Kapitel 2

Hm, okay, da haben wir also Kapitel 2.

Viel Spaß beim lesen und bitte reviewt für mich!

Manya-San

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Schaufend blieb Ron vor der Kerkertür stehen, die in Snapes Territorium führte. Wie schon erwartet, waren die anderen Schüler bereits drinnen und Ron blieb nichts anderes übrig, als mit betretener Miene die Tür zu öffnen.

Mit einem lauten quietsch schwang die schwere Eisentür auf und Ron blickte betreten auf den Boden. Stille.

Langsam hob Ron den Kopf und starrte nun in Snapes Fratze, der sich ihm leise genähert hatte. „Sieh an, der Herr Weasley, auch schon da?", fragte er mit einem hämischen Grinsen und sah auf den Schüler vor sich hinab.

Ron schluckte. Hinter der schmächtigen Gestalt Snapes konnte er die Gesichter seiner besten Freunde Hermine und Harry erkennen, die ihn mit offenen Mund ansahen. Dann wandte er seinen Blick wieder Snape zu, der ihn still musterte.

Die Ruhe vor dem sturm, dachte der Junge verstört und wagte es nicht, sich vom Platz zu rühren.

Ein unterdrücktes Lachen erscholl aus dem Klassenraum. Es gehörte niemand anderem als Pansy, einer Slytherin.

Snape grinste noch einmal hinterhältig, bevor er sich zu seiner Klasse umdrehte.

„Wie sie ja sehen," näselte er, „haben wir einen Nachzügler." Er warf Ron einen vernichtenden Blick zu. „Und was für ein Wunder, er kommt aus dem Hause Gryffindor!" Verhaltenes Lachen war aus den Reihen der Slytherins zu hören. Sie schienen sich köstlich zu amüsieren. Die Blicke der Gryffindors hingegen waren betreten zu Boden gerichtet, sie wussten schon, was jetzt kam.

„Nun denn, Mister Weasley," das Gesicht seines Zaubertranklehrers wurde unergründlich, „möchten sie gerne ihre Strafe hören?" Der Rothaarige schluckte und nickte dann langsam. Snapes schmale Lippen verzogen sich zu einem Lächeln. „Sie erhalten 30 Punkte Abzug für Gryffindor," zischte er wütend und genoß für einen Augenblick den Hass, der sich in den Augen seines Schülers breit machte. „Zudem," und sein Lächeln wurde breiter, „werden sie in den nächsten zwei Monaten jeden Dienstag und Donnerstag um halb fünf in meinem Büro erscheinen und sich eine Strafarbeit abholen!"

Ron erstarrte. Dienstags und Donnerstags hatten sie von halb fünf bis sieben Uhr Quidditch-Training. Und Snape wusste das, da war er sich sicher. Das sah er allein an dem gehässigen Blick, mit dem sein Lehrer ihn nun musterte. Er schien nur darauf zu warten, dass Ron ein Widerwort einlegte und er ihn somit noch härter bestrafen konnte.

Doch der Rotschopf schluckte seinen Zorn herunter und ging mit hängenden Schultern zu seinen Platz neben Harry. Dieser warf ihm einen schockierten Blick zu. Auch er wusste, was passieren würde, wenn ihr Keeper nicht mehr zum Training käme.

Doch bevor sich Ron setzen konnte, wurde er von einer eiskalten Stimme zurückgehalten.

„Das Zuspätkommen liegt scheinbar in eurer Familie, was Wiesel?", rief ihm Draco zu und die Reihen der Slytherins bebten erneut vor Lachen. Auch Snape grinste breit und wandte sich dann der Tafel zu.

„Die Giraune wächst zumeist nur an schattigen Plätzen," erklärte er und drehte sich ruckartig um, „was ist ihre Wirkung, Weasley?" Rons Gesicht färbte sich dunkelrot, „ähm .. sie . . ähm", stotterte er und sah sich dann hilfesuchend um. Hermine machte mit ihren Händen leichte Flatterbewegungen.

„Sie lässt Leute fliegen," würgte Ron schließlich hervor und sah seinen Lehrer an. Dieser hob vielsagend eine Augenbraue und wandte sich dann an Hermine. „Sollten sie sich nochmals dazu herablassen, meinen Unterricht mit ihren komischen Zuckungen zu stören, Miss Granger, werde ich nicht so gnädig sein," zischte er und drehte sich dann zur Klasse, „fünf Punkte Abzug für Gryffindor!"

Ron sah Draco aus den Augenwinkeln lachen.

Auch Ginny ging es nicht gerade blendend. Zwar hatte sie es im letzten Moment doch noch pünktlich geschafft, da Professor McGonagall im Lehrerzimmer aufgehalten wurde, dennoch gelang ihr heute kein einziger Zauberspruch.

Verstimmt ließ sie sich auf ihren Stuhl fallen und starrte vor sich hin. Ihr Magen knurrte mittlerweile fürchterlich und sie hoffte nur, dass die Stunden bald vorbei und Zeit zum Mittagessen sei.

„Miss Weasley, in meinem Unterricht wird nicht gefaulenzt," hörte sie plötzlich Professor McGonagalls Stimme an ihrem Ohr. „Verzeihung, Professor," rief Ginny überrascht und sprang von ihrem Stuhl auf. Ihr Magen begann augenblicklich wieder zu knurren. Professor McGonagall hob beide Augenbrauen. „Sie kommen nach dem Unterricht zu mir, Miss Weasley," erklärte sie streng. Dann drehte sie sich um und wandte sich den anderen Schülern zu, die scheinbar ebenfalls Probleme mit ihren Zauberkünsten hatten.

„Mach dir nichts draus, Ginny!", ertönte plötzlich Loonas Stimme hinter der Kleinen, „das bekommst du schon wieder hin." Ginny nickte nur und lächelte. Die Ravenclaw war zwar manchmal etwas merkwürdig in Bezug auf ihren Vater und dessen, naja, fantasiereiche Artikel, dennoch mochte sie sie ziemlich gerne. „Danke Loona," murmelte Ginny und wandte sich wieder ihrer Kröte zu.

„Derivolus Clauses," rief sie und ihrer Kröte wuchsen kleine, weiße Flügel. Die Kröte quackte erstaunt und hüpfte vom Tisch, genau in den Ausschnitt von Josefine DeBoile, die anfing hysterisch zu schreien.

„Virgina Weasley!!!", Professor McGonagalls Stimme donnerte durch den Raum, „nehmen sie sofort ihre Kröte aus DeBoile's T-Shirt heraus!"

Ginny schluckte und hob ihren Zauberstab. „Exipto Davcios!" und die Kröte landete wieder auf ihrem Tisch.

DeBoile warf ihr noch einen bösen Blick zu und auch die Professorin musterte sie noch einmal wütend, bevor sie sich von ihr abwandten.

Uff, Virgina ließ sich wieder auf ihren Stuhl fallen. Ihr Magen knurrte mal wieder. „Das ist heute echt nicht mein Tag," stöhnte sie, als es endlich zum Ende der Stunde leutete.

„Hey Gin, kommst du?", Loona's ruhige Augen fixierten sie, „oder willst du hier Wurzeln schlagen?"

Sie lächelte vergnügt, doch Ginny schüttelte nur den Kopf. „Ich muss doch noch zu Professor McGonagall," murmelte sie und hielt sich ihren Bauch, der nicht aufhören konnte zu rumoren.

„Achso, stimmt ja," Loona schlug sich mit der Hand an die Stirn, „du Ärmste!"Mitleidig sah sie ihre Freundin an, „aber wenigstens ist es nicht Professor Snape!" Ginny nickte und schüttelte sich gleichzeitig. Ein Gespräch mit Snape. Das wäre das Schlimmste, was sie sich überhaupt vorstellen konnte!

Mühsam und unendlich langsam stand sie auf und ging nach vorne zu Professor McGonagall's Tisch.

„Professor?"

Professor McGonagall sah von ihren Unterlagen auf und sah Ginny in die Augen. „Ah, Madame Weasley," murmelte sie etwas abwesend und stand dann plötzlich energisch auf. „Bitte folgen sie mir!"

Der Rotschopf nickte und folgte der Professorin den Gang hinunter zu ihrem Arbeitszimmer.

McGonagall öffnete leise die schwere Eichenholztür. „Treten sie ein, Madame," sagte sie und deutete Ginny vor ihr durchzugehen. Dann schloß sie die schwere Tür wieder und ging an Ginny vorbei zu einem Lehnstuhl, der hinter einem riesigen Schreibtisch stand. „Nehmen sie Platz, Miss Weasley!" Ginny setzte sich folgsam auf den Stuhl vor ihr. Mit betretenem Gesicht sah sie ihre Lehrerin an.

Minerva McGonagall seufzte tief und blickte die kleine Weasley nachdenklich an.

Das Mädchen mit den roten Haaren sah offenkundig ziemlich schuldbewußt aus. Professor McGonagall lächelte, als ihr bewusst wurde, wie viele Weasleys sie schon im Laufe ihres Lebens in diesem Zimmer begrüßt hatte. Es mussten wohl um die zwanzig sein. Sie schüttelte ihren Kopf, als sie merkte, was dies für ihr Alter bedeutete. Einfach schrecklich. Ein Grummeln ertönte plötzlich und die grauen Augen der Lehrerin schweiften überrascht umher, woher kam nur dieses Geräusch. „Tschuldigung, Professor," nuschelte da die kleine Weasley und versank noch tiefer in dem mächtigen Holzstuhl.

McGonagall konnte sich ein kleines Grinsen nicht verkneifen, als sie bemerkte, dass das Grummeln wohl der Magen von Virgina gewesen war. Belustigt reichte sie ihr die kleine Keksdose, die wie gewöhnlich auf ihrem Tisch stand.

„Essen sie etwas, Virgina," meinte sie freundlich und sah in die erstaunten Augen des Mädchens, „Molly würde mich umbringen, wenn sie vor Hunger umkommen!" Amüsiert zwinkerte sie dem Mädchen zu.

Ginny lächelte und nahm sich einen Haselnusskeks. Eigentlich hasste sie ja Haselnüsse, aber dies war ein Notfall.

Verlegen schaute sie in das amüsierte Lächeln ihrer Professorin. Typisch Mom, dachte sie grinsend, sogar McGonagall scheint Angst vor ihrer Wut zu haben!