WOLFSMOND
Discl.: Wie oft muss ich den blöden Disclaimer eigentlich noch schreiben? Nix von Hellsing gehört mir, verdammt noch mal!!! schluchz
Anmerkung des Autors:
Guden, die vorherigen Chaps fand ich ein wenig langatmig, deswegen werde ich nun langsam aber sicher zur Sache kommen. Viel Spaß beim lesen, please review.
Chap. 04
Der Weg des Werwolfes
Tage und Wochen vergingen, der Frühling zog langsam ins Land. Der Schnee taute und sorgte für einige Überschwemmungen.
Elessar störte das weniger. Sie fand im Frühjahr genug Ratten im Schloss, die hatten Nachwuchs, und an den ersten sonnigen Tagen bekam sie sogar ein altes, zähes Kaninchen zu fassen.
Alucard tolerierte sie weiterhin als Mitbewohnerin. Es gab sogar einige Nächte, da traf er Elessar im Schloss gar nicht an. Tja, schon schwierig, wenn man nur feste Nahrung zu sich nahm.
Doch wie oft wachte sie schweißgebadet auf. Sie träumte unentwegt von Aris und deren Qualen. Und bald war sie sich sicher, dass dies irgendetwas zu bedeuten hatte. Dieser Traum war viel zu deutlich und zu regelmäßig. Außerdem hatte sie das dumpfe Gefühl, dringend dem Tier in ihrem Traum helfen zu müssen. Es war eines der ihrigen!
„Du glaubst also, dass es wirklich Aris ist?"fragte Alucard und blickte zum zunehmenden Mond auf. Eine Frühlingsbrise strich ihm durch das schwarze Haar und wehte es aus seinem Gesicht.
„Ja,"seufzte Elessar und nickte. „Zumindest glaube ich, dass dort irgendetwas passiert. Irgendwo dort draußen! Und ich fühle mich, als würde mich etwas anziehen!"
Alucard nickte. „Vielleicht besteht eine Verbindung zwischen dir und Aris," mutmaßte er und Elessar zuckte mit den Schultern. „Ich weiß es nicht. Könnte sein, allein schon, weil sie es war, die mich erschaffen hat!"
Der Vampir nickte erneut. Es könnte so sein. Bei Vampiren war es auf jeden Fall so. Auch er könnte Seras Victoria ohne Probleme finden.
„Bist du sicher, dass es Aris ist?"fragte er, worauf Elessar zögerte.
"Ein großer schwarzer Werwolf ist es! Da bin ich mir sicher. Aber du hattest gesagt, sie wäre tot!"
Alucard grinste, worauf ihn Elessar verwirrt anblickte.
„Nun, ich schätze, das können wir nur auf eine Art herausfinden!"sagte er und verschwand einfach in einer Wolke dunklen Nebels.
Elessar biss die Zähne zusammen. „Du sollst das lassen!"rief sie ihm nach und eilte von der Burgmauer ins Innere des Schlosses.
„Wo bist du?" Elessar rannte die vom Tau feuchten Gänge entlang und stieß im Keller gegen Alucard.
„Warum rennst du bloß immer so?!"fragte dieser grinsend und half Elessar vom Boden auf. „Warum rennst du bloß!"äffte Elessar ihn sarkastisch nach und ging an ihm vorbei die Treppe hoch in die Halle.
Dort blieb sie stehen und blickte durch die morsche Tür in die Dunkelheit.
„Bist du sicher, dass du mit willst?"fragte Elessar als sie merkte, dass Alucard hinter ihr stand.
„Willst du nicht, dass ich mitkomme?"fragte Alucard und Elessar grinste.
"Es ist unhöflich, eine Frage mit einer Gegenfrage zu beantworten," meinte sie nur und ging voraus in die kühle Nacht ohne sich umzudrehen.
Alucard seufzte und grinste dabei unentwegt. Das tat er des Öfteren und Elessar wunderte sich oft, was er wohl in einem Moment wie diesem dachte.
Elessar ging den schlammigen Pfad vom Berg entlang ohne auszugleiten.
Im Tal angekommen legte Elessar einen Gang zu und lief doch erstaunlich schnell. Man merkte schon, dass sie schon recht lange zu Fuß unterwegs gewesen zu sein schien.
„Weißt du überhaupt, wohin wir müssen?"fragte Alucard, der sich seine Sonnenbrille auf die markante Nase gesetzt hatte und seinen Schlapphut zur Abwechslung mal in der Hand trug.
Elessar drehte sich zu ihm um und lief dabei rückwärts weiter. Ein merkwürdiges Grinsen spielte dabei auf ihren Lippen.
„Nein,"meinte sie gleichmütig. „Habe nur das Gefühl, in den Westen zu gehen! Ich träumte von einem Pfarrer, einem hässlichen blonden Mann und einem alten, kahlköpfigen Arzt, der nicht so harmlos ist, wie er tut."Sie zuckte mit den Schultern. „Nicht wirklich ein Anhaltspunkt, oder?"
Alucard schüttelte den Kopf. „Nicht wirklich,"meinte er leise und folgte für den Rest des Abends Elessar schweigend aus dem Tal in die Berge.
Mitten in der Nacht setzte kalter Regen ein und durchnässte die beiden Wanderer bis auf die Haut.
„Weißt du," meinte Alucard nach einiger Zeit des Wanderns, „Wir hätten auch warten können, bis es Sommer wird!"
Elessar schüttelte sich. „Naja, wir sollten mal zusehen, dass wir eine bequemere Art zu Reisen finden. Dieses Herumwandern ist wirklich etwas altmodisch."
„Und was schlägst du vor?"fragte Alucard schließlich und Elessar blieb kurz stehen und kratzte sich am Kopf.
„Mh, tja. Eine Nacht entfernt kommt ein kleines Dorf. Dort gibt es Pferde. Ich kann mir vorstellen, dass die Bewohner sie gern loswerden würden!" meinte Elessar grinsend, doch Alucard runzelte die Stirn.
„Meinst du, es ist eine gute Idee, Pferde zu stehlen, die du dann zu Vollmond als Snack verspeist?"fragte er und Elessar ließ den Kopf hängen.
"Stimmt, daran hatte ich nicht gedacht! Brr..." meinte sie und überlegte weiter.
"Vielleicht können wir uns ein Auto klauen!"
„Hast du einen Führerschein?"
„Nicht wirklich, du?"
„Nein,"meinte Alucard und erinnerte sich schwermütig daran, dass Seras einen hatte und dass, wenn er Lust und Laune dazu gehabt hatte, er sich von ihr herumfahren lassen hatte.
„Ich glaube auch nicht, dass die Dörfer hier so reich sind, dass sie sich ein Auto kaufen könnten. Wir sollten bei den Pferden bleiben. Und bei Vollmond kannst du ja drauf aufpassen, dass ich sie nicht fresse!"meinte Elessar und ging weiter.
Alucard folgte ihr weiter.
„Weißt du, wenn du dein Pferd frisst, kannst du ja auch weiterhin zu Fuß gehen, und ich reite voraus."
„Vergiss es," meinte Elessar. „Du weißt doch gar nicht, wohin!"
„Tja, ich weiß nicht mehr als du!"
„Ja, aber ich habe einen Plan!"meinte das Mädchen und grinste triumphierend.
„Und wie lautet der?" fragte Alucard skeptisch.
„Unser erster Weg führt uns nach Deutschland. Dort suchen wir alle blonden Priester auf und schauen nach, ob wir Aris finden!"
„Wieso ausgerechnet Deutschland?"fragte Alucard.
"Nur dort gibt es blonde Priester!"
„Stimmt doch gar nicht!"meinte Alucard und Elessar blickte ihn wütend an.
"Wir gehen trotzdem nach Deutschland!"sagte sie und ging weiter. „Wenn es dir nicht passt, dann bleib hier. Noch lohnt es sich, umzukehren!"
Alucard seufzte. Sie ließ keinen Kompromiss zu. Er lächelte ein wenig. „Ganz wie in alten Zeiten,"sagte er leise und folgte dem Mädchen mit einem schwachen Gedanken an Integra.
Und er wusste, und grinste darüber, dass es nur eine Frage der Zeit war, bis sie in die ersten richtigen Schwierigkeiten geraten würden.
Am frühen Morgen suchten sie Unterschlupf in einem alten, von innen hohlen Baum.
Es war nicht wirklich dunkel darin und in den ersten Stunden des Tages stand die Sonne so, dass sie ihre immer noch schwachen Strahlen in den Baumstamm sendete.
Alucard schlief trotzdem tief und fest und Elessar stellte fest, dass Vampire zwar am Tage schliefen, aber dass das direkte Sonnenlicht Alucard wohl doch nicht so wirklich etwas anhaben konnte. Ob das nur bei ihm so war?
Elessar ließ sich noch einmal bevor sie einschlief den Marsch in der Nacht durch den Kopf gehen. Sie hatten das Tal verlassen, waren durch das Gebirge gewandert und waren nun in einem Waldstück.
Für dieses Stück hatte sie zuletzt drei Tage gebraucht, was aber wahrscheinlich an der Witterung gelegen hatte.
Elessar gähnte und streckte sich aus.
Ihr letzter Gedanke, bevor sie einschlief, war, ob man nicht auch auf dem Seeweg nach Deutschland gelangen konnte. Sie hatte mal was davon gehört und beschloss, am Abend Alucard zu fragen.
Und sie schlief am Tag tief und fest und träumte von Pferdewurst.
„Du hast mich schon einmal getötet, nicht wahr?"
Alexander Andersen ging um einen Käfig herum, in dessen Innern sich ein Schatten schwach regte.
„Du hast mich in Stücke gerissen und hast dann dafür gesorgt, dass dieses Monster von Vampir mir den Rest gibt. Na, wo ist er denn jetzt? Dein Lebensretter?"fragte der Priester und schlug mit einer schweren Eisenstange gegen die Gitterstäbe. Ein kräftiges „Klong" echote im dunklen Raum und ein tiefes Grollen mischte sich hinzu.
Ein Augenpaar von giftgrüner Farbe erschien in der Dunkelheit des Käfigs.
Alexander grinste und steckte die Eisenstange an seinen Gürtel. Ihre Augen trafen sich und dass Knurren schwoll an, ehe es abrupt verstummte. Der Werwolf wandte sich von dem Priester ab und dessen Grinsen wurde noch breiter.
„Lassen Sie das Tier in Ruhe, Andersen!"Inikri erschien in der Tür und putzte seine Brille an seinem Kittel ab.
„Ja, Doc,"meinte der Priester und wandte sich von dem Käfig ab.
Der Arzt trat näher und holte etwas aus der Tasche. Eine große Spritze mit einer ziemlich langen Kanüle.
Er trat um den Käfig herum und jagte das lange Gerät dem Tier ins Rückgrat. Der massige, große Kopf des Wolfes zuckte hoch und Andersen sah für einige Sekunden, wie sich die Lefzen hochzogen und die großen, rasiermesserscharfen Zähne zum Vorschein kamen, bevor er den Kopf wieder senkte und auf dem Käfigboden ablegte.
„Warum ist er so müde?"fragte Andersen den Arzt, der die Spritze mit deren Inhalt begutachtete.
„Mh, ich kann mir vorstellen, dass meine Therapie anfängt zu wirken,"meinte der Arzt selbstsicher und ging an dem Priester vorbei aus dem Raum.
Andersen schüttelte den Kopf und grinste das Tier an, dass erneut den Kopf erhoben hatte und ihn mit unverhohlenem Hass musterte.
„Die Therapie wirkt nicht, du Mistvieh! Du wartest nur auf deine Gelegenheit!"meinte Andersen leise und verließ dann ebenso den Raum.
„Komm schon, wach auf!"
Elessar grunzte und drehte sich um.
"Schlafmütze!"
Alucard gab ihr einen kräftigen Tritt in die Seite und Elessar war augenblicklich wach.
"Mann, bist du wieder freundlich!"knurrte Elessar müde und setzte sich auf. „Wie spät ist es?"fragte sie im selben Atemzug.
"Zu spät, wir sollten jetzt weiter!"meinte Alucard und verließ die Höhle.
Elessar folgte ihm mürrisch und es dauerte eine Weile, bis sie Alucards forschen Schritt eingeholt hatte.
Sie kämpften sich noch über schlammige Pfade und kalter Wind blies ihnen um die Ohren, ehe sich der Wald langsam aber sicher lichtete und eine mit hohem, totem Gras bewachsene Ebene zum Vorschein kam.
„So, für die nächste Zeit werden wir nichts anderes sehen als Steppen." Elessar ging weiter und Alucard folgte ihr.
„Wie weit, sagtest du, ist das Dorf entfernt?"fragte er und Elessar überlegte kurz.
„Ich glaube, wir werden sie in einer halben Nacht ungefähr erreichen, wenn wir nicht trödeln, also komm!"
Sie gingen weiter und suchten die Schleichpfade durch die Steppe, doch der Schnee hatte alles matschig werden lassen und in manch einer Senke war das Wasser kniehoch.
Alucard grinste die ganze Zeit vor sich hin, während Elessar vor ihm herging und den besten Weg suchte.
Elessar hoffte inständig, dass sie sich nicht geirrt oder den falschen Weg eingeschlagen hatte.
Doch in den frühen Morgenstunden erblickte sie endlich ein fahles Licht in der Ferne.
Sie spähte in diese Richtung.
„Da ist es. Der Schnee scheint ihnen kräftig zugesetzt zu haben,"sagte sie und eilte voran.
Alucard blickte kurz zum Himmel auf.
„Heute ist Vollmond, Elessar. Bist du sicher, dass du dort hin willst?"fragte der Vampir und Elessar stoppte.
„Ähm...,"sie drehte sich herum und blickte ihn ernst an.
„Hör, Alucard," sagte sie. „Ich weiß es ist ein gewisses Risiko. Aber irgendwas sagt mir, dass wir nicht länger warten dürfen!"
Alucard blickte sie eine Weile lang an. Sie meinte es ernst, da war er sich ganz sicher.
„Okay,"sagte er und nickte, woraufhin Elessar grinste und weiterging.
Es dämmerte, als sie in der Nähe des Dorfes waren und sie beschlossen, sich unter einer Strohpyramide zu verstecken. Alucard schlief, sobald der erste Sonnenstrahl kam, ein, doch Elessar blieb wach. Der blasse Vollmond stand am Himmel und wartete darauf, dass er sie in der Nacht erwecken konnte. Sie war nicht müde, hungrig war sie. Und sie sah, woran sie sich laben konnte.
Eine kleine Herde Schafe! Jam jam! Doch sie merkte schon, dass irgendetwas mit diesem Dorf nicht stimmte.
Hinter dem Dorf war ein dunkler Wald und ein Stück weiter erstreckte sich ein kleines, finsteres Gebirge nach Norden. Sie und Alucard waren vom Osten gekommen. Wieso war ihr das Gebirge nie aufgefallen? Und vor allem der Wald? Es hatte zu dem Zeitpunkt, an dem sie die Steppe überquerte, doch noch gar nicht so viel geschneit!!!
„Bin ich doch den falschen Weg gegangen?"fragte sie sich und kratzte sich am Kopf.
Ein morscher, fauliger Geruch stieg ihr in die Nase und sie sah weit und breit kein Leben.
Aber Licht brannte in einem Haus.
Es schien eine Art Residenzhaus zu sein. Es war das größte von allen. Elessar musterte das Haus eine Weile und blickte in das Licht. Es war kalkweiß und stechend. Schmerzend fast für ihre Augen. Sie blickte zu Alucard und wünschte sich, den schlafenden Vampir wecken zu können. Etwas stimmt hier nicht. Etwas Böses war hier. Unglaublich böse. Sie spürte Gefahr, und sie kam von diesem Haus.
So, Chap 4 ist fertig, hoffe, es hat euch gefallen. Sorry, wenn ich mit der Nachlieferung in Verzug gerate, aber ich hab momentan Blockunterricht und bin die ganze Woche bis spätestens 6 Uhr Abends unterwegs. Dazu kommen dann noch Hausaufgaben und quälende Müdigkeit. Komme nicht mal dazu, die Chronik der Unsterblichen weiter zu lesen. Aber ich gebe mein Bestes für euch.
GrußNAZ
Ps.: Please Review.
