WOLFSMOND


Discl.: Siehe Chap 01 seufz ,;;;;;;;;

Und ein fröhliches Hallo.

Ich hoffe, dass ihr nicht böse seid, weil ich euch so lange hab warten lassen.

Aber mit den Final Chaps hab ich immer so meine Probleme.

Ja, richtig, dies hier ist das letzte Kapitel von Wolfsmond.

Ich wünsche euch viel Spaß dabei es zu lesen, es ist mir wirklich schwer gefallen es zu schreiben.

Vielen Dank für eure Reviews, besonders VarieFanel und Claire14fraser(enna).

variefanel: hoffentlich schreibst du deine Story bald weiter.

enna: Noch so ein review und du musst mir immer so ein langes schreiben. grins

Hallo Lupi, vielen Dank für das Betalesen.

Dies ist das letzte Chap, aber einiges muss noch dran verbessert werden. Hast du noch ein paar lebensrettende Tipps? Ach ja, die nächste Story spielt sich auch wieder bei Hellsing ab. Willst du wieder BETALESEN?

Gruß

Naz


Chap 13

Missbrauchtes Leben

Elessar spürte die Anwesenheit des Vampirs und fragte sich, ob auch Aris, die immer noch mit den Überresten des Arztes zu tun hatte, die Anwesenheit ihres Erzfeindes spürte.

Alucards Anwesenheit war nur schwach zu spüren. Der Vampir versteckte sich im Schatten und beobachtete aus der Sicherheit heraus, was Aris tat.

Es war ein merkwürdiges Schauspiel, wenn es ein Außenstehender hätte betrachten können.

Aris stand über die Überreste des Arztes gebeugt und zerfleischte diese mit knurrenden und schmatzenden Geräuschen, während Elessar schweigend ein Stück hinter ihr saß und ihr dabei zusah.

Auch Alucard schaute dem Spektakel einen Augenblick lang gebannt zu. Ein schwaches Grinsen zierte seinen Mund. Immer noch hielt er die Spritze in seiner Hand, das einzige wirksame Mittel gegen das Untier.

Das war es zweifellos, denn er hatte Inikris Gedanken überprüft. Der ehemalige Behaviorist war davon ausgegangen, dass, wenn er dem Vampir das Gegenmittel überließ, er mit ungeschorener Haut davonkam. Aber Inikri hatte sich in dem Vampir getäuscht und nicht im Ansatz geahnt, dass dieser so grausam sein könnte und ihn dem Werwolf, seinem eigenen Geschöpf, zum Fraß vorwerfen würde.

Der Behaviorist war tot, aber das Unrecht, was er Aris angetan hatte, war im Prinzip nicht wieder gut zu machen. Sie konnten es höchstens jetzt wieder zum Guten wenden, in dem sie Aris Frieden bescherten.

Oder vielmehr, in dem er Aris erneut den Frieden bescherte.

Schmerzlich war es für den Vampir. Er wusste, dass dieses Geschöpf nicht für eine Welt wie diese bestimmt war, nicht für ihn bestimmt war. Alucard ertappte sich öfters bei dem Gedanken, dass Aris so sein könnte wie Elessar. Doch Elessar hatte schon erklärt, dass der Werwolf in Aris viel zu stark war. Er würde sie nicht lebend loslassen. Für Aris gab es keine Hoffnung mehr. So sehr er sich das auch wünschte.

Der No Life King beobachtete den Werwolf. Hatte zugesehen, wie verzweifelt und wütend er den Arzt zerrissen hatte. Hatte sein klagendes Heulen und Winseln dabei vernommen und sah Aris. Sah sie in ihrem ganzen Schmerz sich winden. Und der Vampir verspürte Mitleid.

Elessar sah ebenfalls die Qual, die diesen Werwolf am Leben hielt. Ihr war zum Heulen zumute.

Ein starkes Trauergefühl machte sich in ihrem Inneren breit und Tränen brannten in ihren grünen Werwolfsaugen. Sie fühlte sich, als würde sie innerlich verbrennen vor Sehnsucht nach Aris und dem Frieden, den sie einst gekannt hatte.

In dem Moment wünschte sie sich, sie wäre nie mit dem Ziel Aris zu Töten hierher gekommen und bereute ihre Reise. Und doch war sie zu realistisch und wusste, dass sie nun nicht mehr zurückweichen konnte.

Der junge Werwolf fühlte sich in die Enge getrieben. Langsam erhob sie sich und warf den Kopf in den Nacken, um aus voller Kehle zu heulen. Laut und anklagend gegen ihr grausames Schicksal.

In diesem Moment drehte sich Aris herum und leckte sich, Elessar aufmerksam beobachtend, über die Schnauze. Der schwarze Werwolf legte den Kopf schief und ging auf Elessar zu, um sich vor ihr hinzuhocken, die langen, muskulösen und schwarzen Arme in den Schoß zu legen und nach einer kurzen Weile des Beobachtens in das Heulen einzustimmen.

Der Komplex wurde vom Heulen der beiden mächtigen Wesen erfüllte und man spürte die Anwesenheit von Gut und Böse, die momentan in Frieden beieinander saßen.

Alucard hatte seinen Kopf in der Dunkelheit gesenkt und hörte schweigend den Tieren bei ihrem Klagelied zu. Er hielt die Spritze fest umklammert und war mehr als bereit Inikris Verbrechen an Aris wieder gut zu machen.

Der Vampir schoss aus der von ihm erschaffenen Dunkelheit hervor und war Aris näher, als je ein anderer Vampir vermocht hätte.
Elessar sah ihn sogleich und Aris schien schon längst gewusst zu haben, dass er da war.

Der schwarze Werwolf wirbelte herum und schlug dem Vampir mit einem harten Schlag der großen Pranke zurück.

Der Vampir krachte durch die Wand in einen dunklen Raum und der Werwolf setzte ihm sofort nach. Die Spritze war auf den Boden gefallen und über den Flur geschlittert. Elessar war ihr nachgeeilt und hatte sie an sich genommen. Sie vernahm ein schmerzerfülltes Kreischen und dachte sofort an Alucard, doch dieses Geräusch war nicht von dem Vampir gekommen.

Und die junge Werwölfin erlebte eine Überraschung, als sie durch das dunkle Loch in der Wand kroch.

Die Augen von Elessar durchblickten die Dunkelheit und sahen die beiden Monster in einander verkeilt.

Alucard lag unter Aris und hatte ihre Kiefer aufgesperrt und sein Knie in ihren Rumpf gerammt. Elessar sah eine große Delle. Die Knochen dort waren unter Garantie gebrochen und dann bemerkte sie, dass Aris aus dem Maul blutete.

„Die Spritze, Elessar, schnell!" stieß Alucard gepresst hervor, doch der gegnerische Werwolf verstand.

Aris ließ sofort von dem Vampir ab und griff die jüngere sofort an. Elessar sprang zur Seite und entkam knapp einem heftigen Stoß mit dem Kopf.

Erneut fiel die Spritze zu Boden und glitt darüber hinweg, geradewegs in des Vampirs Hand.

Elessar hatte Aris von hinten umfasst und sie hochgehoben. Der schwarze Werwolf strampelte und brüllte unentwegt. Scharfe, dolchartige Zähne gruben sich in Elessars Arm. Reflexartig biss sich Elessar in Aris Nacken fest und der schwarze Werwolf rüttelte und zerrte an Elessar, um sich zu befreien und es dauerte nicht lange, da verließen Elessar ihre Kräfte und Aris riss sich so stark los, dass Elessar ein Stück Nackenfell einbüßte. Das Untier drehte sich mit einem Satz herum und verbiss sich in das Gesicht des anderen Werwolfs.

Elessar kreischte erschrocken auf und rammte aus Reflex dem anderen Werwolf die Krallen in Schulter und Hals und drückte mit aller Gewalt zu. Ein röchelndes Knurren kam von ihrem Gegenüber, doch es dachte nicht im Traum daran von seinem Gegner abzulassen.

Die Wunden der beiden wurden so tief, dass helles Blut wie ein heftiger Regenguss zu Boden tropfte. Dort, wo sie standen, bildete sich eine schmierige, zum Ausrutschen verleitende Pfütze.

Alucard konnte nicht in das Geschehen eingreifen, es wäre keine gute Idee gewesen, sich in ein Meer von rasiermesserscharfen Klauen und Zähnen zu werfen.

Doch die Gefahr spitzte sich für Elessar immer mehr zu. Sie hatte bereits ein Ohr eingebüßt und zahlreiche, stark blutende Wunden am gesamten Körper davongetragen.

Alucards Körper löste sich in eine Springflut von Fledermäusen auf und attackierte den schwarzen Werwolf, der sich sofort von Elessar losriss und wütend um sich schlug, um die lästigen Biester daran zu hindern an seinem Fell zu zerren. Elessar sprang sofort zur Seite und brachte sich erstmal außer Reichweite.
Aris wurde rasend vor Wut. Sie schäumte aus dem Maul und griff pausenlos den Vampir an. Zwischendurch wandte sie sich einfach unvorhergesehen ab, um Elessar anzugreifen.

Es war ein langer und blutiger Kampf. Alucard war es gelungen den Werwolf aus dem engen Raum zu treiben und in den großen Saal, wo das Massaker am Personal stattgefunden hatte, hineinzulocken.

Elessar folgte in einigem Abstand. Sie hatte sich von ihren Verletzungen einigermaßen erholt und neue Kraft gesammelt.

Die Fledermäuse verschwanden und es kam ein roter Nebel zum Vorschein.

Elessar war bereit.

Sie setzte sofort zum Sprung an, stieß sich kraftvoll ab, erreichte den gegnerischen Werwolf und riss ihn um, doch das Unglück geschah binnen weniger Atemzüge.

Die Sonne ging draußen auf und die Zeit von Elessar dem Werwolf war vorbei.

Keuchend lag sie in ihrer schmächtigen Menschenform auf der massigen Brust des Werwolfes und wurde von wütenden grünen Augen angestarrt. Hatten sie schon so lange gekämpft?

Elessar wurde von dem Werwolf herunter gezerrt und an ihre Stelle trat Alucard mit der Spritze in der Hand. Doch Aris hatte nicht die Absicht sich stechen zu lassen und wehrte sich erbittert gegen ihren Gegner, indem sie sich in seinen Arm verbiss.

Elessar war aufgesprungen, hatte dem Vampir die Spritze aus der Hand gerissen und diese in die Schulter des Werwolfs gerammt, der spitz aufkreischte und Elessar einen derart wuchtigen Schlag verpasste, dass sie quer durch den Raum flog.

Elessar erwachte einige Zeit später.

Allzu lange konnte es noch nicht her sein, ihre Wunde am Kopf von dem Schlag blutete noch.

Ihr fiel auf, dass es ungewöhnlich still war.

Alucard drehte sich nicht um, als Elessar zu ihm trat. Sein Grinsen war aus dem Gesicht verschwunden.

Elessar bemerkte, dass der schwarze Körper des Werwolfs flach atmend auf der Seite lag. Die rosige Zunge baumelte aus dem Maul heraus.

„Ich glaub, wir können hingehen!" meinte Elessar und ging, an Alucard vorbei, um den massigen Körper des Werwolfs herum.

Aris lebte noch.

Flockiger, weißer Schaum hing um ihre Schnauze herum und dunkles, verkrustetes Blut klebte an ihren gut fingerlangen Zähnen.

„Aris," flüsterte Elessar leise, kniete sich neben sie und schlang ihre Arme um den dicken, pelzigen Hals des Tieres.

Ein schwaches, gequältes Stöhnen kam aus dem massigen Brustkorb. Sie litt.

Alucard kniete sich ebenfalls zu dem geschlagenen Feind hin und legte seine Hand auf die Stirn des Tieres.

Die Augen des Werwolfs blickten ihn an. Die leuchtend grüne Farbe erlosch aus ihnen und Alucard wurde nur noch von zwei dunklen Flecken heraus beobachtet.

„Gleich ist es zu Ende, Aris," sagte er sanft.

Elessar fand schon immer, dass Alucard sehr sanft sprechen konnte. Fast hypnotisierend. Wahrscheinlich war dies eine der Gaben, die ein Vampir zu beherrschen wusste.

Doch der junge Werwolf hatte jetzt keine Zeit, um über den Vampir nachzudenken.

Aris' Atemstöße kamen nur noch abgehackt, der Tod wollte sie erneut holen.

„Es tut mir leid, Aris," flüsterte Elessar. Heiße Tränen quollen ihr aus den Augen und liefen ihr über die geschundenen Wangen. „Es gab keinen anderen Weg."

Der schwarze Werwolf knurrte gurgelnd und hob schwach den Kopf, um Elessar noch einmal kurz anzusehen.

Die Lebenskraft wich dem Tier aus allen Gliedern und der schwere Kopf fiel in Elessars Schoß. Die Lieder schlossen sich und der Werwolf tat seinen letzten Atemzug.

Elessar legte den schweren Kopf sanft auf den Boden und stand auf.
Schmerz raste durch ihren Körper, doch Elessar ignorierte ihn einfach. Es war schwierig für sie, momentan einen klaren Gedanken zu fassen, deshalb wandte sie sich dem Vampir zu.

„Was machen wir jetzt?" fragte sie.

Alucard wandte sich langsam ihr zu und wieder traf blutiges Rot auf giftiges Grün.


Die nächste Nacht wurde nicht nur vom abnehmenden Vollmond erleuchtet, sondern auch von einem großen, lodernden Feuer.

Elessar stand in ihrer Werwolfsgestalt ziemlich nah, während der No Life King die ganze Sache von außen zu betrachten schien.

Die doch recht schlanke Silhouette des jungen Werwolfs warf bizarr tanzende Schatten.

Irgendwann in den frühen Morgenstunden, als nur noch Asche glimmte und rauchte, wandte sich Elessar ab und schritt durch den Sand am Strand.

Die beiden Gefährten hatten den Körper des schwarzen Werwolfes zum Strand getragen und dort am Abend einen großen Scheiterhaufen errichtet, wo sie ihn verbrannten. Der Wind, der vom Osten kam, sorgte anschließend dafür, dass die Asche von Aris verstreut wurde.

Alucard beobachtete, wie Elessar auf ihn zukam. Sie war gut zwei Köpfe größer als er und wirkte dennoch so menschlich, wie sie da aufrecht voranschritt.

„Ich habe mir ein anderes Ende gewünscht," gestand Elessar wenig später auf dem Weg durch die Dünen.

Sie und Alucard schritten langsam dahin.

Der Vampir nickte nur.

„Ich mir auch," sagte er. Kein Grinsen zierte seine Gesichtszüge. „Aber so ist es auch gut."

Elessar nickte zustimmend. „Stimmt, hätte schlimmer ausgehen können!"

Alucard spürte, dass Elessar sehr unter dieser Sache litt. Es tat ihm fast ein wenig leid.

„Unser Abenteuer ist vorbei, Werwolf. Was kommt als nächstes?" fragte er, nicht ganz ohne die Absicht, Elessars Gedanken in eine andere Richtung zu lenken.

„Mh, gute Frage. Weiß noch nicht. Schätze, ich werde weiterhin umherziehen, wie zuvor. Jetzt bin ich schließlich der letzte von uns Werwölfen und ich habe viel Zeit!"

Alucard nickte. „Ja, die hast du wirklich!"

„Und du?" fragte Elessar leise und ließ sich auf alle Viere herunter. Alucard kletterte auf ihren Rücken und ließ sich ein Stück von dem Tier unter ihm tragen.

„Vielleicht werde ich mich wieder zurückziehen. Ich bin, um ehrlich zu sein, froh, wenn ich meine Ruhe habe, Elessar! Verstehst du?"

Der Werwolf nickte. „Ja, ich glaub, ich weiß, was du meinst. Ich kann auch sehr gut allein sein," meinte sie und registrierte etwas erstaunt, dass Alucards Finger ihren Nacken kraulten.

Elessar ließ es geschehen. Es war angenehm in Anbetracht dessen, dass sie wohl beide daran dachten, wieder ihre Wege zu gehen.

„Was wird aus uns werden, Alucard?" fragte Elessar nach einer Weile und sie hörte Alucard leise seufzen.

„Tja, wir haben die Unsterblichkeit und dennoch verschwinden wir von der Bildfläche," meinte der Vampir.
„Tja, sieht so aus. Wenn ich jetzt ehrlich bin, hab ich vom herumziehen die Schnauze voll. Ich will nur noch ruhen und mich selbst finden," meinte der Werwolf und schlug den Weg in Richtung Osten ein.

„Ich weiß, was du meinst," sprach der Vampir und ein Lächeln erschien auf seinem Gesicht.

Dunkelheit.

In Transsylvanien war sie am schwärzesten.

Zu manchen Jahreszeiten war es, als wolle die Nacht niemals Enden. Und die Kälte des Landes, das Verderben, nahm jedes Leben, das es fand.

Aber das störte den jungen Werwolf nicht. Weder als Werwolf, noch in seiner Menschengestalt.

Wenn die Tage grell waren, schloss er geduldig die Augen und wartete auf die Nacht, durch die er jagte und reiste.

Und dennoch hatte jede Reise ein Ende, ein Ziel.

Elessar war der letzte Werwolf des Zeitalters, genau wie Alucard einer der wenigen Vampire war, die es noch gab.

Als Feinde wurden sie geboren oder erschaffen, doch als Freunde wagten sie es, sich gegen die natürlichsten Instinkte zu stellen und eine Reise zu wagen, die alles, wofür sie erschaffen wurden, in Frage stellte.

Durch die Welt ging ein Wolfsheulen, in der erleuchteten Vollmondnacht erschien der Schatten des Werwolfs in Begleitung von einem alten Vampir, der wahrscheinlich schon die Welt gerettet hatte.

Doch in dieser Nacht war alles ruhig und zur Morgendämmerung finden wir Alucard in seinem Sarg in seinem Schloss liegen, während der junge Werwolf auf dessen Deckel ruht.

Und wenn die Tage besonders kalt sind, liegt Elessar sogar im Sarg. Den Kopf auf die Brust des Vampirs gelegt, seelig vor sich hinschlummernd.


Hi Leute

Na, wie hat es euch gefallen?
Ich hoffe, ihr schreibt noch ein Review.

Oder auch zwei?

Naja, mittlerweile hab ich die nächste Story in der Mache, bzw. im Kopf.

Würde mich freuen, wenn ihr dann auch alle wieder on board seid.

Bis bald,

NAZ 1984