WOLFSMOND
Disclaimer: Nix von Hellsing gehört mir nerv
Anmerkung des Autors: So, endlich Chap 05. Dafür schruppe ich Überstunden... eigentlich müsste ich ganz dringend ins Bett, aber ich hab eine schöpferische Idee die gaaaaaaaanz dringend aufs Papier muss.
So, und nun möchte ich meinen Betaleser Lupinius vorstellte, die seit Chap 04 mit wachsamen Augen mein schreiben beobachtet.
Ohne ihre notwendige Kritik und Verbesserungen wären diese Fics
nichts!
Vielen Dank Lupinius. Du bist mir echt eine große
Hilfe.
So und nun viel Spaß beim Leben.
Gruß
NAZ
Chap 05
Todeslicht im Mondschatten
Alucard erwachte, als die Sonne schon untergegangen war. Der Mond schien prachtvoll und stark am Himmel. Er blickte sich um, Elessar war fort, doch ehe er das feststellen konnte, kam diese wieder in den Strohhaufen.
Allerdings in ihrer anderen Form, doch sie hatte sich verändert, das fiel Alucard sofort auf.
Das kurze Fell war gewachsen und war nun recht lang, die Brust war etwas breiter, die Pfoten und Krallen größer.
Alucard setzte sich sofort auf, als er das blutbefleckte, dunkelgraue, nicht schwarze, Fell des Werwolfes erblickte. Elessar hob die große Pranke, um zu signalisieren, dass er ruhig bleiben solle.
Große Zähne kamen unter den Lefzen zum Vorschein und sie selbst musste gewachsen sein, sie war jetzt ungefähr gleichgroß mit Alucard und doch etwas massiger.
Der Werwolf griff ihn nicht an. Sein Gesicht war ausdruckslos und immer wieder leckte er sich über die blutverschmierte Schnauze.
„Wahrscheinlich ist er satt,"sagte sich Alucard und sah zu, wie sich das große Tier behaglich hinter dem Ohr kratzte.
„Na, gut
geschlafen, Vampir?"sprach es stockend und Alucard nickte
konfus.
"Warum kannst du sprechen?"fragte er sogleich und das
Tier bleckte die Zähne zu einem grauenvollen Grinsen.
„Warum sollte ich das nicht können?"fragte es zurück und Alucard nickte. „Sicher, warum nicht!"
Der
Werwolf wischte sich mit der Hand über die Schnauze.
"Hör
zu, dieses Dorf ist nahezu unbewohnt. Die Häuser sind alt und
leer, ein paar Schafe waren noch da, aber na ja. Ich will dich nicht
beunruhigen, aber irgendwas stimmt hier nicht!"meinte der Werwolf
und schritt neben Alucard aus dem Strohhaufen. Dieser grinste
unentwegt im Mondlicht, welches sich in den orangefarbenen Gläsern
seiner Sonnenbrille spiegelte.
„Kann es sein, dass du die Bewohner gefressen hast? Du siehst so... gewachsen aus!"fragte er und der Wolf blickte ihn so vorwurfsvoll an, wie er in dieser Gestalt konnte.
„Menschen fressen? Ich?"
Alucard
grinste noch breiter und stapfte durch den Matsch in Richtung
Dorf.
"Hey, Alucard!"Der Wolf sprang auf alle Viere und
hetzte ihm hinter her. „Wir sollten da nicht hingehen! Da ist was
Unheimliches!!! Ein Gespenst oder so!!!"
Alucard blickte beim Laufen zum Wolf herunter. Natürlich war dort etwas Unheimliches! So wie er das Gefühl hatte, war hier etwas Grauenvolles.
„Sag mal, bist du ein Wolf oder ein Pudel?"fragte Alucard und ging weiter.
"Nun, wenn du so fragst,"knurrte Elessar nur und trottete ihm hinterher.
Alucard stoppte vor dem Residenzhaus und drehte sich zu dem Tier, dass sich hinter ihm aufgerichtet hatte, um.
Ihr seidiges Fell glänzte im Mondlicht und die weiße Blässe zwischen den Augen auf der Stirn leuchtete in einem sanften weiß auf. Die giftgrünen Augen blickten ihn emotionslos an und viel später erst bemerkte der Jahrhunderte alte Vampir das die Augen der Werwölfe nicht anders zu schauen vermochten.
Alucard grinste unentwegt. Es war für ihn immer noch merkwürdig, solch einem Tier gegenüber zu stehen. Wie unglaublich schnell sie doch gewachsen war, nach seiner Meinung war sie nur viel zu freundlich.
Aber er war sich sicher, dass es besser war, einen freundlichen Werwolf bei sich zu haben, als ein drei-Meter-Kiefer-schnappendes-Zähne-fletschendes-immer-hungriges-Monster.
Oh, wie sehr vermisste er Aris.
Ein eisiger Windhauch blies vom Innern des Hauses heraus und Elessar zuckte zurück.
"Es riecht nach Tod und Blut!"sagte sie mit ihrer nun merkwürdig wölfischen Stimme. „Wir sollten einen Abgang machen."
Alucard grinste noch breiter. „Zu spät,"kündete er an. „Es weiß, dass wir hier sind!"
„Es?" fragte der Wolf und schaute zu, wie Alucard im flackernden, weißen Licht der Tür verschwand.
Der Werwolf trat von einem Fuß auf den anderen. Düstere Stille umgab ihn wie ein Leichentuch des Todes.
Ihre Nackenhaare stellten sich auf.
"Ich hoffe es schmeckt!"rief sie Alucard hinterher und sprang mit einem Satz durch die Tür.
Kein Geist, kein Monster kam. Des jungen Werwolfs Sorgen, von hinten von einer grauenhaften, kalten Hand berührt zu werden, verschwanden zuerst im weißen Nebel.
Der Werwolf trat zu dem rotgekleideten Vampir, der mitten im Raum stand und einen krassen Kontrast bildete.
Der Nebel hüllte sie gut bis zu der Brust ein.
"Was ist das hier?"knurrte der Wolf und blickte sich nervös in dem vollkommen leeren Raum um.
Es war hier nicht morsch oder moderig. Es sah aus wie ein neu mit Holz ausgekleideter Raum. Schemenhafte Gestalten huschten im Raum herum. Frauen und Männer. Durchsichtig, selbst für die Werwolfaugen von Elessar kaum zu erkennen.
"Geister?" fragte sie, doch der Vampir schüttelte den Kopf.
"Eine Zeitkomprimierung!"meinte er. Alucard wusste, dass die grünen Augen des Werwolfs auf ihm ruhten und nach einer Antwort verlangten. „Die Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft sind hier miteinander verschmolzen. Schau genau hin!"
Elessar
blickte wieder in den Raum, der sich nun verändert hatte. Der
Boden wies große Risse auf, an der Wand wuchsen Schimmelpilze
und menschliche Skelette lagen überall herum.
"Was zum
Teufel?!"Der Werwolf fuhr hoch und schnüffelte.
Blut, Tod, Zeit, das war Alucard. Doch es war noch etwas hier. Etwas... es war nicht zu definieren!
Sie blickte Alucard an, der unentwegt grinste und eine Hand in der Innentasche seines Mantels vergraben hatte. Sein Blickt ruhte auf einer offenen, aus den Angeln gerissenen Tür, hinter der es stockdunkel war. Doch der Wolf erkannte sofort, dass dies keine normale Dunkelheit war, wie sie nach Tagesende überall zu sehen war.
Diese Finsternis lebte und pulsierte. Und sie begann, sich zu bewegen.
Zwei lange, schwarzglänzende, tentakelähnliche Arme erschienen aus der Dunkelheit. Krallenbewehrte Hände gruben sich langsam, fast gemächlich, in den morschen, hölzernen Boden. Ein leises Krachen erklang, als das Holz zerbarst.
Als der junge Werwolf und der Vampir, der mittlerweile eine ziemlich lange Pistole aus dem Mantel gezogen hatte und dessen Ladeschlitten zurückschob, aufsahen, bemerkten sie ein blendend weißes Augenpaar, das aus der Dunkelheit zu ihnen hinüberblickte.
Der Nebel schien etwas dichter zu werden.
Die Arme spannten sich an und zogen langsam einen merkwürdig langgezogenen Kopf aus der Masse. Elessar war sich nicht sicher, ob es ein Kopf war. Es sah eher aus wie der dicke Schwanz einer Eidechse.
Allerdings klappte dieser nach vier Seiten auseinander und entblößte einen langen tiefen Schlund. Geifer tropfte von den vier Kiefern herab, die lange, nadeldünne und ebenso spitze Zähne hatten.
„Ein Schattenghoul!"rief Alucard und hob die Waffe.
Die Arme des Schattenghouls zogen den stiftdünnen Körper weiter aus der flüssigen Dunkelheit heraus. Zum Vorschein kam ein weiteres Paar solcher Arme, die sich vor die anderen setzten und mit einem kräftigen Ruck den beinlosen Rest des Körpers aus der Dunkelheit hervorzogen.
Das Monster schrie ohrenbetäubend mit einem hohen Ton auf. Der Werwolf zuckte zusammen und legte die Ohren an. Er knurrte und riss den Rachen auf. Alucard blickte Elessar an und beobachtete ihre Geste. Es schien wie eine zu Schaustellung ihrer Stärke.
Der Blick des Schattenghouls war auf den jungen Werwolf gerichtet, und wie Alucard befürchtet hatte, griff das Monstrum Elessar an, packte sie mit den beiden vorderen Händen um die Hüfte und hob sie hoch.
Der Werwolf brüllte auf und rammte sofort auf Kopfhöhe seine Zähne in den unteren Kiefer des Schattenghouls.
Anscheinend erschrocken von der Gegenwehr des Tieres lies das Monster Elessar fallen, die behände auf allen Vieren landete und mit einem weiten Sprung zurücksetzte.
Alucard blieb ruhig. Er rührte sich nicht und beobachtete den Werwolf und den Schattenghoul genau.
Die Nacken- und Rückenbehaarung des jungen Wolfes hatten sich aufgestellt und ließen ihn etwas größer erscheinen. Aber er musste doch wirklich noch ein Stück wachsen, wenn er damit jemanden beeindrucken wollte, so fand jedenfalls Alucard. Aris hatte ihn damals beeindruckt.
Alucard grinste sarkastisch, als der Schattenghoul dem Werwolf einen heftigen Schlag versetzte und ihn durch die Hauswand ins Freie katapultierte.
„Ja, du musst noch viel lernen,"meinte Alucard mit seiner sanften und doch von so viel Bösartigkeit geprägten Stimme.
Er hob seine Waffe, als der Schattenghoul nun endlich ihm seinen Kopf zuwandte und feuerte zwei Salven ab.
Knurrend richtete sich Elessar aus einem Haufen morscher Bretter auf, als sie zwei laute, krachende Schüsse hörte. Sie richtete die Ohren an und horchte in die darauffolgende tiefe Stille hinein.
Das weiße Licht in der Residenz erlosch und der Nebel quoll aus sämtlichen Ritzen des Gebäudes heraus, ehe er im Erdboden zu verschwinden schien.
Alucard trat aus der Dunkelheit in das helle Mondlicht. Er trug immer noch sein sarkastisches Grinsen. Wortlos ging er an Elessar vorbei und trat voran auf den Weg in den Westen. Elessar zögerte kurz und folgte dann auf allen Vieren seinem Weg.
Sie hatte erkannt, dass dieser Vampir längst nicht so harmlos war, wie sie angenommen hatte. Und dennoch schlich sich kaum Misstrauen in ihr Herz und sie war sich ihrer Sache und ihres Weges immer noch sicher.
Sie wanderten die ganze Nacht und Elessar gelang es, in den frühen Morgenstunden etwas Rotwild zu reißen, welches sie mit zwei unglaublichen Bissen verschlang. Das Knochenknacken hörte sich beunruhigend an und das Schlingen klang nach einer Abart eines verstopften, glucksenden Abflusses.
Obwohl Alucard das kaum berührte, blieb ihm dennoch lebhaft bewusst, wie gefährlich ein ausgewachsener Werwolf doch sein konnte. Und Elessar war so schnell gewachsen.
„Wie kommt es eigentlich, dass du gewachsen bist?"fragte Alucard schließlich, während sie weiter über die Steppe wanderten.
„Mh, ich denke, weil ich genug Nahrung gefunden habe. Ich war schon mal so gut in Futter und war genauso groß, doch als ich dann nichts mehr fand, passte sich der Körper dem Verhältnis an. So erklär ich es mir!"meinte Elessar und blickte auf ihre Pfoten, die sich beim Laufen aus ihrem Blickfeld zogen und wieder zurückkehrten.
„Ja, das klingt recht logisch! Aber wie kommt es, dass du so beherrscht bist, immer noch so viel Mensch. Bei Aris..."
„Bei Aris war es anders, ich weiß! Sie war vollkommen von dem Tier besessen. Als dieser Parasit, ja, sagen wir mal Parasit dazu, in ihren Körper eindrang und sich ansiedelte, fand er alles um Stark zu werden: Hass, Verzweiflung, Wut, Todessehnsucht, Angst! Er ernährte sich davon und Aris hatte von Anfang an keine Chance, sich gegen diese Bestie zu wehren. Nicht sie kontrollierte, sondern sie wurde kontrolliert. Diese ganzen Faktoren waren bei mir nicht da. Das Monstrum kann bei mir nicht so wirklich stark werden oder seine Instinkte richtig ausleben. Ja, ich bin zwar sehr verfressen, habe Flöhe und stinke, aber damit kann ich leben. Ich will nicht wissen, wie es ist, morgens nackt und ohne Orientierung irgendwo in der Pampa zu erwachen und dann später zu erfahren, dass ich, was weiß ich, die Nachbarskatze gefressen habe!"Elessar beendete den Monolog und blickte zu Alucard auf, der mittlerweile neben ihr lief.
„Also bist du so, weil du es willst?"fragte er und Elessar nickte etwas unsicher mit dem schweren Werwolfskopf.
„Ich denke schon, aber genug geschwafelt. Setz dich auf meinen Rücken, wir sind zu langsam. Wenige Stunden bis zum Sonnenaufgang und wir sind immer noch in dieser Steppe!"Elessar schmunzelte innerlich über Alucards merkwürdigen Gesichtsausdruck, doch der Vampir setzte sich auf den breiten Rücken des Wolfes und hielt sich am langen Nackenfell fest.
Elessar hatte erwartet, dass Alucard etwas schwerer wäre, aber das einzige, das sie störte, war, dass er verdammt spitze Poknochen hatte.
Der Werwolf spurtete mit weiten Sätzen davon. Alucard drohte, herunterzufallen. Einen Werwolf zu reiten war weit davon entfernt, mit Pferdedressur verglichen zu werden.
Der Wind ließ seine langen, rabenschwarzen Haare flattern und er musste seinen roten Schlapphut festhalten. Währenddessen grinste er unentwegt sein nichts sagendes Grinsen.
„Na, genießt du die Fahrt?"hechelte Elessar unter ihm, doch Alucard sagte nichts, genau wie sein Grinsen nicht verschwand. Er hatte oft geglaubt, dass er in seinem Dasein schon alles gesehen hatte, aber jemals mit einem Werwolf auch nur ein Wort zu wechseln, ohne ihn dabei töten zu müssen oder gar auf einem zu reiten, das hatte er noch nie erlebt und erst recht nicht erwartet.
Anmerkung des Autors:
So Leute, Chap 05 ist beendet, eigentlich sehr kurz, finde ich.
Mal schauen, ob ich das nächste länger gestalten kann.
Ich
schätze, ich habe ein paar Ideen.
Früher hab ich mir
immer etwas in der Schule einfallen lassen, weil die Faktoren dort
mich oft zu so was gestimmt haben, aber in der neuen Schule habe ich
nicht mal fünf Minuten Ruhe, muss mal zusehen dass ich diesen
Klotz am Bein loswerde.
Hach, ich rede wieder zu viel. Jetzt gehe ich erstmal ins Bett und fange, wenn es geht, morgen gleich mit 06 an.
Bis dahin bitte ich um Reviews, Statements, Email etc.
LGNAZ
