Kapitel 6

Na also kapitel 6.

Hey, jetzt drängt doch nicht so sehr nach Romantik! gute Dinge brauchen eben ein bisschen zeit g

Keine Angst, schneller als man vielleicht denkt, vielleicht aber auch langsamer :op

Viel spaß beim Lesen,

Manya-San

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Harry's Gesicht hellte sich auf, er wüsste bestimmt, was zu tun sei. Auch auf den Gesichtern der Anderen trat Erkenntnins zum Vorschein. In Ron's Augen schimmerte Hoffnung. Ja, Dumbledore würde wissen, wo Ginny sei, wenn nicht er, wer sonst?

Mit einem eleganten Satz landete er auf den Füßen und rannte zur Tür. Mit der Klinke in der Hand drehte er sich noch einmal um. „Danke, Madame Pomfrey!", rief er und schon verschwand der Rotschopf durch die Tür. Dicht gefolgt von seinen Freunden, allen voran Harry. Seine Narbe schmerzte mal wieder und er hoffte, dass dies nichts mit Ginny zu tun hätte. Sie war wie eine Schwester für ihn, wenn ihr etwas passierte . . Er wollte es sich noch nicht einmal ausmalen.

Die vier rannten den Korridor entlang, über eine Treppe, wieder ein Korridor, wieder eine Treppe und dann standen sie endlich vor dem riesigen Wasserspeier.

Eine Stimme zerschnitt die Stille um sie herum. „Nein Weasley, hier ist niemand, ich bin nur ein Geist!", erklärte die Stimme von oben herab und Ginny bemerkte, wie das Blut in ihren Adern gefror.

Sie standen vor dem riesigen Wasserspeier, dem Eingang von Dumbledores Büro und wussten nicht weiter. Hermine könnte sich die Haare raufen. Wieso hatten sie auch nicht Madame Pomfrey nach dem Passwort gefragt? Kurz erwägte sie wieder zurückzulaufen, doch mit einem Blick auf ihre Beine, die noch immer vor Anstrengung zitterten, verwarf sie die Idee ganz schnell wieder. Jetzt zurückzulaufen wäre Mord für ihren Körper und das wusste sie. Prüfend schaute sie zu den anderen Drei herüber. Ihnen schien es auch nicht gerade besser zu gehen. Ron schnaufte leise vor sich hin, wobei seine roten Haare immer wieder in sein Gesicht fielen, Harry's Gesicht war noch immer rot vom Rennen und Loona hatte erschöpft die Arme auf ihren Beinen abgestützt.

Nein, an zurückrennen war wirklich nicht zu denken.

Das konnte doch einfach nicht wahr sein. Nein, sie hatte sich das bestimmt nur eingebildet. Trotzig schüttelte Ginny ihre lange, rote Mähne. Soviel Pech konnte ein einziger Mensch doch überhaupt nicht haben!

Grübelnd zog Hermine ihre Kreise. Woher zum Salzar sollten sie das Passwort herbekommen? Das nächste Lehrerzimmer lag zwei Stockwerke unter ihnen und das Rennen hatte sie ja mittlerweile als Möglichkeit ausgeschlossen.

Ein Geräusch ließ sie auffahren und überrascht schaute sie zum Ende des Ganges hin, aus dem Stimmengemurmel ertönte. Im nächsten Moment erkannte sie den hausmeister und . .

„Oh nein, Snape", knurrte Ron neben ihr und sein sowieso schon besorgtes Gesicht verfinsterte sich. Der hatte ihm gerade noch gefehlt!

Der Hausmeister und Snape hatten die Kinderschar nun ebenfalls entdeckt und ein gemeines Grinsen breitete sich auf dem Gesicht des Professors aus. „Soso, Mr. Weasley, sie scheinen mich ja sehr zu vermissen," feixte er, „dass sie mir schon hier auflauern! Möchten sie vielleicht noch ein paar Stunden extra?" Ron schnaufte nur abfällig und hütete sich ein falsches Wort an den Tag zu legen, dass seine Lage vielleicht noch verschlimmern würde.

„Nein?", Snape sah den Jungen kalt an, „dann gehen sie mir aus dem Weg, Weasley." Mit gemessenen Schritten ging er an ihnen vorbei, ein breitgrinsender Hausmeister folgte ihm.

Oh verdammt sollst du sein, Salzar, fluchte Hermine und drehte sich dann um.

„Professor Snape?"

Nein, es konnte nicht sein, dass sie ihm hier begegnete, wo immer hier auch war. Das war unmöglich. Schlicht und ergreifend unmöglich!

Ein leises Lachen aus der Ecke ließ sie auffahren. „Hat es dir die Sprache verschlagen, Wiesel?", hörte sie plötzlich die kalte Stimme Malfoy's sagen. Also doch! Verflucht solltest du sein, Salzar Slytherin, dass du es jemals zugelassen hast, dass dieser Junge in mein Leben tritt! Warum eigentlich immer ich, fragte sich Ginny ein letztes Mal, bevor sie

sich langsam an die bittere Wahrheit zu gewöhnen versuchte.

Der Professor blieb mit einem Ruck stehen und drehte sich dann gefährlich langsam um. „Miss Granger,", fragte er höfflich aber mit drohenden Unterton. Hermine schluckte und sah Snape direkt in die Augen. „Wir brauchen das Passwort," erklärte sie und sah wie der Schwarzhaarige eine Augenbraue hob.

„Es gibt wohl nichts auf der Welt, was gerade sie dazu berechtigen würde, den Professor zu sehen," antwortete er ihr kalt und wollte sich schon umdrehen, aber Hermine's Stimme hielt ihn zurück.

„Doch, beim Grimauldenplatz, das gibt es," knurrte sie und schickte ihm einen wütenden Blick.

Snapes Gesicht wurde undurchdringlich. Verächtlich sah er auf die vier Kinder vor sich herab. Er schürzte die Lippen und Hermine machte sich schon auf ein Donnerwetteer und mindestens zwanzig Punkte Abzug gefasst.

„Hexenschuss," grummelte Snape und drehte sich dann schlagartig um. Mit riesigen Schritten eilte er den Gang hinunter, einen verwirrten Hausmeister im Gefolge.

„Wieso sollte es mir die Sprache verschlagen, Malfoy?", zischte sie zurück. Nun, wo sie sicher war nicht zu träumen, stieg eine unbändige Wut in ihr auf. Den ganzen Tag schon war sie immer wieder mit ihm zusammengestoßen, hatte sich über ihn aufgeregt und war wegen ihm zu spät gekommen. Schon seit heute Morgen, seit sie sich auf dem Flur begegnet waren, hatte sie gewusst, dass der ganze Tag ein reinfall werden würde. Ja, mit jeder einzelnen Faser ihres Körpers hatte sie es gespührt. Wie war doch der Lieblingsspruch ihres Bruders Ron gleich: Ein Malfoy am Morgen bringt dir Kummer und Sorgen. Er hatte ja sowas von Recht!

Der Wasserspeier schwang mit einem leichten Grummeln zur Seite und gewährte nun einen Blick auf die dunkle Treppe dahinter. Loona staunte nicht schlecht. Der Professor hatte ihnen geholfen. Ihr war zwar nicht so ganz klar wieso, denn schließlich war es kein geheimnis, dass er Harry und seine Freunde hasste, doch sie tat es mit einem Schulterzucken ab. Später würde sie noch genung Zeit haben, sich darüber Gedanken zu machen. Das Wichtigste überhaupt war jetzt erst einmal Ginny zu finden und sicherzugehen, dass es ihr gut ging.

Loona warf einen bittenden Blick in den Himmel. Falls es dich da oben gibt, bitte pass auf sie auf, betete sie und stürmte dann die Treppe hinauf, zum Büro ihres Direktors.

Nochmals dieses eiskalte Lachen, doch diesmal klang wirklich eine Spur belustigung darinnen. Das brachte Ginny's Blut noch mehr zur Wallung. Sie vernahm das Tapsen zweier Füße, das langsam näher kam. Nur noch wenige Schritte und sie erkannte eine gestalt vor sich. Ihr Atem ging schneller.

Die Tür wurde aufgerissen und ohne zu klopfen stürmten die vier in das büro ihres Schulleiters. „Na na, was sind denn das für Manieren?", empörte sich das Gemälde neben Loona, auf dem ein alter, grauhaariger Zauberer im weißen Umhang abgebildet war. Sauer stemmte er die Hände in die Hüften und starrte sie an. „Es reicht, Gingulus, die vier werden schon einen Grund haben, hier einfach hereinzuplatzen.", ertönte eine Stimme aus dem gemälde über ihm und eine junge Hexe mit blonden haaren zwinkerte Loona zu, „ist doch so, junge Dame, oder?"

Loona nickte nur. Sie kannte zwar schon seit Jahren den Zauber der Gemälde, dennoch faszinierte es sie seit klein auf sie sprechen zu hören.

„Es reicht, Gingulus, Marila,", dröhnte plötzlich die Stimme Dumbledore's durch den Raum. Der alte Zauberer hatte sich mittlerweile aus seinem Lehnstuhl erhoben und sah die Kinder vor sich mit Interesse an. „Nun, es wäre nett, wenn sie mir den von Marila erwähnten Grund vortragen würden, meine Lieben," lächelte er und blickte ihnen nacheinander in die Augen.

Ein schwacher Lichtstrahl fiel auf seinen Körper und beleuchtete die offene Wunde auf seiner Stirn. Ginny schluckte. Scheinbar hatte nicht nur sie sich beim Aufprall in der Höhle verletzt.

Draco Malfoy hob abschätzig eine Augenbraue, als er den entsetzten Blick des Mädchens sah. Doch sofort bereute er diese alltägliche Geste wieder, da die Wunde erneut anfing zu bluten. „Mist," knurrte er.

Nun war es an dem Rotschopf ein kleines Lachen auszustoßen. „sieh an, scheinbar ist ein Malfoy doch menschlich," stellte sie sakastisch fest und nahm seinen giftigen Blick gelassen auf.

Ihn einmal in solch einer Lage zu sehen, wie er seinen Stolz dem Schmerz unterordnen musste, das hatte sie sich doch schon so oft gewünscht.

Doch irgendwie konnte sie es jetzt nicht richtig genießen.