Disclamer: Alle Personen, die man finden wird, gehören JK Rowling. Figuren, die nicht in den Büchern 1-5 sowie in den zwei anderen Büchern auftauchen oder erwähnt werden, beanspruche ich für mich.

Warnung: siehe Prolog
Nun dann...da ihr alle so lieb reviewt habt, kommt auch schon die Belohnung :)
Sam


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Die Schatten werden länger

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1. Kapitel
~ zu späte Erkenntnisse ~


Es war über eine Woche im Hause Dursley vergangen und Harry konnte sich nicht wirklich beklagen. Die Drohung Moodys schien seine Spuren hinterlassen zu haben und die Dursleys ließen ihn im Großen und Ganzen in Ruhe und nur ab und zu musste er im Haushalt helfen.

Nur die Nacht war das schlimmste, was Harry erlebte. Nicht nur, dass er immer und immer wieder seinen Patenonkel durch den Vorhang fallen sah und die Worte Remus Lupins ständig in seinen Ohren klangen…der Tod seiner einzigen Bezugsperson hatte auch unbarmherzig die verdrängten Erinnerungen an Cedrics Tod und die fast kaum bekannten Gedanken an den Tod seiner Eltern, die er Dank der Dementoren erhalten hatte, ans Licht befördert.

Nicht selten wachte er schreiend mit Tränen auf dem Gesicht auf, wo er die leeren Augen Cedrics vor sich sah und sein toter Mund mit einer unmenschlichen Stimme Harry die Schuld an dessen Tod gab.

Nicht ab und zu, sondern zu oft, sah er seinen Patenonkel wie in Zeitlupe fallen….
Und wenn er zu dem Vorhang rannte, hielt ihn kein Remus Lupin zurück und er hörte nur zu deutlich die Stimmen hinter diesem Stück Stoff, die ihm zuflüsterte, dass er Schuld an diesem Tod war. Er hätte nur den Spiegel benutzen müssen, den er extra von seinem Patenonkel bekommen hatte und dieser wäre noch am leben.

Auch Träume von den Schreien seiner Mutter, der Flucht Peters durch seine Hilfe und damit auch seine Schuld an der Wiederauferstehung Voldemorts verfolgten ihn nicht selten.

Das alleine wäre nicht das Schlimmste gewesen, doch seiner Verwandtschaft blieben seine Albträume Dank seiner Schreie nicht verborgen und Vernon schien mittlerweile schon herausgefunden zu haben, dass Harrys Patenonkel gestorben war und dass Harry daran schuld war.

Diese Vermutung wurde an Harrys 5. Ferientag bestätigt, als er wieder einmal nach einem Albtraum aufgewacht, sich plötzlich seinem erzürnten Onkel gegenübersah und eine brennende Wange als nächstes spürte.

„Wenn ich noch einmal wegen dir aufwache, nur, weil du nicht gut schlafen kannst, wird es mehr als nur eine Ohrfeige.", sagte er drohend und ging wieder aus dem Zimmer, blieb jedoch am Rahmen noch einmal kurz stehen.

„Du hättest wohl nicht nur uns einen Gefallen getan, wenn du mit deinen Eltern gestorben wärst. Wenn ich durch deine Schreie höre, wie viele Menschen schon wegen dir gestorben sind oder aufgrund deiner Existenz gelitten haben.", meinte er abfällig, eher er das Zimmer endgültig verließ und Harry nur noch mehr in Schuldgefühle abrutschte.

Wenn man selbst der Ansicht war, dass man Schuld hatte, bestand immer noch ein Fünkchen Hoffnung, dass jemand käme, der dieses Fünkchen schürt und einem beweist, dass man nicht Schuld hatte.

In dieser Nacht war der Funken für immer erloschen.

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Es war spät an einem Abend in der zweiten Ferienwoche, als Tante Petunia mit den Einkäufen nach Hause kam und diese in der Küche ausräumte, als ihr auffiel, dass ein Messer in ihrem ordentlichen Haushalt fehlte.
Ihr Ehemann und ihr Sohn waren gemeinsam zu seinem „Männerabend", wie sie es nannten, zu einem von Vernons Freunden gefahren, deren Sohn ebenfalls mit Dudley befreundet war.

In dem Moment, als sie schon mit suchen anfangen wollte, kam Harry die Treppe nach oben, wie immer ein langärmliches Shirt, trotz Hochsommer, an.

Obwohl sich Petunia leichte Sorgen um ihren Neffen gemacht hatte, würde sie sich davor hüten, etwas zu sagen, vor allem in Vernons Nähe, der den Jungen diesen Sommer noch mehr als sonst zu hassen schien.

Streitigkeiten, die es früher nie zwischen den beiden Eheleuten gegeben hatte, waren nun wegen dem Jungen des Öfteren aufgetaucht. Vernon hatte eigentlich vorgehabt, den Jungen in einen Teil des Kellers zu sperren, den er extra dafür leer geräumt hatte, jedoch hatte ihn Petunia ihn davon abhalten können und die Drohung der Zauberer am Bahnsteig hatte Vernon schließlich davon abhalten können, seinen Plan in die Wirklichkeit umzusetzen.

„Warum hast du das Messer mit hochgenommen?", fragte Petunia streng, den Jungen aus zusammengekniffenen Augen misstrauisch anschauend.
Der Jugendliche erwiderte etwas nicht verständliches, ehe er das Messer sachte wieder in den Messerblock steckte und wieder nach oben gehen wollte, als ihm die Beine nachgaben und er unsanft auf dem Boden landete.

Erschrocken ging Petunia auf den Jungen zu und sah auf ihn herab, die Sorge nicht aus ihrem Blick vertreiben könnend. Der linke Ärmel des Junge war etwas nach oben verrutscht wurden und sie sah einen weißen Verband, der jedoch nun Farbtöne getrockneten Blutes sowie frischen Blutspuren aufwies.

„Was hast du getan?", fragte sie mit einer Mischung aus Panik und Zorn und wickelte grob den Verband ab, um auf eine Vielzahl von verschieden großen und tiefen Schnitten bzw. Narben zu stoßen.

Harry sagte nichts, sondern sah sie nur aus leeren Augen an, die dennoch sein Missfallen gegenüber der Person zeigten, die gerade seinen Verband abgewickelt hatte.

Ein Verhalten, dass er seit der Nacht, in der Vernon in der Nacht in seinem Zimmer gewesen war, intensiviert hatte. Hatte es Petunia vorher nur als Provokation empfunden, wurde ihr jetzt klar, dass ihr Neffe, ungeliebt oder nicht, ernsthafte Probleme hatte.

„Steh auf.", sagte sie etwas barscher als beabsichtigt, doch den Jungen schien es nicht weiter zu stören, sondern stand auf. Petunia stützte ihn etwas und brachte ihn nach oben ins Badezimmer und wusch seinen Arm rein, ehe sie kritisch den Verband betrachtete.

„Den können wir nicht mehr gebrauchen.", sagte sie kopfschüttelnd und suchte in dem Sanitätskasten nach einem neuen Verband, fand jedoch keinen.

„Harry, geh in dein Zimmer und leg dich hin. Ich werde noch einmal kurz losgehen und einen neuen Verband kaufen, hast du verstanden?", fragte Petunia bei dem verklärten Blick von Harry nach, doch dieser nickte leicht. Ihr entging jedoch nicht das Verwundern in seinen Augen, was sie einerseits leicht lächeln ließ, aber andererseits zu weiteren Gedanken kommen ließ.

Schnell verließ sie das Badezimmer, ging nach unten und zog sich eine Jacke über, da es in der Nacht dennoch recht frisch werden konnte. Als sie das Haus verließ, bemerkte sie gerade noch, wie sich Harry in sein Zimmer schleppte und mit einem Seufzen schloss sie die Tür, als sie genau in das Gesicht ihres Ehemanns schaute.

„Petunia Liebes. Wo willst du denn um diese Uhrzeit noch hin?", fragte dieser verdutzt, Dudley ebenfalls verwundert hinter ihm.

„Es ist doch erst 7 Uhr 30.", antwortete sie mit einem leichten Lächeln, „Und Harry hat sich geschnitten, weswegen ich einen Verband kaufen wollte, weil wir keinen mehr im Haus haben."

Ein missbilligendes Schnauben antwortete ihr und sie sollte nicht enttäuscht werden, denn Vernon begann schon zu donnern. „Dieser Taugenichts ist wirklich zu nichts zu gebrauchen. Erst gestern hat er beim Geschirraufwaschen etwas fallen lassen und jetzt musst du extra wegen diesem Tölpel noch einen Verband kaufen gehen."

„Es war eine Pfanne.", bemerkte Petunia, doch Vernon schien das vollkommen egal zu sein, doch wollte er diesen bisher gut verlaufenen Abend nicht durch seinen Streit verderben.

„Nun gut…bis später.", meinte er noch immer etwas beleidigt und ging zusammen mit Dudley ins Haus, der der Unterhaltung nur gelauscht hatte.

Dies sollte die letzte Unterredung der Dursleyfamilie gewesen sein, als Petunia schließlich den Ligusterweg entlang ging, um den Verband für Harry zu kaufen und nie wieder zurückkommen sollte.

Gerade, als Petunia klar wurde, dass ihr Neffe kein so verabscheuungswürdiges Wesen war, wie sie ihn immer behandelte und sie sich vornahm, in Zukunft etwas mehr Aufmerksamkeit an den Jungen zu verschwenden, sollte das Schicksal ihr einen Strich durch die Rechnung machen und Harry Potter nie erfahren lassen, dass es Leute gab, die sich doch noch um ihn Gedanken machten.

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Ich danke vielmals Maxine, Elena, Chrissi, Mrs. Galadriel, Tyrande, Pe, Vroni, Angel, blackstar, Anna und Coram (ich habe schon bei dem Review zum Prolog fast nur lachen können...was soll das erst bei den Kapitel werden?*lol*), Sssnitch, Amy, auxia :)
Antworten kann ich ja kaum geben, da noch keine Fragen aufgetaucht sind ;) daher einfach nur ein riesiges Dankeschön an alle :) und bedient euch *Kekse hinstellt*

Bye, Sam und noch schönen Sonntag:)