„Schrei nach Liebe"
Kapitel 2:„Let me know, please"
(aus dem Lied „Don't tell me you love me anymore" von Emma Bunton)
Ron Weasley's POV:
Nun sitzen wir hier und müssen warten. Bereits seit Stunden lässt man uns in Unwissen darüber, wie es denn nun Harry geht.
Ich habe Angst, Angst um meinen besten und einzigst wahren Freund Harry. Mir blieb heute morgen fast das Herz stehen, als Hermine, Ginny und ich ihn leblos in einer Blutlache auf dem Astronomieturm gefunden haben.
Mein Gefühl sagte mir an diesem Morgen, dass es besser wäre einfach weiter zu schlafen, denn irgendetwas Schlimmes würde geschehen. Wie Recht ich doch hatte...
Verdammt, was ist denn los geschehen, dass Harry sich so etwas antut? Wir sind doch seine Freunde! Hätte er nur ein Wort gesagt, dann hätten wir ihm ohne zu zögern geholfen!
Wir haben uns doch immer auf einander verlassen können!
Doch wenn ich genauer nachdenke, dann fühle ich mich schuldig. In der Vergangenheit war ich oft neidisch auf Harry. Er war das, was ich nicht war. Er war beliebt, hatte Geld und er war talentiert! Ich glaube, anfangs war ich auch nur auf Ruhm aus, doch allmählich wurde auch mir Hornochse klar, was es heißt Harry Potter zu heißen und eine Blitzförmige Narbe auf der Stirn zu haben.
Irgendwann kurz vor dem Ende unseres ersten Schuljahres auf Hogwarts klärte mich Harry über die Eigenschaften des Spiegels Nerhegeb auf. Doch erst nach Sirius Tod wurde mir allmählich alles klar. Während ich mir Dinge gewünscht hatte, die erfüllbar sind, hatte sich Harry nur seine Eltern gewünscht.
Ich kann mir nicht vorstellen, wie es ist ohne Eltern aufzuwachsen. Ich törichter Junge dachte immer, dass Harry bei seinen Verwandten vergöttert wird, doch ich hatte nie angenommen, dass sie ihn so hassen!
Ich habe Harry seit Sirius Tod eigentlich ständig begleitet, denn er war seit dem nicht mehr er selbst. Allerdings frage ich mich nun, ob wir je den wahren Harry kennen gelernt haben.
Gott, ich bin so ein lausiger Freund. Ich habe nicht einmal mitbekommen, dass Harry so depressiv wurde, dass er sich das Leben nehmen will.
Ich dachte er wäre froh, dass er Voldemort endlich besiegt hat! Na ja, die Umstände hätten besser sein können... Wir hätten ihm helfen müssen, doch er war leider auf sich selbst gestellt.
Nie hätte ich gedacht, dass es noch schlimmere Visionen, als die, die Harry im fünften Schuljahr hatte. An Weihnachten bin ich mitten in der Nacht durch Harrys Geschrei wach geworden. Als ich hinter den Vorhang schaute, sah ich, dass Harry auf einmal eine Wunde im Gesicht hatte, die ziemlich stak blutete. Ich versuchte ihn zu wecken, doch es klappte nicht! Harrys Schreie wurden, genauso wie seine Wunden, mehr.
Irgendwann nach einer Ewigkeit kam Neville mit Professor Dumbledore und McGonagall. Sie brachten Harry in den Krankenflügel und genau wie jetzt durfte keiner, außer Professor Snape, rein. Erst 4 Stunden später durften Hermine und ich Harry sehen. Wir waren verwundert, als wir die schneeweißen Gesichter unserer beiden Lehrer sahen. Nie in meinem Leben hatte ich gesehen, wie Dumbledore Schwäche zeigte.
Wie wir feststellen mussten, waren Harrys Wunden alle versorgt und Harry war noch immer bewusstlos, aber zum Glück schrie er nicht mehr.
Dumbledore erklärte uns, was geschehen war und dass Voldemort besiegt war. Hermine und ich waren ziemlich glücklich, denn Harry würde überleben und Voldemort war tot!
Am nächsten Morgen wussten alle, dass Voldemort besiegt war, doch wie, wusste zum Glück keiner...
Gott, ich kann nur hoffen, dass Harry auch dieses Mal überlebt. Ich würde sonst einen meiner Brüder verlieren...
Hermine Granger's POV:
Was haben wir falsch gemacht, dass Harry sich umbringen will? Wir waren doch immer für ihn da! Uns verbindet doch eine enge Freundschaft, die so viele unserer Mitschüler beneiden.
Es mag sein, dass wir uns auch mal streiten, aber das ist doch total normal. Irgendwas hat sich geändert. Irgendwann in der Vergangenheit hat sich etwas verändert.
Ich glaube, ich weiß auch wann: Es war der Christmas Eve. Nach dem er nach dem Kampf endlich wieder zu sich kam, war er so anders. Ich habe noch bis vor ein paar Stunden gedacht es hätte daran gelegen, dass er jemanden getötet hatte und damit nicht klar kam.
Doch nun wird mir so langsam klar, dass wir alle Fehler gemacht hatten. Nicht nur wir Kinder, nein, auch die Erwachsenen. All die Jahre musste Harry bei einer Familie leben, die ihn gar nicht geliebt hatte. Man hätte sich um ihn kümmern müssen, anstatt ihn nur zu bevormunden und ihn zu belügen.
Ja, ich weiß von der Prophezeiung. Ich hatte vermutet, dass sie nicht zerstört wurde, nein. Ich bin kurz nach den Sommerferien zu Dumbledore gegangen und habe ihn gefragt. Er seufzte und bat mich, mich zu setzen. Schließlich erklärte er mir alles über Harry und sein Schicksal.
Ich war so geschockt und ich kann all das kaum in Worte fassen.
Ich frage mich, ob wir Harry in den letzten Wochen nicht doch etwas vernachlässigt haben. Ich mein ja nur, denn sonst wäre uns doch bestimmt aufgefallen, dass es ihm nicht gut ging. Wir hätten ihm helfen können.
Ich habe schon so viel über SVV-Verhalten gelesen, doch nie konnte ich mir vorstellen, dass einer meiner engsten Freunde davon betroffen ist.
Ron, sitzt da und sieht aus, als würde er jeden Moment in Tränen ausbrechen. Um ganz ehrlich zu sein, so fühle ich mich auch gerade.
Es wird hart, aber ich schwöre, dass ich Harry nicht aufgeben werde und dass ich ihm helfen werde, gesund zu werden.
Mein Motto lautet generell: „Einer für alle. Alle für einen!"
TBC???
Im nächsten Kapitel: Was wird man den anderen Schülern sagen, warum Harry verschwunden ist? Wird Harry überleben?
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