His
First Love by sakura
Part
6
Als
Harry den Gemeinschaftsraum betrat, fand er nur Hermine und Ron darin
vor. Hermine schien irgendwas zu schreiben, während Ron ihr
anscheinend etwas berichtete.
Als sie ihn bemerkten, sprang Ron
auf und eilte zu ihm.
,,Harry, was hat Malfoy schon wieder
gemacht. Seamus hat gesagt, ihr hättet euch in der Bibliothek
ganz schön laut gestritten.''
,,Ach, das Übliche
halt.''
Aus irgendeinem Grund hatte Harry nicht das Bedürfnis,
seinen Freunden zu erzählen, was passiert war.
Außerdem
fürchtete er sich vor dem fremden Glücksgefühl, wenn
er an Malfoys Entschuldigung dachte.
,,Du hast dieser Ratte doch
hoffentlich die Meinung gesagt.''
,,Natürlich.''
Er wandte
sich zu Hermine.
,,Was machst du da eigentlich Herm? Müsstest
du nicht in der Bibliothek sein und die Zaubertränke-Hausaufgabe
machen? Oder seid ihr etwa schon fertig?''
,,Die mache ich ja
gerade.''
,,Und Pansy hilft dir nicht?''
,,Nein, hast du
wirklich gedacht das würde sie tun? Ich habe sie zwar darauf
angesprochen, aber sie hat nur gesagt, dass ich auf sie verzichten
müsse.''
Harry hätte sich auch täuschen können,
aber Hermine sah aus, als ob ihr das lieber wäre. Schließlich
setzte er sich in einen Sessel und sah in das Feuer im Kamin. Nach
der Konversation mit Malfoy fühlte er sich müde und
verabschiedete sich schon bald in den Schlafsaal.
Er erwachte,
als ihn ein Sonnenstrahl an der Nase kitzelte. Harry stand auf und
zog seine Vorhänge auf, wobei er registrierte, dass es noch
recht früh sein musste.
Nachdem er sich eine lange Dusche
gegönnt hatte, traf er auf Hermine, die im Gemeinschaftsraum der
Gryffindors saß und in einem Buch las.
,,Morgen Herm, so
früh schon hier?''
Sie begrüßte ihn mit einem
Lächeln und legte das Buch zur Seite.
,,Was ist mit dir
Harry? Um die Zeit bist du doch normalerweise nicht auf.''
,,Ich
bin heute sehr früh aufgewacht. Weiß auch nicht wieso. Was
ist das für ein Buch?'' fragte er sie, nachdem er in einem
Sessel ihr gegenüber Platz genommen hatte.
,, ,Interessante
Zauber des 20.sten Jahrhunderts von Malvin Marzitsky', die Zauber
sind wahrlich interessant. Stell dir vor, man kann einen
Fruchtbarkeitstrank herstellen, der einen Monat wirkt und das nicht
nur bei Frauen.''
,,Du meinst......?''
,,Ja, auch Männer
können dann Kinder kriegen, aber das Rezept steht leider nicht
mehr drin. Jemand hat es rausgerissen. Schade.''
Auf dieses Thema
wollte Harry wirklich nicht näher eingehen und war Ron in
gewissem Sinne dankbar, als dieser die Treppen
runterpolterte.
,,Können wir los, Leute?''
Hermine und
Harry nickten und die drei Freunde machten sich auf den Weg zum
Frühstück.
Harry war am verzweifeln.
Da stand der
Kerl und befahl ihm ein ,ernstes Wörtchen' mit Dumbledore zu
reden. Wer war Malfoy, dass er ihm so etwas befahl?
Harry konnte
doch nicht hingehen und Dumbledore nötigen, Malfoys und seine
Gruppe aufzulösen.
,,Sag mal wie stellst du dir das
vor?''
,,Na wie wohl?! Du, als sein Lieblingsschüler, wirst
ihm ja wohl vorheulen können, dass du dich in meiner Nähe
überhaupt nicht wohl fühlst!''
,,Das stimmt, wer kann
deine Nähe schon ertragen? Aber so etwas werde ich ganz bestimmt
nicht tun. Das kannst du vergessen. Schreib doch deinem Vater, der
tut doch sonst auch alles für sein Söhnchen. ''Harry war
wirklich verärgert.
Das arrogante Auftreten dieses blonden
Schleimsacks konnte einen auch nur aufregen.
,,Das habe ich schon,
Potter. Mein Vater ist verhindert.''
,,Ach, hat Voldemord seine
Knechte gerufen?''
Zuerst sah Draco ein wenig verwundert, wegen
des aggressiven Tones, aus, bevor er anfing hinterhältig zu
grinsen.
,,Neidisch, Potter?''
,,Worauf sollte ich neidisch
sein, Malfoy?''
,,Mmmhhhh.............''er schien zu überlegen
,,darauf, dass ich einen Vater habe?''
,,Pah, hättest du wohl
gerne!''
,,Du hast genauso Nachteile wegen der Sache, wie ich,
Potter. Also führ dich nicht auf wie ein verwöhntes kleines
Balg.''
,,Ich führe mich auf wie ein verwöhntes Balg.
Ich glaube du verwechselst mich mit dir.''
,,Hör endlich auf
mit dem Unsinn!!!''Man konnte Malfoy ansehen, dass er entnervt
war.
Er schloss kurz die Augen, atmete tief ein und funkelte Harry
wieder an.
,,Na, schön. Hör zu Potter. Wir werden beide
zu Dumbledore gehen und ihm erzählen, dass wir nicht miteinander
auskommen und dass er uns trennen muss, wenn er nicht will, dass der
eine den anderen umbringt. Mir geht es nämlich so.''
,,Damit
meinst du wohl, dass ich dir was antun könnte.''
,,Verdammt
noch mal, hör auf du Kleinkind!!!''Aus irgendeinem Grund schien
Malfoy heute besonders strapazierfähige Nerven zu haben und es
machte Harry aus unbekannten Gründen Spaß, diesen zum
explodieren zu bringen.
,,Ist ja gut. ''Meinte er beschwichtigend.
,,Wann?''
,,Sofort!''
,,Sofort!? Aber dann verpasse ich das
Mittagessen.''
,,Von mir aus könntest du sonst was verpassen.
Ich habe SOFORT gesagt.''
Damit drehte er sich um und machte sich
auf den Weg zu Dumbledores Räumen.
Das Bild, das Malfoy mit
seinem wehenden Umhang und der schlanken Statur abgab, verursachte
ein flaues Gefühl in Harrys Magen und er hatte das Bedürfnis,
ihm zu folgen.
Heute war ein wunderbarer Tag.
Die Sonne
brannte bestialisch vom Himmel, das Gezwitscher der Vögel drohte
einem das Trommelfell zu zerstören und er war gerade auf dem Weg
zum unfähigsten Schulleiter aller Zeiten. Mit POTTER!
Aber
was hatte er schon für eine Wahl?
Der Brief den er seinem
Vater geschrieben hatte wurde beantwortet.
Von seiner Mutter.
Sein
Vater hatte sich doch tatsächlich vom Dunklen Lord
abgewandt.
Das war sein Todesurteil. Und wenn man bedenkt, dass
man nicht jeden Tag einen Brief bekommt, auf dem das Todesurteil
seines eigenen Vaters schwarz auf weiß stand, hatte er wohl
noch das Recht, ein ,bisschen' schlecht drauf zu sein.
Am liebsten
würde er sich jetzt irgendwo verkriechen und heulen. Aber das
tat ein Malfoy nicht. Niemals.
Dann war sein Vater jetzt auf der
Flucht. Und es wurde seit acht Wochen kein Lebenszeichen von ihm
erhalten. Er musste jetzt einen kühlen Kopf bewahren und sich
ablenken.
Was half da besser als Potter zur Schnecke machen und
Dumbledore gleich mit dazu?
Eben dieser Dumbledore kam gerade um
die Ecke.
Sehr gut. Das lässt das Problem mit dem Passwort
außer Acht.
,,Professor, wir müssen mit ihnen
reden.' 'sagte Harry mit einer Spur Nachdruck in der Stimme.
,,Oh.
Mister Potter, Mister Malfoy. Wollen wir in mein Büro
gehen?''
,,Nein. Wir wollen von dieser Gruppenarbeit
ausgeschlossen werden!''
Mit dieser heftigen Aussage hatte der
Schulleiter nicht gerechnet, fasste sich aber schnell.
,,Es tut
mir leid, aber sie müssen genauso daran teilnehmen wie ihre
Mitschüler.' 'sagte er freundlich.
,,Aber was hat denn die
ganze Sache für einen Sinn?'' meldete sich wieder Harry zu
Wort.
,,Sie sind nun 15 Jahre alt, Mister Potter, Mister Malfoy.
Ihre Streitigkeiten müssen ein Ende haben.
Der momentane
Zustand der Zauberwelt erlaubt solche kindischen Streitigkeiten
nicht. Die Gruppen werden bestehen bleiben, bis sich das Klima
zwischen den beiden Häusern sichtlich gebessert
hat.''
Dumbledore war während seiner Aussage immer ernster
geworden und zeigte nun deutlich, dass er sich auf keinen Fall von
seiner Idee würde abbringen lassen.
Plötzlich drehte
sich Malfoy um und stürmte davon.
Harry hatte das Gefühl,
ihm nachrennen zu müssen.
,,Danke für ihre Zeit
Professor.'' Und er rannte ebenfalls den Gang entlang und ließ
einen, ein wenig verdutzt schauenden, Dumbledore zurück.
Das
war zuviel.
Eine Niederlage zuviel. Er kannte dieses Gefühl.
Dieser Kloß im Hals und die drückende Übelkeit. Er
hatte es schon lange nicht gefühlt. Es würde nicht mehr
lange dauern und er würde sich nicht mehr zusammenreißen
können.
Inzwischen hatte er das Schloss hinter sich gebracht
und hatte den Wald erreicht. Er rannte immer weiter in diesen hinein.
Man könnte meinen, dass ihn unsichtbare Kreaturen
verfolgten.
Seine Lungen schmerzten und er hatte das Gefühl,
jeden Moment zusammenbrechen zu müssen. Konnte und wollte aber
nicht anhalten.
Irgendwo. Mitten im Wald. Umringt von Bäumen,
ließ er sich dann auf den, von Laub bedeckten, Boden
sinken.
Und dann flossen die Tränen.
Salzige Flüssigkeit
benetzte seine Wangen und herzzerreißende Schluchzer entkamen
seiner Kehle.
Er versuchte erst gar nicht dagegen anzukämpfen.
Diesen Kampf hätte er verloren.
Und so ließ er auch
seinen Kopf langsam auf den Waldboden sinken und umfing ihn mit seine
schlanken Armen.
Er weinte seines Vaters Willen. Sein Vater würde
sterben. Dessen war er sich fast hundertprozentig sicher. Keiner
entkam Voldemord, das hatte dieser schon oft genug bewiesen.
Auch
wenn sein Vater dem Dunklen Lord gedient hatte, wollte er nie, dass
sein Sohn das gleiche tat.
Draco weinte aber auch, weil ihm seine
Mutter so entsetzlich leid tat.
Der Brief war nur schwer
entzifferbar gewesen.
Sie hatte geweint. Sie glaubte wohl auch
nicht daran, dass Lucius zurück kam.
Draco war sein Familie
keinesfalls egal. Er liebte seine Eltern, und diese wussten, dass er
sich schwer mit Gefühlen tat. Sie verlangten nie mehr, als er
geben konnte.
Seine Familie würde man nun zerstören.
Harry
rannte durch den Wald. Hier hatte er Malfoy vor kurzem hineinrennen
gesehen.
Wie kam dieser darauf, hier hinein zu rennen.
Hier war
es gefährlich. Sehr gefährlich.
Was war das?
Da war
ein Geräusch.
Schon wieder.
Gar nicht weit weg, soweit er
es einschätzen konnte.
Also machte er sich langsam auf den
Weg, um der Sache auf den Grund zu
gehen.
