Van Helsing 2

SÜNDEN DER VERGANGENHEIT TEIL ZWEI

DIE WAHRHEIT

Der zweite und letzte Teil von meiner Fanfiction, in dem die Verhältnisse alle geklärt werden…please Review. Ach und was ich vergessen hatte, bis auf die Scaphiopen, Draculas neue Bräute und Tim gehört alles Stephan Sommers. So…have fun.

KAPITEL VI:

Rom

Van Helsing lenkte die Kutsche weiter, bis sie die Stadt passierten. Nichts hatte sich verändert und so hielt er sich also nicht mit Besichtigungen auf. Stattdessen lenkte er die Kutsche schnurstracks zum Petersdom. Vorsichtig zügelte er die Pferde und ließ sie auf dem Platz anhalten. Der Mittag war schon weit fortgeschritten, als Van Helsing von der Kutsche sprang und an die Scheibe klopfte.

Carl schlug erschrocken die Augen auf, als jemand gegen die Außenwand klopfte. Sie hatten angehalten…waren sie sich da? Dabei hatte er doch nur für ein paar Minuten die Augen geschlossen. Aber das monotone auf und ab der Kutsche schien ihn eingelullt zu haben. Einwenig schämte er sich dafür. Anna sah ebenfalls verwirrt aus, sie hatte wohl auch geschlafen. Wenigstens war er nicht der einzige. Mit beiden Händen versuchte er den zerknitterten Mantel zu glätten und griff schweigend nach den Waffen, die auf dem Boden lagen. Dann stieß er die Kutschentür auf und warf den Rucksack achtlos auf den Boden.

Irgendetwas war hier äußerst faul, war Van Helsings erster Gedanke, nachdem er sich auf dem Platz umgesehen hatte. Normalerweise rannten hier immer Mönche in der Gegend herum und unterhielten sich. Doch der Platz war wie ausgestorben. Langsam tastete er nach der Armbrust, die im Rucksack war, den Carl auf den Boden geworfen hatte. Anna trat neben ihn und flüsterte: „Was ist?" Dabei schweifte ihr Blick über die Säulen, die den Platz einschlossen. Doch sie sah nichts. Vielleicht war das gerade die Gefahr, dass sie nichts sah. Und sie begriff schnell: „Scaphiopen!" Mit der linken zog sie ihr Schwert aus der Scheide, was in der Nachmittagssonne blitzte. Und dann brach die Hölle los. Zwischen den Säulen bewegten sich Schatten und plötzlich schossen zwei Dutzend Scaphiopen auf sie zu. Van Helsing brachte die Armbrust in Anschlag und feuerte. Die Bolzen folgen zu Tausenden durch die Luft und trafen einige der Gegner, doch da sie von allen Seiten kamen war das nur ein schwacher Trost.

Und die Biester wollten einfach nicht langsamer werden. Einer der Scaphiopen kam ganz nah heran und sprang in die Luft. Van Helsing zog den Stecher durch und jagte einen Haufen von Bolzen in den Gegner, doch sie schienen nicht stecken zu bleiben. Sie prallten einfach ab, wie an Eisen. Das Biest stürzte sich auf Anna und schnitt mit den Klauen durch die Luft. Die Zigeunerin wich geschickt aus und zog ihr Schwert am Hals des Monsters entlang. Doch das Vieh grinste nur blöd und hatte keine einzige Verletzung. „Carl…was ist hier los?", sie hörte einen Schuss und der Scaphiop, der so blöde gegrinst hatte ging Tod zu Boden. „Probier's damit.", Carl warf ihr einen der beiden Revolver zu. Während Van Helsing nach seinen Tojo-Klingen griff. „Sie scheinen gegen Silber immun zu sein.", erklärte Carl und feuerte noch einige Schüsse ab, die zwei heranstürmende Scaphiopen töteten. „Danke für den Tipp.", meinte Van Helsing ironisch und stürmte auf eine weitere Gruppe zu. Und als er anfing zu kämpfen, da glich sein Kampf eher einem Tanz. Mit geschmeidigen Bewegungen duckte er sich unter den Klauen her und führte die Tojos über den Körper seiner Feinde.

Tatsächlich taten diese Waffen ihren Dienst und der erste Scaphiop ging blutend zu Boden. Anna entsinnte sich im letzten Moment, dass sie ebenfalls am Kampf beteiligt war und sah sich um. „Anna, Hilfe!", schrie Carl. Schnell drehte sie sich aus ihrer Position zu den Gegnern hin und feuerte eine Salve von Schüssen ab, bis die Trommel leer war. Dann warf sie den Revolver achtlos weg und griff nach dem Dolch in ihrem Stiefel. Ein ziemlich hässlicher Geselle stürmte auf sie zu und bekam ihren Dolch zwischen die Augen. Sie hielt sich nicht mit dem Toten auf und zog stattdessen ihren Dolch wieder hinaus, nur um ihn dem nächsten Scaphiopen in den Magen zu rammen. Und noch immer strömten weitere Gegner auf sie ein. „Ahh!", schrie sie, als eine Klaue über ihren Rücken fuhr und sie aus dem Gleichgewicht brachte. Anna stürzte mit dem Gesicht auf den Boden und spürte, wie ihre Lippe aufplatzte und warmes Blut an ihrem Kinn hinab lief.

Wutschnaubend wand sie sich wieder um und schrie auf. Der Schnitt an ihrem Rücken war tiefer als gedacht und er schmerzte. „Anna.", Van Helsing rannte herbei und schlug dem Scaphiopen, der seine Freundin bedrängte, ins Gesicht. Unter der Wucht des Hiebes brach dem Scaphiopen der Kiefer und wurde regelrecht zu Staub zermatscht. Mit der Linken half er Anna hoch, mit der Rechten schoss er ein paar heranstürmende Scaphiopen nieder. „Whoa!", Carl ging zu Boden und riss Van Helsing mit sich. Anna hatte sich mittlerweile weites gehend unter Kontrolle und so hieb sie noch auf ein weiteres Monster ein. Sie würden verlieren. Es waren einfach zu viele und da sie gegen Silber Immun waren blieben ihnen nur ein paar Waffen zu Auswahl. „Genug.", brüllte plötzlich eine Männerstimme über den Platz. Die Scaphiopen hielten inne und stoben schließlich auseinander. Van Helsing rappelte sich auf und sah hinüber zum Eingang des Petersdoms. Dort stand der Kardinal und lächelte ihnen kühl entgegen: „Nehmt sie fest." Hinter ihm wurden weitere Schatten lebendig und eine Gruppe von Templern kam auf sie zu. Da sie nicht mehr im Heiligen Land gebraucht wurden, hatten sie sich hier niedergelassen um den Vatikan zu schützen. Anna ging in Kampfposition, doch der Monsterjäger winkte ab. Es waren Menschen und es war nicht seine Aufgabe diese zu bekämpfen.

Stattdessen brüllte er über den Platz: „Gehören diese Biester ihnen? Ich dachte der Vatikan verkehrt nicht mit Kreaturen der Hölle." „Hölle?!", der Kardinal lachte und Van Helsing verspürte den Drang dem Typen die Fresse so richtig zu polieren. Dann würde er wenigstens zu seiner Kutte passen. „Diese Kreaturen kamen nicht aus der Hölle. Das sind Tiere wie jedes andere…nur etwas verunstaltet." Ein Fauchen ging durch die Reihe der Monster/Tiere. „Und woher wollen sie das so genau wissen?", fragte Van Helsing. Die Soldaten hatten sie erreicht und im selben Moment zog Van Helsing die Armbrust hoch und zielte auf die Gruppe: „Wir wollen die Chance haben uns zu verteidigen." „Verteidigen? Sie haben gegen Gottes Willen verstoßen, sie haben kein Recht auf Verteidigung…", brüllte der rote Zwerg. Die Soldaten machten einen Satz nach vorne und Van Helsing schoss ihnen vor die Füße, so dass diese wieder einige Sätze nach hinten machten: „Ich will es aber so!" Der Kardinal seufzte und meinte dann etwas leiser: „So sei es." Van Helsing schritt los, gefolgt von Anna (die die Soldaten mit dem Dolch bedrohte) und Carl.

Als sie die Treppenstufen erreichten sah der Kardinal zu Carl hin und zog fragend die Augenbrauen hoch: „Wie sehen sie denn aus?!" Carl richtete den (leeren) Revolver auf den Mann in Rot und sagte kühl: „Es steht ihnen nicht zu über das zu Urteilen." Sie kamen aber auch nicht weiter, denn im nächsten Moment wurde die Tür hinter dem Kardinal aufgerissen und ein grauhaariger, dünner Mann in weiß trat heraus. Seine Augen waren eingefallen und sein Blick traurig. Sein Mund, ein Lippenloser Streifen im Gesicht. Es war Papst Leo. Allein seine Präsenz ließ die Soldaten in die Knie gehen. „Was wollen sie hier, Van Helsing?", seine Stimme war so kalt, wie ein Eiszapfen: „Was tun sie hier?" „Wir sind hier um uns für unser Tun zu verantworten.", begann Van Helsing. „Das weiß ich…und auf ihre Frage hin, wie man eine Höllenkreatur von einem Tier unterscheidet…", er stoppte: „…die Antwort ist leicht. Eine Kreatur der Hölle widersetzt sich Gottes Willen freiwillig. Ein Tier weiß es nicht besser." Van Helsing knurrte leise (auch eine seiner Werwolfs Angewohnheiten.) und kniff die Augen zusammen: „Ich bin nicht hier her gekommen, um mich beleidigen zu lassen…", erneut unterbrach ihn Leo: „Mir ist es egal…sie haben sich Gott entsagt…sie sind eine Kreatur der Hölle.

Es gibt keine Entschuldigung…ihr werdet alle auf dem Scheiterhaufen brennen." Die Soldaten erhoben sich und marschierten auf die Drei Krieger zu. So durfte es nicht Enden, dachte Abraham, sie brauchten einen Plan. Mit einem schnellen Blick nach hinten sah er, dass sich auch die Scaphiopen von ihrem Platz bewegten und auf sie zukrochen. Der einzige Weg, der ihnen blieb war hinein…aber auch dort wimmelte es nur so von Templern. „Los!", brüllte Van Helsing und schoss auf den Kardinal zu. Mit einer Handbewegung brachte er ihn aus dem Gleichgewicht und rannte ins Innere. Nachdem Anna und Carl ebenfalls hineinrannten schloss er das Tor und schob den Riegel vor. (Damals waren es noch riesige Balken!)

Van Helsing sah, wie Anna erschöpft in die Knie ging. Die Wunde an ihrem Rücken hatte aufgehört zu bluten und wenn sie Pech hätten würde sie eitern. Außer, sie würden sich sputen und den Vatikan schnell genug verlassen. Aber der einzige Ausweg führte an den Soldaten vorbei. Durch die Kuppel im Dach fiel nur sporadisches Licht und tauchte die Umgebung in tiefe Schatten. Er konnte sich an keinen Zeitpunkt erinnern, in dem diese Halle so düster gewesen war. Wenn erst einmal raus kam, dass der Vatikan mit Monstern verkehrte, würden sich alle Kirchen von ihnen abwenden. Und sie hätten dies auch zu Recht getan. Der Vatikan Verstoß gegen Regeln, egal ob nun mit Höllenkreaturen oder Tieren. Diese Biester waren nicht Gottes Schöpfung. Sie sind wohl eher vom Vatikan gezüchtet worden. Ob das wohl das große Geheimnis war? Carl trat neben ihn und machte einen Satz zurück, als die Soldaten begannen gegen die Tür zu stürmen. Mit ihren Schwertern würden sie länger brauchen, aber wenn noch die Scaphiopen dabei waren, dann…

Die Tür begann bereits zu bersten, als diese ein weiteres Mal dagegen anstürmten. Van Helsing trat zu Anna hin: „Schaffst du's?" Sie nickte nur knapp und richtete sich wieder auf. Der Rücken ihres zerrissenen Hemdes, sowie die Jacke, waren Blutgetränkt. „Los jetzt!", sie drängte nun. „Wohin?", fragte Carl. „Zum Beichtstuhl!", entgegnete Van Helsing. „Beichtstuhl?", Anna sah ihn fragend an, während sie die Halle durchquerten: „Ich glaube nicht, dass das der richtige Zeitpunkt ist zum…" Der Rest ihrer Worte ging im krachen und bersten der Tür unter. Sonnenlicht flutete die Halle, als die Tür aus den Angeln flog. Sofort hetzten die Scaphiopen hinter ihnen her und auch die Soldaten wollten nachsetzten, doch der Kardinal hielt sie zurück: „Unten gibt es keinen Ausgang…die Scaphiopen werden sie erledigen!"

Sie erreichten den Beichtstuhl und Van Helsing warf sich mit der Schulter gegen die Tür. Die Waffen waren alle draußen, bis auf die nutzlose Armbrust und seine Tojo-Klingen. Anna hatte noch den Dolch und Carl die leere Pistole. Sie durften es also nicht auf einen Kampf ankommen lassen. Carl drückte einen der Knöpfe, um das Gitter fallen zu lassen. So würden die Scaphiopen noch etwas zu tun haben. Dann brach Van Helsing auch noch die andere Tür auf. Vor ihnen erstreckte sich nun eine Treppe, die hinab in die Tiefe führte. Ein Schwall stickiger Luft schwappte ihnen als Begrüßung entgegen und hinter ihnen stürmten die Monster gegen das Gatter. Die Fackeln, die die Treppe erleuchteten, warfen gerade genug Licht, um nicht im dunklen zu tappen. Ohne zu zögern stürmte Van Helsing hinab. Unten würden sie Waffen finden. Ob die anderen auch gegen sie waren? Am Ende der Treppe sprang er die letzten Stufen hinab und stürmte in die Waffenschmiede. Bekannte Gesichter blickten erschrocken auf. Anscheinend hatten sie den Lärm von da oben gehört.

Ein blonder Kerl, der ein wenig an Carl erinnerte, trat vor und sah die drei an: „Carl! Was ist los?" Jetzt fiel es ihm ein…das war Tim, Carls Bruder. „Tim…", begann Van Helsing: „…geh in die hintere Kammer…ihr alle! Geht nach hinten." Nur zögernd gehorchten die Menschen, die hier unten wie Tiere arbeiteten. Doch als oben das Gatter einkrachte, überwanden sie ihr Zögern und stürmten zurück. Van Helsing rannte die paar Stufen hinab und begann nach vernünftigen Waffen zu suchen. Er zog einige Schwerter, einen Revolver und Wurfsterne aus ihrer Halterung und warf diese auf den Tisch. Während dessen wanderte Carls Blick zu etwas größerem. Die Gatlin Gun stand ganz in seiner Nähe: „Nun…Van Helsing?!", er wartete bis der Monsterjäger ihn ansah: „Erinnerst du dich daran?" Van Helsings Augen glänzten vor Freude, als er das Automatische Gewehr sah. Blitzschnell rannte er herbei und drehte die Waffe zur Tür, wo bereits die Scaphiopen erschienen. Doch es gelang ihm nicht, denn eine Kette sicherte das Gerät in ihrer Position. Mit der Rechten griff er nach hinten und zog eine Tojo-Klinge hervor. Mit ein paar schnellen Handgriffen kurbelte er das Teil an und senkte es zu der Stahlkette. Unterdessen hatte Anna das Schwert ergriffen und hieb damit auf die Monster ein, damit sie Van Helsing nicht störten. Doch sie kam nicht weit, sobald sie einen fällte, nahmen zwei neue dessen Platz ein.

„Runter!", brüllte eine Männerstimme und Anna gehorchte. Der Monsterjäger drehte das Gewehr herum und drückte den Abzug durch. Ein abgehacktes Stakkato von Kugeln sauste durch den Raum und bohrte sich in alles, was nicht im Entferntesten an menschliche Hautfarbe erinnerte. Dies dauerte alles nur einige Sekunden, doch der Rückschlag der Gatlin Gun hätte ihm beinah beide Arme ausgerissen. Erschöpft und unter Schmerzen sank Van Helsing in die Knie und blieb liegen. Doch die Gefahr war noch nicht gebannt. Die Soldaten würden bald kommen und Van Helsing wollte keine Menschen töten. „Gut gemacht.", brüllte jemand. Es war Tim, der wieder in die Haupthalle gekommen war und sich verstört die Toten ansah: „Ihr habt uns geholfen, jetzt helfen wir euch…hier." Mit einer schnellen Bewegung senkte er eine Fackel und die Wand dahinter glitt auseinander: „Dies ist ein alter Fluchttunnel…", erklärte er: „…der führt euch hinaus in die Stadt. Los!" Anna erhob sich und stützte Van Helsing. Und so humpelten sie gemeinsam zu dem Tunnel. „Was ist mit ihnen?", fragte Anna, als sie neben Tim angelangt waren. „Ich bleibe hier…lenk sie auf eine falsche Fährte. Hier gibt es nämlich noch mehr Tunnel." Anna nickte und trat in die Dunkelheit hinein. Hinter ihnen schloss sich die Tür und vertrieb jedes bisschen Licht, was hier einmal gewesen war.

So schlichen sie dann also durch die Finsternis. Vor ihnen entließ Carl immer wieder ein halbherziges „Au" oder „Achtung, Stein!" und dementsprechend schritten sie dann weiter. Nur ab und zu stieß Van Helsing sich den Kopf, oder das Knie, aber er trug es mit Fassung. Seine Schultern schmerzten noch immer und er verfluchte sich selbst, dass er nicht irgendwelche Schoner vorgetan hatte. Wenigstens waren sie jetzt einen großen Haufen von Scaphiopen los. Nach weiteren fünf Minuten in vollkommener Finsternis, erreichten sie endlich das Ende des Tunnels und Anna setzte sich hin, um etwas zu entspannen. Carl hatte die Höhle verlassen, um sich umzusehen, wo sie sich eigentlich befanden und war bisher noch nicht wieder aufgetaucht. Währenddessen schritt Van Helsing erschöpft auf und ab. „Das ist verdammter Mist.", fluchte er laut, während er innerlich einen noch viel lästerlichen Fluch entließ. Anna er hob sich von ihrem Sitzplatz und sah hinaus. Die Sonne ging langsam unter und würde in spätestens einer Stunde hinter den Bäumen verschwunden sein: „Es wird bald dunkel. Wir sollten eine Stadt aufsuchen und uns ein Lager suchen." Abraham van Helsing nickte knapp und wand sich dann ebenfalls Richtung Wald.

Im Inneren des Petersdoms herrschte eine nicht weniger drückende Stimmung. Tim hatte ihnen erfolgreich verklickert, dass Van Helsing und sein Bruder einen Tunnel genommen hatten, der tiefer in die Erde führte und in einem System aus natürlichen Höhlenformationen endete. Diese Höhlen führten teilweise bis hinaus aus dem Land. Der Kardinal hatte einem halben Dutzend Soldaten befohlen die Höhlen zu untersuchen und dem größten Teil vom Rest hatte er den Auftrag gegeben durch Rom zu streifen, falls Van Helsing dort sein sollte. Tim machten einen Satz über einen Toten Dämon hinweg und eilte die Treppe hinauf. Dort oben wurde eine Konferenz abgehalten, in der über das weitere Vorgehen mit Van Helsing verhandelt wurde.

Unterwegs kam er an Bruder Georg vorbei, der vor ihm die Schicht hatte. „Und?", wollte Tim wissen. „Bisher haben sie nur entschieden, dass Van Helsing getötet werden soll, während Anna Valerious wieder zu Gott kehrt." „Im Klartext, sie wird auch sterben.", Tim kratzte sich am Kopf: „Und was ist mit Bruder Carl?" „Der, nun der wird aus dem Land verbannt und soll sich nie wieder in einem Orden des Vatikans blicken lassen." Tim atmete innerlich auf, als er hörte, dass sein Bruder nicht sterben würde. Aber in dieser Welt war so etwas schon beinah die schlimmere Strafe. Tim nickte Georg noch einmal zu und machte sich dann auf, um seine Schicht zu übernehmen. Als er oben ankam hörte er, wie der Papst sagte: „…ber wer soll den Verräter herschaffen?", die meinten sicher den Monsterjäger: „Keiner unserer Männer kann es mit Gottes rechtem Arm aufnehmen. Wir brauchen einen Spezialisten, einen der Van Helsing gewachsen ist." „So wie Dracula.", beim Klang dieses Namens lief ein Gemurmel durch die Reihen der Teilnehmer.

Tim duckte sich in dem zerstörten Beichtstuhl noch einwenig und lauschte. „Das wäre ein Verstoß gegen Gott.", meinte jemand. „Beruhigt euch, beruhigt euch.", die Stimme des Papstes war laut und deutlich zu vernehmen: „Überlegt es euch…Dracula mag eine Höllenkreatur sein, doch wir könnten ihn sicher überzeugen, dass er Van Helsing für uns erledigt…wenn er uns dann gefährlich wird, dann gibt es einen Weg Dracula zu erledigen." „Welchen?", wollte eine Stimme wissen. „Hier in dem Höhlensystem durch das diese Verräter geflohen sind, gibt es eine Tür, die uns den Weg frei macht, alles Böse zu vernichten, egal in welcher Form.", rief Leo: Und ich beauftrage Bruder Tim damit." Tim zuckte beim Klang seines Namens zusammen und stieß gegen den Hocker.

„Aber das wird Gott in Ungnade bringen. Er wird uns sauer sein." Tim atmete aus, denn Leo schien ihn nicht bemerkt zu haben. Also kauerte er sich noch einwenig zusammen. „Gott wird uns diese Sünde schon vergeben…immerhin bin ich der Papst, oder nicht…außerdem ist Dracula nicht wie andere gewesen. Man kann handeln, das wird uns den Sieg bringen.", er schwieg: „Van Helsing wird nicht länger ein Problem sein." Tim konnte nicht fassen, was er da hörte. Sie wollten tatsächlich Dracula wieder erwecken, welche Ignoranten. Er würde den Auftrag annehmen und sich diese Ding holen, dann würde er sie abliefern und von hier verschwinden, denn er war nicht lebensmüde. Vorsichtig drehte er sich und kroch einwenig ins Innere des Treppenhauses, ehe er sich aufrichtete. „Holt Bruder Tim.", herrschte Leo sie an. Er hörte, wie ein Stuhl verrückt wurde. Wie von einem Vampir gebissen eilte er die Stufen hinab und vorbei an den arbeitenden Ordensbrüdern. Er erreichte den Gang indem Van Helsing und sein Bruder verschwunden waren und rannte hinein.

„Wir haben uns gut einen Kilometer vom Petersdom entfernt.", berichtete Carl, während er neben Van Helsing herging und zu ihm aufsah. „Gut. Gibt es hier irgendwo in der Nähe ein Dorf?", fragte Van Helsing mürrisch. „Nein, weit und breit kein einziges, Rom ist die einzige Möglichkeit einen Unterschlupf zu finden." „Auch gut.", gab Van Helsing zurück: „Ich kenne ein paar Leute, die würden uns für einwenig Geld sicher nicht verraten, falls sie nach uns suchen würden." „Oh, das tun sie und zwar im höchsten Maße…vorhin hab ich einen Trupp Soldaten gesehen, die an den Toren der Stadt hielten.", Carl klang, als würde er sich Hoffnungen machen, aber Van Helsing dachte nicht daran sich von ein paar Soldaten die Ruhe zu verderben.

„Wir gehen hin.", sagte der Monsterjäger schroff und hob die Tasche mit den Waffen auf. Anna nickte zustimmend und dann gingen die beiden los, während Carl Ihnen hinterher stampfte. „Wa…was gedenken sie jetzt zu tun, Van Helsing?" „Ich bekämpfe sie.", gestand dieser und marschierte schnurstracks weiter. So kam es dann, dass sie eine halbe Stunde später vor den Toren von Rom standen: „Okay…ich geh vor, ihr haltet euch im Hintergrund. Ich hab da drin einen Bekannten, der wird uns nicht verraten.", erklärte Van Helsing seinen Plan.

„Was ist, wenn noch ein paar Scaphiopen erscheinen?", wollte Anna Valerius wissen. „Dann töten wir sie.", antwortete Gabriel knapp. Dann reichte er Carl seine Armbrust und Anna zog ihren Dolch. Er selbst nahm sich die Schrottflinte und lud sie durch. Dann stürmte er durch die Bäume. Die drei Wachen, die das Tor bewachten, sahen ihn verwirrt an und reagierten erst, als Van Helsing dem ersten die Waffen gegen den Kopf gehauen hatte. Der Getroffene sackte Bewusstlos zu Boden und hinter ihn zogen die Wachen ihre Schwerter. Van Helsing sah, wie Anna an ihm vorbei stürmte und die Klinge von einem mit dem Dolch parierte. Der Monsterjäger war erstaunt, wie gut sie sich auf den Beinen hielt und das obwohl sie nur ein Dolch schwang. Doch es blieb keine Zeit zur Bewunderung.

Van Helsing hob seine Schrottflinte und wehrte den Klingenhieb ab. Dann schlug er mit der Faust zu und traf den Wächter am Bauch. Anna hatte unterdessen dem Wächter das Schwert entnommen und schlug diesem mit der Handkante unter die Nase. Carl kam aus den Büschen heraus und zuckte mit den Schultern: „Ich wäre eh überflüssig gewesen." „Okay, weiter.", Van Helsing ging geduckt ins Innere der Stadt und drehte nach links ab. Nach hundert Metern begegneten sie einer Wache, die an der Hauswand lehnte und Rum trank. Dieser machte Bekanntschaft mit einem gezielten Tritt in die Weichteile, den Anna ihm verpasste. Dazu kam noch ein Kommentar von Carl: „Uh!", dabei hielt er sich selbst an die empfindliche Stelle und empfand Mitleid mit dem armen Wächter. Van Helsing warf seiner Freundin einen schiefen Blick zu. Diese grinste nur unverschämt und ging weiter.

Auf der Strecke über den Marktplatz begegnete ihnen kein Soldat und auch nicht, als sie über die Via Appia rannten. Erst später, als sie fast Van Helsings Bekannten erreicht hatten, trafen sie auf drei weitere Soldaten des Ordens. Doch auch diese machten bald Bekanntschaft mit dem Sandmann. Der vorderste von denen, ein Kerl mit Vollbart und einer Narbe im Gesicht (Van Helsing glaubte ihn zu kennen), wurde von einem Schlag ins Gesicht erledigt, während die anderen beiden auf Anna trafen, die sie mit zwei gezielten Tritten ausschaltete. Dieses Mal, um Carl zu schonen, trat sie ihnen nicht in die Kronjuwelen. Und schließlich erreichten sie das kleine Haus am Ende der Stadt. Van Helsing klopfte vier Mal und nach kurzer Zeit öffnete sich die Tür. Dort stand ein alter Mann mit grauem Haar und einem Bart, der ihm bis unter die Schultern ging. „Gabriel mein Sohn!", rief Jeffrey, so der Name des Mannes. „Wir brauchen einen Unterschlupf…", doch der Mann unterbrach ihn. „Kommt rein, kommt rein.", dann machte er Platz und die drei Helden stiegen ins Haus. Van Helsing musste feststellen, dass sich hier nichts verändert hatte.

Noch immer lag der rote, verbleichte Teppich auf dem Boden und noch immer hingen Geweihe von Tieren und sogar der Kopf eines Werwolfs an der Wand. Van Helsing schauderte, als ihn dieser Anblick an Valkan erinnerte. Er hoffte nur, dass Anna dadurch nicht aufgerüttelt wurde. „Ihr seid doch diejenigen, die gesucht werden, nicht?", begann Jeffrey. Van Helsing nickte: „Ja…wir haben gegen Gottes Leitsätze verstoßen." Jeffrey erschrak und machte ein Kreuz in der Luft. Das war sein einziger Nachteil, er war sehr religiös. „Du solltest so etwas nicht tun, immerhin bist du ein Krieger Gottes." „Ach papperlapapp…was ist das für ein Gott der so etwas verbietet?", wehrte Van Helsing ab. „Vergib ihm…er leidet unter irgendwelchen Einflüssen.", sagte Jeffrey, während er zur Decke sah. „Hör jetzt bitte auf damit…das ist nicht der Richtige Zeitpunkt…wir sind Morgen schon wieder weg, also mach dir nicht ins Hemd.", er war gereizt. Vor allem was dieses Thema betraf. Wenn Gott gegen so was wäre, dann hätte er ihn schonlängst selbst dafür bestraft. Aber diese Weltverbesserer sahen in sich den Beauftragten, die Verbindung zu Gott. Das kotzte ihn an. Dieser Gott konnte die Sache selbst in die Hand nehmen, wenn er es wollte.

Aber dafür waren jetzt Anna und Van Helsing zuständig. Sie waren Gottes Hände und durch ihre Taten würde die Welt gereinigt werden. Und nicht durch irgendwelche Gebete. Allerdings konnte sich Van Helsing nicht daran erinnern, dass Gottes Hände sich je so gut verstanden hatten. Jeffrey nickte: „Okay, geht in den Keller, dort könnt ihr euch ein Lager bereiten." Van Helsing nickte dankbar und schob den Teppich bei Seite, der einen Gang enthüllte. Jeffrey öffnete die Klappe und die drei stiegen hinab. Dann schloss er diese wieder. Van Helsing sah sich um. Der Keller erinnerte eher an einen…Kerker. Und dann hörte er, wie von oben etwas über Klappe geschoben wurde. „Es tut mir Leid.", hörte er Jeffrey sagen: „Aber ich beuge mich Gottes Willen." „Verdammt Jeffrey, tu das nicht.", brüllte Van Helsing, doch der Mann antwortete nicht mehr. Also versuchte der Monsterjäger die Klappe zu öffnen, doch es ging nicht. So lud er die Schrottflinte durch und schoss gegen das morsche Holz. Die Kugel prallte als Querschläger ab und traf die Wand links von ihm.

Carl begann auf und ab zu rennen und zu beten. Währenddessen suchte Anna nach anderen Ausgängen. Und das war bitternötig, denn das Loch was Van Helsing in das Holz geschossen hatte, eröffnete ihn den Schweren Gegenstand, den Jeffrey benutzt hatte. Es war eine Platte aus stabilen Eisen. Doch mit etwas Glück. Er griff unter seinen Mantel und begann die Tojo-Klingen aufzuladen. Doch als der diese an die Platte heranführte, war der einzige Effekt den er erzielte der, dass ein Haufen Funken auf ihn hinabregneten. „Verdammter Mist.", brüllte Van Helsing und im Inneren fluchte er noch etwas lästerlicher. „Scheiße!", fluchte nun auch Anna und schlug mit der Faust gegen die Wand aus Erde. Denn dieser Keller war nichts anderes als ein, in den Boden gegrabenes, Loch. Und der einzige Ausweg war versperrt. „Jeffrey!", doch auch jetzt antwortete niemand. Ein plötzliches Zischen durchlief den Raum und Van Helsing erstarrte. Es konnte niemand hier drin sein, denn dafür war der Raum zu klein.

Und plötzlich riss die Wand neben Anna ein. Diese schrie erschrocken auf und sprang zur Seite. Und aus dem neu entstandenen Loch blickten sie plötzlich in das Gesicht einer hübschen Frau: „Los jetzt, kommen sie!" Van Helsing zögerte: „Sie sind ein Vampir, richtig?" „Woher?", die blonden Haare der Frau waren zu einem Zopf geflochten und auf dem Kopf trug sie einen altertümlichen Hut. „Sie sind Mina Harker, nicht wahr?", fuhr Van Helsing fort. „Aber ich dachte das Draculas Kreaturen alle Tod seien.", Carl machte einen Schritt zurück. „Ich wurde ja auch nicht von Dracula erschaffen, wie man berichtet. Aber woher kennen sie mich?", wollte Miss Harker wissen. Über ihnen wurde die Eisenplatte wieder gehoben. „Los jetzt!", Mina machte Platz und die drei folgten ihr. Sie rannten durch ein Höhlensystem was Van Helsing in seiner Laufbahn noch nie gesehen hatte. Als sie schließlich den Ausgang erreichten rannte Mina einfach weiter. Carl blieb erschrocken stehen und sah die Vampirin fragend an. „Ich erkläre ihnen alles später, jetzt müssen wir erst mal weiter." Dann rannten die Vier weiter in Richtung Süden.

Als sie nach einem Kilometer schließlich hielten, Van Helsing erkannte das an dem Schild was verkündete Rom noch einen Kilometer. Hier waren sie schon gewesen, als sie in die Stadt hineinwollten. „Okay und jetzt will ich eine Erklärung…was wollen sie von uns?" „Ich war damals mit ihrem Vater, Abraham Van Helsing dem Ersten, unterwegs und wollte Dracula erledigen." „Aber ich weiß nicht wer mein Vater ist…der Mann kann es auf keinen Fall sein." „Nein, natürlich nicht…damals fand ihr Vater sie halb erfroren auf der Kirchen Treppe…sie hatten ihr Gedächtnis verloren, also nannte man sie nach ihrem Retter. Kurz darauf schon machten sich ihr Vater und ich auf, um Dracula zu erledigen…doch es gelang nicht!", sie stoppte und wartete auf eine Reaktion, aber dann fuhr sie fort: „Ihr Vater hat bis zum Ende gekämpft, zusammen mit ihrem Vater…Boris Valerius!", Anna stockte: „ Doch die beiden fielen Dracula in die Hände und wurden zu Experimenten missbraucht…er wollte damals seine Brut erwecken."

„Und was war mit ihnen?", fragte Carl. „Ich bin geflohen, doch wurde ich unterwegs von einem Werwolf angegriffen und verletzt. Ich konnte fliehen, doch dann erwischte mich Verona, eine von Draculas Bräuten, und machte mich zum Vampir. Seitdem trage ich die Kräfte beider in meinem Körper, kann mich aber weder in einen Vampir, noch in einen Werwolf verwandeln." „Deshalb diese Sonnenresistenz!", kombinierte Anna. Mina Harker nickte: „Genau." „Okay, unsere Geschichten sind verbunden, doch was wollen sie von mir?", wollte Van Helsing wissen. „Hören sie zu…nachdem ich erfahren hatte, dass sie drei Dracula erledigt hatten…war ich auf der Suche nach ihnen.

Ich will ihnen die Wahrheit zeigen, ich will ihnen ihre wahre Geschichte zeigen." Van Helsing nickte. Es war nur zu logisch. Damals hatte Mina mit Annas und Van Helsings Vater gegen Dracula gekämpft. Das war dann wohl auch der Grund, warum der Vatikan ihn nach Transsylvanien geschickt hatte, nicht etwa weil er ein guter Krieger war, sondern weil es sein Vater fast geschafft hatte und sie hatten in ihn gehofft. Und deswegen auch Draculas Obsession nach der Valerius Familie, nicht nur weil er sie brauchte um seine Kinder zu erwecken, oder wegen dem Fluch. Nein, es lag alles in seiner Vergangenheit. Doch noch immer konnte er nicht verstehen, was er schlimmes getan hatte, um so bestraft zu werden.

Er wusste es einfach nicht, also machte er sich auch keine großen Gedanken. Was auch immer es war, jetzt war er ein anderer Mensch. Und trotzdem konnte er es nicht fassen, dass er eigentlich nicht Van Helsing war. Nein, falsch…er war der einzige Van Helsing. „Was machen wir jetzt?", fragte Carl. „Ich werde euch zu eurem Geburtsort führen.", erklärte Mina. „Und das wäre?", Van Helsing traute der Frau immer noch nicht, aber sie war der einzige Punkt, der ihn mit seiner Vergangenheit verband.

„Moskau!", erklärte Mina Harker.

Mittlerweile wünschte Tim sich er hätte eine Fackel mitgenommen, denn die hätte geholfen seine Angst zu vertreiben. Aber es ließ sich nichts machen. Stattdessen stolperte er jetzt durch die Dunkelheit, geführt von einigen Lichtpunkten, die von den Soldaten zu kommen schienen. Aber keiner dieser Lichter kam jemals näher an ihn heran. Sein Herz machte einen Sprung, als eine Fledermaus kreischend davon flog. Verdammt und zugenäht, dachte er und schlich weiter. Sein anfänglicher Eifer hatte sich schnell in Zorn und dann in Angst verwandelt. Und jetzt war er hier. Ein Blick nach hinten verriet ihm, dass er noch nicht mehr als vierhundert Meter vom Eingang entfernt war. Er konnte sich also eine Fackel holen. Doch dann würde ihn der Mann finden, der ihm den Auftrag geben sollte. Und er wollte nicht gezwungenermaßen da hinein. Außerdem würde er dann nicht noch mal hinein gehen, aus Angst sich zu verlaufen. Also ging er weiter.

Als Kind war er mal in einer Höhle gewesen, danach hatte er sich nicht mehr reingetraut, weil er irgendwas Komisches angefasst hatte. Später hatte sich das als Fledermauskot herausgestellt, doch seine Fantasie hatte ihm von Vampiren und Werwölfen vorgeschwärmt. Wer hätte gedacht, dass es diese Kreaturen wirklich gibt? Er jedenfalls nicht. Und jetzt war der Vatikan auch noch so bescheuert und erweckt unbedingt den Urvater aller Vampire. Dracula würde nicht mit sich verhandeln lassen. Diese Ignoranten!

„Verdammter Haufen Scheiß!", fluchte Tim und hielt sich abrupt die Hand vorn Mund. Er war in einem Hause Gottes. „Hey, du…!", jemand schlug ihn von hinten. Tim wirbelte herum und blickte in Bruder Chucks Gesicht. „Was sollte das?", beschwerte sich Tim. Chuck hatte eine Fackel, wie Tim feststellte. Der pummlige Mann zuckte mit den Schultern: „Ich gehör zum Suchtrupp und wir sollen alle festnehmen, die nicht dazu gehören." „Aha und woran erkennt ihr das?", wollte Tim wissen. „An den Fackeln natürlich!", erwiderte Chuck. Tim mochte diesen Kerl nicht und wünschte sich nicht selten, dass der Kerl einfach Tod umfallen sollte. Aber hier lief gerade eine riesige Verschwörung ab. Also wand sich Tim ab und stellte fest, dass das bisschen Licht gereicht hatte, um ihn wieder in der Dunkelheit vollkommen blind zu machen. „Brauchst du die Fackel noch?", wollte Tim wissen.

Jetzt bot sich seine Chance, er musste es nur richtig machen. „Hä?", Chuck zog die fetten Brauen hoch. Dann fuhr Tim herum: „Das heißt wie bitte!" Tim hob sein Bein und trat nach dem Bauch des fetten Ordensbruders. Doch er verhedderte sich in seiner Kutte und fiel hin. Chuck wich zurück und rief: „Verräte…!", doch Tim stopfte ihm das Maul und legte ihm die Hände um die Gurgel. Chuck röchelte und ließ die Fackel fallen. Dann stieß Tim ihn von sich und hob die Fackel auf. Schnell wand er sich ab und rannte los. Denn er hatte es eilig. Und hinter sich hörte er Chuck brüllen: „Bruder Tim ist ein Verräter!" Doch er achtete nicht darauf und eilte weiter in die Tiefe. Eine weitere Fackel kam ihm entgegen und Tim gab noch mehr Gas, dann rannte er mit voller Wucht gegen den Arbeitslosen Tempelritter und stürzte mit ihm einen Hang hinab. Als er nach fast einer Minute, in der er über Schotter, Asche und Stein rollte, unten aufschlug keuchte Tim und wäre beinah in Ohnmacht gefallen. Doch er riss sich zusammen und erhob sich. Die Wache, die er umgehauen hatte, hatte es schlimmer erwischt. Das Gesicht war blutig und der Helm verbeult.

Tim hatte einen Menschen getötet, doch er konnte sich später Vorwürfe machen. Schnell schwenkte er die Fackel einmal rum und stellte fest, dass er in einer Art Halle gelandet war. Und als er nach oben sah, war da massiver Fels. Er war durch Fels gestürzt. Doch wie war da möglich? Ein Hologramm? Warum sollte man eine Halle verstecken? Außer es lauert das Böse in ihr. Oder vielleicht vor dem Bösen?

Vielleicht sollte aber auch der Vatikan diese Höhle nicht finden. Es war also verdammt noch mal purer Zufall, dass Tim hier gelandet war. Doch anstatt sich Gedanken zu machen, ging er doch weiter. Er hasste Geheimnisse. Ob hier wohl die Wahrheit zu finden war? Tim streifte weiter durch die Halle und stellte fest, dass sie nicht so einfach hier reingehauen worden ist. An den Wänden waren Motive von Gottesvorstellungen und einige Paradieserscheinungen. Und in der Mitte des Raumes stand ein großer steinerner Ring. Als Tim näher kam las er die lateinische Überschrift über diesem Tor, denn dieser Kreis war nichts anderes. Das Paradies und die Geschichte der Dämonen.

Unter dieser Schrift stand noch etwas in einer alten Sprache, die einwenig an griechisch erinnerte. Leider hatte Tim niemals griechisch gekonnt. Sein Bruder Carl hatte damals dieses Fach belegt, während Tim sich für Mathematik entschieden hatte. So hatten sie gemeinsam vieles erreicht. Tim umging den Ring einmal und auf der Rückseite war dasselbe geschrieben. Nur das hier die Bilder an Dämonen erinnerten und nicht an Tiere, wie auf der Vorderseite. Er war dem Gegenstand, der alle Monster töten konnte, recht nah. Aber er bräuchte Zeit. Und die hatte er nicht, denn von weit hinten ertönte der Schrei eines Teufels. Dracula war erwacht.

„Scheiße!"

Leo beobachtet, wie die Oberhäupter des Rates aufstanden und sich anfingen zu verstreuen. „Sucht nach einem Weg!", befahl Leo und wand sich selbst vom Tisch ab. Sein Blick fiel auf die geheime Bücherei des Vatikans, wenn er Glück hatte, dann würde es bald so weit sein. Und Gott war auf seiner Seite, was ihm bewies, dass das Vorhaben Dracula zu erwecken nicht falsch war. Denn in dem Moment kam ein Mann auf ihn zu: „Hier gibt es ein Ritual…aber dafür brauchen wir etwas von Dracula. Leo grinste: „Kein Problem…holt das Schwert!" Kurz darauf kamen einige Lakaien mit einem rostigen Schwert auf einem Samtkissen an. „Und das ist?", wollte der Mann wissen, der das Buch trug. „Dieses Schwert hat vor Jahrhunderten Dracula zur Strecke gebracht und ihn zum Vampir werden lassen.", erklärte Leo.

Die Oberhäupter hielten in ihrer Position inne und wanden sich alle an Leo. Dieser nahm das Schwert: „Los…wir gehen hinaus." Und zu seinem erstaunen sagte niemand was dagegen. Alle machten sich auf, in Richtung Haupthalle, wo sie dann nach draußen traten. Leo winkte dem Mann neben sich zu und auch dem Kardinal, der so eben von unten aus dem Keller kam. „Bruder Tim ist nirgends zu finden.", gestand er. „Auch nicht wichtig…beginn zu lesen." Und das tat der Mann neben ihm und zwar auf Latein.

Und Leo rezitierte auf ihrer Sprache: „Komme du Kind des Judas…werde eins mit uns und erlöse uns. Komm du Kind des Judas…mein Blut hat dich erschaffen…mein Blut hat dich vernichtet…mein Blut wird dich nun von neuem erschaffen.", Leo hob die Klinge. Er hoffte, dass die Worte nicht befolgt werden müssen. Er hoffte, dass er nicht Van Helsing für diese Aktion brauchen würde: „Komm du Kind des Judas…erscheine vor meinem Antlitz und errette uns…", der Text war satanisch, dass wusste er doch hier ging es um einen verdammten Verräter: „…errette uns! Hier ein Blutsopfer für dich…auf deinem Weg nach oben soll es dich nähren.", er stieß die Klinge rechts von sich vorbei und traf den Leser, der ihn mit erschrockenen Augen ansah. „Gott wird dich empfangen…", murmelte Leo und der Mann brach sterbend zusammen. Wie ein Mann, teilte sich die Gruppe und ging einpaar Schritte zur Seite: „ Es möge geschehen, wie es geschrieben steht!" Eine Zeitlang geschah gar nichts, doch dann bebte die Erde. Es war nur kurz und nur Leo schien es bemerkt zu haben.

Dann erhob sich das Blut, aus der Lache und begann Kreise zu ziehen. Ein intensives Licht, erstrahlte in der Mitte dieses Blutkreises und ein Sog kam auf. Leo streckte die Hand aus: „ES MÖGE GESCHEHEN, WIE ES GESCHRIEBEN STEHT!", brüllte er laut. Und das Blut zog sich zusammen. Das Licht nahm an Intensität zu und erblasste. Und in der Mitte stand jetzt ein Mann mit schwarzem Haar, dass zu einem Zopf gebunden war.

„Dracula!", ertönte es aus der Reihe der Männer und auch der Kardinal machte ein unheilabwehrendes Zeichen. Der Vampirfürst atmete ein und wand sich dann Leo zu: „Was soll das?!" „Mein Name ist Papst Leo…und wir haben einen Auftrag für sie.", erklärte er. „Leo…sie sind ein Heiliger…wussten sie denn nicht, dass Gott kleine Sünden sofort bestraft?", flüsterte Dracula bedrohlich. „Warten sie…hören sie.", Leo wich einen Schritt zurück und überlegte, ob die Idee so gut war. „Warum? Was sollte mich daran hindern sie auf der Stelle zu töten?", wollte Dracula wissen und kam näher. „Wir wollen, dass sie für uns Van Helsing finden und ihn erledigen!"

„Van Helsing? Den Schoßhund des Vatikans…", er überlegte: „…okay, aber das hindert mich trotzdem nicht daran alle zu töten." Und im nächsten Moment steckte die Hand von dem Vampir, bis zum Anschlag in der Brust des Papstes: „Stirb…das ist eure Strafe!" Überall brach Geschrei aus und die Menschen stoben aus einander, doch egal wo sie hin wollten, Dracula war dort und er machte jeden zu einem Vampir. Keiner entkam diesem Blutbad. Und als nach einer Minute alle Tod am Boden lagen, da begann Dracula zu lachen, es war ein krankes und fürchterliches Lachen…er war wieder da. Und Van Helsing würde ihn finden. Dann spürte er Menschen unter sich. Dort lebten noch welche. Also ging er ins Innere, warf dem großen, goldenen Kreuz einen verächtlichen Blick zu: „Und dieses Mal hält mich niemand auf.", dann stieg er die Stufen in den Keller hinab, wo weitere Beute wartet. Dracula war ein Tier und Tiere mussten fressen und ihre Art sichern.

KAPITEL VII:

Van Helsing traute dieser Mina nicht über den Weg. Immerhin war sie eine von Draculas Kreaturen. „Moskau!", als er den Namen dieser Stadt hörte, war er zusammengezuckt und Anna hatte ihm einen fragenden Blick zu geworfen. „Was sagt uns, dass sie die Wahrheit sagen.", wollte Van Helsing wissen, nachdem er sich wieder gefangen hatte. „Gar nichts…nur das Herz…hören sie darauf.", entgegnete Mina Harker. „Mein Herz hat im Moment besseres zu tun, als auf sich selbst zu hören.", er warf Anna einen Seitenblick zu. Sie lächelte ihn an und begann auf und ab zu rennen: „Das ist doch Wahnsinn…warum sollten wir nach Moskau, nur um herauszufinden was die Wahrheit ist?! Was wenn ich die Wahrheit nicht wissen will.", Annas Augen wurden feucht. „Anna…", Van Helsing wollte sie umarmen, doch sie wehrte ab: „Ich würde gern die Wahrheit erfahren." „Aber ich nicht…mir gefällt das so.

Ich will nicht herausfinden, ob du in Wahrheit ein Dämon, verheiratet oder gar ein Vergewaltiger bist…", sie war den Tränen der Verzweiflung nah. „Aber was wenn es gute Erinnerungen sind?", wehrte Van Helsing ab. Er konnte sie verstehen. Sie war glücklich, wie es im Moment war und sie befürchtete, dass mit den Erinnerungen wieder irgendwelche Gefühle hochkamen. Deshalb hatte sie wohl auch diese drei Beispiele genommen, aus Angst er würde sie verlassen oder gar umbringen, nur um sein altes Leben zu führen. Aber ihn machten diese Träume wahnsinnig und so schlimm würde es nicht kommen. Ein Mörder vergaß nie, was er getan hatte…er hatte es vergessen. „Lady Valerius.", Mina trat vor: „Diese Erinnerungen sind Teil von diesem Mann…er kennt noch nicht mal seinen wahren Namen…er weiß nur, dass man ihn Gabriel nennt, aber warum?", sie stoppte: „Diese Erinnerungen sind ein Teil von ihm, er brauch sie, wenn er nicht vergehen möchte…jeder Mensch brauch was um sich an schöne Sachen klammern zu müssen." Anna seufzte: „Carl hilf mir." Der Ordensbruder zuckte verträumt zusammen: „Ja…Ähem, also Van Helsing brauch seine Erinnerungen doch ni…" „Doch!", brüllte Van Helsing dazwischen. Alle drei blickten ihn an.

„Ich geh allein nach Moskau…Harker sie begleiten mich, Anna versteh mich bitte, wenn ich nicht erfahre, was die Wahrheit ist, dann bringen mich diese Träume noch um.", erklärte er. „Um die Wahrheit herauszufinden müssen sie doch nicht bis nach Moskau…", ertönte eine Stimme von weiter hinten. Und dann tauchte in der Spalte eines Felsens, Tim auf. Seine Kleidung war zerrissen und sein Hemd blutig, aber er lebte. „Oh Gott…was ist passiert?!", Carl rannt auf seinen Bruder zu. „Die Wahnsinnigen haben doch wirklich Dracula wiedergeholt." Für fast eine Minute schien die Zeit anzuhalten. Und es war so, als bräuchte sein Gehirn erst einige Zeit um sich wieder an den Klang dieses Namens zu gewöhnen. „Was?!", entfuhr es Mina Harker. „Ja, sie meinten, dass er der einzige sei, der Van Helsing töten kann."

„Sie scheinen es ernst zu nehmen.", überlegte Van Helsing. „Sie schienen.", er stockte und hielt sich seine schmerzende Brust: „Er hat sie alle getötet."

„Wir müssen was tun.", meinte Anna. „Ach und wie?", wollte Mina wissen: „Der einzige, der Dracula töten kann, ist ein Werwolf und wir haben keinen…der Letzte wurde von euch gekillt."

„Valkan!", murmelte Anna traurig, dann hellte sich ihre Mine auf: „Ihr zwei tragt doch das Blut eines Werwolfs in euch?!" „Ich kann das nicht benutzen…um mich zu verwandeln.", meinte Van Helsing darauf: „Dafür ist das Blut des Werwolfs zu sehr geschwächt." „Meine Kräfte werden von dem Vampir in mir gestört.", fügte Mina Harker hinzu. „Das ist unwichtig...Papst Leo hat von einem Tor erzählt, dass zu einer Waffe führt, die alles und jeden töten kann…und ich war dort, aber das Tor lässt sich nicht öffnen." „Dann führ uns dahin, wir werden uns diese Waffe holen.", der Plan stand also.

Rein, Waffe besorgen, Dracula töten und dann auf nach Moskau. Vielleicht würde sich ja einiges ergeben und er konnte noch nen Plausch halten. Vielleicht konnte er danach endlich mit Anna ruhen? Doch dafür bräuchte er erst seine Vergangenheit. Tim nickte zustimmend und winkte sie dann herüber. Dann verschwand er im Schatten des Spalts und Van Helsing folgte. Im Inneren des Höhlensystems war es dunkel und er brauchte erst mal ne Zeit um sich zu gewöhnen. „Wir trennen uns am besten.", begann Tim stotternd. „Wieso?", wollte Anna wissen, als sie neben Van Helsing in die Höhle trat.

„Hier sind überall Vampire und wenn wir uns trennen können wir noch einige erlegen und treffen uns dann bei der Schlucht…die liegt hinter einem Hologramm am Ring in der Mitte dieser Formationen." „Wie hieß es noch gleich? Alle Wege führen nach Rom…", begann Carl theatralisch: „…nur das das nicht Rom ist!" Anna schmunzelte und ergriff Van Helsings Arm: „Okay…ich geh mit ihm…", doch Van Helsing unterbrach sie: „Carl du gehst mit Tim…Anna geh du mit Mina Harker…ich geh allein. Wenn Dracula jemanden will, dann bin ich es und wenn er erscheinen sollte, dann werd ich ihn bekämpfen…ihr holt euch die Waffe!" Eine Minute sagte niemand ein Wort, doch dann begann Carl: „Also ich bräuchte ne Waffe…" Van Helsing nickte nur knapp und reichte ihn die beiden Revolver. Anna zog ihr, nun mit Silber versehenes, Schwert und stellte sich neben Mina Harker auf, die einen Fächer in der Hand hielt. Tim warf ihr einen fragenden Blick zu.

„Rasiermesserscharfe Enden…für jeden Vampir absolut tödlich!", erklärte sie stolz und griff mit der freien Hand nach ihrem Rock, um diesen höher zu ziehen. „Gut…Tim Carl, nehmt ihr den linken Gang…Anna Mina ihr den rechten. Ich geh durch die Mitte.", er legte seine Armbrust an und lud sie durch, dann verschwand er in dem Tunnel.

Anna fühlte sich nicht wohl, was zum teil an dieser Miss Harker lag. Sie hatte keinen Grund ihr nicht zu vertrauen, doch…sie schüttelte den Kopf. Wahrscheinlich war sie Eifersüchtig. Jetzt dachte sie schon wie eine normale Frau und nicht wie die Tochter eines Zigeuners, dessen Familie seit Jahrhunderten Dracula jagte. Sie hatte keine Zeit für Liebesschnickschnack. Sie hob ihr Schwert noch ein bisschen höher und folgte Mina durch die Höhle. Als sie hier vor einer Stunde drin waren, war es noch vollkommen Dunkel gewesen, jetzt schwebten in der Luft kleine leuchtende Partikel. Doch immer wenn sie eins berühren wollte, verschwand dieses und ein anderes tauchte einige Zentimeter rechts auf. „Das sind Irrwichte.", erklärte Mina. „Irrwichte?", Anna sah sie fragend an. „Die harmlose Version von Irrlichtern…kleine Mikroben, die entstehen, wenn eine Barriere gebrochen wird."

„Irrlichter?", Anna überlegte: „Ich hab mal was über Irrlichter in einem Buch gelesen…aber Irrwichte werden nie erwähnt…was sind das?" „Lebewesen.", erzählte Mina weiter: „Gefährlich sind sie nur, wenn sie in großer Zahl auftreten."

„Das sind aber ziemlich viele…", Anna wollte erneut eins greifen, doch auch das entwich ihr ohne Mühe. „Schon, aber sie verteilen sich durch den ganzen Tunnel…wenn sie Haufenwolken bilden, dann werden sie gefährlich.", Mina scheuchte ein paar mit ihrem Fächer davon und Anna meinte zu sehen, wie ein oder zwei der Lichter sich teilten. Sie waren erst weniger als vierzig Meter weit gekommen und schon begann Anna sich zu langweilen. Doch die Langeweile hielt nicht lange an, denn sie passierten einen zweiten Tunnel, der ihren kreuzte und an dieser Kreuzung warteten zwei Männer auf sie. Mina hob ihren Fächer, während Anna ihr Schwert an sich drückte.

„Hallo ihr hübschen…", sagte ein Schwarzer mit langen Reißzähnen, dann stürzte er sich auf sie. Miss Harker wich dem Angriff gekonnt aus und der Dunkle prallte gegen Anna. Die Zigeunerin fiel zu Boden, doch sie rappelte sich schnell wieder auf und versetzte dem Vampir einen Tritt ins Gesicht. Unterdessen wurde Mina von einem Vampir mit blondem langem Haar taxiert. Doch die Frau wich allen Schlägen und Tritten geschickt aus und fuhr immer mit dem Fächer durch die Haare des Vampirs, so dass sie Büschelweise zu Boden fielen. Anna bekam eine Faust ins Gesicht und sah für einen Moment schwarz, doch sie schlug mit dem Schwert um sich. Als sie wieder klar sehen konnte, war der Vampir verschwunden. Aber vorbei war es noch nicht, denn derselbe Vampir griff sie plötzlich wie aus dem Nichts an.

Anna fuhr blitzschnell herum und entging den Klauen, doch sie zog sich einen Kratzer am Oberarm zu. „Bastard.", sie stach mit dem Schwert nach dem Gegner und erwischte ihn an der Kehle. Der Gegner grunzte und kippte zu Boden, während er sich vor ihren Augen zu Asche verwandelte. „Hier.", der blonde Vampir, dessen Haare jetzt einen Deut kürzer waren, folgt plötzlich heran und wurde von der Klinge des Schwertes aufgespießt und nur kurze Zeit später gesellte sich dieser Haufen Asche zu dem anderen. „Los weiter…", Mina klappte den Fächer zusammen und schritt voran.

Während Anna sich beeilte ihr zu folgen. Der Tunnel, in dem sie sich jetzt befanden war deutlich breiter und auch hier warteten wieder Vampire auf sie. Es waren drei. Mina öffnete ihren Fächer und ging auf den ersten zu. Der Mann hatte einen Vollbart und eine Glatze und er fauchte. Doch die Vampirin ließ sich nicht beeindrucken, sondern fuhr mit dem Fächer über den Hals der Einen und tötete ihn so. Anna hob ihr Schwert und taxierte den größeren. Dieser versuchte sie immer wieder mit einem Beil zu erwischen, doch alles was er erreichte, war, dass sich die Axt in einer Wurzel verfing. Anna holte mit dem Fuß aus und trat dem Gegner in die Brust.

Der Große grunzte und ließ die Axt los, dann griff er mit den Fäusten an. Die Zigeunerin steckte einen Hieb weg und machte einen Salto Rückwärts, als der Vampir versuchte sie mit einem niedrigen Tritt von den Füßen zu holen. Während Mina mit einem kleineren kämpfte, der ihren Hieben immer geschickt auswich. Bisher hatte sie ihm nur einen leichten Schnitt an der Wange zu gefügt. Jetzt griff er an, schlug ihr einmal ins Gesicht und wartete, bis sie sich soweit gefangen hatte dass sie wieder normal stehen konnte, dann versetzte er ihr noch einen Hieb. Anna sah, dass Miss Harker in Bedrängnis geriet und machte noch einen Salto zurück.

In dieser Bewegung griff sie nach dem Dolch, den sie in ihrem Stiefel hatte und schleuderte diesen, als sie wieder auf zwei Beinen stand, direkt in den Nacken des kleinen Vampirs. Der Kerl fauchte auf und war für einen Moment abgelenkt. Diesen nutzte Mina und fuhr ihm mit dem Fächer übern Hals. Der Vampir brach gurgelnd zusammen und zerfiel währenddessen zu einem Haufen Asche. Die Vampirin fing den Dolch auf, während dieser zu Boden segelte und schleuderte ihn dem Großen in den Rücken und schon stach Anna mit ihrem Schwert zu und trennte den Kopf ab. So viel dazu.

„Danke.", meinte Mina, als sie auf Anna zuging: „Der Kerl war flink…einen Moment." Sie griff nach dem Rock und riss daran. Dieser löste sich und segelte zu Boden, während sie drunter nun eine Hose trug. Und an beiden Seiten ihrer Hüfte hingen zwei Dolche. Schnell steckte sie ihren Fächer ein und griff nach diesen Waffen: „So ist schon besser." Anna lächelte sie an, dann ging sie weiter.

Van Helsing stoppte, als er die größere Halle erreichte. Über ihm schwirrten mindestens ein Dutzend Vampire und wie er die Biester kannte, so waren sie sicher nicht gewillt ihre Beute jetzt ziehen zu lassen. Also zog er seine Armbrust und feuerte, noch bevor die ersten ihn entdecken konnten. Die Bolzen pfefferten durch die Luft und trafen drei Vampire irgendwo, so dass diese verletzt zu Boden stürzten, aber nicht starben. Also, diese Silberummantelung war wirklich richtig praktisch. Und dann stürzten sich die Vampire allesamt auf ihn. Der Monsterjäger warf die Armbrust zu Boden und zog die Tojo-Klingen.

Dann sprang er den Monstern entgegen, wobei ihm seine noch vorhandenen Werwolfkräfte halfen an Höhe zu gewinnen. Und noch bevor der erste Vampir den Boden erreichte, führte er die Tojo-Klingen über die Kehle des ersten Vampirs, der daraufhin zu einem Haufen Asche zerfiel. Dann wurde er von der Seite gepackt und weiter in die Höhe geflogen. Doch er würde sich nicht von nem Mittelklasse Vampir erledigen lassen. Also griff Van Helsing nach dem Enterhacken und hielt ihn dem Vampir an den Kopf.

Und als er abdrückte, da starb der Vampir ohne einen Laut und Van Helsing befand sich im freien Fall. Schnell holte er den Enterhacken wieder ein und schoss zu Decke. Zwar konnte er sie von hier unten nicht sehen, da sie im Schatten lag, doch wenn er Glück hatte, dann würde es reichen und er würde nicht zerschmettern. Und er hatte verdammtes Glück. Noch bevor er auf dem Boden aufschlug, spürte er, wie sich das Seil spannte und er nur knapp zwei Meter über dem Boden hielt. Ein stechender Schmerz schoss durch seinen Arm, doch er ignorierte ihn.

Ein Vampir kam von der Seite angeflogen und rammte ihn, so dass er wie ein Pendel davon flog, nur um nach einigen Meter wieder zurück zu schwingen. Schnell hob er ein Bein und traf noch drei Vampire, die dann benommen zu Boden segelten. Er hatte zwei gekillt, also waren da noch zehn. Und einer flog direkt auf ihn zu. Van Helsing ließ den Enterhacken los, wurde noch einige Meter von seinem eigenen Schwung getragen und erwischte den Vampir in der Luft. Zusammen segelten sie zu Boden und Van Helsing machte eine Rolle, um den Sturz abzufangen und gleich wieder auf den Beinen zu sein. Wow, in seinem Kopf drehte sich alles.

Wurde er etwa langsam alt? Er bezweifelte es. Erneut lud er seine Tojos auf und drehte sich einmal um die eigene Achse, als er spürte, wie der Vampir, den er vorhin umgekickt hatte, auf ihn zu sprang. Er erwischte ihn an der Brust und schlitzte diese auf und noch bevor dieser den Boden erreichte, zerfiel er zu einem Aschehaufen, der von einem Luftzug in alle Richtungen verteilt wurde. Noch neun!

FORTSETZUNG FOLGT:

Ich weiß ja, dass ich eigentlich geschrieben hab, dass sei der letzte Teil, doch da endlich jemand meine Fanfiction gelesen hat, wollte ich den jenigen nicht auf die Folter spannen und hab mich entschlossen das Finale in einen dritten Teil zu packen. Also dann…wird Van Helsing es schaffen Dracula ein zweites Mal zu besiegen?

Die Antwort dazu in Van Helsing 2: Sünden der Vergangenheit; Der Kampf…