Anm: Was? Keine Reviews? Hallo???? Hier ist ein armer kleiner Schreiberling, der auf Feedback wartet. Huhu? Ist da wer?
Ein beständigendes Klacken an die Fensterscheibe weckte ihn auf. Draußen war es noch nicht ganz hell umso länger dauerte es daher bis Draco erkannte, von welchem Fenster das Geräusch kam und vor allem von wem. Ein großer stolzer Uhu hockte auf dem äußeren Fensterbrett und wartete, dass er ihm öffnete.
Völlig benebelt vom Schlaf kletterte er umständlich aus dem Bett. Sobald er den Riegel öffnete und den Vogel einließ, flatterte ihm auch schon der rote Umschlag aus dem Schnabel des Uhus in die Hand. Schwer schluckend öffnete er ihn. Besser jetzt, als später.
HABE ICH DIR NICHT GESAGT DEN BRIEF SOFORT MEINEM VATER ZU GEBEN? KANNST DU DIR VORSTELLEN WIE WIR GESTERN DA GESTANDEN HABEN OHNE IHN?
Schrie die Stimme von Lucius Malfoy durch den kleinen Raum. Es war als würde sie an der Decke gebrochen und doppelt auf ihn zurück geworfen. Obwohl sein Vater nicht hier war, zuckte er bei jedem weiteren Wort zusammen.
DU KANNST FROH SEIN, DASS DU DICH ÜBERHAUPT NOCH DARAN ERINNERT HAST. WÄRE ER GAR NICHT GEKOMMEN WÜRDE ICH MIR ETWAS WEITAUS SCHLIMMERES FÜR DICH EINFALLEN LASSEN ALS DAS, WAS ICH JETZT FÜR DICH GEPLANT HABE. WARTE NUR AB BIS DU MIR WIEDER GEGENÜBER STEHST. DU WIRST DICH AUF DER STELLE BENEHMEN! WENN ICH NOCH EINMAL VON IRGENDEINER UNACHTSAMKEIT VON DIR HÖRE ODER DU IN DEINEN STUDIEN NACHLÄSST, DANN WIRST DU DIR WÜNSCHEN NIEMALS MEINE WORTE VERGESSEN ZU HABEN. ICH VERLANGE DASS DU AUF DER STELLE BIS DEINE MUTTER UND ICH IN ZWEI WOCHEN KOMMEN, WIDERSTANDSLOS ALLES TUST WAS DEINE GROßELTERN VON DIR VERLANGEN. ICH HABE DEINEM GROßVATER EINEN PLAN GEGEBEN, WAS DU ALLES LERNEN SOLLST. WEHE ICH HÖRE AUCH NUR EINEN FEHLTRITT VON DIR!!!
Der Heuler zerriss sich in der Luft selbst, bis nur noch klitzekleine Fetzen von ihm übrig waren. Wenn Draco nicht neben dem Bettpfosten gestanden hätte, hätte er geschworen, während der Predigt seines Vaters klitzeklein geworden zu sein. So sauer hatte er ihn nur selten erlebt. Er hatte recht, noch ein Fehltritt und er würde das Tageslicht vor Schulbeginn nie wieder sehen, wenn er die Schule überhaupt wieder sah.
Angelockt durch den Krach des Heulers waren zwei Hauselfen zu ihm ins Zimmer geeilt. Als sie die Schnipsel auf dem Boden sahen, machten sie sich sofort daran, diese zu entfernen. Anscheinend waren sie es gewohnt, dass hier öfters mal Heuler explodierten. Zumindest sollte das zu Schulzeiten von Lucius und seinen Geschwistern so gewesen sein. Die beiden Söhne fanden es besonders lustig sich gegenseitig während der Nacht Heuler zu schicken. Ob sie das lange gemacht hatten und was die Eltern davon hielten, wusste Draco nicht, aber eines konnte er mit Sicherheit sagen. Für ihn war es vorbei mit schlafen.
Niedergeschlagen zog er sich an. Sein Umhang war leicht zerknittert, da er ihn einfach so auf dem Stuhl zusammen geknüllt hatte. Na super. Das auch noch. Da es aber noch früh war ging er nach unten und suchte eine der zahlreichen Hauselfen. Sobald er einer begegnete, drückte er ihr den Umhang in die Hand. "Beeil dich!", zischte er ihr zu. Seine Wut, die ihm fast Tränen in die Augen schießen ließ, musste er irgendwo abreagieren. Außerdem musste es nicht sein, schon zum Frühstück wieder für Ärger zu sorgen. Glatter Umhang und nichts anderes. Er traute seinem Großvater durchaus zu, dass er diesen noch selber glätten müsste und das ganz ohne Zauber.
Draco ließ sich auf dem Stuhl im Speisezimmer nieder. Kurz darauf kam auch schon die Elfe mit seinem Umhang. Glatt, wie er sein sollte. Die große Pendeluhr zwischen zwei Fenstern zeigte kurz nach fünf Uhr morgens an. Es würde noch Stunden dauern, bis seine Großeltern aufstanden. Frühstück gab es frühestens um neun. Um ihn wuselten die Hauselfen unsicher herum. Sie waren es nicht gewohnt, dass jemand um die Zeit schon auf war.
Welche, die gerade eine Schale voll frischem Obst brachte, wies er an, ihm seine Schulbücher zu bringen. Lieber lernen und versuchen so einen guten Eindruck zu machen, als hier gelangweilt herum zu sitzen. Sehr viel konnte er hier auch nicht machen.
Er war bereits beim vierten Kapitel des Lehrbuches der magischen Geschichte. Es ging dabei um den Bund der sieben Magier, der Beginn der organisierten Zaubererschaft wie sie heute in Form des Zaubereiministeriums vorherrschte. Als ihn von hinten jemand auf die Schulter tippte. Völlig vertieft in sein Lehrbuch drehte er verwundert den Kopf herum und erschrak, als er den ernsten Blick seines Großvaters sah.
"Komm mit.", sagte er schneidend.
Sofort kehrten die Ameisen in seinem Bauch zurück, die schon nach dem Heuler seines Vaters ihn furchtbar gequält hatten. Ängstlich schloss er das Buch und ging Phosphoros hinterher. Er führte ihn in einen Raum mit bis zur Decke reichenden Regalen voll mit Büchern. Auch wenn es so aussah, das hier war keine zweite Bibliothek. Sein Großvater erreichte eine der Bücherwände, stubste mit dem Zauberstab mehrere bestimmte Buchrücken an und dann schwang das Regal zur Seite. Dahinter kam ein dunkler Gang zum Vorschein, der jedoch sofort von selbst entzündenden Fackeln erhellt wurde.
"Nach dir, mein Junge."
Sein Blick schien ihn beinahe aufzufressen und auch wenn Draco nicht wohl zumute war und er diesen Geheimgang bisher nicht gekannt hatte, ging er mit stolz geschwellter Brust voraus. Zeige niemals einem Malfoy das du Angst hast, das hatte ihm sein Vater gelehrt, denn damit macht man es nur schlimmer. Flache Stufen führten hinunter bis sie an einer Rundbogentür aus Holz endeten.
Phosphoros schob sich an ihm vorbei und holte ein kleines Säckchen mit Pulver aus seinem Umhang, dieses füllte er rechts und links von der Tür in kleine Schälchen, die in Nischen ausgelegt standen. Als er das Pulver anschließend entzündete, öffnete sich der Zugang zu einem unterirdischen Studierzimmer.
Es war kein sehr großer Raum. Sobald man eintrat brannte vor einem in einem Kamin ein Feuer. Auf der linken Seite war ein Schreibtisch, der vor Schriftrollen überzuquellen drohte und eine kleine Couch aus schwerem Holz stand rechts neben dem Eingang.
Sein Großvater wies ihn an, darauf Platz zu nehmen während er selbst sich hinter dem Schreibtisch niederließ.
"Ich nehme an, dein Vater hat sich bereits bei dir gemeldet wegen des gestrigen Abends.", sagte er nun mit schneidender Stimme an den Slytherin gewandt sobald die Tür von allein ins Schloss gefallen war und er saß.
"Ja, er hat mir einen Heuler geschickt, gleich heute morgen."
Phosphoros schürzte die Lippen. "So, so. Lucius war schon immer ein wenig zu schnell mit dieser Art von Kommunikation. Ich ziehe es eher vor konventionellere Methoden der Bestrafung vorzunehmen. Ein Heuler geziemt sich nicht und ist auch nicht sonderlich effektiv."
Mit den Händen im Schoss verschränkt und leicht gebeugten Kopf wartete Draco auf die weiteren Worte seines Großvaters.
"Ich nehme doch einmal an, dir ist die Tragweite deiner Nachlässigkeit bekannt?" Der Junge wusste nicht darauf zu antworten und als sein Großvater wütend mit der flachen Hand auf die Tischplatte schlug, zuckte er unwillkürlich zusammen. "Antworte mir, wenn ich dich etwas frage!", schrie er.
"Ja, Sir.", gab Draco mit zitternder Stimme zur Antwort. So sauer war selbst Lucius nie.
Sein Großvater beruhigte sich wieder etwas und setzte sich entspannter in den Sessel zurück. Neben ihm entzündete er einen Kerzenständer, was einige unheimliche Schatten auf sein Gesicht warf. "Du kannst von Glück reden, dass ich nur die Eröffnungszeremonie verpasst habe, aber deswegen werde ich noch lange nicht Gnade walten lassen. Es wird eine Bestrafung geben und da ich sowieso an deinen schulischen Leistungen arbeiten soll, wirst du sofort damit beginnen. Hier unten." Aus einer der Schubladen seines Schreibtisches holte er zwei Bücher hervor. "Diese beiden Bücher wirst du die nächsten Tage durcharbeiten. Die dunklen Künste werde ich noch zurückhalten, auch wenn Lucius das als besonders wichtig erachtet. Meiner Meinung nach bist du aber noch nicht reif genug dafür und wirst dich mit den Grundlagen der Magie und der Geschichte vertraut machen. Bis heute Abend verlange ich, dass du die ersten drei Kapitel beider Bücher durchgearbeitet hast. Ich werde dich prüfen."
Er stand von seinem Platz auf. "Du kannst dich hier an den Schreibtisch setzen, bis zum Mittagessen wirst du den Raum nicht verlassen. Probieren brauchst du das auch gar nicht. Er ist magisch verriegelt und nur ich kann ihn öffnen." Mit wehendem Umhang und festen Schritten verließ er das Zimmer.
Draco zitterte noch am ganzen Körper. Er hatte es sich schlimmer vorgestellt gehabt, aber nur weil es jetzt doch glimpflich ausgegangen war, hieß das noch lange nichts. Anscheinend war der Ausfall des Frühstückes für ihn bereits ein Teil der Strafe. Normalerweise bestanden seine Großeltern immer darauf, dass bei den Mahlzeiten alle Familienmitglieder anwesend zu sein hatten.
Verächtlich richtete er sich auf. Er sollte die Grundlagen der Zauberei lernen? Die konnte er doch bereits. Das ist doch schließlich das, was man ihn Hogwarts im ersten Jahr lehrte. Augen rollend setzte er sich hinter den Schreibtisch. Der Stuhl passte sich automatisch seiner Größe an, damit er an dem Tisch arbeiten konnte. Die beiden Bücher waren nicht gerade die dünnsten, aber so großartig dick auch wieder nicht. Er betrachtete den dunkelblauen Einband des ersten. In magisch funkelnden Lettern stand dort: Die Grundlagen der Magie Das zweite Buch war ähnlich, nur hatte es einen grünen Einband auf dem Die Geschichte der Magie stand. Alles halb so wild, dachte sich Draco und schlug das Erstere auf.
