Kapitel 13

Lange lief Grishhâk weiter, ohne zu wissen, wohin. Sie merkte nicht einmal, in welche Richtung sie lief. Die ganze Zeit liefen Tränen über ihre Wangen. Immer deutlicher wurde ihr bewusst, zu was sie sich entschlossen hatte. Schwer lastete es auf ihr.

Allmählich wurde sie langsamer, bis sie schließlich stehen blieb. Zum ersten mal sah sie, wo sie sich befand. Um sie herum war Wald, einfach nur Wald. Angst kroch in ihr hoch. Sie war noch nie zuvor so weit von zu Hause weg gewesen. Und sie war noch nie alleine weg gewesen. Unheimlich kam ihr der Wald um sie herum vor. Zitternd sah sie sich um. Alles kam ihr auf einmal so bedrohlich vor. Die dunklen, hohen Bäume, das rascheln des toten Laubs unter ihren Füßen und diese Stille, diese drückende Stille.

Plötzlich hörte sie hinter sich etwas. Ruckartig drehte sie sich um und sah in die Richtung, aus der das Geräusch kam. ‚Pferde' schoss es ihr durch den Kopf. Sie wollte wegrennen, doch ihre Beine versagten ihr den Dienst und so blieb sie einfach nur stehen und starrte in den dunklen Wald. Ein Schnauben, dann stand ein weißer Hengst vor Grishhâk. Sie seufzte auf und fiel ihm um den Hals. „Sheafur! Du bist es!", begrüßte sie ihren Freund.

Weit davon entfernt, auf halbem Weg von Dol Guldur zu den Hallen Thranduils, gönnten sich die Elben zum ersten Mal, seit sie Dol Guldur verlassen hatten, eine Rast. Die Pferde waren erschöpft und auch ihre Reiter konnten sich nicht mehr lange im Sattel halten, darum waren alle froh, als Thranduil endlich den Befehl zum Halten gab. Sofort stiegen alle ab und ließen ihre Pferde laufen. Es waren gute Pferde, sie würden nicht weglaufen. Einige machten sich daran, Feuer zu entzünden, während sich Andere um Essen kümmerten.

Thranduil blieb als einziger im Sattel und betrachtete seine Männer. Während ihrem Ritt hatten ihn die Anderen über die Ursache des Kampfes aufgeklärt. Es war zum Streit zwischen Orks und Elben gekommen, doch niemand konnte ihm sagen, wer wirklich angefangen hatte, auch wenn sich alle sicher waren, dass die Orks an dem Streit schuld waren. Doch das interessierte Thranduil nicht wirklich. Sein Berater und engster Vertrauter war tot und sein Sohn.. Ja, was war mit Legolas? Und mit den anderen Elben, die sich noch immer in Dol Guldur befanden, was war mit ihnen? Sie hatten versagt, das musste er sich eingestehen.

Thranduil erschrak, als er ein Stück entfernt laute Stimmen hörte. Er stieg ab und lief zu der Gruppe, die dort stand. „Und er ist doch selbst schuld!", hörte er einen seiner Leute in gereiztem Tonfall sagen. „Wenn er sich schon mit so jemandem einlässt!" Thranduil stutzte. Über wen wurde dort gesprochen? Er trat näher und legte dem Sprecher eine Hand auf die Schulter. Dieser zuckte zusammen und drehte sich um. Stille trat ein, als auch die anderen Elben erkannten, wer sich zu ihnen gesellt hatte. Der Elb aber, der gesprochen hatte, senkte den Blick.

„Von wem redet Ihr?", fragte Thranduil ihn. Zunächst antwortete ihm niemand, doch dann sprach schließlich der Elb vor ihm. „Von Gwaithion" Zögernd kam es über seine Lippen. Der König zog eine Augenbraue in die Höhe. „Und an was ist er dann schuld?" Wieder schwieg der Elb, doch dann räusperte er sich und fing an, seinem König zu erklären, was er gemeint hatte. Als er geendet hatte, sah Thranduil ihn einen Moment schweigend an, bevor er sich abwandte. Er ging ein paar schritte, doch dann drehte er sich wieder um und Wut schwang in seiner Stimme mit, als er sprach.

„Ihr wisst genauso gut wie ich, dass Es zwischen diesen Ereignissen keine Verbindung gibt. Gwaithion und Hallbera heirateten vor zwanzig Jahren. Ihr wisst auch, was mit Hallbera und ihrer Tochter geschah, als herausgefunden wurde, wer sie wirklich war. Sie sind Beide tot und Gwaithion hatte geschworen, dass er bis zu diesem Zeitpunkt nicht gewusst hatte, dass er die Tochter unseres Feindes geheiratet hatte. Wieso also sollte das, was geschehen ist, seine Schuld sein?"

Als keine Antwort kam, drehte Thranduil sich um und ging zurück zu seinem Pferd.

So, wollt ihr weiterlesen? Dann Reviewt!

Und jetzt noch ein paar Reviewantworten:

Ravana: nein, überlesen hast du nichts ;) Und noch mal nein, die Story ist noch nicht bald zu ende.. schließlich hatte ich da was am ende vor, das bis jetzt noch keinen sinn machen würde, da brauch ich erst den ringkrieg.. Aber mal wieder danke fürs review ;-)

Linuviel: Auch an dich danke! Und das mit dem Alter, das hat tatsächlich seine gründe, aber das kann ich auch erst später erklären und hoffen, dass ihr die begründung annehmt g

Vitani: Danke!!!

Celia: der kandidat erhält 100 Punkte. Und du lebst von meiner geschichte? Ich auch von reviews! Also, hoffentlich hats dir gefallen ;-)