Endlich hab ich es geschafft! Noch eine Klausur und dann könnt ihr Euch auf
viele Chapis freuen. Hoffe ich zumindest. Meine Inspiration lässt zu
wünschen übrig und ein Storyboard hab ich auch noch nicht. Aber das renkt
sich alles nach Freitag wieder ein. Hoffe, ihr bleibt noch dabei, trotz
dieser langen Wartezeit ;-). Gingen ja doch einige Reviews ein! Was mich
sehr freut.
Wenn ich klaren Kopfes bin( d.h. wenn ich Physik wieder vergessen hab) überarbeite ich dieses Chapi vielleicht noch mal. Kann im Moment nicht wirklich gut schreiben. Aber wenn ihr trotzdem Reviewen wollt, tut euch keinen Zwang an, das motiviert mich vielleicht. Bis denne!
Nici: Joho! NP, aber ist eben immer ein Ansporn, wenn die Leser auch Reviewen. Jedenfalls danke! drück
strumpfhase: hey, immer noch da! freut sich riesig Will ist schon zum anbeißen der kleine. Wollen wir doch hoffen, dass er sich mal wieder einkriegt und Jack hilft, hm? Hehehe. Ich wird mich bemühen, gut zu schreiben, aber dieses Chapi musst du mir nachsehen, ja? ganz lieb guckt
Manu: Sorry, dass du so lange warten musstest ;-) Freut mich, dass immer noch jemand FF und ASsR liest.
Liberty: da isse ja wieder! Du gehörst fast so in meine Review-Liste, wie Will auf ein Piratenschiff! Ohne dich könnt ich gar nicht mehr schreiben ;- )
Kristina: böse Pläne Schmiedet ich denk mir wieder was gaaaanz Unvorhersehbares für euch aus! Gaanz spannend!
Mary Hawk: hm... da frägst du mich was. Das hat natürlich auch schon Diskussion gegeben und meine Email-Box war zu der Zeit ziemlich voll. Hab eigentlich gedacht, dass ich es beantwortet habe... wahrscheinlich nicht zu deiner Zufriedenstellung lol. Aber so bin ich halt, manchmal muss einfach auch der Leser seinen Kopf etwas anstrengen ;-). Viel Spaß bei BtT!
Das kleine Zimmer
Will stand oft an der Reling und ließ seinen Blick über das Meer streichen. Die Überfahrt schien ewig zu dauern. Er konnte sich kaum die Zeit vertreiben, denn sich mit diesen Leuten abzugeben war nicht gerade das, was er wollte. So erledigte er Tag für Tag die Aufgaben, die ihm auferlegt wurden und schlug die restliche Zeit tot.
Dem einzigen Piraten, dem er etwas Respekt gegenüber brachte war Marley. Der erste Maat war einmalig. Alle Männer unter ihm gehorchten ohne Widerwort und manchmal bekam er eine geradezu mystische Aura, wenn er anfing von, Stieren, Labyrinthen und Helden zu erzählen. Marley schien ihm beinahe vertrauenswürdig. Kaum zu glauben, dass Lara Jade seine Tochter war.
Er ließ die Hände auf der Reling ruhen. Will war sich nicht bewusst, wie sehr sein Anblick die Mannschaft an ihre Zeit zusammen erinnerte, als er genauso da stand, mit schwarzem Mantel, ruhig und gefährlich für Jedermann. Vor allem für Jack. Die Mannschaft hatte noch immer das Bild des Will Turners vor Augen, der einst unter seinem Vater gedient und gemordet hatte.
„Laaaaand in Sicht!"
Will sah verdutzt nach oben zum Ausguck und dann wieder zurück zum Horizont, wo ihm kein Festland aufgefallen war.
Doch tatsächlich. Wenn er genau hin sah, konnte er einen dunklen Streifen über dem Meer erblicken.
An Wills Ohr drang das Geräusch schwerer Stiefel und der leichte Gang verriet ihm sofort, wer sich ihm näherte.
Seine Rechte wanderte an den Griff seines Säbels und er versuchte ganz ruhig zu atmen. Etwas an ihrer Anwesenheit machte ihn nervös.
„Wir sind da,"Lara stand nun direkt hinter ihm und wartete kurz, bevor sie sich ihm näherte.
Lieber kein Risiko eingehen. Vielleicht hat er sein Gedächtnis verloren, doch ob seine Kampfkunst auch abhanden gekommen ist, hat er uns noch nicht offenbart.
Doch Will zog seine Hand zurück und schlang den Mantel enger um sich. Lara sagte nichts zu dem unheimlichen Kleidungsstück und trat neben ihn.
„Da vor uns liegt es. Tortuga."
„Tortuga..."wiederholte William etwas unsicher, fast ängstlich.
„Alle Art von Ungeziefer wirst du dort finden. Und ich rede nicht von Insekten oder Ratten."
Sie sah ihn geheimnisvoll an.
„Aber auch Freiheit und Ungebundenheit. Glücksspiel, Bordelle, Rum und Informationen sind Handelsware in diesem Hafen."
„Ich brauche keins von allem."
Lara antwortete nicht und drehte sich um, sah der beschäftigten Mannschaft zu, wie sie das Anlegen vorbereitete. Auch Elizabeth ging dabei mit geübter Geschicklichkeit zur Hand. Das brachte Lara zum Lächeln.
„Sie fürchten dich."
Will schaute sich fragend um und Lara nickte zur Mannschaft.
„Die ganze Mannschaft. Du bist ihnen unheimlich. Wie du da stehst. Groß und erhaben mit schwarzem Umhang und blasser Haut. Der wahrhaftige Sohn Bill Turners."
Angewidert drehte sich Will wieder um.
„Auch Tortuga wird dich fürchten. Oder dir zumindest mistrauen. Du hast einen Ruf hier."
„Ich will von alle dem nichts wissen."
„Aber du bist hier und du wirst uns helfen Jack zu finden. Ob es dir nun gefällt oder nicht. Ich fürchte dich nicht, du scheinst nicht mehr der zu sein, der du einst warst. Für Elizabeth bist du wieder der Alte, für mich bist du fremd und verweichlicht. Also lass uns aufbrechen. Wehe dir, solltest du uns etwas verschweigen, das uns weiter brächte."
Laras ruhige und tiefe Stimme ließ Will erschauern. Hatte sie ihm gerade gedroht? Er hatte keine Gelegenheit, ihr etwas entgegen zu setzten, denn Lara war schon auf dem Weg zum Hauptmast, wo gerade die Segel eingeholt wurden.
Es war Nachmittag, als sie endlich angelegt und erstmals Fuß auf Tortuga gesetzt hatten.
Elizabeth schien sehr enttäuscht, denn alles schien so langweilig und öde. Wo waren die farbenprächtig gekleideten Frauen? Wo die Trunkenbolde? Ihr Abenteuersinn verlangte nach Genugtuung.
Sie wandte sich an Marley.
„Mein erster Eindruck enttäuscht mich etwas. Ich habe mir das Piratenleben hier anders vorgestellt."
Marley lachte laut aus und sein weises Gesicht war ganz freundlich, wie das eines lehrenden Vaters.
„Aber es ist doch Mittag. Das wahre Leben bricht hier an, wenn wir auch unsere Suche starten werden. Nämlich bei Nacht."
Elizabeth zog eine Braue hoch und versuchte sich an das erste Mal zu erinnern, an dem sie Grog getrunken hatte. Sie suchte nach Hank und nahm sich vor, ihn später unter den Tisch zu trinken.
Da wies Marley aufs Meer und Elizabeth fielen viele dunkle Punkte in weiter Entfernung auf.
„Erst gegen Abend wird Tortuga wirklich lebhaft, dann wenn die Piraten hier einlaufen."
Elizabeth nickte und schluckte hart angesichts der vielen Schiffe, die hier vor Anker gehen würden. Sie löste den Blick vom Wasser und nahm sich zusammen.
„Also los zur heiligen Hure!"sagte sie.
„Also los,"schloss Marley.
Lara bedeutete Will, vor zu gehen, doch er zögerte.
„Ich kenne mich hier nicht aus."
„Ich werde dir schon sagen, wohin zu gehen."
Will zog eine seiner schwarzen Brauen hoch.
„Du denkst, ich kehre dir so einfach den Rücken?"
„Nun du hast hier einen Ruf zu wahren. Unbekannt bist du hier nicht, Will Turner, wenn jemand erkennt, dass du Schwäche zeigst, kann das unter Umständen üble Konsequenzen haben."
Marley nickte besänftigend.
„Es gibt hier einige, die sich gerne damit rühmen würden, den Will Turner umgebracht zu haben. Geh vor und du hast nichts zu fürchten."
Will seufzte und sah zu Elizabeth, die anhand Marleys Worten nun beängstigt schien. Er gab sich einen Ruck und ging, seine Schritte immer den Anweisungen angemessen lenkend.
Die Straßen waren verwittert und manche Häuser schon im Begriff des Zerfalls. Wenige Leute waren auf den Straßen, nur Männer. Doch jeder, der die Gruppe sah, blieb erstarrt stehen, bevor er in sein Haus ging und plötzlich etliche mehr Augen aus den Fenstern die kleine Schar beobachteten. Die dunkle Gestalt allen voran brachte Ungewissheit und Grauen und plötzlich war Tortuga so ruhig, dass man eine Nadel hätte fallen hören können.
Will war sehr unbehaglich, obwohl er sich nicht einmal bewusst war, dass er für die Stille verantwortlich war. Es kam ihm seltsam vor, sich hier als „Einheimischer"geben zu müssen, da er doch das genaue Gegenteil empfand. Wie konnte Elizabeth nur so fasziniert von dem allem sein?
„Hier, rechts,"meine Lara und ging nun vor.
Will schaute auf und vor ihm ragte ein großes Gebäude auf, dessen Fassade aus altem Holz bestand und über der Tür prangte auf dem Geländer eines großen Balkons, ein Schild mit roten Buchstaben. Das „i"hatte anstatt einem Punkt einen geschwungen Heiligenschein und ein „h"war schon dabei sich von dem rauen Holz zu lösen, auf das es gepinselt worden war.
Lara ging mit zügigem Schritt durch die Tür und Marley wies Will an, ihr zu folgen, danach kam der Rest der Gruppe.
„Willkommen zur „heiligen Hure"! Grüßte ein etwas dicklich aussehender Wirt mit kleinen rattenähnlichen Äuglein und sah unter dem fettigen Haar boshaft grinsend hervor. „Womit kann ich Euch..."
Der Wirt brach ab und seine Augen weiteten sich vor Schreck, als Will die Taverne betrat und sich misstrauisch umsah. Dem dicken Mann machte es Mühe, zu Luft zu kommen und er starrte zur Tür.
Lara packte ihn unsanft am Kragen und „zwang"seine Aufmerksamkeit zu ihr.
„Ihr könnt uns behilflich sein. Der junge Herr dort wünscht ein Zimmer."
Der Mann riss sich aus Jades hartem Griff, William immerzu argwöhnisch beobachtend und schluckte hart. Sofort fing er laut und überschwänglich an zu plappern, er habe ein höchst zufrieden stellendes Zimmer, genau das Richtige und schon seit zwei Tagen ungebraucht. Wer wusste schon welch Unrat dort drinnen verfaulte.
Aber Lara winkte ab und wies die Treppe hinauf.
„Ihr wisst, warum wir hier sind. Das Zimmer in der zweiten Etage verlangt der Herr Pirat."
Lara wirkte so kalt und einschüchternd. Es imponierte Elizabeth, sie so mit einem Mann umspringen zu sehen.
Der Mann gab schnell ein und führte sie hinauf. Will folgte auch, ohne ein Wort und in angemessener Entfernung. Der Rest der Gruppe blieb zurück und sah sich in der Taverne um. Natürlich nicht mit den angetrockneten Kehlen, die sie bedrückten. Elizabeth setzte sich zwar zu Marley und den anderen an den Tisch, aber wollte noch nichts. Dafür war es doch zu früh am Tag und sie wollte ihrer Sinne gewahr bleiben. Nachdenklich starrte sie die Treppe hinauf, wo gerade William und Lara verschwunden waren.
Gewissensbisse plagten sie. Hatte sie doch ihren Geliebten mit hier herein gezogen, in Gefahr gebracht für etwas, an das er keine Erinnerung hatte.
Ja, die Freundschaft zwischen ihrem Mann und dem Piratenkapitän hatte sich in praktisch nichts aufgelöst. Sicher war Jack noch immer Will zugetan, doch konnte er ihm seine Freundschaft nicht aufzwingen. Ihr Herz wurde schwer, als sie sich an die Zeit zurück erinnerte, als er und Jack zusammen gekämpft hatten, als er sich zwischen Norrington und den Piraten gestellt hatte, um seinen Freund zu schützen. War denn dies alles nun vorbei?
Elizabeth schüttelte den Kopf und versuchte klar zu denken. Das war die Vergangenheit. Sie war in der Gegenwart. Will war ihr gefolgt aus freien Stücken, aus Liebe, entgegen allen Bedenken und aller Abscheu. Und das zum zweiten Mal.
Nun war es an ihr, darauf zu vertrauen, dass er ein weiteres Mal mit dieser Situation zurrecht kommen würde.
Er würde es doch?
Will stieg hinter Lara und dem Wirt her. Er zwang sich, den Blick nach vorne zu richten und nicht hinab zu sehen, wo die anderen nun waren und sich von einer Dirne randvolle Krüge mit einem Gesöff bringen ließen. Die enge Treppe, welche ihm nur den Weg nach oben oder unten ließ, war ihm nicht geheuer. Er versuchte, nicht zu weit hinter der rothaarigen Frau zurück zu bleiben, etwas trieb ihn in ihre Nähe, mahnte ihn, bei ihr zu bleiben.
Er hatte seinem Instinkt schon immer getraut, ausgenommen damals, als er sich nicht getraut hatte, Elizabeth den Hof zu machen.
Nun nahm er den Geruch der Gefahr so deutlich wahr, als stünde sie direkt hinter der nächsten Ecke.
Der Wirt öffnete oben eine schmale Tür und bat sie hinein. Aber Lara ließ den Mann vorgehen und trat nach ihm ins Zimmer ein. Ein leicht Moosiger Geruch wallte ihnen entgegen und Will besah sich das Holz auf dem Boden, um zu sehen, ob es morsch war. Es schien nicht mehr das Neueste zu sein, wie auch der Rest des ganzen Hauses.
Der kleine Raum war dunkel und beengend. An der Seite Stand ein Bett, an der anderen ein kärglicher Tisch mit Hocker. Lara nickte dem Wirt und dieser verschwand schnell und leise tippelnd hinaus, schloss die Tür hinter den neuen Gästen.
Lara sah sich um und Will fuhr mit einem Finger die Fensterscheibe entlang, wodurch sich ein Staubfilm auf seiner Haut bildete und plötzlich ein weißer Sonnenstrahl in den Raum fiel.
„Sehr ordentlich sind sie hier aber nicht,"meinte er trocken und fühlte, wie Ekel in ihm aufstieg.
Sicher hatte er in schlechten Zeiten auch schon in so mancher Baracke geschlafen, aber das hier übertraf alles.
„Wirst du es eine Nacht hier aushalten?"
Will sah sie entsetzt an.
„Nicht, dass ich eitel wäre, aber es widerstrebt mir, hier allein zu bleiben."
„Das wirst du nicht. Hank und ich, bleiben auch hier. Ich zu deiner Rechten und Hank ein Stockwerk tiefer, beziehungsweise zwei, sollte er sich vergnügen wollen."
Will seufzte.
„Wunderbare Aussicht. Und Elizabeth?"
„Mach dir keine Sorgen. Wir erwarten noch jemanden, auf den sie wahrscheinlich ganz erpicht ist. Da wird sie schon an Bord gehen."
„Wenn ihr etwas zustößt..."Will sprach die Drohung nicht aus, aber seine schwarzen Augen funkelten gefährlich und tatsächlich schaffte er es, Lara ein Grauen über den Rücken zu jagen.
Die junge Frau rief sich innerlich zurrecht und schalt sich. Es war schon zu lange her und wie schon gesagt. Er war nicht mehr der alte. Er war ein unbeholfener Schmied, der sich in Tortuga nicht zurrecht finden würde.
Gleichzeitig fasste sie sich aber auch an die Brust und drehte sich von William weg, damit er ihre Schwäche nicht sehen konnte. Die Erinnerung war nur allzu gegenwärtig und das Abbild der Vergangenheit auch. Warum hatte Elizabeth nur diesen verteufelten Mantel aufgehoben?!
Lara ließ sich auf ein Knie fallen, um unter das Bett zu sehen. Es war eigentlich nicht mehr als ein Brett an vier Pfosten und mit einer alten braunen Decke.
Sehr spartanisch, bemerkte Lara bitter und dachte an Jack, der ja überall Schlaf finden konnte.
Aber in einem dieser Betten mit einer Hure? Das war sicherlich reichlich unbequem.
„Scheint in Ordnung zu sein,"bemerkte sie und klatschte den Staub und Dreck von ihren Handflächen.
„Das war ja nicht viel Arbeit,"meinte ihr Begleiter.
Lara ließ ein Zischen entweichen.
„Jack mochte noch nie irgendwelchen Schnickschnack, außer um sich drüber lustig zu machen."
Sie klopfte nun auch den Staub von ihrem Knie und sah sich noch einmal um.
„Lass uns runter zu den anderen gehen, ich mache dann alles für mein Quartier neben dir aus."
„Nichts lieber als das. Bevor wir hier oben noch vor Staub ersticken."
Wenn ich klaren Kopfes bin( d.h. wenn ich Physik wieder vergessen hab) überarbeite ich dieses Chapi vielleicht noch mal. Kann im Moment nicht wirklich gut schreiben. Aber wenn ihr trotzdem Reviewen wollt, tut euch keinen Zwang an, das motiviert mich vielleicht. Bis denne!
Nici: Joho! NP, aber ist eben immer ein Ansporn, wenn die Leser auch Reviewen. Jedenfalls danke! drück
strumpfhase: hey, immer noch da! freut sich riesig Will ist schon zum anbeißen der kleine. Wollen wir doch hoffen, dass er sich mal wieder einkriegt und Jack hilft, hm? Hehehe. Ich wird mich bemühen, gut zu schreiben, aber dieses Chapi musst du mir nachsehen, ja? ganz lieb guckt
Manu: Sorry, dass du so lange warten musstest ;-) Freut mich, dass immer noch jemand FF und ASsR liest.
Liberty: da isse ja wieder! Du gehörst fast so in meine Review-Liste, wie Will auf ein Piratenschiff! Ohne dich könnt ich gar nicht mehr schreiben ;- )
Kristina: böse Pläne Schmiedet ich denk mir wieder was gaaaanz Unvorhersehbares für euch aus! Gaanz spannend!
Mary Hawk: hm... da frägst du mich was. Das hat natürlich auch schon Diskussion gegeben und meine Email-Box war zu der Zeit ziemlich voll. Hab eigentlich gedacht, dass ich es beantwortet habe... wahrscheinlich nicht zu deiner Zufriedenstellung lol. Aber so bin ich halt, manchmal muss einfach auch der Leser seinen Kopf etwas anstrengen ;-). Viel Spaß bei BtT!
Das kleine Zimmer
Will stand oft an der Reling und ließ seinen Blick über das Meer streichen. Die Überfahrt schien ewig zu dauern. Er konnte sich kaum die Zeit vertreiben, denn sich mit diesen Leuten abzugeben war nicht gerade das, was er wollte. So erledigte er Tag für Tag die Aufgaben, die ihm auferlegt wurden und schlug die restliche Zeit tot.
Dem einzigen Piraten, dem er etwas Respekt gegenüber brachte war Marley. Der erste Maat war einmalig. Alle Männer unter ihm gehorchten ohne Widerwort und manchmal bekam er eine geradezu mystische Aura, wenn er anfing von, Stieren, Labyrinthen und Helden zu erzählen. Marley schien ihm beinahe vertrauenswürdig. Kaum zu glauben, dass Lara Jade seine Tochter war.
Er ließ die Hände auf der Reling ruhen. Will war sich nicht bewusst, wie sehr sein Anblick die Mannschaft an ihre Zeit zusammen erinnerte, als er genauso da stand, mit schwarzem Mantel, ruhig und gefährlich für Jedermann. Vor allem für Jack. Die Mannschaft hatte noch immer das Bild des Will Turners vor Augen, der einst unter seinem Vater gedient und gemordet hatte.
„Laaaaand in Sicht!"
Will sah verdutzt nach oben zum Ausguck und dann wieder zurück zum Horizont, wo ihm kein Festland aufgefallen war.
Doch tatsächlich. Wenn er genau hin sah, konnte er einen dunklen Streifen über dem Meer erblicken.
An Wills Ohr drang das Geräusch schwerer Stiefel und der leichte Gang verriet ihm sofort, wer sich ihm näherte.
Seine Rechte wanderte an den Griff seines Säbels und er versuchte ganz ruhig zu atmen. Etwas an ihrer Anwesenheit machte ihn nervös.
„Wir sind da,"Lara stand nun direkt hinter ihm und wartete kurz, bevor sie sich ihm näherte.
Lieber kein Risiko eingehen. Vielleicht hat er sein Gedächtnis verloren, doch ob seine Kampfkunst auch abhanden gekommen ist, hat er uns noch nicht offenbart.
Doch Will zog seine Hand zurück und schlang den Mantel enger um sich. Lara sagte nichts zu dem unheimlichen Kleidungsstück und trat neben ihn.
„Da vor uns liegt es. Tortuga."
„Tortuga..."wiederholte William etwas unsicher, fast ängstlich.
„Alle Art von Ungeziefer wirst du dort finden. Und ich rede nicht von Insekten oder Ratten."
Sie sah ihn geheimnisvoll an.
„Aber auch Freiheit und Ungebundenheit. Glücksspiel, Bordelle, Rum und Informationen sind Handelsware in diesem Hafen."
„Ich brauche keins von allem."
Lara antwortete nicht und drehte sich um, sah der beschäftigten Mannschaft zu, wie sie das Anlegen vorbereitete. Auch Elizabeth ging dabei mit geübter Geschicklichkeit zur Hand. Das brachte Lara zum Lächeln.
„Sie fürchten dich."
Will schaute sich fragend um und Lara nickte zur Mannschaft.
„Die ganze Mannschaft. Du bist ihnen unheimlich. Wie du da stehst. Groß und erhaben mit schwarzem Umhang und blasser Haut. Der wahrhaftige Sohn Bill Turners."
Angewidert drehte sich Will wieder um.
„Auch Tortuga wird dich fürchten. Oder dir zumindest mistrauen. Du hast einen Ruf hier."
„Ich will von alle dem nichts wissen."
„Aber du bist hier und du wirst uns helfen Jack zu finden. Ob es dir nun gefällt oder nicht. Ich fürchte dich nicht, du scheinst nicht mehr der zu sein, der du einst warst. Für Elizabeth bist du wieder der Alte, für mich bist du fremd und verweichlicht. Also lass uns aufbrechen. Wehe dir, solltest du uns etwas verschweigen, das uns weiter brächte."
Laras ruhige und tiefe Stimme ließ Will erschauern. Hatte sie ihm gerade gedroht? Er hatte keine Gelegenheit, ihr etwas entgegen zu setzten, denn Lara war schon auf dem Weg zum Hauptmast, wo gerade die Segel eingeholt wurden.
Es war Nachmittag, als sie endlich angelegt und erstmals Fuß auf Tortuga gesetzt hatten.
Elizabeth schien sehr enttäuscht, denn alles schien so langweilig und öde. Wo waren die farbenprächtig gekleideten Frauen? Wo die Trunkenbolde? Ihr Abenteuersinn verlangte nach Genugtuung.
Sie wandte sich an Marley.
„Mein erster Eindruck enttäuscht mich etwas. Ich habe mir das Piratenleben hier anders vorgestellt."
Marley lachte laut aus und sein weises Gesicht war ganz freundlich, wie das eines lehrenden Vaters.
„Aber es ist doch Mittag. Das wahre Leben bricht hier an, wenn wir auch unsere Suche starten werden. Nämlich bei Nacht."
Elizabeth zog eine Braue hoch und versuchte sich an das erste Mal zu erinnern, an dem sie Grog getrunken hatte. Sie suchte nach Hank und nahm sich vor, ihn später unter den Tisch zu trinken.
Da wies Marley aufs Meer und Elizabeth fielen viele dunkle Punkte in weiter Entfernung auf.
„Erst gegen Abend wird Tortuga wirklich lebhaft, dann wenn die Piraten hier einlaufen."
Elizabeth nickte und schluckte hart angesichts der vielen Schiffe, die hier vor Anker gehen würden. Sie löste den Blick vom Wasser und nahm sich zusammen.
„Also los zur heiligen Hure!"sagte sie.
„Also los,"schloss Marley.
Lara bedeutete Will, vor zu gehen, doch er zögerte.
„Ich kenne mich hier nicht aus."
„Ich werde dir schon sagen, wohin zu gehen."
Will zog eine seiner schwarzen Brauen hoch.
„Du denkst, ich kehre dir so einfach den Rücken?"
„Nun du hast hier einen Ruf zu wahren. Unbekannt bist du hier nicht, Will Turner, wenn jemand erkennt, dass du Schwäche zeigst, kann das unter Umständen üble Konsequenzen haben."
Marley nickte besänftigend.
„Es gibt hier einige, die sich gerne damit rühmen würden, den Will Turner umgebracht zu haben. Geh vor und du hast nichts zu fürchten."
Will seufzte und sah zu Elizabeth, die anhand Marleys Worten nun beängstigt schien. Er gab sich einen Ruck und ging, seine Schritte immer den Anweisungen angemessen lenkend.
Die Straßen waren verwittert und manche Häuser schon im Begriff des Zerfalls. Wenige Leute waren auf den Straßen, nur Männer. Doch jeder, der die Gruppe sah, blieb erstarrt stehen, bevor er in sein Haus ging und plötzlich etliche mehr Augen aus den Fenstern die kleine Schar beobachteten. Die dunkle Gestalt allen voran brachte Ungewissheit und Grauen und plötzlich war Tortuga so ruhig, dass man eine Nadel hätte fallen hören können.
Will war sehr unbehaglich, obwohl er sich nicht einmal bewusst war, dass er für die Stille verantwortlich war. Es kam ihm seltsam vor, sich hier als „Einheimischer"geben zu müssen, da er doch das genaue Gegenteil empfand. Wie konnte Elizabeth nur so fasziniert von dem allem sein?
„Hier, rechts,"meine Lara und ging nun vor.
Will schaute auf und vor ihm ragte ein großes Gebäude auf, dessen Fassade aus altem Holz bestand und über der Tür prangte auf dem Geländer eines großen Balkons, ein Schild mit roten Buchstaben. Das „i"hatte anstatt einem Punkt einen geschwungen Heiligenschein und ein „h"war schon dabei sich von dem rauen Holz zu lösen, auf das es gepinselt worden war.
Lara ging mit zügigem Schritt durch die Tür und Marley wies Will an, ihr zu folgen, danach kam der Rest der Gruppe.
„Willkommen zur „heiligen Hure"! Grüßte ein etwas dicklich aussehender Wirt mit kleinen rattenähnlichen Äuglein und sah unter dem fettigen Haar boshaft grinsend hervor. „Womit kann ich Euch..."
Der Wirt brach ab und seine Augen weiteten sich vor Schreck, als Will die Taverne betrat und sich misstrauisch umsah. Dem dicken Mann machte es Mühe, zu Luft zu kommen und er starrte zur Tür.
Lara packte ihn unsanft am Kragen und „zwang"seine Aufmerksamkeit zu ihr.
„Ihr könnt uns behilflich sein. Der junge Herr dort wünscht ein Zimmer."
Der Mann riss sich aus Jades hartem Griff, William immerzu argwöhnisch beobachtend und schluckte hart. Sofort fing er laut und überschwänglich an zu plappern, er habe ein höchst zufrieden stellendes Zimmer, genau das Richtige und schon seit zwei Tagen ungebraucht. Wer wusste schon welch Unrat dort drinnen verfaulte.
Aber Lara winkte ab und wies die Treppe hinauf.
„Ihr wisst, warum wir hier sind. Das Zimmer in der zweiten Etage verlangt der Herr Pirat."
Lara wirkte so kalt und einschüchternd. Es imponierte Elizabeth, sie so mit einem Mann umspringen zu sehen.
Der Mann gab schnell ein und führte sie hinauf. Will folgte auch, ohne ein Wort und in angemessener Entfernung. Der Rest der Gruppe blieb zurück und sah sich in der Taverne um. Natürlich nicht mit den angetrockneten Kehlen, die sie bedrückten. Elizabeth setzte sich zwar zu Marley und den anderen an den Tisch, aber wollte noch nichts. Dafür war es doch zu früh am Tag und sie wollte ihrer Sinne gewahr bleiben. Nachdenklich starrte sie die Treppe hinauf, wo gerade William und Lara verschwunden waren.
Gewissensbisse plagten sie. Hatte sie doch ihren Geliebten mit hier herein gezogen, in Gefahr gebracht für etwas, an das er keine Erinnerung hatte.
Ja, die Freundschaft zwischen ihrem Mann und dem Piratenkapitän hatte sich in praktisch nichts aufgelöst. Sicher war Jack noch immer Will zugetan, doch konnte er ihm seine Freundschaft nicht aufzwingen. Ihr Herz wurde schwer, als sie sich an die Zeit zurück erinnerte, als er und Jack zusammen gekämpft hatten, als er sich zwischen Norrington und den Piraten gestellt hatte, um seinen Freund zu schützen. War denn dies alles nun vorbei?
Elizabeth schüttelte den Kopf und versuchte klar zu denken. Das war die Vergangenheit. Sie war in der Gegenwart. Will war ihr gefolgt aus freien Stücken, aus Liebe, entgegen allen Bedenken und aller Abscheu. Und das zum zweiten Mal.
Nun war es an ihr, darauf zu vertrauen, dass er ein weiteres Mal mit dieser Situation zurrecht kommen würde.
Er würde es doch?
Will stieg hinter Lara und dem Wirt her. Er zwang sich, den Blick nach vorne zu richten und nicht hinab zu sehen, wo die anderen nun waren und sich von einer Dirne randvolle Krüge mit einem Gesöff bringen ließen. Die enge Treppe, welche ihm nur den Weg nach oben oder unten ließ, war ihm nicht geheuer. Er versuchte, nicht zu weit hinter der rothaarigen Frau zurück zu bleiben, etwas trieb ihn in ihre Nähe, mahnte ihn, bei ihr zu bleiben.
Er hatte seinem Instinkt schon immer getraut, ausgenommen damals, als er sich nicht getraut hatte, Elizabeth den Hof zu machen.
Nun nahm er den Geruch der Gefahr so deutlich wahr, als stünde sie direkt hinter der nächsten Ecke.
Der Wirt öffnete oben eine schmale Tür und bat sie hinein. Aber Lara ließ den Mann vorgehen und trat nach ihm ins Zimmer ein. Ein leicht Moosiger Geruch wallte ihnen entgegen und Will besah sich das Holz auf dem Boden, um zu sehen, ob es morsch war. Es schien nicht mehr das Neueste zu sein, wie auch der Rest des ganzen Hauses.
Der kleine Raum war dunkel und beengend. An der Seite Stand ein Bett, an der anderen ein kärglicher Tisch mit Hocker. Lara nickte dem Wirt und dieser verschwand schnell und leise tippelnd hinaus, schloss die Tür hinter den neuen Gästen.
Lara sah sich um und Will fuhr mit einem Finger die Fensterscheibe entlang, wodurch sich ein Staubfilm auf seiner Haut bildete und plötzlich ein weißer Sonnenstrahl in den Raum fiel.
„Sehr ordentlich sind sie hier aber nicht,"meinte er trocken und fühlte, wie Ekel in ihm aufstieg.
Sicher hatte er in schlechten Zeiten auch schon in so mancher Baracke geschlafen, aber das hier übertraf alles.
„Wirst du es eine Nacht hier aushalten?"
Will sah sie entsetzt an.
„Nicht, dass ich eitel wäre, aber es widerstrebt mir, hier allein zu bleiben."
„Das wirst du nicht. Hank und ich, bleiben auch hier. Ich zu deiner Rechten und Hank ein Stockwerk tiefer, beziehungsweise zwei, sollte er sich vergnügen wollen."
Will seufzte.
„Wunderbare Aussicht. Und Elizabeth?"
„Mach dir keine Sorgen. Wir erwarten noch jemanden, auf den sie wahrscheinlich ganz erpicht ist. Da wird sie schon an Bord gehen."
„Wenn ihr etwas zustößt..."Will sprach die Drohung nicht aus, aber seine schwarzen Augen funkelten gefährlich und tatsächlich schaffte er es, Lara ein Grauen über den Rücken zu jagen.
Die junge Frau rief sich innerlich zurrecht und schalt sich. Es war schon zu lange her und wie schon gesagt. Er war nicht mehr der alte. Er war ein unbeholfener Schmied, der sich in Tortuga nicht zurrecht finden würde.
Gleichzeitig fasste sie sich aber auch an die Brust und drehte sich von William weg, damit er ihre Schwäche nicht sehen konnte. Die Erinnerung war nur allzu gegenwärtig und das Abbild der Vergangenheit auch. Warum hatte Elizabeth nur diesen verteufelten Mantel aufgehoben?!
Lara ließ sich auf ein Knie fallen, um unter das Bett zu sehen. Es war eigentlich nicht mehr als ein Brett an vier Pfosten und mit einer alten braunen Decke.
Sehr spartanisch, bemerkte Lara bitter und dachte an Jack, der ja überall Schlaf finden konnte.
Aber in einem dieser Betten mit einer Hure? Das war sicherlich reichlich unbequem.
„Scheint in Ordnung zu sein,"bemerkte sie und klatschte den Staub und Dreck von ihren Handflächen.
„Das war ja nicht viel Arbeit,"meinte ihr Begleiter.
Lara ließ ein Zischen entweichen.
„Jack mochte noch nie irgendwelchen Schnickschnack, außer um sich drüber lustig zu machen."
Sie klopfte nun auch den Staub von ihrem Knie und sah sich noch einmal um.
„Lass uns runter zu den anderen gehen, ich mache dann alles für mein Quartier neben dir aus."
„Nichts lieber als das. Bevor wir hier oben noch vor Staub ersticken."
