WOLFSMOND
Discl.: Der Hellsing Charakter Alucard gehört immer noch nicht mir heul weiter
Anmerkung des Autors:
VarieFaniel: Hoi, kann mir schon denken, dass du nen Freudenhüpfer gemacht hast. lol.
Hätte ich gerne gesehen! Viel Spaß beim weiter lesen.
Gruß Naz
Chap.03
Alucards Schoßhund und der Werwolf des Vatikans.
Die Sonne wärmte den ost-westlichen Teil der Erde nicht, der von Schnee bedeckt ist.Sie stand am Firmament und sendete ihre schwachen Strahlen melancholisch auf die Erde herab.
Der Winter trotzte ihr mutig und ließ seine Stürme über das Land fegen um ihr so zu zeigen, dass ihre Zeit noch nicht gekommen war, ihn zu besiegen, ihn, den gnadenlosen Herren der östlichen und nördlichen Breitengrade.
Der Sturm deckte Steppen, Wälder, Berge und Täler zu. Alucards Tal bildete darin keine Ausnahme und der starke Wind pfiff durch die Gemäuer und wehte Schnee und Eis durch die glaslosen Fenster. Der Sturm begann am Mittag und endete nicht.
Die Kälte im Schloss war beinahe unerträglich. Elessar merkte davon Anfangs nicht so viel.
Sie schlummerte immer noch in der dunklen, trockenen Katakombe und hätte wohl noch länger geschlafen, wäre nicht der Vampir im Moment der Dämmerung erwacht, wobei er den Sargdeckel zur Seite schob und Elessar damit unsanft zu Boden beförderte.
Diese blinzelte verschlafen in der Dunkelheit und blickte dann zu Alucard hinauf.
"Wo kommst du her?"fragte sie müde und setzte sich auf und kratzte sich durch das filzige Haar. Alucard stand auf und setzte den Deckel wieder auf den Sarg.
"Warum schläfst du auf meinem Bett?"fragte er, statt eine Antwort zu geben.
„Bett?" Elessar runzelte die Stirn und musterte den Sarg. Sie stand auf und streckte sich in der Dunkelheit. „Entschuldigung,"sagte sie und gähnte. „Hätte nicht gedacht, dass du in einem Sarg schläfst."
"Und ich hätte nicht gedacht, dass du oben drauf schläfst!"meinte Alucard nur knurrend und musterte den ungebetenen Gast.
Elessar grinste. „Der Zweck heiligt die Mittel. Das wärmende Holz war irgendwie besser, als kalter, harter Stein!"Sie ging Richtung Tür und murmelte etwas von wegen Zeit zum Essen.
Sie ignorierte Alucards kalten Blick und verschwand in den Korridor.
Augenblicke später kam sie wieder zurück, sie zitterte am ganzen Leib und war kreidebleich.
Alucard runzelte die Stirn und konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen.
"Was ist los?"fragte der Vampir und sah zu wie Elessar sich die Arme und Schultern rieb um sich zu wärmen.
„Abendessen fällt flach,"kündigte der junge Werwolf mit zitternden Zähnen an. Alucard schüttelte verständnislos den Kopf.
"Geh durch die Tür, dann weißt du was ich meine," meinte sie und setzte sich wieder neben den Sarg.
Alucard zuckte mit den Schultern und ging zur Tür, die er dann öffnete. Der gesamte Gang war zugeeist und ein eisiger Wind pfiff durch das Gemäuer. Der Wind war so kalt, dass sich augenblicklich Reif in seinen Haaren bildete. Alucard grinste und machte die Tür zu. Er lächelte Elessar zu. „Damit hab ich kein Problem,"sagte er und verschwand einfach vor ihren Augen in der Dunkelheit.
Elessar sprang erschrocken umher und sah sich in den finsteren Raum um. „He! Wo bist du hin?"rief sie und hörte augenblicklich Alucard leise und unheimlich Lachen.
Elessar zuckte zusammen. Die Dunkelheit störte sie nicht, sie konnte sie ohne Probleme durchdringen, doch dieser Vampir wurde ihr doch langsam aber sicher unheimlich.
Elessar rief noch einige male nach ihm, doch er blieb verschwunden. Elessar unterdessen setzte sich auf seinen Sarg und beschloss einfach zu warten. Was blieb ihr anderes übrig? Sie war nicht zimperlich, doch in draußen war es entschieden zu kalt. Ob sie den Hungertod sterben müsste? Ob sich vielleicht ein zwei Ratten hier her verirren würde? Ob der Vampir vielleicht so schmeckte, wie er roch...? Elessar schüttelte energisch den Kopf. „Nein, das mache ich nicht,"kicherte sie bei dem absurden Gedanken und streckte sich auf ihrem Bett aus. Sie gähnt und legte sich noch etwas zur Ruhe, denn so würde sie Energie sparen.
Alucard kehrte viel später zurück. Er hatte Wachskerzen dabei und zündete diese dann an.
Elessar wurde davon wach, erschrak und sprang blitzartig von ihrem Ruheplatz auf.
Alucard grinste sadistisch und freute sich sehr darüber, dass er immer noch mit seiner bloßen Anwesenheit Angst und Schrecken verbreiten konnte.
„Bei der Kälte gehst du raus? Du bist wahnsinnig,"sagte Elessar und atmete hörbar aus.
Alucard setzte sich auf die Treppenstufen zur Tür und grinste sie weiterhin unverwandt an.
Elessar bezog wieder Stellung auf dem Sarg und blickte ihm furchtlos entgegen. „Wenn der mich angreift," so dachte sie, „dann fress' ich ihn!"
Alucard lachte auf und Elessar zuckte zusammen.
"Was ist los?"fragte sie, als der Vampir nicht aufhörte zu lachen.
„Ich werde mich von dir bestimmt nicht fressen lassen,"prustete er. „So ausgehungert und schwach wie du bist, schaffst du das so oder so nicht!"
Elessar stutzte und mit einem dumpfen Gefühl im Magen merkte sie, dass er ihre Gedanken gelesen haben muss. Die Erkenntnis traf sie wie ein Schlag. Sie zuckte zusammen und rutschte mit einem dumpfen Knall rückwärts von Sarg herunter.
„Jautsch," machte sie und stand sich den Kopf reibend wieder auf.
Sie blickte den Vampir mit einen Blick an, der so viel sagte wie: „Die Beule geht auf dein Konto!"
Alucards Grinsen wurde noch breiter. „Außerdem würde ich dir nicht schmecken!"
Elessar seufzte. Der Wind heulte hörbar durch das Schloss.
„Ich hätte im Westen bleiben sollen,"meinte Elessar. „Sämtliche Ordensanhänger waren nicht so schlimm wie dieser Winter!"
Alucard musterte sie mit einem merkwürdigen Blick.
„Orden?" fragte er und Elessar nickte.
"Jo, Katholisch-Protestantischer Ritterorden nennen sich die Dummköpfe. Vatikananhänger!"
Alucard nickte. „Verstehe,"sagte er. „Dann haben also die die Kontrolle über die Sache übernommen!"
Alucard dachte an die unzähligen Kämpfe zurück, die er gegen den Vatikan bestritten hatte. Heute sah alles so sinnlos aus, in anbetracht dazu, dass diese Typen nun doch die Kontrolle über die Jagd hatten. „Integra würde sich im Grab umdrehen, wüsste sie das!"flüsterte er leise zu sich selbst. Elessar ignorierte ihn. Ihr knurrte der Magen. Sie war hungrig. Sehr sogar und überlegte sich, in den Sarg zu beißen.
„Lass das sein,"meinte der Vampir nur und schüttelte den Kopf. Wieso kam sie auf derartige Ideen?
„Könntest du es bitte unterlassen, mir im Kopf umherzuspuken, Vampir!"rief sie schon fast zornig. Alucards Grinsen war nicht mehr von seinen Mundwinkeln zu wischen. Es war, als hätte er es nie verloren. „Nenn mich nicht immer Vampir, ich habe einen Namen,"sagte er und beobachtete wie Elessar nervös umherging. Sie hatte Hunger, dass spürte er ganz deutlich. Er reichte ihr eine Flasche mit dem Blut. Elessar nahm diese entgegen.
„Und wie lautet der?"fragte sie nun und zog den Korken aus der Flasche. Elessar ekelte sich vor den Inhalt der Flasche und brauchte einige Zeit um sich an den Geschmack zu gewöhnen. Sie trank die dicke Flüssigkeit in kleinen Schlucken und ließ den Geschmack auf sich wirken.
„Alucard ist mein Name,"sagte der Vampir schließlich und Elessar nickte. „Nett dich kennen zulernen,"meinte sie nur dumpf und schluckte weiter die Flüssigkeit. Alucard lachte leise. Dieses Bild erinnerte ihn an seinen Pflegling Seras Victoria und wie sehr sie sich vor dem Blut geekelt hatte. Erstaunlich das dieser Werwolf hier vor ihm versuchte sich seiner Lage anzupassen und Herr über dessen zu werden.
„Was würde Aris in deiner Situation tun?"fragte Alucard und Elessar wandte sich von der Flasche ab und blickte ihn an.
"Wahrscheinlich hätte sie schon ihre Gegner getötet. Als Mensch war sie liebenswürdig, aber als Werwolf ein gefährlicher Gegner. Das müsstest du doch am Besten wissen!"
„Ja, das weiß ich sehr gut,"sagte Alucard und erinnerte sich an all die Verletzungen, die er im Kampf gegen Aris davon getragen hatte. „Mann, war das ein Spaß,"murmelte er nur und beobachtete wie Elessar den Kopf schüttelt.
Der Winter wurde schlimmer, kälter und umbarmherziger. Die Dörfer rund herum waren eingeschneit, Genau wie ein Teil des Schlosses von Alucard. Der Vampir akzeptierte dass der schwächliche Werwolf sich bei ihm breit machte und musste doch zugeben, dass er dessen Gesellschaft angenehm fand. Seit langen konnte er wieder lächeln. Wochen zogen ins Land und die Vollmondphase setzte ein. Alucard musste über den schwachen, und vor allem kleinen Werwolf herzhaft lachen. Er heulte zwar wie ein großer, und konnte auch durchaus Knurre, aber sobald sich Alucard nur bewegte stob er davon und versteckte sich in irgendeinen Loch in der Katakombe. Der Werwolf selbst hatte dünnes, schwarzes Fell, nur auf der Schnauze war ein Streifen bis zur Stirn davon weiß. Er war dünn und ausgemergelt und nur ungefähr einen Meter achtzig groß. Im Wachstum eben. Wenn Alucard versuchte sich den kleinen neben den großen vorzustellen musste er schmunzeln. Aris war damals ungefähr 3 Meter hoch gewesen, muskulös und massig an Gestalt. Furcht erregend und bösartig. Dieser hier ging als Schoßhund durch. Oder als feiger Straßenköter, ganz wie man wollte.
"Hör auf zu lachen,"sagte Elessar gereizt, als die starke Mondphase überwunden war. „Ich find das gar nicht komisch!"
Sie saß auf der Treppe und Alucard stand an der Wand gelehnt und lachte ständig. „Nein, für wahr! Du bist damit echt bestraft!" lachte er und Elessar sprang wütend auf.
„Ich wachse ja noch! Wirst es sehen!"schrie sie ihn wütend an. Ihr Gesicht war feuerrot, was Alucard noch mehr zum lachen brachte.
„Ja, und in der Zeit, bist du mein Schoßhündchen,"grinste der Vampir und sprang zurück als Elessar ihn wütend angriff.
„Ich zeig dir Schoßhündchen!"
"Oh oh!"machte Alucard und verschwand durch die nächste Wand, wo Elessar nur wütend dagegen sprang.
„Lass die Spielchen Alucard! Komm sofort wieder her! Feigling!"rief sie wütend und in dem Moment musste Alucard an seine ehemalige Herrin Integra denken.
„Lass die Spielchen,"äffte er in einem quietschenden Tonfall nach.
„Ich werde mal schauen, ob ich nicht irgendwo ein Bällchen für meinen Schoßhund auftreiben kann,"meinte er nur und blieb verschwunden.
Entnervt setzte sich Elessar auf den Sarg und seufzte.
Zur selben Zeit an einen anderen Ort:
Enrico Iglesias Maxwell, ein Cousin von Enrico Maxwell schritt mit gezielten Schritten einen hellen Gang entlang. Die Aufmachung erinnerte ihn mehr an ein Krankenhaus, als ein Gefängnis, doch er fand, dass der Vatikan schon immer an Geschmacksverirrung litt. Ein Mann in einem weißen Kittel rannte hinter ihm her. „Sir, so warten Sie doch!"rief er. Er war völlig außer Atem, doch Maxwell erbarmte sich nicht und wartete keine Sekunde.
Der Gang wurde breiter und er betrat eine verglaste Brücke über einen großen und leeren Raum. Zu mindest beinahe leer.
„Das Subjekt?"fragte Maxwell den heraneilenden Arzt.
„Wo ist es?"
Der Arzt setzte gerade zu Antwort an, als sich ein schwarzer Schatten in den Raum blitzschnell bewegte, sich von der Wand abstieß und gut 10 Meter in die Luft sprang und sich an der Außenscheibe festkrallte. Das Glass bekam Risse als ein gut drei Meter großer Werwolf dagegen sprang. Maxwell sprang erschrocken zurück, doch der Arzt blieb stehen und lächelte.
„Schon in Ordnung Herr Maxwell. Er kann das Glas nicht zerstören! Es ist aus Titanium und Plexiglas!"
„Das beruhigt mich sehr!"schrie Maxwell ihn an, worauf das Untier grölte und gegen die Scheibe schlug.
„Welch Monster, man sollte es Töten!"sagte der Blonde Mann und der Arzt schüttelte verständnislos den Kopf.
„Nein. Denn dies ist unser neuer Trumpf,"sagte er und grinste. Wahnsinn spiegelte sich in seinen Augen.
„Das Tier, es wird unser Untergang sein, liebe Kinder!"
Maxwell drehte sich nicht um. Er wusste, wer sich zu ihnen gesellte.
„Ah, Vater,"schmeichelte der Arzt. „Ich hoffe Ihre Werte sind heute besser!"Er nahm von dem Priester ein Klemmbrett mit einigen Formularen entgegen und warf einen kurzen Blick darauf. Sein Grinsen wurde breiter. „Hervorragend!"sagte er.
Seine beiden Schöpfungen waren bei bester Gesundheit. Über zwanzig Jahre hatte er damit verbracht, Alexander Anderson und diesen Werwolf zu rekonstruieren und zu verbessern. Und er war beinahe zufrieden mit dem Resultat. Aber ein kleines Problem bleibt. Der Werwolf gehorchte ihm nicht. Er war nicht manipulierbar wie Anderson. Er war ein wildes Tier mit der gefährlichen und tödlichen Intelligenz eines Menschen. Intelligenz und Instinkt waren eins und ließen sich nicht leiten. Das machte Professor Inikri wütend.
Er blickte zu dem Werwolf, der immer noch an der Außenscheibe hing und ihn hasserfüllt anstarrte. Seine Kiefer waren aufeinander gebissen und der massige Brustkorb hob und senkte sich. Das kalte Glas beschlug von seinem heißen Atem. Anderson blickte das Tier an und nahm seine Brille ab, die er an seinen weißen Mantel abwischte.
„Das Tier ist das einzigste was den Untoten vernichten kann,"sagte er und Maxwell blickte ihn an.
„Alucard?" fragte dieser dann und Anderson nickte.
„Ich hab es gesehen! Mit eigenen Augen. Der Nosferatu hat gegen dieses Ungeheuer keine Chance gehabt! Der Werwolf kann ihn zerstören!" sagte er und setzte seine Brille wieder auf.
„Und was macht euch so sicher, dass er das tut?"fragte Maxwell und der Arzt lächelte wieder.
„Ganz einfach. Werwölfe und Vampire sind natürliche Feinde. Und dieses Exemplar hier, ist ein Superlativ an Kraft, genau wie Alucard als ein Superlativ gilt! Es wird versuchen ihn zu töten, kein Zweifel,"sagte er und lachte.
„Und was hindert ihn daran, uns zu töten?"schrie Maxwell den Professor an, der darauf die Schultern hängen ließ.
„Das ist ja das Problem,"seufzte er und ließ den Kopf hängen. Doch der erhob sich gleich mit einem sadistischen Grinsen.
„Aber dafür haben wir schon fast eine Lösung."Er trat an ein Schaltpult und drückte eine Reihe von Knöpfen, eher er ein Schaltrad drehte worauf sich der Gang und der Raum unter ihnen verdunkelte.
„Mal sehen, wie dir 20.000 Volt gefallen!"sagte er und drückte auf einen roten Knopf.
Elektrische Spannung jagte durch den Raum. Der schwarze Werwolf schrie auf und fiel in die Tiefe wo er liegen blieb und sich im Schmerz wand. Maxwell lächelte nichts sagend und blickte mit Anderson dem sadistischen Schauspiel zu.
Nach einer Weile beendete der Professor diese Prozedur. „Das sollte für heute genügen!"sagte er und blickte auf den reglosen Körper des Tieres hinab.
„Aris!" schrie Elessar und wachte auf. Sie blickte sich um und erkannte dass sie immer noch in der Katakombe auf Alucards Sarg lag. Mit zittriger Hand wischte sie sich den Schweiß von der Stirn und tastete dann in ihrer Hosentasche nach Streichhölzern. Die Mondphase war vergangen und sie war so gut wie blind in der Dunkelheit. Sie zündete einige Kerzen an um besser sehen zu können. Sie fragte sich wie spät es wohl war, doch die Frage wurde ihr beantwortet, weil Alucard aufwachte und sich aus seinem Bett erhob.
Er blickte sie konfus an. „Nanu? Gar kein Knall? Sonst schläfst du um die Zeit noch!"sagte er und grinste. Elessar schüttelte den Kopf und presste wütend die Lippen aufeinander. „Lass die doofen Witze,"meinte sie und wandte sich ab.
Alucard streckte sich aus. „Schlecht geträumt?"fragte er und Elessar blickte ihn nervös an.
„Das kann man wohl sagen!"meinte sie und schüttelte ungläubig den Kopf.
"Total verrückt!"Alucard zuckte mit den Schultern. „Träume sind Schäume. Schenk ihnen nicht soviel Beachtung!"sagte er und Elessar nickte. „Wahrscheinlich hast du Recht. Lass uns raus gehen, ich hab das Gefühl es wird wärmer!"
So, Chap 3 ist auch fürs erste mal erledigt... und nun wage ich mich an chap 4 ran.
Gruß Naz
