Und weiter geht´s. Ich hoffe, ihr habt noch immer Spaß an meiner Geschichte. Auch, wenn es immer so lange dauert, bis ich mal wieder zum Weiterschreiben gekommen bin. Aber ich habe zur Zeit irre viel für die Schule zu tun und da bleibt mir eben nicht mehr so viel Zeit zum Schreiben.
Wie immer danke ich euch für´s reviewn.
Kapitel 7: Wie man sich um Verletzte kümmert
Ich seufzte und ging sein Fluchen übergehend auch ins Badezimmer.
Als ich mit dem Nötigsten fertig war, sah ich mich dort mal genauer um. Ich fragte mich, was mein Zimmerkollege wohl so alles mitgenommen hatte. Neugierig öffnete ich alle Schränke. Nein, nicht nur deswegen, sondern weil ich mich hier einfach zurecht finden wollte. Wegen der Handtücher und so. Nicht, dass ich mich für Potters Kram interessierte. Das nun wirklich nicht. Wo kämen wir denn da hin?
Also Handtücher hatte ich schon einmal gefunden. Und sie waren aus bester Qualität. Natürlich wieder mal nur das Beste für meinen Traumkörper. Wäre ja auch noch schöner, wenn ich mich mit solchem Billigramsch abtrocknen müsste, wie es die Weasleys zu Hause wohl machen mussten. Uääh!!
Nun, ich setzte meine Entdeckungstour weiter fort und stieß letztendlich auf Potters Schrank. Und es war ausgerechnet der Schrank, den ich mir ins Auge gefasst hatte! So eine Unverschämtheit! Das musste am nächsten Tag dringend geklärt werden. Schließlich musste ich mit unserem Helden ja ein Bett teilen. Da wäre ein selbstausgesuchter Badezimmerschrank ja wohl das Mindeste!
Aber heute war ich einfach zu müde, um eine Diskussion mit Potter zu starten. Das konnte beruhigt auf morgen verschoben werden.
Langsam trottete ich zurück ins Schlafzimmer und musste genervt feststellen, dass unser Unglücksrabe sich immer noch nicht wieder beruhigt hatte. Fast in dem selben Zustand wie vor einigen Minuten hockte er auf dem Bett und rieb sich immer noch schmerzverzerrten Gesichtes sein Knie.
„Du kannst einem aber auch alles kaputt machen", meinte ich genervt und holte ihm, aus reinem Egoismus versteht sich, das kühlende Kissen aus dem Kaltschrank oder wie auch immer dieses dämliche Teil hieß.
Schließlich wollte ich für meinen Teil Ruhe haben und ungestört schlafen können und nicht von einem wahnsinnig nervigen, zur Übertreibung neigenden Gryffindor mit Gelenkschmerzen wach gehalten werden. Schließlich wusste ich nur zu genau, wie ich morgens aussah, wenn ich nicht genug Schlaf gehabt hatte. Und auf diesen Anblick im Spiegel hatte ich nun wirklich keine Lust. Obwohl mir das vielleicht eine Chance geben könnte, einen Tag ohne die nervigen Anmachen von Pansy Parkinson zu verbringen. Aber wahrscheinlicher war, dass ich das Gespött der ganzen Schüler- und Lehrerschaft werden würde.
Ärgerlich schmetterte ich ihm das Kissen aufs Knie, worauf Potter leise aufschrie und ich mich dann in mein Bett legte. Allerdings war an Schlaf noch nicht zu denken. Und es war natürlich –wessen auch sonst- Potters Schuld.
„Kannst du nicht einmal deine Klappe halten? Ich würde dir wirklich dankbar sein, wenn du mich jetzt schlafen lassen würdest!" Langsam wurde ich ehrlich sauer. Konnte dieser egoistische Kerl nicht einmal Rücksicht auf seine Mitmenschen nehmen? War das echt zu viel verlangt?
„Was kann ich denn dafür, wenn ich über DEINEN Koffer falle? Du bist doch an dem ganzen Scheiß hier erst Schuld!", konterte er und ich glaubte, mich verhört zu haben. Wer war denn bitte so blöd und knallte sein Knie immer mit Absicht an irgendwelche unschuldigen Gegenstände?
„Nur, weil du jetzt gefrustet bist, musst du mir noch längst nicht die Schuld an allem in die Schuhe schieben!"
„Ich bin also gefrustet, ja? Dass ich nicht lache! Du bist doch gleich immer so aggressiv!"
„Ach, Potter. Halt einfach dein Mundwerk und lass mich schlafen, ja?", bat ich, was schon freundlicher war, als ich eigentlich dazu in der Lage gewesen wäre zu sagen.
Schmollend drehte er sich wieder um und drückte sich das grüne Kissen wieder an sein Knie, was schon deutlich angeschwollen war. Wollte der sich etwa gleich das ganze Bein abfrieren oder warum knallte er sich das Kissen, so kalt wie es war, auf sein Knie? Na ja, wenigstens gab er jetzt erst einmal Ruhe und ich knipste das Licht meiner Nachttischlampe aus. Es war nichts mehr zu hören. Fast nichts. Potter fluchte noch immer vor sich hin.
Ich rollte mit den Augen und versuchte krampfhaft alles um mich herum zu ignorieren. Schließlich schlief ich dann wohl auch ein.
Als ich langsam wach wurde, hörte ich schon die Vögel zwitschern und die Wellen am Strand rauschen. Die Sonne war auch schon aufgegangen und vorsichtig öffnete ich meine Augen und erschrak. Potters Augen starrten mich genauso verschlafen an, wie ich es selbst noch war. Er war ganz nah bei mir. Fast hätten sich unsere Nasenspitzen berühren können. Aber ab jenem Augenblick war ich hellwach, stieß einen heftigen Schrei aus und fiel bei dem Versuch, ein Stückchen von ihm wegzurutschen, aus dem Bett. Mit einem schmerzhaften Aufprall kam ich auf den Fliesen auf. Ich versuchte tief und gleichmäßig durchzuatmen. Langsam beruhigte sich meine Atmung wieder und auch mein Herzschlag wurde wieder regelmäßiger.
„Potter! Musst du mich so früh am Morgen so erschrecken?!", fuhr ich ihn an, während ich wieder aufs Bett krabbelte.
„Wer hat hier denn bitte wen erschreckt?!", konterte er.
„Ach, ist ja auch egal...", murmelte ich und rieb mir den Schlaf aus den Augen.
„Wie spät ist es?", fragte ich nach einer Weile.
Potter drehte sich zu seinem Wecker auf dem Nachttisch um und murmelte „Zehn vor halb acht."
„WAS??? Um halb acht müssen wir zum Frühstück!!!"Ich sprang aus dem Bett und ging sofort ins Badezimmer. „Hey! Da wollte ich...", hörte ich Potter noch sauer hinterher rufen.
„Nix is´!", rief ich ihm triumphierend durch die Tür hindurch zu.
Nach fünf Minuten, was Rekordzeit war, aber ich hatte ja auch noch nicht mal die Zeit gehabt, mir meine Haare zurecht zu machen, stand ich wieder im Schlafzimmer, wo ich sofort von Potter über den Haufen gerannt wurde, weil ich dummerweise noch genau vor der Tür zum Badezimmer stand, welches er danach stürmte.
Was bildete sich dieser aufgeblasene, kleine Piep eigentlich ein, mich so einfach umzurennen??
Ich schnappte mir meine Wäsche und zog mich schnell an. Dann nahm ich mir einen der zwei Zimmerschlüssel und suchte den Fahrstuhl. Natürlich hatte ich ihn schnell gefunden. Doch das war´s dann auch.
Wie zum Teufel bediente man dieses Teil noch mal?! Zugegeben, ich war leicht verzweifelt, aber wer wäre das denn ihn so einer Situation nicht?
Gerade als ich mich auf dem Boden niedergelassen hatte, was schon weit unter meinen Niveau lag, aber bessern konnte es meine Situation auch nicht und ich hatte nun wirklich nicht das Bedürfnis, sieben Stöcke zu Fuß zu bewältigen, kam Potter endlich um die Ecke gehetzt, oder besser gesagt gehumpelt. Meine Rettung!
„Potter! Da bist du ja endlich! Ich dachte schon, du kommst gar nicht mehr! Mich hier einfach alleine lassen. Also wirklich!", sagte ich mit purem Sarkasmus in der Stimme.
„Ich bin ja schon da! Reg dich mal nicht so auf", erwiderte er und sah mich auffordernd an.
„Was denn?", fragte ich ihn irritiert.
„Da gibt es einen Schalter und wenn Mister Malfoy so frei wäre, ihn zu betätigen, wären wir schon längst im Fahrstuhl! Also los!"
„Ja ja, ich mach ja schon..."Welchen Schalter meint der denn? Als ob ich mich mit diesen Monstern auskennen würde!, dachte ich und suchte nervös diesen merkwürdigen Schalter.
Potter stöhnte leise und beugte sich über mich. Ich konnte seinen warmen Atem in meinem Nacken spüren. Er beugte sich immer weiter über meine Schulter und meinte dann, während er auf ein Viereck mit einem schwach rot leuchtenden Dreieck in der Mitte deutete:
„Da, du Trottel!"
„Wenigstens kann ich besser mit Magie umgehen. Da muss ich doch nicht auch noch Muggel-Experte sein, oder?", fragte ich empört und versuchte krampfhaft die Tatsache, dass er immer noch über meine Schulter gebeugt stand, zu ignorieren.
Ganz ruhig, Draco! Ganz ruhig!, rief mir eine kleine Stimme immer wieder zu, denn, auch wenn ich mich sehr darauf konzentrierte, mich eben nicht auf Potters nahem Gesicht an meinem zu konzentrieren, konnte ich mich, wenn nicht schnell irgendwas passieren würde, bald von meiner Selbstbeherrschung verabschieden.
So peinlich es auch geworden wäre, wahrscheinlich hätte ich mir Potter geschnappt und halb bewusstlos geküsst! Merlin sei dank passierte dies aber nicht, sondern der Fahrstuhl kam mit einem Pling an und wir stiegen ein.
Während der Fahrstuhl nach unten fuhr, fragte ich ihn: „Was ist jetzt eigentlich mit deinem Knie? Du läufst ja heute wie ein Weltrekordler."
„Haha." Anscheinend fand er meinen Sarkasmus nicht allzu prickelnd.
„Ich mein ja nur", entgegnete ich.
„Machst du dir etwa Sorgen oder wie darf ich das verstehen?", spottete er und grinste.
„Wer hat das denn gesagt?"
„Ich würde sagen du selber. Hat sich jedenfalls so angehört", antwortete er und sein Grinsen wurde noch ein Stück breiter, als ich ihn empört ansah und patzig sagte: „Hab ich gar nicht!"
„Meinst du, ja?"Auf einmal hatte er sich von der Wand abgestoßen und kam auf mich zu. Wir sahen uns lange in die Augen und als er sich endlich zu mir rüberbeugte, kam der verdammte Fahrstuhl im Erdgeschoss an. Ich hätte dieses Teil zu Kleinholz verarbeiten können, so wütend war ich.
Jetzt waren wir schon mal einen Schritt weiter und dieses dämliche Teil musste alles verderben! Hatte ich das wirklich verdient?! Zu einem späteren Zeitpunkt wäre ich mehr als glücklich über diese „Störung"gewesen, aber, der Himmel weiß, warum, gerade war ich alles andere als glücklich.
Seufzend ging ich hinter ihm aus dem Fahrstuhl heraus und ich wette, er war ebenso enttäuscht, traurig, wütend oder was auch immer, wie ich es war. Garantiert! Ein Malfoy irrt sich nie! Ja, was?! Ist doch so!
Beim Frühstück, wir waren gerade noch rechtzeitig erschienen, teilte uns McGonagall mit, dass für heute eine Sightseeing-Tour geplant war. Natürlich brachen gleich Begeisterungsstürme los. Ich freute mich, jedoch ohne es so kindisch zeigen zu müssen, zugegebenermaßen auch ein wenig. Ablenkung würde mir mal ganz gut tun..
Blaise hingegen schien mich nicht wirklich ablenken zu wollen. Ganz im Gegenteil. Da er unglücklicherweise genau neben mir saß, war ich ihm im wahrsten Sinne des Wortes hilflos ausgeliefert.
„Wie läuft´s eigentlich mit dir und Potter? Hast du ihn schon klar gemacht?", fragte er mich leise und grinste versaut. Diese Frage hatte mir gerade noch gefehlt! Musste dieser Zabini immer so neugierig sein?!
Ich bedachte ihn mit einem Noch-so-eine-Frage-und-du-bist-tot-Blick und wollte mich wieder meinem Frühstück zuwenden, als er mir seinen Ellbogen in die Seite rammte und flötete: „Ich warte...!"
„Was denn?! Was willst du von mir!?", flüsterte ich genervt.
Er verdrehte genervt die Augen und meinte dann: „Du bist aber auch schwer von Begriff, Mann! Mir kannst du nichts vormachen. Ich kenn dich doch!"
„Anscheinend ja nicht gut genug!", zischte ich ihm zu und lenkte somit die gesamte Aufmerksamkeit auf uns. Unser Hauslehrer blickte uns strafend an.
Als wir wieder auf unsere Zimmer gehen wollten, um unsere Rucksäcke und ähnliches zu holen, hörte ich, wie Potter von McGonagall noch einmal aufgehalten wurde. Wie nicht anders zu erwarten war, wurde Potter unmissverständlich klar gemacht, dass er nicht an dem Ausflug teilnehmen konnte.
Man hatte wohl sein geschwollenes Knie als Grund genannt.
Na wunderbar!
Und ich durfte als persönlicher Aufpasser herhalten! Als ob der nicht alleine zum Kühlschrank und wieder zum Bett zurück gehen konnte. Nicht mal Snape hielt es für nötig, sich für mich einzusetzen. Das war doch DER Patenonkel, wie man ihn sich immer vorstellte. Bei jeder Kleinigkeit da, aber wenn's drauf ankam, nicht zu gebrauchen! Na vielen Dank auch!
Übelst schlecht gelaunt beschloss ich, meine aufgestaute Wut beim Treppensteigen abzulassen. Doch kaum hatte ich die ersten Stufen erklommen, wurde ich auch schon zurück gepfiffen.
„Mister Malfoy! Wären sie so nett, Mister Potters wegen den Fahrstuhl zu nehmen? Ich denke nicht, dass er in seinem jetzigen Zustand die sieben Stöcke zu Fuß bewältigen kann", rief McGonagall mir zu. „Sie werden für heute Vormittag ein Auge auf ihn haben. Haben Sie das verstanden?"
Na Wunderbar! Das konnte ja ein super Tag werden. Die sprach ja schon fast so, als ob Potter sterbenskrank wäre. Verdammt! Er hatte sich doch nur das Knie an ´nem Türrahmen gestoßen! Ja okay, und ist über meinen Koffer gefallen. Aber deshalb ist man doch nicht gleich gehbehindert?!
Blaise wünschte mir wortlos alles Gute und viel Glück, was auch immer er darunter verstand, indem er beide Daumen für mich drückte. Manchmal, da könnte ich ihn echt...!!!
Als ich ihn böse anfunkelte, ging er schnellen Schrittes den anderen hinterher, wobei er sich noch einmal kurz umdrehte, um mir seine hochgereckten Daumen zu präsentieren.
Wütend stapfte ich also auch zum Aufzug, Harry folgend, der kurz davor noch von seinen ganzen Gryffindor-Deppen Beileidsbekundungen entgegen nahm. Wie rührend! Zum Glück war unser ausgesuchtes Transportmittel gerade voll und wir mussten warten.
Als sich der Aufzug dann endlich mit uns in Bewegung setzte, durchbrach Potter die Stille.
„Tut mir Leid, dass du wegen mir nicht mit in die Stadt darfst..."
„Es tut dir also Leid, ja?", meinte ich aufgebracht.
„Wegen dir darf ich jetzt wer weiß wie lange noch nichts mehr alleine machen!"
„Ist das etwa meine Schuld?! Vergiss nicht, weshalb es so weit kommen musste..!"
„Jetzt fang nicht wieder mit der Tour an. Das hatten wir schon längst. Erinnerst du dich?"
Er seufzte und sagte dann beschämt auf den Boden blickend: „Lass uns einfach nicht mehr über die ganze Sache hier reden, okay?"
Ich gab mich geschlagen und brummte ein „Hm...".
„Gut..."
Den Rest des Weges bis zu unserem Zimmer legten wir schweigend zurück.
Als wir eben dieser betraten, machte Harry... ähm, Potter es sich auf dem Sofa gemütlich und schaltete den Ferngucker... hm, was? Ach ja, Fernseher an. Da es mich irgendwie interessierte, setzte ich mich auf die Lehne und beobachtete Harry, also... ach egal... wie er einige Knöpfe der Fernbedienung, wie er mir mal erklärt hatte, drückte. Da ich nur auf seine Finger achtete, bemerkte ich nicht, wie er mich schon seit geraumer Zeit musterte. Erst als er die Fernbedienung nach außen, zum Fernseher hin, schwenken ließ, sah ich ertappt auf.
Er grinste mich sichtlich amüsiert über meine Unachtsamkeit an. Ich räusperte mich leise und schaute wieder weg. Kurz danach fingen wir beide an zu lachen. Wie peinlich! Ich konnte schon richtig spüren, wie rot ich wurde. Aber das konnte ich ja jetzt auf mein Lachen schieben.
Als wir uns wieder einigermaßen beruhigt hatten, sahen wir uns eine Weile nur schweigend an. Ich kratzte für einen Moment all meinen Mut zusammen und kam ihm immer näher. Kam es mir nur so vor, oder beugte er sich auch zu mir rüber? Wir kamen uns immer näher und näher.
Kurz bevor sich unsere nasenspitzen berühren konnten, hielten wir inne. Langsam hob er seine Hand und ich schloss alle Bedenken über Bord werfend den letzten Rest Abstand zwischen unseren Lippen. Ich hätte mir nie vorstellen können, einmal zu sagen, dass Harry Potter, der, den ich eigentlich hassen sollte, so weiche Lippen hat.
Er schlang seine Arme um meinen Nacken, um mich noch näher an ihn zu ziehen. Irgendwie schaffte ich es dann, mit Harry aufs Sofa zu fallen. Unser Kuss wurde mit der Zeit immer leidenschaftlicher und ich fühlte, wie seine Hände über meinen Körper glitten.
Das war der Augenblick, in dem mir bewusst wurde, WAS wir hier eigentlich taten.
Erschrocken fuhr ich wieder hoch und rutschte nach hinten, weg von Harry. Was hatte mich denn da nur geritten?!
Tbc...
