Disclaimer: Nix meins – alles Rowlings!

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Aloha Malheur!

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Es war nett. Natürlich war es nett. Hawaii war ein toller Ort, aber was wollte Harry dort? Gut, er könnte sich die Gegend anschauen, das Strandleben genießen, seine Narbe in der Sonne bräunen oder einfach faul am Pool liegen. Könnte. Könnte, wenn, ja wenn die Dursleys etwas umsichtiger, beziehungsweise mitmenschlicher gewesen wären.

Sicher, sie hatten ihm das Ticket nach Hawaii gesponsert und er durfte sogar Kleidung und Gepäck mitnehmen, allerdings hatte die ganze Sache ein paar entscheidende Hacken: Harry besaß weder Geld noch hatten die Dursleys ein Hotelzimmer für ihn gebucht, oder jedenfalls keines, von dem sie ihm erzähl hatten. Gar nicht erst davon zu reden, dass sich in seinem Besitz nicht der Hauch eines Rückflugtickets befand.

Doch lange Rede, langes Leid: Harry hatte all dies schon auf der Hinreise realisiert, teils sogar von Anfang an gewusst und nun saß er Trübsaal und Flöte blasend, wobei letztere ein Willkommensgeschenk der Einheimischen war, am Flughafen und hoffte auf ein Wunder.

Ein Wunder wäre natürlich nicht nötig gewesen, wäre ihm das Zaubern erlaubt, aber dies war ja nicht der Fall und auch mit der Kommunikation gab es Probleme. Gewieft wie Harry war, dachte er natürlich sofort daran, Hedwig zu schicken und so Hilfe anzufordern. Als er aber bereits einen formschönen Notruf auf Kaugummipapier formuliert und ihn Hedwig an den Fuß getackert hatte, wurde ein lokaler Flughafenpolizist auf sein Treiben aufmerksam.

Dieser war augenblicklich überzeugt davon, dass es sich bei Hedwig um einen Drogenkurier handelte. Und obwohl Harry sein Möglichstes tat, um ihn von diesem Gedanken abzubringen, musste er schließlich doch aufgeben und zusehen, wie seine Eule von zwei muskelbepackten, hawaiianischen Beamten in Handschellen abgeführt wurde.

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Erwähnen sollte man jedoch, dass es den anderen nicht unbedingt viel besser ging. Professor Lupin zum Beispiel wollte nur einen kleinen Stadtbummel machen, als er nichtsahnen von einer Rumbaschlange erfasst wurde.

„ALLE TANZEN LIMBO!!"

„Häwaswie?"

Doch so ahnungslos und widerwillig Lupin sich auch gab, die Rumbaschlange führte ihn immer weiter in die Stadt, bis er plötzlich an einem reich dekorierten Platz ankam, wo die Schlange auch Gott sei Dank anhielt.

„Was soll das? Was passiert hier??"

Und abermals war es eine freundlich grinsende Frau mit ihrem Ukulele spielenden Begleiter, die Remus Lupin über die Umstände aufklärte, die für seine Misere verantwortlich waren und sein würden.

Vorher allerdings schmückte sie ihn mit einem weiteren Blumenkranz.

„Aber werter Herr, es ist Luko Nai Zeleb!"

„Lukas nach wo?"

„Lu-ko Na-i Ze-leb! Das Fest des Vollmondes!"

„Was??"

„Na haben Sie ihren Touristenführer nicht brav gelesen? In Hawaii feiern wir um diese Zeit eine besondere Himmelskonstellation, die nur in unseren Gefilden auftritt."

Da Lupin sie noch immer ansah wie ein Autobus, half sie ihm weiter auf die Sprünge.

„Ab morgen haben wir hier auf Hawaii einen Monat lang jede Nacht Vollmond!"

Ob es dann die kontinuierliche Leier der Ukulele, der Duft der Blumenkränze, das Dauergrinsen der Frau oder einfach der Inhalt jener Botschaft war, der Lupin zu Fall brachte, konnten weder er noch der Notarzt feststellen.

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Luko Nai Zeleb – das Vollmondfest. Ein tolles Ereignis, wenn man nicht gerade Werwolf oder Bruder der Weasleyzwillinge ist.

Denn ob Absicht oder Zufall sei dahingestellt, jedoch hatten die beiden es geschafft, ihren Bruder sauber in ein kleines Wartezimmer in der Innenstadt zu flohpulvern.

Und dort saß er nun, noch immer etwas durcheinander und verstört aufgrund der ihn umringenden Bastrockträger.

Dass es so schnell keinen Ausweg für ihn gab, war leider sonnen, - sowie mondklar. Das Apparieren war für ihn sowohl verboten als auch technisch unmöglich, Phönixe oder sonstige Transporttiere hatte er nicht dabei und auf gut Glück einen Portschlüssel zu finden, hielt selbst Ron für sehr unwahrscheinlich.

Dann wäre da noch die Variante mit dem Flohpulver, also zurück wie hin, doch wie anstellen? Mit der Frage „Entschuldigung, sind Sie zufällig Zauberer und haben einen Anschluss zum Flohnetzwerk, den ich mal kurz benützen könnte?" von Haus zu Haus zu ziehen hielt Ron für äußerst unklug und so gingen ihm auch schon die Möglichkeiten aus.

Falls es noch eine andere Möglichkeit gegeben hätte, wäre sie Ron jedoch nun nicht mehr eingefallen, da seine intensive Gedankenwelt abrupt durch einen gellenden Schrei zum Einsturz gebracht wurde.

„AIIIIIIEEEEEEEEE!!!! IIIIL!!! IL!! DER JUNGE!!!"

Erschrocken sprang Ron auf, nur um sich von Hawaiihemdträgern umzingelt zu sehen. In der Mitte des ihn einschließenden Halbkreises befand sich eine dicke Frau im Bastrock, die begeistert auf Ron zeigte und verzückt ihre mehr als breite Hüfte schwang.

Sie war es auch, von der jener bansheegleiche Schrei stammte.

Und erst da, oder besser gesagt danach und nach einer Erklärung der dicken Frau, erkannte Ron, in was für Schwierigkeiten er wirklich steckte.

Anlässlich des Luko Nai Zeleb wurden nämlich auch große Theaterfestspiele veranstaltet. Und bei einem Casting für eben jene Festspiele war Ron nun gelandet. Und was noch schlimmer war; Man hatte ihn für die Hauptrolle in einem der Stücke ausgewählt!

Nach kurzer Bedenkzeit und längerer situationsbezogener Reflektion sowie mentaler Vergleich aller ihm offen stehenden Möglichkeiten entschied Ron sich schlichtweg für einen Seufzer, geschmückt mit den Worten. „Na ja, könnte auch schlimmer sein…"

Doch als er diesen Satz sprach, wusste er noch nicht Bescheid über die Anwesenheit der anderen, geschweigedenn über das volle Ausmaß und die Hintergründe der Rolle des Muaii Ikoho, Hauptcharakter im Stück „Wer den großen, bunten Ara stört"…

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Doch so mies es Ron auch bald gehen sollte, im Moment ging es ihm blendend, wenn man ihn mit den zwei Gestalten verglich, die im Palmendickicht des Strandes um ihr Leben rannten.

Tatsächlich war ihre Wut immens und ihre Rache allzeit zu fürchten. Dennoch schien eine Beziehungspause durch Hawaiiflucht das Problem vorerst zu lösen und an Lebensgefahr hätte er nie w i r k l i c h gedacht.

Und trotzdem gab es keine andere Erklärung und leider auch keine andere Realität, in die man sich nun flüchten konnte.

Das Problem? Der Faktor, an den Lucius Malfoy nicht gedacht hatte, als er mit seinem Sohn nach Hawaii floh?

Ganz klar, eine Horde Dementoren, geschickt von seiner Frau, jetzt auf der Jagd nach ihm.

„DAD!!"

„Nicht reden, weiterlaufen! Hopp hopp, immer weiter!! Irgendwann treffen sie sich auf einen Touristen, machen Snackpause und dann-"

„WIR HABEN SIE SCHON LÄNGST ABGEHÄNGT!!"

Abrupt blieb Lucius Malfoy stehen und drehte sich zu seinem nach Luft ringendem Sohn um. Tatsächlich waren keine Dementoren in Sichtweite und auch mit der kalten Aura des Bösen war vorerst nix.

KO warf Malfoy I sich auf eine umgefallene Palme neben Malfoy II, sprich Draco natürlich, ne?

„Vielleicht sollten wir in den Untergrund. Oder wir könnten uns als Schildkröten tarnen. Oder wir wechseln zu Dumbledor und-

„DAD!!! Vielleicht solltest du dich auch einfach nur bei Mom entschuldigen!!"

„Ach, entschuldigen? ENTSCHULDIGEN??? So wie das „Bitte, bitte, Schatz, ich flehe dich auf Knien an, verzeih mir!", das leider durch ein etwas lauteres Avada Kedavra von deiner Mutter unterbrochen wurde???"

„Ich meinte auch nur-"

„Oder so wie davor, als ich in der Küche stand mit diesem Rosenbouquet und-"

Ein Windstoß versetzte die umstehenden Palmen ins Wanken. Die Luft wirbelte ein wenig Sand auf und zog hinweg über die Köpfe der beiden Malfoys.

„Bitte nicht schon wieder, bitte nicht schon wieder", flüsterte Draco, doch es nütze wenig.

Für eine Insel wie Hawaii waren Windstöße nicht ungewöhnlich, jedoch…. diese Kälte?

„LAUF!!!"

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„DU WAGST ES???"

Ein wütender Donner schnitt durch die Luft und Bellatrix bedeckte ihren Kopf, als würde der Himmel zusammenbrechen und sie erschlagen.

„Es ist Luko Nai Zeleb!"

„NA UND???"

„Schönwetter … Party … viele Muggeltouristen … kaum noch freie-"

„FÜR LORD VOLDEMORT STEHT IMMER EIN ZIMMER BEREIT!!!"

Der namenreiche Lord warf eine Kokosnuss ins Nichts und stampfte verärgert auf. So voll von bösen und hinterhältigen Plänen war sein Kopf, dass das Konzept der Hauptsaison nicht mehr hineinpasste.

Und dennoch musste er es irgendwann einsehen. Wer zu spät oder auch gar nicht bucht zur Zeit des Luko Nai Zeleb, der wird auch als Herrscher des Bösen auf Hawaii weder Zimmer noch Appartement noch Bungalow noch Strandhütte finden.

Und mit mysteriösen, verlassenen Herrenhäusern oder Schlössern hatte die Inselgruppe sowieso noch nie viel am Hut gehabt.

So sah Bellatrix nur noch eine Chance für ihren Meister ein würdiges Hauptquartier des Bösen zu errichten. Wobei würdig vielleicht nicht ganz korrekt ausgedrückt war…

„Willkommen in Crazy Cacis Campingparadies, dem Campingparadies von Caci. Ich bin Caci und das ist mein Campingparadies, willkommen!!"

Welche zwei Worte auf den Lippen ihres Meisters lauerten, konnte Bellatrix ungefähr erahnen, weshalb sie sich höflich aber bestimmt in den Vordergrund drängte.

„Wir benötigen-"

„Saaaagt nichts, sagt nichts! Crazy Caci kann's erraten! Na, ihr zwei Turteltauben? Seid ihr nach Hawaii für ein bisschen Bräune, ein bisschen Musik und ein bisschen ihr-wisst-schon-was?"

Ob dies dem Möglichen entsprach sei jedem selbst überlassen, aber irgendwie schienen die Augen des Lords in jenem Moment noch etwas rötlicher zu leuchten als sonst.

„Na ihr könnt es gebrauchen! Stadtmenschen, Stubenhocker, Liebe nur im Keller. Ach wie gut, dass ihr hier seid! Aaaaalso, also – was kann Crazy Caci für euch tun? Habt ihr euren Flirtwagen in der City geparkt oder wollt ihr auch eine Karre mieten?"

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Zu Hause? Oh ja, da wäre er jetzt schon längst. Hätte Dumbledore ihm nicht die Lizenz zum Apparieren entzogen! Oh, das würde er ihm heimzahlen! Irgendwann, irgendwie, doch seine Rache war gewiss.

Ohne Aussicht auf baldige Rückkehr dachte Snape jedoch nicht im Entfernteten daran, sich einen schönen Urlaub zu machen, so wie der Schulleiter es gewünscht hätte.

Ganz im Gegenteil; Als Fawkes ihn in der Lobby eines edlen Hotels abgesetzt und ihm Zimmerschlüssel sowie Freizeitprogramm in den Schoß gelegt hatte, war Snape zu einer Salzsäule erstarrt und auf der Hotelcouch sitzen geblieben.

Bereits der fünfte Page kam lächelnd auf ihn zu und erkundigte sich nach seinem Gepäck und bereits der fünfte Page verkroch sich wenige Sekunden später zitternd im Aufzug.

Hätte Dumbledore dieses bedauerliche Schauspiel mitangesehen… wer weiß, vielleicht hätte er seinem Professor dann doch die so sehr ersehnte Pensionierung erlaubt….

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Der Flug war grauenvoll gewesen und Krummbein war nicht der einzige, der sich des Öfteren übergeben hatte.

Doch nun war es ja geschafft. Hermine war mit ihrer Familie heil am Boden des Flughafens angekommen und wartete auf ihr Gepäck. Und wartete. Und wartete. Und wartete.

Nach wenigen Stunden dann beschlossen die Erwachsenen der Familie Granger die Flughafenauskunft aufzusuchen, während Hermine gelangweilt in der Ankunftshalle sitzen blieb und sich damit zufrieden gab, Krummbein gelegentlich mit einem spitzen Schilfrohr zu pieken.

Diese Tätigkeit war zwar äußerst abendfüllend und abwechslungsreich, jedoch freute sich Hermine trotzdem, als sie plötzlich etwas noch viel Interessanteres ein paar Sitzreihen vor sich hocken sah.

„HARRY!!"

Der Junge warf sich panisch auf den Boden und verharrte dort einige Momente. Dann kam sein Gesicht erneut hinter der Sitzbank zum Vorschein und seine Expression wandelte sich von paranoid zu erfreut.

„Hermine!!"

„„Was machst du denn hier??""

Dieser Ausruf kam natürlich von beiden zugleich, schließlich war die Frage ja auch berechtigt.

Und als dann ein paar Minuten später beide die Geschichte des anderen kannten, die uns als allwissendem Leser natürlich schon lange klar ist, fasste Hermine einen Beschluss.

„Wir wohnen hier bei Bekannten. Ich bin mir sicher, ich könnte noch ein Zimmer für dich rausschlagen, was meinst du?"

Und selbst wenn Hermine ihm Nachhilfeunterricht oder grausame Folter angeboten hätte, klang dies noch immer weitaus verlockender als das, was Harry ohne sie und vor allem ohne ihr Geld hätte anstellen müssen.

So willige er ohne Zögern ein und bald schon befand sich die Familie Granger auf dem Weg zum Haus ihrer Bekannten. Und obwohl sie um ein paar Koffer (die sich momentan auf dem Weg nach Alaska befanden) ärmer waren, waren sie doch um einen Harry reicher geworden.

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Und Hagrid und Maxime?

Nun, ihr Flugdrache war irgendwo über dem hawaiianischen Dschungel abgestürzt.

In der Stadt waren sie daraufhin nicht aufgetaucht und was mit ihnen passiert war, vermochten weder Kameraaufzeichnungen noch Radarüberwachung genau zu erzählen.

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Und ich werde mir damit auch noch etwas Zeit lassen. Übrigens, seid nicht verwundert, falls ein Charakter mal ein oder mehrere Kapitel lang nicht vorkommt, dafür andere aber mehrere Abschnitte bekommen.

Tjaaa…. es scheint euch ja nicht schlecht zu gefallen, also hab ich mich erst mal zu einem weiteren Kapitel hinreißen lassen.

Ich hab schon ungefähre Pläne, was ich hier noch alles anstellen kann, jedoch haben alle anderen Geschichten von mir ganz klar Vorrang. Also falls es mal ein paar Jährchen bis zum nächsten Update dauert, dürft ihr euch auch nicht wundern… (einfach mal unschuldig pfeifend davonhüpf)

Und natürlich immenses Danke für all die formschönen Reviews!!