Tut mir Leid, dass das Kapitel so lang gedauert hat, aber ich bin im Schulstress. Ich weiß nicht, wie lang das nächste Kapitel dauert, aber ich versuche mich zu beeilen.

Kapitel 4

Missmutig stocherte Aura in ihrem Essen. Sie hatte eine Tasse Tee vor sich stehen, an welcher sie ab und zu nippte.

„Ich habe gehört, dass du beim Schulleiter warst. Was wolltest du denn? Wenn du Fragen hast, kannst du doch auch zu uns kommen." Aura erinnerte sich vage, dass das wohl Pansy Parkinson sein musste. Sie hatte anscheinend nicht das Bedürfnis, Aura zu ignorieren und zu hassen, wie es Morag tat.

„Wer hat dir das erzählt?"

„Nun ja, als wir zu euch ins Zimmer kamen, war nur Morag da, und dann haben wir halt rumgefragt, wo du seiest. Und da hat Blaise gemeint, er hätte dich zum Büro des Schulleiters gebracht." Aura seufzte. `Das nächst Mal setz ich mich neben jemand anderen.`

Anstatt zu antworten stand sie auf und schritt aus der Halle. Sie lief kreuz und quer über irgendwelche Treppen, in der Hoffnung die richtige Richtung eingeschlagen zu haben, bis sie schließlich zu einem Gang kam, der ihr bekannt vorkam und sie ihren Weg zum Slytherinkerker fortsetzte. Im Gemeinschaftsraum waren die meisten Slytherins schon wieder da, doch das störte sie nicht. Wenigstens hatte sie es rechtzeitig geschafft, um nicht zu spät zum Unterricht zu kommen. Im Sessel vor dem Kamin saß Blaise und las ein Buch. Sie ging auf ihn zu.

„Soso, du hast also herumerzählt, dass ich beim Schulleiter war."

Blaise seufzte. „Ich habe nur erzählt, dass ich dich dorthin begleitet habe. Was ist denn schon groß dabei?."

„Ich hol nur schnell meine Schulsachen, dann können wir zum Unterricht. Ich kenn den Weg ja nicht." Aura verschwand und kam kurz darauf mit ein paar Büchern zurück.

Blaise war durch ihren schnellen Stimmungswechsel verwirrt. Entweder versuchte sie, durch den schnellen Themenwechsel etwas zu vertuschen oder sie konnte ihre Stimmung wie ein Kleidungsstück beliebig wechseln – was es nicht alles für komische Vögel in Slytherin gab! Er legte sein Buch beiseite und stand auf.

„Wir haben zwar noch was Zeit, aber dann können wir uns ja auf dem Weg unterhalten und ich zeig dir die wichtigsten Wege, die du kennen musst." Sie machten sich auf den Weg nach draußen, um zu Hagrids Hütte zu kommen. „Du eine Frage, ich eine Frage?" Aura nickte.

„Ok. Eins würde mich interessieren. Weswegen musstest du so dringend zu Dumbledore? Falls du's nicht erzählen willst, versteh ich das."

„Nein, nein. Schon okay. Aber du darfst das, was ich dir erzähle, nicht weitererzählen."

„Klar, ist doch selbstverständlich."

Aura zuckte nur mit den Schultern. „Also, ich war bei Dumbledore um meine Axt wiederzubekommen."

Blaise blieb stehen. „Was? Ich meine...eine Axt? Du besitzt eine Axt?"

„Ja. Und da das jetzt schon drei Fragen waren, darf ich dir auch drei Fragen stellen. Nur gleich vorweg, alles was du mir erzählst, bleibt unter uns. Also drei Fragen. Hm. Was ist so besonderes an Harry Potter?"

Blaise sah sie verwirrt an. „Du kennst doch sicher die Geschichte, dass er als Baby den Anschlag von du-weißt-schon-wem überlebt hat."

„Ja, das weiß ich. Aber ich mein, was sonst noch? Er ist ein Durchschnittstyp, er ist weder besonders hübsch noch hässlich. Zumindest scheint er ein aufrichtiger Kerl zu sein. Was finden die Leute so faszinierend an ihm?"

„Tja, das was du sagst stimmt schon. Aber du hast ein paar Sachen außer Acht gelassen: Er muss überall und immer den Retter spielen und jedem helfen, der ihm über den Weg läuft. Er ist freundlich zu allen und ein exzellenter Quiddichtspieler, das muss man ihm lassen. Aber erzähl das bloß nicht Draco, der ist sauer weil er nicht so gut im Quidditch ist und Potter ihn immer schlägt."

„Wenn ich irgendwann mal weiß, was Quidditch ist, kann ich vielleicht mal mitreden. Aber versuch jetzt ja nicht, es mir zu erklären, das haben schon Ron und Harry versucht, und wenn man sich das alles nicht wirklich vorstellen kann, hat es keinen Sinn."

„Du kennst kein Quidditch?" Blaise sah sie erstaunt an. „Bald sind wieder die Spiele um den Pokal. Wenn du dir ein Spiel ansiehst, wirst du begeistert sein."

Endlich waren sie an der Hütte angekommen. Aura und Blaise blieben neben einer Gruppe Slytherins stehen.

„Wenn die anderen da sind, fangen wir an." Hagrid kam mit seinem Hund aus der Hütte. Währen sie warteten, konnte man das Trio beobachten, wie es mit dem Lehrer sprach. Nach einigen Minuten kam auch der Rest der Schülerschar.

Die Stunde verlief zum Leidwesen von Aura sehr langweilig. Hagrid zeigte ihnen nur Flubberwürmer und sonstiges Getier. Aura hatte sich so auf die Stunden im Freien gefreut und war nun maßlos enttäuscht. Sie hatte faszinierendere Kreaturen im Sinn gehabt, wie Einhörner oder Drachen. Aber nun solche langweiligen Insekten beobachten? Schon nach einer Viertelstunde wurde ihr langweilig. Wenigstens hatten diese Stunden etwas positives. Man war im Freien. Aber wenn es draußen erst kalt wurde, würde sie sich wünschen, drinnen Unterricht zu haben.

Nach den zwei ereignislosen Stunden schloss sich Aura den anderen Slytherins an, um zu Verwandlungen zu kommen. Da Blaise nun neben Draco lief, wanderte sie neben der ewig schwätzenden Pansy, der stillen Millicent und der zornigen Morag. Sie hatte ihr wohl immer noch nicht verziehen, dass sie wegen ihr nicht mehr ein Zimmer mit ihren Freundinnen teilen konnte. Aber es war ja schließlich nicht Auras Schuld. Hätte man sie gefragt, hätte sie ein Einzelzimmer gewählt. Wenn sie vor die Wahl gestellt worden wäre, alleine im Raum zu sein oder mit einem tollwütigen Hausdrachen, hätte sie sich für die erste Möglichkeit entschieden. Doch sie hatte die Wahl nicht gehabt, also musste sie sich wohl oder übel mit dem Drachen vertragen, ob es ihr passte oder nicht.

In der Verwandlungsstunde saß Aura nervös neben Pansy, die sie weiterhin mit einem Redeschwall überschüttete. Aura liefen kalte Schauer über den Rücken. `Was, wenn sie merken, dass ich eigentlich gar nichts kann? Dass ich all die Jahre nur simple Zaubersprüche gelernt habe, die wahrscheinlich jeder Erstklässler beherrscht? Sie werden mich alle auslachen. Und ich werde von der Schule gehen müssen, weil ich so schlecht bin.` Solche und andere Ängste plagten Aura, bis eine scharfe Stimme sie zur Ordnung rief.

„Ruhe!" McGonagall betrat den Raum. „Wir werden noch einmal leblose Dinge in lebende verwandeln, um uns dann komplexeren Dingen zuzuwenden. Wer gut mitarbeitet, kann sich die Voraussetzungen erarbeiten, schon jetzt ein bisschen mit der Theorie anzufangen um im nächsten Jahr ein Animagus zu werden. Jeder von Ihnen hat einen Stein vor sich liegen, den Sie nun in einen Kanarienvogel verwandeln sollen. Je bunter, desto besser."

Aura sog die Luft ein. Sie musste es wenigstens versuchen. Sie hatte öfters trainiert, jedoch war es sehr schwierig, etwas, das nicht lebte, Leben einzuhauchen. Sie holte tief Luft und sagte ihren Zauberspruch. Doch es klappte nicht. Fast alle, außer ihr und zwei weiteren Schülern, hatten es geschafft. Noch lachte keiner über sie. Noch nicht. Die anderen zwei, die es versucht hatte, hatten wenigstens Vögel hinbekommen, doch vor ihr lag immer noch ein Stein. Sie blickte betreten zu Boden, als ihre Lehrerin vorbeikam.

„Nun denn, versuchen Sie es noch mal. Ich denke, Sie sind bestimmt nur etwas aus der Übung." Beschämt nickte Aura. Sie versuchte es noch einmal. Diesmal klappte es- wenigstens halbwegs. Sie hatte einen Raben zustande gebracht. Die anderen beiden hatten es ebenso noch einmal versucht und ihre Vögel schillerten nun bunt.

„Nun, da jetzt jeder einen Vogel vor sich hat, bitte ich Sie, ihre Tiere in eine Katze zu verwandeln."

Das war schwieriger. Beim ersten Anlauf schaffte es nicht mal Hälfte der Klasse, doch beim zweiten Mal waren nur noch vier Vögel zu entdecken. Als es nach dem dritten Anlauf jeder außer dem Neuzugang geschafft hatte, blickte Aura auf ihren Tisch, wo ihr Rabe fröhlich umherhopste, und vermied den Blickkontakt mit ihrer Professorin.

McGonagall seufzte. „Sie sollten eventuell Ihre Fachkenntnisse auffrischen. Vielleicht sogar erneuern und erweitern." Damit setzte sie ihren Gang zu ihrem Pult fort. „Ich bitte Sie, mir bis nächste Woche ein Essay über Verwandlungen von einem Tier in ein anderes zu schreiben und warum dies schwerer ist als einen Stein in ein Tier zu verwandeln." Damit war die Stunde beendet. Alle strömten aus dem Klassenzimmer, doch McGonagall erhob ihre Stimme.

„Ms Nemain, könnte ich sie einen Moment sprechen?" Sie hatte es befürchtet, dass sie schlechter war als alle anderen. Wenn sie ihre Klassenkameraden nicht bald einholen würde, würde sie sicher wieder von der Schule genommen. Aura schritt zum Pult und wartete auf das, was die Lehrerin ihr zu erzählen hatte.

„Nun, wie Sie sehen konnten, scheinen Ihre Fähigkeiten etwas... eingerostet zu sein. Ich würde Sie bitten, etwas mehr zu üben. Es reicht nicht nur, gutes Latein und die Aussprache zu beherrschen, was sie zweifellos können. Sie müssen auch die richtigen Bewegungen mit dem Zauberstab machen. Ein bisschen damit... herumwedeln, könnte man sagen. Sie halten ihn viel zu steif. Ich denke da liegt Ihr Schwachpunkt. Etwas mehr Konzentration auf die Sache und ein lockeres Handgelenk und sie schaffen diese Übung im Nu."

„Ich werde mich darum bemühen, Professor."

McGonagall sah sie durchdringend an. „Albus konnte mir nicht erzählen, aus welcher Schule Sie kommen. Daher kann ich auch schwer ihre Fähigkeiten einschätzen und ihnen sagen, was sie noch üben müssen. In ihrem Buch steht, was sie könne müssen, um dieses Jahr am Unterricht teilzunehmen, ich würde Sie bitten, sich diese Liste durchzulesen und zu üben, falls sie die Zaubersprüche nicht können."

„Vielen Dank für Ihren Rat, Professor." Mit diesen Worten verabschiedete sie sich.

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Vielen lieben Dank an meine schnuckelige Betaleserin Lara! *knuddel*

Und ein großes Dankeschön an meine Reviewer Angus the Cat, Soror Lucis, TheSnitch, Tarivi, TaraDahna, Blond-angel, darkfairie und lara!

tbc   nin-chan