Anm: Hier ist auch schon das nächste Chapter. Danke, aber ich bin kein großer Kuchenfan. Wenn die Reviews weiterhin so schnell kommen, muss ich mir was einfallen lassen, weil wir bald zu der Lücke in meiner Geschichte kommen und bis ich die ausgeschrieben habe, können wir bis Januar noch warten. Oh, lieber nicht soviel von diesen Dingen reden, sonst hört ihr noch auf hier weiter zu lesen. Viel Spaß mit einem neuen Teil!

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Seine Bücher und Notizen liegen lassend folgte Draco ihr eilig auf dem Fuß. Sie führte ihn in den dritten Stock. Vor einer von vielen Flügeltüren stoppte sie. "Das hier ist mein altes Lesezimmer, wie du sehr wohl weißt. Ich habe vor es in ein weiteres Gesellschaftszimmer umzuwandeln und möchte dort auch einige meiner Gäste unterbringen, die zu den Feierlichkeiten unseres Hochzeitstages kommen."

"Ich dachte ihr wollt nur mit der Familie feiern?", unterbrach Draco sie.

Sie nickte. "Am Tag unserer Hochzeit ja, aber eine Woche später haben wir unsere Freunde und Bekannte eingeladen für ein größeres Fest. Dein Großvater und ich halten es für besser so. Dir dürfte das letzte Weihnachtsfest, welches wir gemeinsam verbracht haben, noch sehr gut in Erinnerung sein."

Draco kramte kurz in seinem Gedächtnis. Ein turbulenteres Weihnachtsfest hatte es wahrlich noch nicht gegeben. Sein Vater hatte sich seit er ihn kannte, nur ein einziges Mal geprügelt und das war mit dem Vater der Weasleybrut in der Buchhandlung. Doch bei diesem Weihnachtsfest hatte es eine zweite Prügelei gegeben zwischen ihm und seinem Bruder. Keiner hatte etwas davon mitbekommen, erst als der Baum in der Galerie mit einem lachten Knarzen kaputt ging, weil die beiden gleichzeitig ihre Flüche auf diesen geschleudert hatten, waren die restlichen Gäste von dem Festmahl herbei geeilt.

Phosphoros hatte vor den Augen seiner gesamten Gäste seine beiden Söhne angeschrien, wie sie sich in diesem Alter nur so kindisch verhalten konnten. Danach war ziemlich jedem der Spaß an den weiteren Festlichkeiten vergangen gewesen, denn sein Großvater sah mit Argusaugen auf jeden Handgriff seiner Söhne. Leider konnte er das in der Nacht darauf nicht. Lucius und Phaeton hatten sich gegenseitig mit dem Imperiusfluch verhext und für schlaflose Stunden gesorgt.

Diese Aktion musste seinen Großeltern sehr peinlich gewesen sein, weshalb man zumindest Lucius und seine Frau die letzten paar Male zu keiner Familienfeier mehr eingeladen hatte. Anscheinend sah man in ihm den Übeltäter für all die Streitereien. Dazu kam noch, dass seine Mutter sich nicht mit seiner Tante Lucerna gut verstand.

Er seufzte innerlich auf. Wenn man genau darüber nachdachte, dann war eine getrennte Feier durchaus sinnvoll.

"Wie dem auch sei.", unterbrach Serpentigena nun seine Gedanken und holte ihn ins hier und jetzt zurück. "Ich will diesen Raum als neues Gesellschaftszimmer und du wirst ihn ausräumen. Auf diese Weise hast du genügend Zeit dir Gedanken darüber zu machen, wie du in Zukunft wichtige Dinge, die man dir überlässt nicht einfach vergisst." Sie schwang elegant den Zauberstab und die Türen öffneten sich.

"Bis zum Abendessen wirst du dort drinnen bleiben und alles erledigen. Die Hauselfen haben bereits einige Kisten bereit gestellt, in die du alles einpacken kannst, was noch benötigt wird. Sie werden es sich selbst noch einmal ansehen, bevor sie es entsorgen. Hier drinnen dürfte sich nichts wichtiges mehr befinden, solltest du dennoch auf etwas stoßen, dann leg es bitte auf den Tisch dort." Sie deutete auf einen kleinen Rundtisch, der nahe der bis zum Boden reichenden Fenster stand.

Draco trat in das Zimmer und hinter ihm schlossen sich die Türen. Er wartete einen Moment, bis er sicher war, seine Großmutter hatte das Stockwerk verlassen. Anschließend legte er seine Hand um den Türknauf. Er war blockiert. Sie hatte ihn hier eingeschlossen. Seufzend sah er sich um.

Was auch immer die Hauselfen den Tag über taten, hier auf alle Fälle schon mal gar nichts. Der Staub auf den Möbeln lag teilweise sehr hoch und einige der Bücher waren hinter Spinnweben fast nicht mehr zu sehen. Zu allem überfluss kroch auch noch eine große Spinne gerade über eines der Regale. Er sollte sie einfangen, wenn ihm sein Gedächtnis keinen Streich spielte, dann hatte dieser Weasley doch Angst vor diesen entzückenden Tierchen.

Gesagt getan, dachte er sich und suchte kurz drauf schon nach einem geeigneten Behälter. Unweit von der Tür entfernt stand eine Vase. Die vertrockneten Blumen warf er auf die Erde. Wenn einmal Wasser in ihr gewesen war, so war es bereits verdunstet. Blitzschnell schwang er die Vase über das Tier und versiegelte das Loch mit einem Buch, das er darunter schob. Auf den runden Tisch legte er beides ab.

Die Vase hatte einen leicht grünlichen Schimmer. Aufgeregt huschte das Insekt in ihr von einem Ende zum anderen. Grinsend verfolgte er das Spiel der Spinne eine Weile, bis er sich seiner Arbeit erinnerte und begann loszulegen. Als erstes stieg er die drei Holzstufen zu dem Bord mit den Bücherregalen hinauf. Insgesamt waren es vier Durchgänge, also eine recht kleine Bibliothek, wenn man in Betracht zog, dass die seines Vaters um einiges größer war. Er hatte sein Arbeitszimmer sogar in eine obere und eine untere Bibliothek eingerichtet. Hinter seinem Schreibtisch führte eine Wendeltreppe hinauf. Dazu kam noch die geheime, die sich durch einen Mechanismus im sechsten Gang der unteren Buchreihen öffnen ließ. Dort befanden sich mehr als nur Bücher mit schwarzer Magie, auch alte Schriftrollen und Pergamente, die er gesammelt hatte, verwahrte er dort.

Nichtsdestotrotz befanden sich hier dennoch eine Menge Bücher, die er auszuräumen hatte. An die Schränke, die um den Kamin herum im vorderen Teil des Raumes standen, mochte er gar nicht erst denken. Am besten war es, wenn er sich erst einmal zwei der Kartons holte und sich von hinten nach vorn arbeiten würde.

Schon nach kurzer Zeit hatte er festgestellt, dass seine Großmutter genau die selben Schinken bevorzugte wie seine Mutter. Wie konnte man nur auf solche Schnulzen stehen? Es ging einfach immer nur um das eine. Er las jeden Titel aufmerksam durch, doch schon bald wurde er dessen überdrüssig. Angeekelt, warf er eines nach dem anderen in den Karton, der verhext war und somit weitaus mehr Platz bot, als ursprünglich angenommen. Ob er ihn später auch vor tragen können würde, war nicht gesagt.

Plötzlich fiel aus einem der Bücher ein kleineres heraus. Das Buch, welches er noch in der Hand hielt, war keines, sondern so etwas wie ein Geheimfach. Die Seiten waren in der Mitte herausgeschnitten und boten somit Platz für dieses, welches nun zu seinen Füßen am Boden lag. Es war nur einen Finger breit dick und hatte ungefähr die Größe eines Notizbuches. Neugierig blätterte er darin herum. Die Seiten waren leer. Keine einzige Zeile war in es hineingeschrieben und auch sonst machte es nicht den Eindruck, als sei es jemals benutzt worden.

Wozu hatte seine Großmutter eine leeres, unbenutztes Buch versteckt? Er tat die Tatsache mit einem Schulterzucken ab und schob es sich unter dem Umhang, glücklich etwas neues zu besitzen.