His
First Love by Sakura
Part
14
Harry
erwachte am nächsten Morgen mit einem Gefühl , das dem, das
er gehabt hatte nachdem er Draco auf der Krankenstation besucht
hatte, sehr ähnlich war.
Nur wusste er diesmal ganz gewiss,
wodurch es hervorgerufen wurde.
Es war noch früh und er blieb
liegen.
Wenn er sich darauf konzentrierte, konnte er diesen
sättigenden Geschmach nach Zucker schmecken, wovon er dachte, er
könnte ihn nie mehr vergessen.
Nicht, dass er dies
wollte.
Allmählich regten sich die anderen in ihren Betten
und ihre Atemzüge wurden unregelmäßiger.
Harry,
der sich schon seit Jahren ein Zimmer mit seinen Freunden teilte,
wusste, dass sie gerade dabei waren, sich aus Morpheus Armen zu
entwinden.
Er seufzte zufrieden auf, bevor er aufstand und sich
mitsamt seinen Sachen, auf den Weg ins Badezimmer machte.
Der
Prozentsatz, dass der heutige Tag genauso schön wie der gestrige
sein könnte, war überraschend groß.
Sobald
Harry die Halle betrat, suchte er den Slytherintisch nach seinem
Freund ab.Er wandte sich mäßig enttäuscht wieder ab
und schritt zum Griffindortisch.An diesem saßen außer
Hermine, die in ein riesiges Buch vertieft war, nur wenige
Siebtklässler.
Erst als er sich lautstark neben seine
Freundin setzte, wurde er bemerkt.
,,Oh.Morgen Harry.Schon
wach?''
Hermine sah ihn verblüfft an.Das war schon das zweite
Mal, dass Harry vollkommen im Widerspruch zu seinem sonstigen
Verhalten handelte.
Normalerweise war er nicht wachzukriegen ohne
dass man ihm einen Eimer Wasser über den Kopf goss.
,,Heute
ist ein solch wunderschöner Morgen.Ich konnte einfach nicht
länger schlafen'', schwärmte Harry mit einem Leuchten in
den Augen.
Hermine ging nicht weiter auf sein seltsames Verhalten
ein und wandte sich wieder ihrem Buch zu.Harry schien aus irgend
einem Grund glücklich zu sein.Wieso sollte sie es ihm nicht
gönnen?
Langsam füllte sich die Halle.Die ersten
Schülen, schritten gutgelaunt und voller Elan in die große
Halle, wobei man den Nachzüglern ansehen konnte, dass sie nur
kurz vor dem Unterricht aufgestanden waren, um eben diesen nicht zu
verpassen.
Auch Ron war einer von ihnen.
,,Harry!Warum hast du
nicht gewartet?'', rief er schon von Weitem.
,,Ich hatte einen
Bärenhunger'', meinte Harry entschuldigend, obwohl er keine von
den Speisen angerührt hatte.
,,Du warst gestern aber lange
bei Lupin'', führte Hermine das Gespräch weiter.
,,Ja,
wir haben viel geredet...'', mit einer Handbewegung bedeutete Harry
seinen Freunden, näher zu rücken.
,,Er und Schnuffel
sind zusammen.''
Ron keuchte überrascht auf.
,,Si..Schnuffel
und Lupin?''
,,Ja.''
,,Das war doch klar'', mischte sich
Hermine ein.
,,Wieso war das klar.Wir haben nicht alle dein
Superhirn und können Gedanken lesen, Hermine.''
,,Ach halt
den Mund, Ron!Ich, für meinen Teil, habe bemerkt, dass sich die
beiden sehr nahe stehen.Es war nur eine Frage der Zeit, bis mehr
daraus geworden ist.''
Ron sah Harry mit einem Blick an, der
sagte, ,Gibt es etwas, das sie nicht weiß?'.
Das Frühstück
lief wie jeden Morgen ab und jeder war zu beschäftigt, um die
verliebten Blicke zu sehen, die sich zwei Jungen verschiedener Häuser
ab und zu zuwarfen.
,,Harry!HARRY!''
,,Huch....was?''
Hermine
sah ihn forschend an.
,,Harry, wir sollten jetzt
gehen.Verwandlungen beginnt gleich.''
Nach einem Blick auf die Uhr
sprang Harry auf und beeilte sich, noch rechtzeitig zu McGonnagals
Unterricht zu kommen.
Als er dort die Slytherins, statt der
Ravenclaws, sitzen sah, erklärte ihm Hermine, dass Dumbledore
schon beim Frühstück bekanntgegeben hatte, dass die beiden
Häuser getauscht hätten.Wieso sie das getan hatten, war
nicht aus dem Schulleiter herauszu bekommen gewesen.Aber wie hätte
Harry das auch mitkriegen sollen, wenn er lieber einen hübschen,
blonden Jungen, statt einen ergrauten alten Mann ansah.
,,Ich
möchte sie bitten, sich mit ihrem Jahrespartner zusammen zu
setzen.''
Harry bemühte sich, möglichst genervt
auszusehen, während er sich zu Draco in die letzte Reihe
begab.
Nachdem er sich an dessen Seite gesetzt hatte und sich
vergewissert hatte, dass der Rest der Klasse nach vorne blickte,
schenkte er Draco ein Lächeln, das dieser liebevoll
erwiderte.
,,Ich will mich mit dir treffen'', flüsterte
Harry, während er so tat, als höre er McGonnagal zu, die
gerade erklärte, wie man ein Nadelkissen in einen Igel
verwandelte.
Draco langte daraufhin nach Harrys Hand und drückte
sie sanft.
,,Mitternacht.Im Raum der Wünsche.''
,,Wo...?''
,,Frag
Dobby......und grüß ihn von mir.''
,,Mach ich'',
antwortete Harry.Er war immer davon ausgegangen, dass Draco Dobby
hasste.Wie es schien, war dies nicht ganz richtig.
,,Fangen sie
an, meine Damen und Herren!''
Professor McGonnagals Stimme riss
ihn fast schmerzhaft aus seinen Gedanken.
,,Ähm....hast du
zugehört.''
,,Ja'', meinte Draco schmunzelnd.
Als das
Läuten der Schulglocke erklang, ließ Harry nur widerwillig
Dracos Hand los, die er die ganze Zeit über gehalten
hatte.
Einen Sicherheitsabstand einhaltend, machten sich die
Slytherins und die Griffindors auf den Weg in die Kerker.
Kaum
hatten sie sich im Unterrichtsraum niedergesetzt, sprang Snape
auf.
,,Potter!Wie reagiert ein Schlaftrank auf die Zugabe von
Drachenblut.''
Harry druckste herum.
,,Ähm.........er
explodiert?''
,,Haben sie mich etwas gefragt oder mir
geantwortet?''
,,Ihnen geantwortet, Sir.''
,,Fünf Punkte
für Griffindor.''
,,Nun gut..'', begann er wieder.
,,Wie
reagiert ein Schlaftrank auf die Zugabe von Engiswurzeln?''
,,Ich
weiß es nicht, Sir.''
,,Zehn Punkte Abzug von Griffindor!Er
vervielfacht sich.Aber so etwas simples können sie nicht
wissen!''
Snape machte sich mit einem selbstgefälligen
Grinsen auf den Weg, zurück, zu seinem Pult.
Harry hatte das
Gefühl, zu wissen, warum ihn Snape angegriffen
hatte.Wahrscheinlich war er sauer.Auf Sirius.
Nach zwei Stunden,
in denen sie einen der schwierigen Schlaftränke brauen mussten,
den Neville erfolgreich in die Luft gejagdt hatte und Griffindor
dafür 50 Punkte abgezogen wurden, waren die Griffindors nur
froh, aus Snapes Fängen zu entkommen.
Hermine verabschiedete
sich von ihren Freunden und traf erst beim Mittagessen wieder auf
sie.Bevor sich Harry versah, hatte er schon den Nachmittagsunterricht
und das Abendessen hinter sich und wartete nur noch auf den Einbruch
der Nacht.
,,Willst du Zauberschach spielen, Harry?''
Obwohl
Harry nervös war, stimmte er Rons Angebot zu.Vielleicht würde
ihn eine Partie Zauberschach entspannen.
Irgendwann, nachdem Ron
acht Spiele gewonnen hatte, stand er auf und verabschiedete sich
gähnend von Harry.
Diesem fiel erst kurz darauf auf, dass der
Raum leer war und er in zehn Minuten eine Verabredung mit Draco
hatte.
Er schnappte sich hastig seinen Unsichtbarkeitsumhang, den
er sich bereitgelegt hatte, und machte sich auf den Weg zum Raum der
Wünsche.
Er hatte Dobby gleich nach dem Mittagessen gefragt,
wo dieser lag und erinnerte sich nur zu gut an den verwirrten
Gesichtsausdruck des Hauselfen, als er ihm Dracos Gruß
überbrachte hatte.
Er schritt drei Mal an der unsichtbaren
Tür vorbei und betrat das Zimmer, als die Tür sichtbar
wurde.
Eine angenehme Dunkelheit empfing ihn, als er sich weiter
ins Zimmerinnere begab.
Das Licht, in dem kleinen Zimmer, war
gedimmt.
Die großen Kissen auf dem Boden verliehen dem
Ganzen etwas Gemütliches.
Auf kleinen Kommoden an der Tür,
wie auch gegenüber dieser, brannten Kerzen sanft vor sich
hin.
Harry bemerkte Draco, der in einer Sitzecke saß erst,
als sich dieser räusperte.
Er stieg über die Kissen und
setzte sich neben den Slytherin.
Der Griffindor konnte ein leises
,,Hi'' vernehmen, bevor er nahezu ausgehungert geküsst wurde.
Er
erwiderte genauso leidenschaftlich.
Dieser Kuss war ganz anders
als ihr erster.Damals hatten sie sich Zeit genommen, schließlich
hatten sie auch welche.
Obwohl sie diesmal auch alle Zeit der Welt
hatten, kosteten sie den jeweils anderen so heftig, sie
konnten.
Harry hatte das Gefühl, dass sie mindestens Jahre
getrennt waren.Dracos Zunge schlängelte sich um seine.Seine
Zähne bissen ab und zu sanft in Harrys Oberlippe.Und er saugte
an der Unterlippe seines Freundes.
Als sie sich wegen Luftmangels
trennen mussten, fühlte sich Harry wie
neugeboren.
,,Ähm.....hi'', ging er auf Dracos Begrüßung
ein, die Stunden her zu sein schien.
,,Sorry....hab dich
vermisst.''
Wie hätte Harry ihm wegen so etwas böse sein
können.Eher musste er sich davon abhalten, sich auf den
Slytherin zu stürzen.
Harry drehte sich um und lehnte sich an
die sehnige und muskulöse Brust seines Gegenübers.Insgeheim
wünschte er sich, die lästigen Stoffe würden ihn nicht
davon abhalten, Dracos weiche Haut zu fühlen.
Wie sie da
saßen.Der Griffindor an den Slytherin gelehnt, Dracos schlanke
Finger, die Harrys Shirt hochgeschoben hatten und nun diverse Figuren
auf dessen blassen Bauch malten, gaben sie ein vertrautes und
gleichzeitig wunderschönes Bild ab.
Harry fiel auf, dass sie
sich verständigen konnten, ohne dass viele Worte
fielen.Insgesamt hatten sie zusammengefunden, ohne viel zu reden.Ob
dies ein Vor- oder Nachteil war wusste Harry nicht.
Aus irgend
einem, ihm unbekannten Grund, stellte Harry eine Frage in die
angenehme Stille hinein, die er sich besser hätte verkneifen
sollen.
,,Hast du etwas von deinem Vater gehört?''
Augenblicklich
versteifte sich Draco, was Harry in seinem Rücken spürte.
Seine finger hielten in ihrer Tätigkeit inne und die angenehme
Ruhe wandelte sich in gespannte Stille.
Harry befürchtete
schon, dass Draco aufstehen und gehen würde. Solch eine
Traurigkeit ging von ihm aus. Aber er antwortete, während seine
Hand sich an Harrys Haaren zu schaffen machte.
,,Meine Mutter hat
mir geschrieben.....Nichts.''
Draco vergrub sein Gesicht in
schwarzen Haaren und atmete flach.
Als er sich ein wenig beruhigt
hatte, drehte sich Harry um und war über die Leere in den Augen
des Slytherin erschrocken.
Er fasste ihn bestimmt an den Schultern
und zwang ihn, ihn anzusehen.
,,Draco, hör mir zu! Dein Vater
ist nicht tot.''
,,Woher willst du das wissen?'', entgegnete Draco
schwach.
,,Wenn Voldemord tötet, schmerzt meine Narbe. Sie
hat in den letzen Monaten nicht wehgetan. Und ich glaube nicht, dass
ein anderer Todesser in der Lage ist, deinen Vater
umzubringen.''
Dracos Augen erhellten sich und er lächelte
Harry dankend an.
,,Harry.....ich habe Angst'', und er warf sich
in die Arme der besagten Person. Draco weinte nicht. Harry nahm an,
dass seine Tränen schon längst versiegt waren. Auch gab er
keinen Laut von sich.
Er genoss nur die Nähe eines Menschen,
dem er sich anvertrauen konnte.
Er vertraute dem Gryffindor. Auch
empfand er eine gewisse Zuneigung für ihn, aber ob das Liebe
war, würde sich noch zeigen.
Sie trennten sich nach einer
Ewigkeit und empfanden ein Deja-vu, als sie sich ähnlich lange
in die Augen sahen, wie in der Nacht unter dem Sternenhimmel.
Wieder
war es Draco, der näher kam.
Er verteilte unzählige
Schmetterlingsküsse auf Harrys Gesicht, bis er seinem Mund näher
kam und diesen einnahm.
Während sie sich von einer Mundhöhle
in die andere drängten, blieben ihre Hände nicht untätig.
