Hab mich mal wieder aufgerafft, was neues hochzuladen Eigentlich wollte ich ja noch abwarten, ob ich noch mehr Kommis bekomme, aber da kann ich wohl noch n bisschen länger warten so wie es aussieht. Danke jedenfalls für die lieben Kommis. Ich hoffe, ich kann euch auch weiterhin mit neuen Kapiteln erfreuen.
Kapitel 6: Erkundungstour
Mühsam rappelte ich mich wieder auf. Wie spät war es eigentlich? Ich schaute auf meine Uhr, eine Rolex, die mir mein Vater zum elften Geburtstag geschenkt hatte, übrigens Spezialanfertigung extra für mich, und sah, dass es erst halb fünf war.
„Blaise, wollen wir uns draußen mal ein bisschen umsehen?", fragte ich, worauf Blaise, der gerade die Eingangshalle bestaunte, sofort nickte. „Ehrlich gesagt habe ich jetzt keine Lust, denen die ganze Zeit über den Weg zu laufen...", meinte ich und Blaise bejahte. „Ich auch nicht..."
Da wir ja noch jede Menge Zeit hatten, beschlossen wir also, den Strand von Havanna, so hieß die Stadt hier, ein bisschen zu erkunden.
Wir überquerten den schön gepflasterten Hof, der von Palmen und anderen Bäumen und Büschen umgeben war, und gingen den Weg ums Hotel rum, wo wir auch sogleich auf den riesigen Sandstrand stießen. Komischerweise, aber zu unserem Vorteil natürlich, waren wir die einzigsten Besucher dort. Dachten wir jedenfalls. Denn kaum waren wir um die Ecke gebogen, sahen wir schon von weitem Potter mitsamt kichernder Belegschaft.
Ich zögerte einen Moment, ob es nicht besser wäre, diesen Trotteln aus dem Weg zu gehen, wenn auch nur für die nächsten Stunden, aber schließlich siegte doch mein Stolz. Wer war ich denn, dass ich vor diesen aufgeblasenen Lackaffen davonlief? So tief war ich dann auch noch nicht gesunken. Obwohl... war ich denn überhaupt schon einen jämmerlichen Millimeter, gedanklich versteht sich, gesunken?
Nein. Alles war noch in bester Ordnung. Noch. Denn wer wusste schon, wie es beim Abendbrot sein würde? Wenn alle von dem Ereignis eben, das garantiert wie wild aufgebauscht sein würde, wüssten...
Vorsichtshalber gingen Blaise und ich dann aber doch in die entgegengesetzte Richtung des Sandstrandes. Der aufgewärmte Sand brannte irgendwann schon gewaltig unter meinen Schuhsohlen. Ich hätte meine Schuhe nicht ausziehen sollen, aber woher sollte ich denn auch wissen, dass der sich so aufheizte? Blaise schien es ähnlich zu gehen, denn er hüpfte fast nur noch durch den Sand.
„Gehen wir zurück? Meine Füße fackeln mir hier fast ab!", jammerte er einige Zeit später. Ich konnte nur zustimmen und so gingen wir an den Palmen entlang, die Schatten spendeten und das Laufen auf dem Sand so um einiges angenehmer machten, zurück zum Hotel. Es war schon kurz vor sechs Uhr als wir endlich wieder ankamen und der Himmel färbte sich allmählich rot. Das Wasser glitzerte nun noch mehr und es sah einfach wunder... Äh... ja. Ich denke schon wieder zu viel. Das muss endlich aufhören! Verdammt noch mal!
Da das Abendbrot für sechs Uhr angesetzt war, gingen wir gleich in den Speisesaal, wo uns schon knapp mehr als die Hälfte der Schüler und alle drei Lehrer darauf warteten, endlich essen zu dürfen. Geradezu sehnsüchtig starten sie auf die Tür, so, als ob sie sich gleich aufs kalte Büfett stürzen wollte, sobald alle anwesend waren. Aber viel mehr Gäste waren auch nicht anwesend. Nur hier und da in den Ecken saßen vereinzelte Muggel und aßen ihre Brote oder was auch immer das sein sollte. Blaise und ich setzten uns zu den anderen Slytherins und warteten. Langsam bekam ich wirklich Hunger. Wann konnten wir denn endlich anfangen?
Als dann auch die letzten Schüler eintrudelten, die übrigens aus Potter, Weasley und Granger bestanden. War ja klar. Wer auch sonst würde es sich erlauben, einfach mal zehn Minuten zu spät zu kommen?!
Und wegen denen mussten wir jetzt hungern! Die mussten auch überall im Mittelpunkt stehen! Und dann fiel mir auch auf, dass uns keiner, nicht mal das dämliche Trio da, auch nur etwas schräg anguckte. Sie hatten es offenbar nicht weiter erzählt. Im ersten Moment war ich fast schon dankbar dafür, aber dann entschied ich mich dafür, dass es ja auch selbstverständlich war, einen Malfoy in der Öffentlichkeit nicht zu blamieren. Das gehörte sich einfach so!
Zu essen gab es Brötchen mit allem möglichen Aufstrich und Nudelauflauf. Schmeckte widererwartend ziemlich gut. Hätte ich echt nicht gedacht! Immerhin haben das hier ja nur Muggel zubereitet. Dass die zu so was im Stande waren...
Abends setzten Blaise und ich und noch ein paar andere Slytherins uns noch für eine Stunde an den Strand und unterhielten, oder besser gesagt beschwerten uns über unsere Unterkunft und die Tatsache, dass wir aber auch gar nicht zaubern dürften. Das war echt eine Sauerei! So etwas konnten die uns doch nicht antun! Ohne unsere Zauberstäbe waren wir in der Muggelwelt doch mehr als nur aufgeschmissen! Was dachten die sich eigentlich dabei?!
So ging das jedenfalls den ganzen Abend, bis wir dann notgedrungen auf unsere Zimmer mussten, weil McGonagall sogar im Urlaub noch ihre Autorität unter Beweis stellen wollte! Als ob wir uns am Strand verlaufen würden, wenn wir da nur rumsaßen und es langsam, aber wirklich sehr langsam dunkel wurde. Die Frau hatte echt sooo einen Schaden! Murrend gingen wir also alle wieder in unsere Zimmer und verschoben unsere Diskussion auf den nächsten Abend.
Recht angespannt betrat ich dann unser Zimmer. So leise wie möglich schloss ich die Tür und bemerkte erst da, dass der schwarze Kasten da sich merkwürdig bewegte. Wie in den Fotos der Zauberer. Ich seufzte. Ich hatte mich wohl zu früh gefreut. War der Potter also doch hier. Aber es war doch erst acht Uhr!
Ich schlich mich von hinten an die Couch, in der Hoffnung, dass Potter dort sitzen würde um ihn zu erschrecken, doch als ich weit genug über das Möbelstück spähen konnte, sah ich, dass Potter sich in die Decke gekuschelt hatte und schon selig vor sich hin träumte. Hatte er also doch eingesehen, dass er auf die Couch gehörte. Und ich hatte mich schon auf eine hitzige Diskussion gefreut...
Langsam ging ich um ihr herum und erkannte schließlich einen schwarzen, länglichen Kasten in seiner Hand. Damit musste man das Teil also steuern können. Vorsichtig nahm ich es aus seinen Fingern und drückte auf allen möglichen Knöpfen herum. Dann fiel mir der rote Knopf am Rand auf und ich drückte ihn auf Gutglück. Es funktionierte doch tatsächlich! Augenblicklich wurde der Fernseher, da fiel mir das Wort wieder ein, schwarz. Zufrieden mit mir und unglaublich stolz auf meine Glanzleistung legte ich dieses merkwürdige Ding auf den Wohnzimmertisch.
Dabei blieb mein Blick an Potter hängen. Sein Gesicht wirkte total entspannt und auf seinen Lippen konnte ich ein kleines Lächeln erkennen. Warum grinst der beim Schlafen so dämlich?, fragte ich mich. Dieser Junge mit den wunderbar zerstrubbelten Haaren warf immer wieder neue Fragen auf. Moment! Wunderbare Haare?! Hatte ich das wirklich gedacht? ICH war wohl derjenige, über den man sich gehörig wundern musste! So wie ich drauf war...
Um auch nicht mehr in die Versuchung zu kommen, Potter noch länger aufmerksam zu mustern, zog ich mich in mein Schlafzimmer zurück. Ich erspähte meinen Koffer neben dem Schrank und entschloss mich, meine Sachen erst einmal ordentlich zu verstauen. Als ich fertig war, wurde mir schnell klar, dass der Schrank viel zu klein war. Und NEIN! Ich hatte NICHT zu viele Sachen mit! Der Schrank war einfach viel zu klein! Also nicht meine Schuld!
Seufzend ließ ich mich von hinten aufs Bett fallen und betrachtete auf dem Rücken liegend die Decke. Weiß. Wie auch die übrige Tapete. Stinknormal und superlangweilig. Womit hatte ich das eigentlich verdient? Bei so einem Anblick konnte man ja gar nicht richtig entspannen, geschweige denn einschlafen!
Ich erhob mich, um mir aus dem Kühlschrank, oder wie das Teil hieß, etwas zu trinken zu holen. Kaum hatte ich einen Fuß in die Tür gesetzt, fing Potter an, sich wie wild zu strecken. Gebannt starrte ich ihn an und wartete schon auf das Knacken seines Rückgrades, so wie der den Rücken durchbog, konnte es doch nur zerbrechen. Es musste! Es musste einfach! Aber das tat es nicht. Wäre ja auch zu schön gewesen, um wahr zu sein.
Ich ging in die kleine Küche und öffnete die Kühlschrankstür. Licht ging an und ich suchte nach einer Flasche Wasser. Und nicht nur das fand ich dann. Es gab sogar Joghurt in Bechern! Und noch andere Kleinigkeiten. Und dann natürlich Säfte, Mineralwasser und so ein braunes Gebräu. Was das wohl war? Cola stand drauf. Ich wollte es besser nicht ausprobieren. Irgendwie war ich aber von dem Joghurt angetan. Nur welche Sorte sollte ich nehmen? Es gab ja sooo eine große Auswahl. Kirsche, Kirsche und ... ähm... Kirsche. Selbstverständlich entschied ich mich für Kirsche. Was blieb mir auch anderes übrig? Mehr als eine Sorte konnte man ja unmöglich erwarten...
„Was machst´n da?", kam es auf einmal verschlafen vom Sofa. Musste der mich so erschrecken?! Vor Schreck fiel ich nach hinten und landete hart mit meinem Rücken auf diesen verdammten Fliesen. Zu allem Überfluss knallte ich auch noch mit dem Hinterkopf auf den Boden, aber ich versuchte diesen stechenden Schmerz zu ignorieren, quälte ein „nichts"heraus, wobei ich bedacht war, so emotionslos wie nur irgend möglich zu klingen und rappelte mich ächzend wieder auf, schloss die Tür wieder und stand vor dem nächsten Problem. Wie sollte ich denn ohne Löffel essen? Na wunderbar...
Auf der Suche nach dem Besteck suchte ich alle Schubladen durch. Dann endlich fand ich einen Löffel. Daneben lagen eine Reihe scharfer Messer. Kurz kam mir in den Sinn, Potter mit so einem riesigen Mordinstrument aus dem Weg zu räumen, doch das war in anbetracht der Tatsache, dass ich sein Zimmerpartner war, sehr leichtsinnig. Wahrscheinlich würden sie mich früher als Täter entlarven, als ich wegrennen konnte. Also verwarf ich diesen Gedanken gleich wieder. Alles wurde einem hier vermiest!
„Na, geht´s unserem kleinen Patienten wieder besser? Scheint ja sehr weh getan zu haben, wenn du im nächsten Moment eine Weltreise unternehmen kannst", meinte ich sarkastisch, als ich hinter Potter auf der Couch anhielt.
„Ja, mir geht´s wieder gut. Danke der Nachfrage, Malfoy", antwortete er, drehte sich zu mir um und warf mir einen beleidigt wirkenden Blick zu.
„Sei froh, dass ich überhaupt gefragt habe. Und überhaupt, es war nicht selbstverständlich, dass ich dir geholfen habe, Potter!"
„Ja, ist ja gut. Brauchst mich ja nicht gleich so anzufahren! Ich habe dir nichts getan!", keifte er mich an.
„Doch, hast du. Du bist hier und das reicht mir als Grund!"
„Ach, weißte, du kannst mich mal!", meinte er und drehte sich die Arme vor seiner Brust verschränkend und einen Schmollmund ziehend wieder weg.
Wenn es nicht gerade Potter gewesen wäre, der hier vor mir saß, hätte ich mich für den Gedanken, dass er irgendwie süß aussah, anfreunden können. Aber es WAR Potter! Was war nur auf einmal mit mir los?!
Missmutig stapfte ich zurück ins Schlafzimmer und setzte mich aufs Bett. Gerade als ich fertig war mit Essen kam er ins Zimmer und ging zu seinem Koffer. Er öffnete ihn und die Schranktür und räumte seine Sachen schweigend in die andere Seite des Schrankes ein. Er verstaute seinen Koffer neben meinem unter dem Bett und setzte sich zu mir.
„Was soll das denn werden, Potter? Dir ist schon klar, dass das mein Bett ist, oder?", fragte ich skeptisch.
„Wer sagt denn, dass das dein Bett ist, Malfoy?", gab er etwas gereizt zurück.
„Das ist hier ebenfalls mein Bett. Und daran wird sich auch nichts mehr ändern", meinte er dann sehr von sich überzeugt.
„Du glaubst doch nicht im Ernst, dass ich mit dir ein Bett teile. Das kannst du dir abschminken. Du schläfst gefälligst auf der Couch, klar?"erklärte ich und für mich war die Sache abgehakt. Alles lief so, wie ich es wollte. Und daran würde sich so schnell auch nichts mehr ändern.
„Aber sonst geht's dir gut, was Malfoy?", blaffte er mich an. „Ich hab dir heute schon mal gesagt, dass ich da nicht schlafen werde. Das Bett ist doch groß genug für uns. Also werde ich auf der einen Seite schlafen und du auf der anderen. Verstanden?"
„Nix is´!"Das war ja wohl nicht sein Ernst! Es schien ja schon fast so, als wolle er unbedingt in einem Bett mit mir schlafen! Was natürlich auch kein Wunder ist, bei meinem Aussehen. Wäre ja auch zu schade, wenn er mich nicht einmal halbnackt sehen würde. Da würde er aber echt was verpassen! Aber andererseits war ich nicht gerade scharf darauf, ihn halbnackt zu sehen. Wer wusste schon, ob Potter so nicht noch besser als ohnehin schon aussah? Und dann hätte ich echt ein Problem. Ich wollte ihn doch gar nicht so sehen! Und irgendwie wollte ich es doch. Oh Gott! Ich hatte echt ein ernstzunehmendes Problem. Blaise würde jetzt sagen, dass ich Potter womöglich verfallen konnte, was ja absoluter Blödsinn war, aber je mehr ich darüber nachdachte, desto unwohler fühlte ich mich.
Weil ich so in Gedanken versunken war, bekam ich auch nicht mit, wie Potter sich schon das Shirt ausgezogen hatte. Alarmiert hob ich den Kopf wieder. Aaahhrgh! Fehler! Nicht hinsehen!, dachte ich immer wieder. Doch wollten sich mein Gehirn und meine Augen nicht einig darüber werden, was zu tun war und so sah ich wie gebannt auf den nackten Oberkörper vor mir. „Hey Malfoy, kannst du nicht wo anders hingucken?", forderte er mich auf und ich hätte schwören können, dass er nervös war. Wahrscheinlich viel nervöser, als ich es war. Aber ich war ja eigentlich nicht nervös. Warum auch? Ich hatte ja eigentlich auch keinen Grund dazu. Und doch war ich es ein kleines bisschen.
Ich konnte meinen Blick dennoch nicht von seinem durchtrainierten Oberkörper abwenden. Wie gebannt verfolgte ich jede einzelne Bewegung mit. Wie sich die Muskeln immer wieder an- und entspannten.
Als er sich bis auf die Boxershorts entkleidet hatte, drehte er sich um und blickte mich mit einem strafenden Blick an. „Du kannst auch nicht zuhören, oder?", sagte er gereizt und brachte mich somit wieder in die Realität zurück.
„Hä? Was?"
Er stöhnte leise auf und meinte dann, bevor er mit seinen Waschutensilien ins Badezimmer verschwand: „Vergiss es!"
Ich schmiss meinen Joghurtbecher, nachdem mir aufgefallen war, dass ich ihn noch immer in der Hand gehalten hatte, in den Mülleimer neben der Tür und setzte mich wieder aufs Bett.
Der ganze Tag muss wohl ziemlich anstrengend gewesen sein, den kurz danach fielen mir die Augen zu.
Ein leises „Shit!"ließ mich wieder hochschrecken. Was war denn jetzt schon wieder los? Da es draußen schon ziemlich dämmrig war, knipste ich die Nachttischlampe auf dem Nachtschrank an. Ich sah zu Potter, der langsam und sein rechtes Knie wieder fest umklammernd zum Bett hinüberhumpelte.
„Wie haste das denn wieder geschafft?", fragte ich gelangweilt. Wie konnte ein einziger Mensch auch nur so tollpatschig sein?
„Ich bin gegen diesen verdammten Türrahmen geknallt! Dieses dämliche Teil!", fluchte er und rieb sich immer wieder über sein schmerzendes Gelenk.
Tbc...
