Kapitel 8

So leise wie möglich schlich Grishhâk näher. Jetzt konnte sie deutlich erkennen, was in dem Raum, der sich vor ihr befand, tat. Auf dem Boden lag der Elb. Da er sich bewegte, war er wohl nicht mehr bewusstlos. Der Ork, der ihn hierher gebracht hatte, beugte sich über ihn und zog ihn hoch.

Sie zuckte zusammen, als der Ork dem Elben mit voller Wucht in Gesicht schlug und dieser daraufhin aufschrie. Nein, so ging das ihrer Meinung nach nicht. Sie drehte sich um und rannte in ihr Zimmer. Dort nahm sie sich Glamithlos und lief wieder zurück in das Verlies.

Der Ork hatte den Elben vom Boden hochgezogen und and der Wand festgekettet. Die hände des Blonden hingen hoch über seinem Kopf, sodass seine Füße kaum noch den Boden berührten und sein Oberkörper war nackt. Der Ork stand an einem der Schränke, in denen die Folterinstrumente versteckt waren und wühlte darin herum.

Er schien gefunden zu haben, was er suchte, denn er drehte sich ruckartig zu dem Elben um und ging auf ihn zu. In seiner Hand hielt er eine Peitsche, doch noch bevor er auch nur ein mal zuschlagen konnte, schrie Grishhâk auf und sprang mit gezogenem Schwert aus ihrem Versteck auf den Ork zu.

Langsam näherte sich eine kleine Gruppe Reiter Dol Guldur. Es waren der König von Düsterwald, sein Berater Gwaithion sowie eine Eskorte von 20 Elben. Weder Thranduil noch Gwaithion waren bewaffnet, doch die anderen Elben trugen wie gewohnt ihre Waffen. Sie würden kurz vor der Festung des Hexenkönigs warten, der König und sein Begleiter aber würden alleine weiterreiten.

Der König war den gesamten Ritt über sehr schweigsam und so gab Gwaithion die Befehle. Immer wieder blickte er auf Thranduil, da er um dessen Gesundheit mehr als besorgt war. Thranduil war ungewöhnlich blass und es sah nachdenklicher aus, je näher sie Dol Guldur kamen.

Der Ork, der plötzlich vor den Reitern auftauchte, riss ihn aus seinen Gedanken. „Halt!"Die Stimme des Orks klang rau und unangenehm in den Ohren der Elben. Einer der Gardisten hatte seinen Bogen in den Händen und zielte auf den Ork, doch in diesem Augenblick traten weitere 30 Orks aus dem Schatten der hohen Tannen. Gwaithion deutete dem anderen Elben an, den Bogen sinken zu lassen. Dieser gehorchte nicht ohne einen skeptischen Blick auf den Anderen.

„Halt!"Wiederholte der Ork. „Ich heiße Guttrak und bin hier, um eine Gruppe Elben aus Düsterwald zu empfangen, die mit meinem Herrn verhandeln wollen. Seid ihr diese Elben?"

Gwaithion sah den Ork an. Er hatte nicht damit gerechnet, dass ein Ork so gut Westron konnte, geschweige denn, dass er sich so gepflegt ausdrücken konnte. Doch schnell hatte er sich wieder gefasst und antwortete: „Ja, wir sind diese Gruppe, aber wer sagt uns, dass wir dir trauen können?"

Der Ork lachte. Einige der Elben hielten sich die Ohren zu. „Nun, ich muss zugeben, diese Frage ist berechtigt, doch kann ich Euch keinen Grund nennen, mir zu vertrauen. Doch solltet Ihr Euch dazu entscheiden, mir nicht zu glauben, werdet Ihr nicht durch die Tore Dol Gudurs kommen. Soweit ich weiß wäre das ein großer Verlust für Euch, oder?"

Gwaithion schluckte. Er wusste nicht, ob er dem Ork nun glauben sollte oder nicht, doch da sprach Thranduil neben ihm plötzlich: „Wir glauben dir. Führe uns zu deinem Herrn."Ungläubig sah der Berater seinen König an, doch er hütete sich, zu wiedersprechen. Guttrak lachte wieder und winkte den Orks zu. Diese verstanden das Zeichen und nahmen die Zügel der Pferde. Denn setzten sie sich in Bewegung und gingen weiter.

So, ich hoffe, es gefällt euch noch, also lasst es mich wissen!

Und: Lilith: Danke, ich versuche, die Kapitel länger zu machen, wenn ich die Zeit finde!