ergüsse auf Dracos Brust zu behandeln. Der Blonde reagierte nicht, schien tatsächlich vor Erschöpfung eingeschlafen zu sein.
Snape wandte sich ab, blickte zur Tür in genau diesem Moment, trat Dumbledore mit Harry im Gefolge in das Krankenzimmer. Er ging in Richtung Dracos Bettes, seine Augen weiteten sich, sein Mund stand halb offen.
„Bei Merlin…", formulierte er atemlos.
Harry blieb schweigend neben dem Schuleiter stehen. Draco sah dem Draco vor wenigen Stunden ganz und gar nicht mehr ähnlich. Er wirkte fast wie tot, leer, nur noch wie eine verletzte Hülle.
Er konnte sich ausmalen, was womöglich passiert war, wollte es aber dennoch nicht glauben.
„Harry, warte bitte draußen.", entschied Dumbledore, wandte sich nicht einmal an den Gryffindor.
„Ich soll draußen warten?", gab Harry wütend zurück. Er spürte, wie sic Tränenflüssigkeit in seinen Augen sammelte, doch blinzelte er nicht, wollte seine Schwäche nicht zeigen, „Was, wenn wir ihn nicht gefunden hätten? Das war doch ihre Idee…ihr Vorschlag, einfach zu warten!"
„Beruhig dich, Harry!", forderte Dumbledore auf, sah den Dunkelhaarigen streng an.
„Er ist vergewaltigt worden, richtig? Denken Sie ich bin so dämlich und sehe das nicht?", es war ihm egal, dass er laut wurde, dass er seine neuen Gefühle zu Draco nahezu frei äußerte, „Und er ist blind. Ich werde nicht gehen. Ich bleibe hier!"
„Harry!", mahnte Dumbledore, „Du wirst sofort auf dein Zimmer gehen und dich erst einmal beruhigen. Poppy, gib ihm bitte einen Beruhigungstrank."
Harry traute seinen Ohren nicht. Er war so wütend, dass er am liebsten laut losschreien, sich aus dem Fenster stürzen oder einfach auf Dumbledore einprügeln wollte.
Madame Pomfrey verschwand kurz in ihrem kleinen Nebenzimmer und kam mit einer kleinen, braunen Flasche wieder, die sie Harry reichte. Doch dieser warf sie der Krankenschwester nur aus der Hand. Die Flasche zersprang auf dem Boden, während die durchsichtige Flüssigkeit sich ihren Weg zwischen den Scherben suchte.
Dumbledore und Snape tauschten einen viel sagenden Blick aus, bevor sie einstimmig nickten und Dumbledore sagte: „Wir reden in meinem Büro weiter. Poppy, du weißt, was du zu tun hast?", die Medizinerin nickte, „Meinetwegen bleib Harry. Aber du wirst nicht viel tun können. Wundere dich nicht, wenn Draco sich anders als vorher benimmt, dich vielleicht ignoriert oder dir schlimme Dinge an den Kopf wirft."
Harry blieb stur, blickte nur entschlossen und noch immer wütend zurück. Er wartete darauf, dass die beiden Lehrer den Raum verließen und setzte sich dann auf das Bett, welches sich neben dem Dracos befand.
Harry war all das egal, er wollte bleiben. Er hatte Draco nun schon zum zweiten Mal in so kurzer Zeit alleine gelassen. Er konnte jetzt nicht einfach gehen. Er würde Draco helfen und für ihn da sein, egal was das für Konsequenzen mit sich bringen würde.
TBC
A/N: Ach kommt….mal ein paar mehr Reviews schaden euch doch auch nicht. #schnief#
