Danke übrigens (!!! Du bist gut!!!) für die bisherigen Reviews…! Kurz etwas dazu…ja Rycitia…du hast richtig bemerkt…der Graf ist lebhafter geworden…das könnte daran liegen… dass er so richtig verliebt ist…wir werden sehen!

SOOOO nun geht es weiter…

Noch mal zur Erinnerung… so endete das 3. Kapitel:

Der Graf fährt in seiner Rede fort. „Des weiteren habe ich euch mitzuteilen, das ich mich entschlossen habe, innerhalb des nächsten Monats…", die darauf folgenden Worte kommen Alfred wie ein Alptraum vor… „NEIN!!!" Mit Tränen in den Augen stürmt er aus dem Speisesaal.

Völlig außer Atem kommt er in seinem Zimmer an. Er schmeißt sich bäuchlings auf sein Bett und weint die Wut und all seine Verzweiflung hinaus. Wieso, wieso nur musste so etwas geschehen? Eigentlich hätte er es ja ahnen können… es ahnen müssen! Früher oder später wäre es ohnehin passiert. Ihm hätte klar sein müssen, dass dieses Scheusal von einem Grafen keinerlei Rücksicht auf seine Gefühle nehmen würde, aber warum denn gleich heiraten…HEIRATEN, wenn Alfred nur daran denkt wird ihm schlecht.

Er hört die Tür knarren und dreht den Kopf. Durch das viele Weinen haben sich die Tränen wie ein Vorhang vor seine Augen geschoben und er sieht alles verschwommen. Das Einzige, was er zweifelsfrei erkennen kann, ist, dass die Person, die soeben den Raum betreten hat, einen langen schwarzen Umhang trägt. Alfred kann nicht sagen, ob es sich um Herbert oder seinen Vater handelt, eins ist ihm jedoch sonnenklar: KEINEN von beiden will er im Moment in seiner Nähe haben.

„Alfred, ich möchte mich mit dir unterhalten." Die Stimme gehört einwandfrei zu Herbert. „Was war denn eben los mit dir bei Tisch?"

„Nichts, ich fühle mich nicht ganz wohl. Mein Magen spielt etwas verrückt!", wehrt Alfred ab und versucht, seine geröteten Augen zu verbergen.

Sanft wie ein Engel lässt sich Herbert neben ihm auf dem Bett nieder und streicht ihm zart mit einer Hand über den Arm. „Ich sehe doch, dass etwas mit dir nicht stimmt, und ich glaube, das hat nichts mit deinem Magen, sondern eher mit deinem Herzen zu tun!" Alfred weiß nicht mehr, was er denken soll. Eben noch hat er sich nichts sehnlicher gewünscht als allein zu sein, doch irgendwie ist er auch froh, dass Herbert jetzt bei ihm ist. Eigentlich findet er es sogar süß, dass Herbert sich solche Mühe mit ihm gibt und ihn zu trösten versucht.

Hallo, was denke ich denn hier??? fragt Alfred sich selbst, erschrocken über seine Gedanken. Wir reden hier von Herbert, dem selben Herbert, der mich beißen wollte und der berechnender ist als zehn transsilvanische Straßenhändler auf einmal!… Aber…vielleicht will er mir ja doch nur helfen… Jedoch könnte es genauso gut sein, das er nur mein Vertrauen gewinnen will, um mich in irgendeine Teufelei zu verwickeln! Alfred ist völlig verwirrt. In seinem Kopf schwirren einerseits die Gedanken um Sarah und um den Grafen, auf der anderen Seite denkt er auch die ganze Zeit über Herbert, ihren Kuss und sein darauf gefolgtes Gefühlschaos nach.

Wahrscheinlich ist es das Beste den Professor um Rat zu fragen, vielleicht kann er mir ja helfen… schließlich ist er als Einziger nicht an diesem Wirrwarr beteiligt!´ denkt sich Alfred. Entschlossen steht er auf und verlässt, ohne Herbert weiter zu beachten das Zimmer.

„Professor? Professor, sind Sie hier?"

Alfred ist in der Bücherei angekommen und geht nun von einer Regalreihe zur nächsten. Doch nirgendwo kann er den Professor sehen.

„Es muss doch hier irgendwo sein, Herrgott noch mal..."

Alfred horcht auf und schaut in eine Regalreihe hinein. Zwischen den jahrhundertealten Büchern schauen zwei Galoschen hinaus, die er nur zu gut kennt.

„Herr Professor?" fragt Alfred noch einmal vorsichtig. „Sind sie das?"

„Natürlich bin ich das, Junge, wer wohl sonst? Komm rasch her und hilf mir hier heraus! Ich glaube ich stecke fest! So beeil dich doch gefälligst!"

Schnell hilft Alfred dem Professor, sich aus seinem staubigen Gefängnis zu befreien. Als dieser dann schließlich vor ihm steht, kann sich Alfred ein Lachen nur sehr schwer verkneifen. Der Professor sieht aber auch zu komisch aus… Das ohnehin schon weiße Haar ist voller staubiger Spinnweben, und der einstmals schwarze Anzug hat die grau-weiße Farbe des Staubs angenommen.

„Seit dem Frühstück suche ich die Gesamtausgabe der Werke Goethes, die ich hier gestern Abend stehen gesehen habe. Aber ich kann sie nicht finden!", schimpft der Professor und klopft sich den Staub vom Anzug.

„Äh, Professor, meinen sie dieses Buch?" Alfred deutet auf einen dicken Band, der ein Regalfach höher steht.

„Ja, das ist es, ich hätte schwören können, dass…", der Professor unterbricht sich und sieht seinen Assistenten an, „Alfred, sag mal, wieso bist du überhaupt hier? Du kommst mich doch nicht einfach so besuchen, oder?"

„Nein, Professor, ehrlich gesagt wollte ich sie um Rat fragen wegen Sarah und…"

„Ja, mein Junge, das ist eine verzwickte Sache, aber ich fürchte du wirst an der Entscheidung des Grafen nicht mehr viel ändern können. Ich glaube kaum, dass er von seinem Vorhaben, Sarah zu heiraten, noch abzubringen ist. Ich kann dir da nicht weiterhelfen, denn ich verstehe sowieso nicht, was diese vermaledeite Gefühlsduselei auf einmal soll. Dich, der du ein angehender Wissenschaftler bist, sollte das völlig kalt lassen. Schau mich an… mich lassen Gefühle und dieser Liebeskram völlig kalt. Zu Recht! Liebe tut nichts als die Gedanken zu verwirren. Du tust besser daran zu lesen und zu lernen, anstatt deine Gedanken an irgendwelche Mädchen zu verschwenden. Glaub mir, ich weiß wovon ich rede!"

„Professor, ich wollte doch nur einen Rat, was ich jetzt machen soll!" Alfred weiß nicht mehr, was er denken soll. Das Reden des Professors hat ihn mehr verwirrt als ihm geholfen.

„Befrag die Bücher, Junge, sie können dir auf alles eine Antwort geben. Und jetzt lass mich arbeiten, ich habe zu tun!" Mit diesen Worten lässt er Alfred allein in der Bibliothek stehen.

Alfred lässt sich in dem langen Gang auf den Boden sinken und stützt die Ellenbogen auf die Knie. Was soll ich nur machen?´ denkt er verzweifelt. Er will Sarah, meine Sarah heiraten… Ich muss sie irgendwie davon abbringen. Sie soll doch mich lieben, oder? Ich muss ihr meine Liebe gestehen!´

Alfred schreckt jäh aus seinen Gedanken auf, als er hört, wie die Tür geöffnet wird und jemand pfeifend hineinkommt. Er horcht auf. Diese Melodie kennt er doch… „Wenn Liebe in dir ist!" flüstert er leise. Augenblicklich hat er die damalige Situation wieder vor Augen. Herbert und er im Badezimmer. Er hatte solche Angst vor ihm, war durch das ganze Schloss gerannt um ihm zu entkommen, und als er sich gerade in Sicherheit glaubte, stand Herbert schon wieder direkt hinter ihm! Alfred durchfährt ein Schauder. Damals hatte er sich so vor Herbert gefürchtet. Heilfroh war er damals, als der Professor gekommen und ihn gerettet hatte.

Wenn er jetzt so darüber nachdenkt… SO schlimm war es gar nicht. Vor allem, als Herbert sich mit seinem zierlichen, aber doch durchtrainierten Körper auf ihn gelegt hatte…! Entgegen der Behauptungen von Professor Abronsius war Herberts Körper auch keineswegs kalt gewesen, ganz im Gegenteil. Man hätte ihn sogar als heiß bezeichnen können. Alfred merkt, wie er rot wird. Komisch, das ist ihm bei Sarah noch nie passiert…!

Er hört gar nicht, dass das Pfeifen immer näher kommt „Oh, hallo Alfred, ich habe dich gar nicht gehört…"

Zum zweiten Mal an diesem Tag schreckt Alfred aus seinen Gedanken auf. Er schaut auf und blickt direkt in das Gesicht des Grafen. Dadurch dass er sitzt, wirkt die Gestalt des Grafen noch gewaltiger und einschüchternder als sonst. Doch sein Blick jagt ihm wirklich Angst ein. Seine Augen sind zu zwei schmalen Schlitzen zusammengekniffen, und auch der Mund wirkt sehr verkrampft und angespannt, gerade so als müsse er sich mit aller Kraft zurückhalten, Alfred nicht anzuschreien. Alfred weiß ganz genau warum der Graf so sauer ist. Ihm war sein Auftritt beim Nachtmahl nicht entgangen… wie auch.

Plötzlich kommen die Hände des Grafen unter seinem Umhang hervor. In ihnen hält er ein Buch, das er direkt vor Alfreds Nase in eine freie Lücke schiebt. „Ein sehr gutes Buch", sagt der Graf und klopft gegen den Einband, dass der Staub nur so wirbelt. Natürlich muss Alfred niesen. „Solltest du auch mal lesen, Alfred, schaden kann es nichts!" Spöttisch und überlegen grinst der Graf auf Alfred hinab.

Ich weiß genau, worauf sie anspielen´, denkt der sich. Am liebsten würde er aufstehen und ihm an die Gurgel gehen, oder im wenigstens so richtig die Meinung sagen. Doch der Respekt und die Angst vor dem Grafen sind zu groß. Und so muss er sich hilflos dabei zuhören wie er irgendwas von „Danke für den Tipp…" zusammenstammelt.

Um seine Aussage noch zu bekräftigen, nimmt er das Buch aus dem Regal und besieht es sich interessiert, doch als er den Titel sieht, erstarrt er fast. Es trägt den Titel: "Ratgeber für Verliebte". Völlig verdattert schaut Alfred wieder vom Buch auf, doch das Einzige, was er vom Grafen noch sieht, ist ein Zipfel seines langen schwarzen Umhangs, der hinter der Regalecke verschwindet. Kurz darauf klappt die Tür.

Resigniert stellt Alfred das Buch wieder zurück ins Regal. Hat er das nur gemacht um mich zu ärgern? Aber woher sollte er wissen, dass ich genau dieses Buch schon einmal gelesen habe? Vielleicht hat es Herbert ihm ja erzählt... Aber der Graf hätte doch andere Mittel und Wege um mich zu triezen als einen Moment abzuwarten, wo er mich allein in der Bücherei antrifft…´ Fragen über Fragen schwirren in Alfreds Kopf umher.

Plötzlich fällt ihm das Buch auf, das neben dem "Ratgeber für Verliebte" steht. Es heißt "Ihr Herz erobern durch ein Candle-Light-Dinner".

Alfred ist sofort hin und weg. Nicht eine Sekunde denkt er an den Schlamassel, in den ihn der "Ratgeber für Verliebte" gebracht hat.

„Das ist es!" ruft er freudig aus und verlässt beschwingt und voller Euphorie die Bibliothek.

Ich weiß nicht wieso, aber irgendwie finde ich dieses Kapitel nicht so prall… Naja…wir werden ja sehen, wie es euch gefällt! Ich freue mich auf viele Reviews! Danke übrigens für die bisherigen Reviews …Ihr seid toll!!!

ASO….GANZ VIELEN LIEBEN DANK AN MEINE BETALESERIN JULIKA!!! SIE IST ÜBERIGENS UNTER GLEICHEM NAMEN AUCH HIER ZU FINDEN, SIE HAT EIN PAAR HERRLICHE HARRY POTTER FF'S VERFASST! (SOFERN ICH DAS ALS UNKUNDIGER BEURTEILEN KANN)

Also, bis bald!

Knutscha Alena