Kapitel 2

Als Aura mit dem Trio die Halle betreten wollte, kam auf einmal eine Lehrerin auf sie zu.

„Sie müssen Aura Nemain sein? Mein Name ist Professor McGonagall und ich kümmere mich um die Erstklässler. Und da Sie neu eingeschult werden, gilt dies auch für Sie. Folgen Sie mir bitte."

Aura ging mit ihr mit. Die drei nickten sich noch zu.

„Hoffentlich kommst du nach Gryffindor!", sagte Harry. Jedoch hatte Aura sich schon umgewandt und die drei waren sich nicht sicher ob sie es gehört hatte. Doch Ron zuckte nur mit den Schultern.

„Lasst uns zum Tisch gehen. Auf geht's, Ginny ist schon da und wartet auf dich, Harry." Von diesem war nur ein Stöhnen zu hören. Ginny wollte es einfach nicht wahrhaben, dass Harry nichts mit ihr anfangen wollte. Ob sie es jemals verstehen würde?

Aura folgte McGonagall zu den Erstklässlern. Alle blickten sie erstaunt an. Eine ältere Schülerin die auch an der Auswahlzeremonie teilnahm? Viele von ihnen waren nervös, sie wussten auch nicht, was sie erwartete. Doch Aura ließ sich ihre Nervosität nicht anmerken. Dafür war sie zu stolz. Die Lehrerin geleitete sie zu einem Portal durch das sie in die Große Halle schritten. Alle Augen richteten sich auf die neuen Schüler, doch die meisten schauten erstaunt zu Aura und tuschelten miteinander.

„Ruhe!", rief McGonagall. „Ich bitte Sie nun", sie blickte zu den Erstklässlern, „sich ordentlich aufzustellen. Wenn ich Ihren Namen aufrufe, gehen Sie zu diesem Stuhl und setzen den Hut auf. Dieser wird Sie in ein Haus einteilen, zu dessen Haustisch Sie dann gehen."

Jetzt wusste sie, wie sie in ein Haus eingeteilt wurde. Wie ein Hut wohl bestimmen konnte, wohin sie gehörte? Noch während sie überlegte, ob sie vor oder nach den Erstklässlern aufgerufen wurde, fing McGonagall an, die Liste zu verlesen. ´Also nach den Erstklässern.´ Jedes Mal, wenn der Hut jemanden in ein Haus gesteckt hatte, klatschte der entsprechende Tisch. Sie hatte sich schon darauf eingestellt, nach den Erstklässlern dranzukommen, als sie plötzlich ihren Namen hörte. `Also nach alphabetischer Reihenfolge.`

„Nemain, Aura", rief McGonagall. Aura ging hocherhobenen Kopfes zum Schemel, liess sich nieder und setzte sich den Hut auf. Doch trotz ihrer äußeren Ruhe war sie nervös und angespannt.

„Ich denke, sie kommt nach Gryffindor. Ich mein, so wie sie mit Malfoy umgesprungen ist? Wäre es nicht toll, wenn sie in unserem Haus wäre?"

„Sicher. Drücken wir ihr fest die Daumen."

´SO SO, IN WELCHES HAUS STECKE ICH DICH DENN? DU BIST DIR IN DEM  WAS DU TUST IMMER SICHER UND BESITZT VIEL MUT. DU LÄSST DICH NICHT LEICHT REINLEGEN UND BIST SEHR GERISSEN. IN DIR STECKT VIEL POTENZIAL, DOCH DU MUSST ERST LERNEN ES ZU VERSTEHEN UND ZU NUTZEN. DU BIST WIRKLICH SCHWER EINZUORDNEN. HM. ICH GLAUBE DAS BESTE HAUS FÜR DICH IST...´

„SLYTHERIN!", rief der Hut. Der Slytherintisch klatschte, während sich ein paar bestimmte Gryffindors wortlos anstarrten. In ihren Gesichtern stand dieselbe Frage geschrieben. Wie konnte sie nur nach Slytherin kommen?

Aura fand nur Platz zwischen Erstklässlern, die schnatterten und sich mit ihren neu gewonnenen Freunden oder ihren älteren Geschwistern unterhielten. Aber Aura war froh darüber, dass sie nicht wieder mit Fragen bestürmt wurde. Nach der Auswahlzeremonie hielt Dumbledore noch eine Rede und warnte die Schüler, sich nicht im verbotenen Wald herumzutreiben. Dann klatschte er in die Hände und das Essen erschien.

Aura aß viel, sie hatte heute Mittag nichts zu sich genommen außer dem Süßen im Zug. Und ihr Frühstück war schon etwas her, noch dazu karg gewesen. Sie hatte ihre Mahlzeit gerade beendet als ihr jemand auf die Schulter tippte. Sie drehte sich um und sah in ein kantiges, blasses Gesicht das von schwarzen Haaren umrahmt wurde und in ebenso schwarze Augen.

„Folgen Sie mir."

`Er sieht fast aus wie der Tod. Schwarz und weiß, und dazu diese schneidende Stimme. Bestimmt kein angenehmer Typ.` Wortlos folgte sie ihrem Lehrer.

Sie gingen in die Kerkergewölbe und Aura trat in ein geräumiges Zimmer vollgestopft mit Büchern, zwei Sesseln vor und einem Sessel hinter einem massiven Schreibtisch. Der Kamin war das einzige Objekt, dass das Zimmer wärmte und erhellte.

„Mein Name ist Severus Snape. Ich bin Zaubertrank- und Hauslehrer von Slytherin. Falls Sie irgendwelche Fragen haben sollten, können Sie zu mir kommen. Hier ist ihr Stundenplan. Sonst noch was?"

„Wo ist mein Zimmer?"

„Darum habe ich mich schon gekümmert." In diesem Moment ging die Tür auf.

„Sie wollten etwas von mir?"

„Ah, da sind sie ja, Mr. Malfoy. Ich bitte sie Ms Nemain in den Gemeinschaftsraum zu bringen. Sie wird sich das Zimmer mit Ms McDougal teilen." Draco nickte nur und sah Aura auffordernd an, als er Severus' Zimmer verließ.

„So, so, die Neue aus dem Zug ist also in Slytherin gelandet. Warum hat dich der Hut denn nicht zu deinen Freunden nach Gryffindor geschickt?"

„Wer behauptet, ich hätte Freunde in Gryffindor? Ich wäre an deiner Stelle vorsichtig, was du sagst. Und wenn du wissen willst, wieso ich nach Slytherin gekommen bin, frag doch den Hut. Und vergiss nicht, wir haben noch ein Duell auszutragen." Draco konnte zu keiner Antwort mehr ansetzen, denn sie waren vor dem Porträt des Slytheringemeinschaftsraumes angelangt.

„Das Passwort ist Schlangenbiss."

Sie traten durch das Loch in den Gemeinschaftsraum. Er war groß und geräumig und wurde durch einen Kamin erleuchtet, der jedoch nicht wärmte und um den einige Sessel standen. Das Zimmer war vornehmlich in grün ausgestattet, selbst das Feuer hatte einen grünlichen Ton. Alle drehten ihren Kopf nach ihr um als sie den Raum betrat.

Ein Mädchen sah sie sehr wütend an. Sie drehte sich auf dem Absatz um und verschwand.

„Wer oder was war das?"

„Das ist deine Zimmergenossin, Morag." Aura zog nur eine Augenbraue hoch und ging hinter Morag her in ihr Zimmer.

„Damit eins klar ist, ich bin nicht freiwillig hier! Nur wegen dir bin ich nicht mehr mit meinen Freundinnen in einem Zimmer. Und jetzt darf ich mit dir mein Zimmer teilen. Damit du's weißt, du bist nicht willkommen, jedenfalls nicht bei mir. Lass mich bloß in Ruhe! Und versuch erst gar nicht, dich mit mir anzufreunden!" Morag stürmte aus dem Zimmer an Aura vorbei. Wahrscheinlich wollte sie so viel Zeit wie möglich mit ihren Freundinnen und so wenig wie möglich mit Aura verbringen.

Sie seufzte. Da war ja Chaos vorprogrammiert. Sie hoffte nur, irgendwo ein stilles Plätzchen zu haben und Morag so selten wie möglich zu sehen. Das konnte ja was werden.

Aura sah sich um. Das Zimmer war sehr hübsch eingerichtet. Wie der Gemeinschaftsraum ausschließlich in grün gehalten, mit schwarzen Vorhängen um die Bette. Jede von ihnen hatte einen eigenen Schreibtisch und einen Stuhl. Das Badezimmer war nebenan, sie teilten es sich noch mit Pansy und Millicent.

Da Aura einen anstrengenden Tag hinter sich hatte, setzte sie sich erst mal aufs Bett um ein wenig zur Ruhe zu kommen und um sich zu entspannen. Sie breitete sich aus und las ihren Stundenplan durch. `Morgen haben wir Pflege magischer Geschöpfe, das wird sicher interessant. Da ein Lehrer dabei ist, können wir sicher auch mal in den Wald. Und dann haben wir Verwandlung. Ein paar Sachen kann ich ja mit meinem Zauberstab, aber ob das reicht? Und dann Geschichte der Zauberei. Das ist sicher interessant. Hoffentlich fällt es nicht zu sehr auf, dass ich eigentlich gar nichts darüber weiß. Ich hoffe nur, ich werde hier Freunde finden und mir nicht mehr Feinde schaffen als ich eh schon hab.`

Nach diesen Überlegungen ließ sich Aura in ihr Bett fallen und schlief sofort ein, so wie sie war. Sie hatte sich noch nicht einmal die Mühe gemacht, sich umzuziehen und die Vorhänge vor ihr Bett zu schieben. Dafür war sie einfach zu müde und das Bett zu verlockend gewesen.

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Hoffentlich ist der Charakter von Aura nicht zu widersprüchlich. Und wenn schon. Haben nicht alle Menschen Gegensätze in sich? Außerdem gibt es ja auch launische Menschen.

Vielen lieben Dank an alle meine Reviewer und an alle die dies lesen! *knuddel*

Ein ganz herzlicher Dank geht an meine Freundinnen die mich unterstützen, ganz besonders an Lara, meine Betaleserin. *wink*

tbc   nin-chan