His First Love by Sakura
Part 21
Diese
Haare würde er überall erkennen.
Das war.....das war
Draco!?
Harry stand eine Weile nur mit aufgerissenem Mund bei
Hagrids Hütte und versuchte sich davon zu überzeugen, dass
das nicht wahr sein konnte.Dieser leblose Junge konnte nicht Draco
sein.
Er nahm sogar einen Moment an, zu träumen und zwickte
sich weggetreten in den Unterarm, während er dem kleinen Mann
und seinem Anhängsel zusah, wie sie immer weiter im Wald
verschwanden.
Plötzlich wurde der Gryffindor ruckartig aus
seiner Apathie gerissen, als er erkannte, dass das hier kein Traum
sein konnte, denn sein Arm tat höllisch weh.
Bevor er sich
irgend eine Vorgehensweise überlegen konnte, rannten seine Beine
schon los.
Seltsamerweise wurde er nicht gehört oder gesehen,
obwohl seine Schritte in seinen Ohren ungewöhnlich laut klangen
und er, vom Mond erleuchtet, sichtbar sein musste.Der Mann war sich
seiner Sache wohl sehr sicher, denn er sah sich nicht einmal um.
Als
Harry sich an den Bäumen im Inneren des Waldes vorbeigewunden
hatte und den Mann fast erreicht hatte, schrie er ,,Stupor'' und ein
roter Lichtstrahl kam blendend hell aus seinem Zauberstab, den er
unbewusst gezogen hatte.Der Mann erstarrte in seiner Bewegung und
Draco fiel.
Harry rannte stolpernd auf ihn zu und kniete hastig an
seiner Seite.
Er bettete Dracos Kopf auf seinen Schoß und
beugte sich zu seiner Brust um den Herzschlag abzuhören.Kurz
darauf atmete er erleichtert wieder ein.Draco lebte noch.Zwar ging
sein Herzschlag schwach, aber nicht besorgniserregend.
Harrys
Blick wandte sich von dem Gesicht seines Freundes ab und fiel auf
dessen Kleidung.Sie war vollkommen zerrissen und durchlöchert.Draco
musste gekämpft haben.Und unangebrachterweise lächelte
Harry.Er glaubte Blaise und konnte sich gut vorstellen, dass Draco
sehr gut in den Sachen ausgesehen hatte.
Draco war ganz in Schwarz
gekleidet, was ihn auf Grund seiner blonden Haare atemberaubend
aussehen ließ.Sogar in diesem Zustand.
Gerade, als Harry
aufstehen und Draco ins Schloss bringen wollte, traf ihn ein Fluch
von hinten und er wurde, über Draco hinweg, an einen Baum
geschleudert und stöhnte gepainigt auf.
Als er seine Augen
öffnete, stand der kleine Mann bei Draco und sah zu ihm
auf.
'Wu..Wurmschwanz?!' dachte Harry verblüfft.
,,Harry
Potter wollte mal wieder den Helden spielen, was?'', fragte er mit
seiner kriechenden Stimme, schien aber keine Antwort zu
erwarten.
,,Dieses Mal nicht, Potter.Der Lord will ihn, du wirst
ihn nicht retten.''
Er schleuderte einen Fluch auf Harry, direkt
auf die Brust und die Haut dort wurde schmerzhaft versengt.
Harry
japste auf, aber Pettigrew holte zu einem weiteren Fluch aus.
Gerade
öffnete er den Mund, als ihn ein Lichtstrahl im Rücken traf
und er bewegungslos verharrte.
Einige Personen rannen aus dem
Dunkel der Nacht auf ihn zu, aber Harry konnte nicht erkennen wer
genau.
Mit letzter Kraft versuchte er sich zu Draco zu
schleppen.Er hatte höllische Schmerzen und wagte nicht, an sich
hinunter zu sehen.
Harry hoffte nur, dass das keine Todesser oder
Voldemord persönlich waren.Wenn ja, waren sie verloren, war der
letzte Gedanke den er hatte bevor alles um ihn herum schwarz wurde
und er in die Ohnmacht fiel.
,,Wie konnte er das Gelände
betreten?!''
,,Sei doch nicht so laut Minerva.''
,,Albus, zwei
unserer Schüler hätten sterben können.''
,,Er kann
das Schutzschild nicht von außen deaktiviert haben, es gibt
keine Anzeichen dafür.''
'Sirius?', dachte Harry.Er öffnete
seine Augen nicht.Dieses Gespräch könnte interessant
werden.
,,Also haben wir einen Verräter in unseren
Reihen.''Snape.
,,So sieht es aus.Wo habt ihr Pettigrew
hingebracht?''
,,Er ist im Kerker, Albus.Immernoch geschockt und
daran sollten wir so schnell auch nichts
ändern.''Remus.
Schweigen.
Harry öffnete langsam
seine Augen.Erst als er sich an das Licht gewöhnt hatte,
erkannte er die Gestalten um sein Bett.
,,Harry, was machst du nur
für Unsinn?''
Sirius sah ernsthaft besorgt
aus.
,,Was...was...?''
,,Wir haben den roten Lichtstrahl vom
Schloss gesehen.Der war wirklich bewundernswert.''
,,Habt ihr
Wurmschwanz...?''
,,Ja, Harry'', Dumbledore lächelte ihn
an.,,Gerade noch rechtzeitig, wir wissen aber nicht, warum er Mr
Malfoy entf...''
Harry setzte sich sofort aufrecht hin.
,,Wie
geht es Draco?!''
,,Ruhig Harry, er schläft
noch.''
,,Pettigrew hat gesagt, Voldemord braucht ihn.Was soll das
heißen?!''
Dumbledore sah einmal stirnrunzelnd in die
Runde.
,,Darüber reden wir ein anderes Mal.Du solltest dich
jetzt ausruhen.''
,,Nein!''
Harry war kurz davor
aufzustehen.Wenn er nicht an der Kraft seiner Beine gezweifelt hätte,
hätte ihn auch nichts davon abgehalten.
,,Was hat der Bastard
schon wieder vor?Ist Draco in Gefahr?Was ist mit dieser
Prophezeihung?Die ist doch bestimmt wichtig.Wieso wird mir nichts
gesagt?Es geht hier doch auch um mich, hab ich recht?Ich will
Antworten!''
Sirius legte bestimmt eine Hand auf seine Schulter
und sah ihn beschwichtigend an.
Dumbledore tat, als wäre der
Ausbruch gerade nicht passiert, lächelte ihn noch einmal an und
verließ die Krankenstation.
Professor McGonnagal lächelte
ihn besorgt an und ging ebenfalls.Snape folgte ihr.
,,Wie geht es
dir Harry?''
Remus setzte sich auf den Stuhl am Bett.
Der
Gryffindor ließ sich stöhnend wieder in die Kissen
fallen.
,,Es geht so.''
,,Ich denke du willst deine Freunde
sehen?''
,,Weiß jetzt etwa die ganze Schule davon?'', fragte
der Gryffindor leise.
,,Nein.Nur Ron und Hermine.Lucius hat den
Lichtstrahl bemerkt und dies dann einigen Lehrern mitgeteilt.''
Harry
atmete erleichtert aus.Das letzte was er brauchen konnte war ganz
Hogwarts in Aufruhr und dadurch noch weniger Ruhe.
Er fühlte
eine unbändige Wut in seinem Bauch.Voldemord hatte ihm den
Weihnachtsball versaut und Draco war in Gefahr.
Und natürlich
wollte ihm niemand etwas sagen.
Sie ließen ihn einfach in
Unwissen.
,,Wo ist Draco?''Harry wandte sich an Remus.
,,Sein
Vater pflegt ihn.Es geht ihm gut.Keine schweren Verletzungen.Lucius
hat gesagt, wenn es dir besser geht, kannst du ihn besuchen
kommen.''
Harry nickte.
Sirius fuhr ihm einmal unwirsch durch
die Haare.
,,Nun zieh nicht so ein Gesicht.Alles zu seiner
Zeit.Wir gehen jetzt und schicken Hermine und Ron rein.''
Und
keine Minute später fiel ihm besagte Hermine um den Hals und
fuhr ihn mit erstickter Stimme an.
,,Verdammt noch mal Harry!Wieso
machst du uns nur immer solchen Kummer.Es hätte wer weiß
was passieren können.''
Ron legte ihm eine Hand auf die
Schulter.
,,Sirius hat uns nur knappe Antworten gegeben.Erzählst
du uns, was passiert ist?''
Harry nickte abermals.
Madame
Pomfrey verabreichte ihm den ganzen Tag Tränke von verschiedenen
Farben und entließ ihn am Abend.
Das erste, was Harry tat,
war in die Kerker zu rennen.Er rannte so schnell er konnte und
kümmerte sich nicht um die gaffenden Slytherins, die ihm in den
Gängen begegneten.
Als er vor dem Portrait zu Mr Malfoys
Gemächern stand, ließ er seinen Kopf erst einmal schwer
dagegen fallen und das dumpfe Geräusch hallte an den Wänden
wieder.
'Kein Passwort, kein Zutritt', dachte Harry bedrückt.
Kurz
darauf wurde der Eingang geöffnet und Lucius blickte ihm
amüsiert entgegen.
,,Es ist nicht nötig, das Portrait zu
durchbrechen.Anklopfen hätte gereicht.''
Harry ging nicht
weiter darauf ein.
,,Wo ist Draco?Geht es ihm gut?''
Mit einer
Handbewegung bedeutete ihm Lucius an zu folgen.
Harry wurde durch
das Wohnzimmer, in dem er schon einmal gesessen hatte geführt,
und betrat einen Raum, der verdächtig nach einem Schlafzimmer
aussah.
Lucius verließ den Raum wieder und schloss die
schwere Tür hinter sich.
Draco saß auf dem viel zu
großen Bett und sah darin einfach nur beschützenswert
aus.Er war in eine schwarze Decke eingewickelt und blonde Strähnen
hingen ihm in die Stirn.
Harry sprang auf das Bett zu und zog ihn
in eine kräftige Umarmung, die er lange nicht löste.
Draco
hatte seine Hände aus der Decke befreit und vergrub diese in
Harrys Kleidung.
Nach einer Weile lockerte Harry seinen Griff und
umfasste Dracos Gesicht mit beiden Händen.
,,Geht es dir
gut?''
Verschleierte Augen blickten ihn an.
Draco bejahte mit
einem leisen Laut.
Harry beugte sich zu ihm herunter und hauchte
ihm einen federleichten Kuss auf die Lippen.
,,Ich hab mir solche
Sorgen gemacht.''
Und er drückte seinen Freund ins Bett und
deckte ihn vorsorglich zu, bevor er sich dazulegte und seine Arme um
ihn legte.
In dieser Nacht schlief er friedlich neben seinem
Freund ein.
