Anm: Herzlichen Dank für die Reviews!

brady: Eines musst du mir erklären: wie willst du hier Hermine einbauen?

SilverSnake: Danke für die Plätzchen! Nebenbei futtert

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Bevor er zu scheu in den Raum trat, wartete er noch kurz und festigte seine Haltung. So würde es gehen. Er musste selbstbewusst wirken und nicht wie ein eingeschüchterter Feigling!

Phosphoros saß an seinem Schreibtisch und davor auf einem nicht weniger prunkvollen Stuhl ein Mann mit schwarzem Haar, das nach einer ziemlich hohen Stirn begann. Es ging ihm bis zu der Stelle, wo der Hals mit den Schulterblättern zusammentraf und war gerade geschnitten, als hätte einer an der Stelle ein Lineal angelegt, um es zu schneiden. Sobald er eintrat, drehte sich der Fremde zu ihm herum. Seine Augenbrauen waren nur dünne Linien, die kleinen Augen musterten ihn neugierig. Er hatte hohe Wangenknochen, die ein wenig von der langen geraden Nase ablenkten. Seine Hände lagen gefaltet in seinem Schoss und vor ihm stand eine Tasse Tee auf dem Tisch.

"Guten morgen, Draco. Bitte, tritt näher. Ich möchte dir jemanden vorstellen.", sagte sein Großvater und nahm selber einen Schluck aus seiner Teetasse.

"Guten morgen, Großvater.", antwortete er, als er die paar Schritte bis neben den Fremden machte.

"Das ist Professor Sordikoff, er ist Lehrer von Durmstrang.", stellte Phosphoros den Fremden vor.

Wie vor den Kopf geschlagen, konnte Draco seine Überraschung nicht verbergen. Der Lehrer nickte ihm kurz zu, ließ aber seinen Gastgeber alles weitere erklären.

"Ich hatte ihn gebeten, ob er nicht schon vor Ende des Schuljahres vorbei kommen könnte und sich ein wenig um dich kümmern, da man ja von Hogwarts dieser Tage in Sachen Bildung nicht besonders Gutes zu hören bekommt. Nach meinen eigenen Erfahrungen die letzten Tage mit dir, bin ich zu dem Schluss gekommen, dass bei dir durchaus ein gewisses Potential vorhanden ist, das nur gefördert werden muss. Ich bin sicher, mit Professor Sordikoff, werden wir in kurzer Zeit deine Fähigkeiten ein wenig verbessert haben. Ach was rede ich, ein wenig ist zu wenig. Ich will, dass du perfekt wirst.

Ich war gerade dabei zu erzählen, dass muggelstämmige Schüler auf Hogwarts besser sind, als diejenige, die schon von Geburt her ein größeres Verständnis von Magie haben sollten."

"Dabei ist genau das das Logischste.", meldete sich nun Sordikoff zum ersten Mal zu Wort. Seine Stimme war leise und in einem schleimigen Tief. Anders konnte man die Tonlage nicht beschreiben. "Ganz sicher geht es nicht mit rechten Dingen an dieser Schule zu, wenn gerade solche Muggelkinder zu größeren Leistungen fähig sind, als ihr Enkel, mein verehrter Mr Malfoy."

"Genau das denke ich auch. Wie ich schon sagte, ich habe ihn die letzten Tage geprüft und ihn einige Grundlagen wiederholen lassen. Er hat sich in gewissen Dingen sehr viel besser angestellt, als eines meiner Kinder in dem Alter. Bei meinen beiden Söhnen hat es sehr viel länger gedauert bis sie die Zaubertrankformel des .... (kennt einer nen guten Zaubertrank?) ohne zu zögern wieder geben konnten. Anscheinend will es Hogwarts wirklich soweit bringen und diesen Muggeln den Weg in unser Reich zeigen, in dem sie deren Kinder bevorzugen. Dumbledore und seine fanatischen Freunde haben nichts besseres im Sinn als unsere Welt zugrunde zu richten. Ich hoffe die Gerüchte stimmen und ein ganz bestimmter Zauberer ist wirklich noch am Leben.", schimpfte Phosphoros.

Draco kam sich gerade wie in einem schlechten Film vor, wenn er denn etwas wie einen Film kennen würde. Sollte er etwa nur früher zu seinen Großeltern kommen, damit er in ihrem Namen Hogwarts auf die richtige Bahn zurück lenkte? Wie stellten sie sich das vor? Er hatte keine Lust von Morgens bis Abends zu lernen. Konnte denn niemand wenigstens Snape herholen? Dieser Sordikoff sah aus, als würde er ihm nur das Leben schwer machen wollen. Darauf hatte er nun gar keine Lust. Warum erzählte Phosphoros außerdem die ganze Zeit, er hätte sich gut angestellt. Als er ihn am Vortag dösend über eines der Bücher entdeckt hatte, hatte er ihm noch einen Vortrag über seine Faulheit gehalten und prompt auch recht lange am Abend ausgefragt.

"Bestimmt ist er das. Wer die Zeichen zu deuten weiß, wird es wissen.", antwortete der Durmstranglehrer in einem Singsang. Langsam wandte er seinen Kopf zur Seite. "Ich bin sicher, aus ihrem Enkel werden wir in kürzester Zeit das gesamte Potential an die Oberfläche gebracht haben. Machen sie sich keine Sorgen. Wenn man in Hogwarts der Meinung ist, die Schüler nur mit einem Minimum ihres Könnens fordern zu wollen, dann sollen sie das ruhig auch machen. Bei uns ist das jedoch nicht so. Da zählt nur voller Körpereinsatz und den werde ich auch bei ihm fordern."

"Sieh deinen Lehrer nicht so dumm an, Draco!", blaffte sein Großvater ihn an, weil er verwundert versucht hatte hinter die Worte zu kommen, die der Mann aus Durmstrang an ihn gerichtet hatte. "Wenn er sagt ganzen Körpereinsatz, dann meint er das auch so. Quidditch ist nicht der einzige Sport, den es gibt. In Durmstrang ist es üblich, dass die Schüler vor dem Unterricht ein Training absolvieren, um den Kopf frei zu bekommen. Nur so lässt sich ein optimales Lernverhältnis schaffen."

Der Slytherin ahnte schlimmes, als sich auf Sordikoffs Lippen ein schlangenartiges Lächeln ausbreitete.

"Ich denke, es ist das beste, wenn sie sofort anfangen. Über die weiteren Dinge, wie das finanzielle, können wir später auch noch sprechen. Sie brauchen sich da keine Sorgen zu machen. Ich werde sie auf alle Fälle zufriedenstellend entlohnen und sollte ihre Hilfe besonders gut anschlagen, dann sogar noch mehr." Er stand auf und kam um den Tisch herum. Vor Draco blieb er kurz stehen und sah ihn streng an.

"Ich erwarte von dir bedingungslose Disziplin. Du hast es hier nicht mit einem deiner üblichen Lehrer zu tun, als benimm dich. Es wird dir nichts nützen, solltest du darauf hoffen, dass Professor Sordikoff sich deinem gewohnten Lernrythmus anpasst. Du hast dich anzupassen." Er nickte dem Durmstranglehrer zu. "Wir sehen uns beim Frühstück in zwei Stunden, Mickael."

Sordikoff nickte erwidernd. Sobald Lucius' Vater verschwunden war, stand er auf und faltete die Hände hinter dem Rücken. "Wir sollten nicht zuviel Zeit verlieren. Wie dein Großvater schon sagte, werde ich dich so behandeln, wie wir es mit unseren Schülern auch zu tun pflegen. Du solltest dich umziehen, denn ich glaube nicht, dass du lange in den Sachen laufen können wirst."

"Laufen?", fragte Draco ungläubig.

"Als erstes solltest du dir merken, dass mir zu widersprechen oder mich zu unterbrechen, Konsequenzen für dich hat. Ich gebe Zusatzarbeiten auf, die du nach dem Unterricht erledigen musst und ich am nächsten Tag kontrolliere. Sollten mich diese nicht zufrieden stellen, bekommst du die doppelte Arbeit erneut auf. Verhälst du dich angemessen und arbeitest den Tag über, wie ich es von dir verlange, gebe ich keine Aufgaben auf. Verstanden?"

"Ja.", sagte der Junge trotzig.

"Damit hättest du dir schon einmal die erste Aufgabe für heute selbst gestellt. Einen Lehrer sprichst du bitte mit Professor oder Sir an. Dazu kommt, dass ich einen anderen Ton verlange. Ich bin dein Lehrer und nicht einer deiner Freunde, das solltest du dir merken. Ich möchte bis morgen früh einen Aufsatz über den Umgang mit einem Lehrer von dir haben, der 1000 Wörter umfasst. Da es unser erster Tag miteinander ist und du mich noch nicht kennst, habe ich mit Absicht keine fünftausend von dir verlangt. Du solltest dir aber darüber im Klaren sein, dass ich beim nächsten Mal meine gewohnten Maßstäbe ansetzen werde."

"Ja, Sir."

"Gut, dann lass uns anfangen. Als ich gekommen bin, habe ich gesehen, dass es hier einen wunderschönen Wald gibt. Da werden wir jetzt einige Runden laufen. Oder besser gesagt, du wirst. Los, geh dich umziehen, ich erwarte dich in zehn Minuten vor dem Eingang." Er machte eine winkende Bewegung, damit sich sein Schüler in Bewegung setzte. Innerlich kochte dieser vor Wut. Wie kommt der Typ nur dazu ihm einfach so einen Aufsatz aufzubrummen, wenn er ihn jetzt schon Stunden lang durch den Wald hetzen will. Es hatte sich für ihn zumindest nicht so angehört, als würde dieser Lauf schnell zu Ende sein.

Sein Vater hat mit Absicht in seinen Brief hinein geschrieben, er soll hier unterrichten werden. Der wusste ganz genau, zu was sein Großvater fähig war. Warum tat er das nur? Er konnte doch unmöglich sauer sein, weil diese Granger erneut die Jahrgangsbeste war. Was konnte er denn schon dafür, dass man in Hogwarts Muggelstämmige und Narbengesichter mehr mochte als Reinblüter?