Endlich mal wieder ein Chapi! Boah, mir fällt es so schwer, diese Story zu schreiben. Habe noch gar keinen richtigen Schluss gefunden! Was soll ich tun? Jemanden sterben lassen? Oder euch einfach n tolles Happy End schreiben? Mir will einfach nichts Außergewöhnliches einfallen. Aber einen Bösewicht hab ich! Muahahaha! Hoffe, er gefällt euch! Aber jetzt, wo ich meine Daten wieder auf dem PC hab, schreib ich auf jeden Fall weiter. Die Story wird irgendwann fertig, das verspreche ich... bis jetzt hab ich noch nie eine aufgegeben ;-) Aber danke an alle für die lieben Reviews! Sie spornen schon an, trotz Schreibblockade. Ich schätze das wird dennoch die letzte PotC Story. Zumindest bis der zweite in die Kinos kommt, hehehe.
eva: hiho! Hehehe, da hast du tatsächlich FF und asR gelesen? begeistert ist wow! Danke jedenfalls für deine rev sich geehrt fühlt
Kristina: uff, ja das zwischen will und lara ist ein echtes problem... keine ahnung hat wie sie das auflösen soll irgendwie hab ich keine so guten ideen letzte zeit, aber ich schreib jetzt einfach mal so weiter storybord zerreißt. Lara ist die größte nicht wahr? Aber langsam wird es Zeit, dass der einzigartige, unglaubliche, charmante Jack Sparrow wieder auftritt!
Liberty: ???? öhm.... Wauwau? Das nächste mal schreib ich Köter ;-)... ich liebe Will! Darum darf ich ihm Kosenamen geben, die ich will! Und wenn ich ihn knackarschiges, schnuffeliges, hilfloses Zuckerschnäutzelchen nennen will, dann mach ich des! Aber Wauwau fand ich dann doch besser... höhö.
Manu: Oi! Heiße Sache, das mit Lara und Willilein. Aber finde die Vorstellung toll! Aber Pairing ist noch offen zwinker
chrissy: ja, das mit dem ganz schnell weiter gehen hat sich ja erledigt... sorry. gelobt besserung gibt eben Zeiten, da man manche Sachen nicht so gut schreiben kann...sehnt sich nach dem nächsten PotC-Film. Wie schon gesagt, die Story wird auf jeden Fall fertig gestellt und vielleicht gibt's ja doch eine Überraschung?
lieber-alter-strumpfhase: ach, auf deine Review hatte ich mich gefreut ;-) wir stehen einfach auf den dunklen Will, nicht wahr? So düster und schaurig! Das mit den Filmen ist ne gute Botschaft und ich freue mich schon drauf. Wenn das n Flop wird, ists schade. Kann deine Befürchtungen verstehen (siehe Matrix!!!!!!!! Aaaahhhh!). Ich setze allerdings meine Hoffnung in Johnny, der ja schon über genügend Erfahrung verfügen sollte, um alles in die richtige Richtung zu leiten. Mit ihm steht und fällt der ganze Film. Go, Johnny go!
Das Bordell „Amazonenbogen"
Das Paar trennte sich. Lara konnte nicht fassen, was sie gerade getan hatte. Sie taumelte ein paar Schritte zurück und führte ihre schmalen Finger zum den vollen Lippen, als wollte sie testen, ob diese noch fähig waren, zu fühlen.
Will stand still vor ihr, betrachtete sie mehr forschend, als entsetzt und seine dunklen Augen durchdrangen sie unerbittlich.
Was hab ich nur getan! fragte Lara sich selbst und wurde sich gewahr, dass sie gerade Schwäche zeigte.
Schnell straffte sie sich und räusperte sich leise.
Zu ihrer Erleichterung strich sich William einmal kurz über den penibel gestutzten Oberlippenbart und drehte sich dann um. Dies ersparte ihr die Peinlichkeit, sich zu erklären.
„Ich erinnere mich, als wäre der Traum eine reale Erinnerung," meinte Will und ging los. „Ich kenne diese Straßen und glaube auch, manche Gesichter schon einmal gesehen zu haben."
„Warst du mit Bill hier?"versuchte Lara ihm weiter zu helfen.
„Das glaube ich nicht. Aber im Traum... oh ja, im Traum. Es ist alles, wie ich es des Nachts gesehen habe."
Er bewegte sich geschickt, aber langsamer, vorwärts. Die Menschen auf der Straße starrten sie an, wenn das Paar an ihnen vorbei schritt, Wills Umhang ihm wie ein Unheilbringender Schatten folgte.
„Da vorn ist es!"flüsterte Will und nickte kaum merklich geradeaus.
Gar unheimlich maß er sich aus und die Leute machten ihm Platz, der Trubel teilte sich um ihn, die Tanzenden und Singenden, die Saufenden und Fluchenden rückten an den Rand der Straße, aus Respekt vor William Turners Erscheinung, die so Furcht einflößend war, wie die des alten Bill Turners selbst. Sicherlich hatte Tortuga Bill Turner als rechten Mann und „guten"Piraten kennen gelernt. Dennoch wirkte Will eher bedrohlich.
Das Treiben hielt an, doch niemand stellte sich dem Piraten in den Weg. Und als sie weiter gingen, ragte ein riesiger Schuppen vor ihnen auf. Alt und marode, als wäre er schon Jahre nicht mehr bewohnt.
„Das ist das Gebäude..."flüsterte Will und blieb stehen.
Lara schaute auf und musste feststellen, dass sie vor einem alten Bordell gelandet waren. Die feuerrote Schrift, welche einfach auf die Hauswand aufgebracht worden war, prangte flammend und weitreichend über ganz Tortuga. Die Fenster waren schwach erhellt und zeugten von Besuchern oder Bewohnern. Doch vor dem Haus schien nichts los zu sein und niemand ging ein oder aus.
„Amazonenbogen... also hier bin ich gewiss noch nicht gewesen. Dieses Haus wäre mir aufgefallen..."staunte Lara.
„Genau hier bin ich gewesen."
„Wollen wir hinein?"fragte Lara und legte eine Hand auf den Schaft ihres Säbels, der an ihrer Seite ruhte.
Aber Will schüttelte den Kopf und atmete tief durch.
„Im Traum erscheint mir hier Anamaria und warnt mich, hinein zu gehen. Doch im Hier und Jetzt bin ich mir selbst gewahr und wage es nicht, allein hinein zu gehen."
„Ich bin bei dir."
„Nein. Meinen Vater werde ich hier nicht finden, denn er ist tot. Nun habe ich keine Ahnung, was uns da drinnen wirklich erwartet. Lass und morgen wieder kommen, mit Anamaria und Gibbs."
Lara nickte. Der Umstand, dass niemand dieses Bordell besuchte, schien ihr bedrohlich. Anamaria und Gibbs würden ihnen schon etwas über dieses Freudenhaus sagen können.
„Kehren wir zurück zur Heiligen Hure und nehmen eine Mütze voll schlaf."
William nickte knapp und Lara war sich noch immer nicht sicher, ob er nun der schüchterne Schmied war, oder der schweigsame gefürchtete Pirat, den er einst verkörpert hatte.
Bevor sie sich zum Gehen wandte, betrachtete sie sich noch einmal mit Argwohn das alte Haus, welches so still in dem lebendigen Tortuga lag. Düster sah es aus und Lara überlegte, bei Tage noch einmal hier her zu kommen.
Sie standen vor Wills Zimmer und Lara zeigte ihm, wo sie schlafen würde.
„Zu deiner Rechten ruhe ich und wenn etwas sein sollte, weck mich."
Der junge Mann antwortete nicht auf ihr Angebot sondern öffnete die Tür zu seinem Zimmer. Doch bevor er sie hinter sich schloss, wollte er noch etwas klar stellen.
„Lara..."
„Nein, ich will nicht darüber sprechen, was vorhin passiert ist. Vergiss es einfach, es war ein Versehen."
„Zum einen kümmert es mich auch nicht, aber auf der anderen Seite schon."
Will atmete tief ein und ließ die Luft langsam wieder entweichen.
„Ich weiß nicht... es zerreißt mich."
Lara Jades Augen wurden trüb und traurig.
„Es tut mir leid, wenn ich dir weh getan habe,"entschuldigte sie sich sanft.
„Nein, tu das nicht, Lara! Es passt nicht zu dir! Bitte, bleib wie du bist."
Er war einen Schritt auf sie zu gegangen und hatte seine Hand auf ihre Schulter gelegt.
„Wem soll ich mich denn sonst anvertrauen, als dir, die stärkste Person hier, bei der ich mich wenigstens ein bisschen sicher fühle. Ich will nicht, dass du schwach wirst und mir den Schutz nimmst..."
Lara konnte jetzt eindeutig den verletzbaren Schmied in William wieder sehen. Doch was er da sagte, diese Gesten... wo war die Feindseeligkeit gegenüber den Piraten geblieben?
„Es ist wie ein Konflikt in mir,"Will suchte nach den richtigen Worten. „Es geht alles so unheimlich schnell und ich habe nicht einmal die Zeit zu überlegen, was geschieht! Ich bin plötzlich nicht mehr ich und erkenne in mir einen Fremden! Es erscheint mir so selbstverständlich und doch so furchtbar! Es verdrängt mich, nimmt mir meine Überzeugungen, meine Individualität! Und doch ist es, als wäre es schon immer so gewesen! Ich fühle, dass der Pirat mit der Erinnerung zurückkehrt. Doch will ich William Turner, der Schmied sein."
Lara Jade verstand, was er ihr sagen wollte. Ihr war es schon vorhin aufgefallen. Mit Wills Erinnerungen kamen unbewusst auch seine alten Eigenarten wieder durch. Er hatte diese Ausstrahlung, sein Gebaren, selbst sein Gang war manchmal wie früher!
„Der Pirat ist ein teil von dir William Turner. Er ist deine Vergangenheit und nun auch deine Gegenwart. Ich schätze, dass du ihn auch in Zukunft nicht loswirst."
Will seufzte und ließ den Kopf sinken.
„Aber wie können beide koexistieren? Sie stehen doch gänzlich im Widerspruch!"
„Früher konnten sie es. Bevor Bill versucht hat, den Schmied in dir zu vernichten. Und selbst danach. Der dunkle Pirat in dir hat niemals ganz die Oberhand behalten. Genauso kannst du diesen jetzt auch nicht ausrotten, Will. Er ist einfach ein teil von dir."
„Wie bringe ich den einen dazu, sich dem anderen anzupassen? Es steht zu viel gegeneinander. Der Pirat, welcher Fernweh verspürt, gegen den Heimatliebenden Schmied. Der Abenteurer gegen den Bodenständigen. Der Ehemann..."
Will konnte nicht weiter sprechen, denn es schmerzte ihn zu sehr. Lara wusste, was er sagen wollte. Das war der unterschied. Ein Pirat hatte keine Bindung, weder zu einem Ort, noch zu einer Frau.
„Geh schlafen, Will. Denk nicht so viel darüber nach. Ich bin sicher, Elizabeth wird bald wieder zurück sein und dann fühlst du dich gleich besser. Das von heute Nacht bleibt einfach unter uns."
Will schaute sie noch einen Moment an, aber drehte sich dann um und schloss die Tür hinter sich.
Lara jedoch ging diese Nacht nicht zu Bett, sondern holte den Hocker aus ihrem Zimmer und setzte sich vor Williams Tür. Ihren Oberkörper lehnte sie an den Rahmen und ihre Beine streckte sie weit aus und schlug sie übereinander. So würde sie diese Nacht schon einigermaßen überstehen. Langsam döste sie ein.
„Sowas! Die Pearl kommt gerade rein und Lara und Will sind noch immer..." Anamaria blieb abrupt auf der Treppe stehen, als sie die junge Frau vor der Türe von Will auf einem Hocker sitzen sah.
„Was ist denn jetzt los?"
Laut stiefelte Anamaria den Gang entlang und stellte sich mit den Händen in den Hüften vor die rothaarige Schlafende. Sie wartete einen Augenblick mit erhobenem Kinn, dass Lara aufwachen würde, aber zu ihrem Ärger reichte ihre bloße Anwesenheit nicht aus, um diese Person aus dem Schlaf zu wecken. Sie stöhnte angesichts dieser Pleite und griff dann nach Laras Schulter, um sie wach zu rütteln. Aber da schnellte eine Hand herauf und packte Anamarias Handgelenk, hielt es fester, als sie es jemandem wie Lara zugetraut hätte. Es schmerzte und die Piratenfrau musste sich zusammennehmen, dass nicht ein kleiner Schreu aus ihr heraus brechen konnte. Zwei grüne Augen erwachten plötzlich und schauten ernst und entschlossen herauf. Sofort ließ der griff nach.
„Versuch das besser nicht noch mal!"Laras Stimme war frostig, aber auch dumpf, was von der schweren Nacht herrührte.
Kurz kamen ihr die beiden Männer in den Sinn... Schnell schüttelte sie den Kopf und verdrängte alle Erinnerungen.
„Keine Sorge,"Anamaria verdrehte die Augen. „Ich werde dich Zuckerpüppchen schon nicht wieder anfassen!"
Zuckerpüppchen war nun das letzte, was auf Lara zutraf, das wusste Anamaria, denn ihr Handgelenk schmerzte noch immer.
„Was ist jetzt?!"Lara schien irgendwie ausgelaugt und gereizt.
Als sie sich streckte knackte es in ihrem ganzen Körper und ihre Augen strahlten heute nicht ganz so, wie sie es sonst immer taten. Sie schien eine schwere Nacht hinter sich gebracht zu haben.
„Warum hast du dich gestern nicht noch einmal bei mir oder Gibbs gemeldet? Wir haben auf euch gewartet."
„Du bist erstens nicht mein Kapitän und zweitens nicht meine Amme. Was also immer meine Gründe gewesen sein mögen, ich bin dir keine Rechenschaft schuldig."
Anamarias Gesichtszüge wurden weicher und ihre braunen Augen verloren an Härte.
„Nein, ich bin nicht dein Kapitän. Aber darf ich dich daran erinnern, dass wir gerade diesen zu finden versuchen? Und ich denke, etwas Zusammenarbeit würde es uns doch um vieles leichter machen."
Lara stöhnte. Die Frau hatte Recht. Warum war sie nur so gereizt. Der Kuss kam ihr in den Sinn, zwei dunkle Augen... aber dann sah sie ein anderes Gesicht vor sich. Braune gegerbte Haut, ein rotes Tuch, fremdländischer Haarschmuck und zwei diabolisch schwarze Augen, die dunkel umrandet noch mehr hervorstachen, wie ein Dolch, der überraschend gegen einen Feind geführt wurde.
„Wie auch immer,"Anamaria räusperte sich. „Die Pearl ist eingelaufen und ich brenne darauf, zu erfahren, was Marley und Elizabeth uns zu berichten haben. Vielleicht kommen wir dem Rätsel endlich etwas auf die Spur."
„Die Pearl ist wieder da?"Aufregung schwang in Laras Stimme mit und ihre Atmung wurde schneller.
„Aye, beeil dich und weck unseren kleinen Piratenschmied da drin. Wir wollen los."
Lara drehte sich um und klopfte gar nicht erst, fiel mit der Tür einfach ins Haus und war einen Augenblick überrasch von der Dämmerung in dem Zimmer. Das Tageslicht wurde von den schmutzigen Fenstern draußen gehalten.
„Will! Aufstehen! Es geht weiter!"
Lara hörte kein Geräusch. Es dauerte nur einen Augenblick, bis sich ihre Augen an die Lichtverhältnisse gewöhnt hatten...
„Er ist nicht da!"rief Lara überrascht.
Anamaria, die schon fast wieder an der Treppe war, drehte sich um, die Stirn in Falten gelegt.
„Was?!" sie hatte sich doch verhört?
Aber Lara kam schnell aus dem Zimmer gerannt und stürzte die Treppe hinunter zur Wirtschaft.
„Er ist nicht da!"rief sie hektisch und erzürnt noch einmal hinauf.
Anamaria schüttelte einen Augenblick den Kopf und ging schnell zu dem kleinen schummrigen Raum, sah sich um, ohne das Zimmer zu betreten. Das konnte doch nicht sein!
Schnell stürzte sie nach unten, in der Hoffnung, Lara noch zu erwischen. Keine Ahnung, was sie vorhatte. Aber sie musste gar nicht so weit rennen, um sie einzuholen, denn Lara stand unten in der Taverne und hatte den Wirt am Kragen gepackt, an die Wand gepresst. Die Füße des Mannes versuchten verzweifelt den Bodenkontakt nicht zu verlieren und sein fettes aufgedunsenes Gesicht glänzte vor Angstschweiß. Lara hatte wirklich mehr Kraft, als man ihr ansah, wenn sie diesen dicklichen Mann in eine so missliche Lage bringen konnte.
„Was ist mit diesem verdammten Zimmer! Sags mir du Schwein oder muss ich dich Kiel holen?!"
Der Wirt quiekte wie ein kleines Schweinchen und versuchte sich aus ihrer Gewalt zu befreien. Zwecklos, wie er irgendwann fand.
„Ich weiß nicht, aber gar nichts!"schrie er und zappelte.
„Erzähl mir keinen Stuss! Raus mit der Sprache!"
„Aber ich weiß nichts!"
Anamaria atmete tief ein und fasste sich ein Herz.
„Hör auf. Er weiß nichts. Lass ihn runter, Lara."
Lara schnaufte hart und war fest entschlossen, endlich etwas zu tun. Sie musste Licht in die Sache bringen und zwar jetzt!
„Komm mit mir, Anamaria!"befahl sie, ließ den Mann fallen und wollte schon zur Tür hinaus rennen.
Die Piratenfrau grinste den Wirt an und warf einen Stuhl um, als sie Lara nach wollte.
„Wahrlich Turners Mädchen!"keuchte der dickliche Mann, als er auf allen Vieren auf dem Boden lag.
Da blitzten Laras Augen und sie blieb abrupt stehen. Anamaria wäre beinahe in sie hinein gerannt. Gefährlich langsam drehte sich die rothaarige Schönheit um, Zorn in den Augen doch Ruhe im Gebaren. Wenige Sekunden starrte sie einfach nur auf den sich windenden Wirt, doch dann verengten sich ihre Augen.
Sicher und mit weiten Schritten, ging sie zurück, das metallene Geräusch einer aus der Scheide fahrenden Klinge begleitete sie. Als der Wirt bemerkte, dass sie zurückkam, versuchte er sich aufzurichten um zu fliehen. Aber die Hektik und die Angst machten seine Beine weich und ungelenk und so fiel er ein weiteres Mal zu Boden. Dann war es zu spät.
Lara packte ihn an den Haaren und zog sein Gesicht zurück, damit sie ihre goldene Klinge an seinen fetten Hals legen konnte. Ihre Stimme war emotionslos und kalt.
„Ich werde dich jetzt töten. Es kümmert mich nicht, ob du etwas weißt oder nicht. Das einzige, was dein Leben retten könnte, wären die Informationen, die ich will. Also, ich gebe dir jetzt eine Minute, um in deinem Gedächtnis danach zu kramen. Ich hoffe, du wirst fündig."
Anamaria stand passiv daneben. Lara würde schon wissen, was sie tat. Irgendetwas hatte ihre Aufmerksamkeit erneut auf den Wirt gelenkt. Sie würde schon wissen...
Der Wirt verzog das Gesicht zu einer Fratze, als er anfing zu heulen. Er wollte flehen, aber angesichts dieser Gnadenlosigkeit brachte er kein Wort heraus. Er wusste, dass sein Leben nun vorüber war. Sie würde ihn töten und alles Bitten würde nicht erhört werden. Die Klinge lag kalt an seinem unrasierten Hals.
„Es war die Hure..."brachte er heraus. „Sie war es, sie wollte den jungen Turner haben."
Anamaria stutzte. Dieser verdammte Mistkerl wusste tatsächlich etwas über Williams abbleiben!
„Was für eine Hure?"fragte Lara scharf.
„Lydia! Es war Lydia! Die Bordellbesitzerin."
Lara sah Anamaria fragend an, aber diese zog die Schultern hoch.
„Noch nie von ihr gehört."
„Ihr gehört der Amazonenbogen!"schluchzte der Mann auf dem Boden.
Lara sog die Luft zischend ein und auch Anamaria schien überrascht über diese Aussage. Sie wechselte erneut einen Blick mit Anamaria.
„Da waren wir gestern Abend. Will hat das Haus aus seinen Träumen wieder erkannt, aber wollte es nicht betreten, da du es warst, der ihn davor gewarnt hatte."
„Ich? Ja, wahrscheinlich hätte ich ihn gewarnt,"schnaufte Anamaria tief und mit aufgerissenen Augen. „Das Bordell „Amazonenbogen" ist berüchtigt. Das ist kein normales Freudenhaus."
„Warum?"
„Die Mädchen, die dort arbeiten... nun ja. Sie sind nicht wie andere Huren. Nicht sehr viele Männer trauen sich dort rein, um die Dienste der Mädchen in Anspruch zu nehmen. So manch einer ist schon nicht mehr lebend heraus gekommen. Das Gesindel, das dort arbeitet, ist dominant und unkontrollierbar. Sie tun, was ihnen gefällt und wenn eine gerade Lust auf Blut hat, so nimmt sie es sich. Das ist nur etwas für die ganz harten, denn die Mädchen verfolgen nicht die Wünsche der Freier, sondern nur ihre eigenen. Dafür nehmen sie horrende Summen von Geld. Ich habe noch nie eine außerhalb des Bordelles gesehen. Sie schließen sich dort ein und scheinen niemals heraus zu kommen."
„Und Lydia? Was weißt du über sie?"
Anamaria schüttelte den Kopf: „Ich kenne sie nicht."
„Und... Jack?"
„Keine Ahnung..."
„Jack Sparrow ist schon in diesem Bordell gewesen,"wimmerte der Wirt, als die Klinge wieder näher an seinen Hals kam. „Nur die Großen waren schon darin und es sind zumeist auch die einzigen, welche wieder heil heraus kommen. Das normale Gesocks verliert entweder sein Leben oder andere Teile. Nur die Großen scheinen sich da drin zu bewähren: Sparrow, Barbossa, Turner, Kent. Sie alle gehörten schon zur Kundschaft."
Den beiden Frauen fiel es auf.
„Sparrow und Turner,"hauchte Lara. „Nun gut, vorerst will ich dich laufen lassen, du elender Hund."
Dann steckte sie ihr Schwert weg und nickte Anamaria zu. Zusammen verließen sie die „Heilige Hure". Sie gingen nicht zum Hafen...
