His
First Love by Sakura
Part
9
,,Ich glaube
die Sache gestern hat bleibende Schaden bei dir hinterlassen,
Potter.''
,,Das glaube ich nicht.''
Draco war unsicher. Wenn
der Kerl ne Ahnung hatte, wovon er sprach. Dann wollte er......Mit
ihm?
,,Ich?! Mit dir?!.....Ich glaube du hast sie wirklich nicht
mehr alle.''
Der Slytherin verspürte den Drang, einfach
hinauszuspazieren. Aber ein Malfoy flüchtet nicht.
Auch nicht
in solch einer abstrakten Situation.
Außerdem hatte er das
Gefühl, dass er es später bereuen könnte.
,,Draco.
Du hasst mich nicht.''
,,Was redest du da für einen Unsinn?
Hör auf damit!''
Harry bemerkte sehr wohl, dass Draco am
verzweifeln war. Er würde sein letztes Hemd darauf verwetten,
dass Draco etwas für ihn empfand.
Dass die Luft aus ihren
Streitereien raus war, war offensichtlich gewesen. Aber jetzt, wo sie
über diese fremde Zuneigung sprachen, wurden die Gedankengänge,
die vorher kein Gesamtbild zu ergeben schienen, fast greifbar.
Am
Anfang ihres Gespräches hatte er keine Vorstellung vom Ausmaß
seine Gefühle gehabt. Nun aber erkannte der Griffindor, dass er
Interesse hatte. Wenn nicht sogar mehr.
,,Du fühlst dich gut,
nicht? Hier. Bei mir.'' fragte er.
,,Was....?''
,,Du hast nicht
das Bedürfnis zu gehen. Und du hast nichts gegen meine
Anwesenheit.''
Was sollte das? Was redete Harry da? Harry?
HARRY?!
Seit wann Harry und nicht Potter?
Und wieso wusste er,
wie er sich fühlte?
,,Hast du vielleicht auch ein seltsames
Kribbeln im Bauch?Manchmal?''
,,NEIN!''
Der Slytherin hatte
aufgeschrien. Dass Madame Pomfrey noch nicht hereingestürmt und
um Ruhe gebeten hatte, ließ darauf schließen, dass sie
gerade nicht anwesend war.
,,....nein....''murmelte Draco diesmal
um einiges leiser.
,,Draco, lass es zu! Es ist doch nichts
schlimmes. Ich fühle genauso.''
,,Nein! Halt den Mund! Sei
ruhig! Ich will das nicht hören!!'' Draco hatte mittlerweile
seine Hände auf seine Ohren gepresst, was aber das Nachhallen
der Worte nicht verhindern konnte. Die Worte, die seinen
Gemütszustand beschrieben.
Das durfte nicht wahr sein. Er
hatte so etwas noch nie gespürt. War es.....was
das....?
,,Nein!!''schrie er erneut auf und Tränen traten aus
seinen Augen.
Nicht er! Nicht er verdammt noch mal!
Wenn es
sein musste ein Junge.
Aber nicht ER!
Liebe war Schwäche.
Und
seinen Erzfeind zu lieben........das
war.....unmöglich.
,,....unmöglich......''
Dieses
eine Wort war unter den unzähligen Schluchzern zu vernehmen.
Es
brach Harry das Herz, Draco weinen zu sehen. Er war sich sicher, dass
dieser seine Anwesenheit gar nicht mehr wahrnahm, während er
zusammengekauert auf dem Stuhl saß und Sachen vor sich
murmelte.
Ja. Er hatte sich wohl in Draco Malfoy verliebt.
Er
hatte schon einmal so gefühlt. Bei Cho Chang.
Aber diesmal
war es um einiges intensiver.
Harry lehnte sich einfach vor und
nahm den Blonden in die Arme.
Dieser schmiegte sich wohl eher
unbewusst an seine Brust.
Draco unterdessen, nahm Harry wahr, aber
wehrte sich nicht gegen die Nähe.
Harry hatte Recht.
Draco
wollte wirklich in seinen Armen liegen, seine beruhigende Stimme an
seinem Ohr vernehmen. Und er wollte ihn küssen.
Diese
Tatsache erschreckte ihn und er klammerte sich noch fester an den
Gryffindor.
Und das Schlimmste war, diese Gefühle waren nicht
erzwungen hervorgebracht worden.
Harry hatte mit seinen Worten
eine kleine unscheinbare Tür geöffnet, aus der eine Flut
vor Gefühlen hervorgebrochen war.
Immer wieder seltsam, wie
sich Gefühle um ein Vielfaches verstärkten konnten, sobald
man sie benennen konnte.
Mit der Akzeptanz, die Draco der
Situation entgegenbrachte, verebbten auch seine Tränen.
Und
als sich Harry zurückziehen wollte, ließ ihn Draco nicht
gehen.
Der Slytherin hatte beide Arme um seinen Körper
geschlungen und seinen Kopf auf die Schulter des Gryffindors
gebettet.
Harry musste schmunzeln. Draco kam ihm wie ein trotziges
kleines Kind vor. Seine regelmäßigen und zufriedenen
Atemzüge, die sich beschleunigten, sobald sich Harry entfernen
wollte, ließen sein Verhalten um einiges niedlicher
erscheinen.
Auch Harry schlang seine Arme fester um den Körper
vor ihm.
Irgendwann, nach einer langen Ewigkeit, die doch viel zu
kurz zu sein schien, trennten sie sich wie auf Absprache
voneinander.
Dracos Blick war gesenkt. Er wollte Harry nicht
ansehen. Mit seinem kindischen Verhalten vorhin, hatte er Harry noch
mehr Angriffsfläche geboten.
Ob dieser sie ausnutzen würde,
würde sich noch zeigen.
Draco wollte mit Harry zusammen sein.
Er wollte öfter in dessen beschützenden Armen liegen. Und
wenn es sein musste, öfter schwach sein. Das war es ihm
wert.
Dracos unterwürfiges Verhalten verunsicherte auch
Harry.
Er nahm Dracos Hand, die auf der Bettkante gelegen hatte
und hob sie an seine Brust.
Draco sah daraufhin auf.
Sie sahen
sich lange in die Augen und Harry begann zu sprechen.
,,Ich habe
mich in dich verliebt, Draco.''
Das trieb Draco schon wieder
Tränen in die Augen. Wie konnten ihn Worte nur so glücklich
machen?
Er war schon lange nicht mehr glücklich gewesen.
Der
Slytherin wusste nicht, woher er den Mut dafür hernahm,
Slytherins waren keinesfalls für ihren Mut bekannt, aber er
beugte sich vor und kam Harrys Gesicht sehr nahe.
Und es wäre
zweifellos zu einem Kuss gekommen, wenn nicht gerade in diesem Moment
Madame Pomfrey in den Raum getreten wäre.
Sie schien in
diversen Unterlagen zu lesen und sah nicht auf.
Harry und Draco
aber trennten sich erschrocken.
Als die Krankenschwester nun doch
aufsah, bemerkte sie Draco und war offensichtlich überrascht.
,,Mr
Malfoy! Was machen sie denn noch hier? Mr Potter braucht Ruhe. Gehen
sie!''
Draco stand benommen von den letzten Minuten auf und machte
sich unter dem strenge Blick von Madame Pomfrey auf zur Tür.
Dort
drehte er sich noch einmal um und lächelte Harry, unbemerkt von
der Krankenschwester, noch mal zu, bevor er die Tür
schloss.
