FAQ: Warum ging's denn so lang nicht weiter?

- Tja, mir wurde diese Frage zwar nicht gestellt, aber ihr habt euch sicher gewundert. Nun, da gibt es verschiedene Ausreden: keine Zeit, zu viel Stress...

Ich nehme mal diese hier: Ich hab gar kein einziges Review für das letzte Kapitel bekommen! schnüff Ich hoffe ihr wisst, was das heißen soll...

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Kapitel 5

Da sie noch ungefähr eine Stunde vor dem Mittagessen hatte, versuchte sie zu Dumbledores Büro zu kommen. Weil sie den Weg aber nicht mehr genau wusste, begnügte sie sich dann doch damit, die Gänge entlangzulaufen und sich diese einzuprägen. Als sie in die Nähe des Gemeinschaftsraumes kam, entschloss sie sich, ihre Schulbücher erst einmal loszuwerden und dann zum Mittagessen zu gehen.

Als sie den Raum betrat, verstummten die Gespräche blitzartig. Das Lachen wurde unterdrückt und jeder mied ihren Blick. „Ich wollte nur schnell meine Bücher loswerden. Sobald ich weg bin, könnt ihr wieder über mich lästern und mich auslachen wie schlecht ich doch bin." Innerlich kochend stapfte sie in ihr Zimmer schmiss ihre Bücher aufs Bett und wollte schon wieder verschwinden, als Pansy sie aufhielt. „Jetzt warte doch, wir haben nicht über dich gelästert."

Aura schaute sie angriffslustig an. „Ach nein? Weswegen habt ihr denn sonst gelacht und wurdet plötzlich so stumm, als ich reinkam? Wenn ihr mir was zu sagen habt, dann sagt es mir ins Gesicht." Als keine Antwort kam, lief Aura aus der Höhle.

Sie konnte es nicht ertragen, wenn jemand etwas hinter ihrem Rücken tat, aber nicht die Courage aufbrachte, es ihr ins Gesicht zu sagen. Es verletzte sie. Mit einer Waffe hätte man nicht tiefer treffen können. Worte erreichten immer das Herz, selbst wenn das Messer verfehlte.

Sie lief und lief, beachtete gar nicht, wohin. Einfach nur weg. Schlussendlich hatte sie sich verirrt und sank kraftlos an einer Mauer hinunter. Dort schluchzte sie und ließ ihren Tränen freien Lauf.

Warum nur musste alles so kompliziert sein? Es war doch erst ihr erster Schultag und schon wünschte sie sich nichts sehnlicher als daheim zu sein. Bei ihrer Familie. Es schmerzte sie. Sie wollte eigentlich stark sein. Sie hatte ihrer Mutter geschworen, dass sie niemals verzweifeln würde, dass sie durchhalten würde. Doch das konnte sie nicht. Sie hatte keine Freunde, die sie unterstützten. Pansy redete nur von sich und anderen grausamen Sachen, Millicent war einfach nur still und Morag ignorierte sie, beachtete sie nicht. Und jetzt hasste sie ganz Slytherin. Sie hatte ihr eigenes Haus gegen sich. Stimmte das überhaupt? Sie haben über mich gelacht, das ist Beweis genug.

Tief in ihrem Innern wusste sie, dass das nicht stimmte. Das bewies noch lange nichts. Und doch, es beruhigte ihr Gewissen, sagte ihr dass sie Grund hatte zu weinen. Und doch... der einzig richtige Grund, warum sie weinte, war, dass sie sich allein fühlte… und verloren. Allein gelassen, von jemandem herbestellt und nicht abgeholt, ohne zu wissen was sie jetzt tun sollte. Weinte? Heulte! Ich bin eine richtige kleine Heulsuse. Verdammt, reiß dich zusammen, Aura!

Sie wusste nicht, wie lange sie schon dasaß. Es kamen Schritte auf sie zu, doch durch ihr Schluchzen hindurch hörte sie nichts anderes, als ihr eigenes Mitleid mit sich selbst. Erst als sie angesprochen wurde, bemerkte sie die Anwesenheit der anderen Person. „Verschwinde!" Anstatt einer Antwort wurde ihr ein Taschentuch hingehalten.

„Wollen Sie nicht wenigsten eine heiße Schokolade?" Sie schaute in ein altes Augenpaar, das hinter einer Brille hervorlugte. Na toll. Der Schulleiter, der hat mir gerade noch gefehlt. Sie drehte ihren Kopf weg.

„Haben Sie es nicht gehört? Ich möchte in Ruhe gelassen werden."

„Was könnte Sie denn dazu bringen, mich in mein Büro zu begleiten?" Jetzt schaute Aura ihn mit ihren verheulten und verquollenen Augen an. Trotzig sagte sie: „Wie wär's mit einer heißen Schokolade und einer Axt dazu?"

Er schaute sie freundlich lächelnd an. „Darüber ließe sich reden." So folgte Aura ihm in sein Büro und betrat es zum zweiten Mal an diesem Tag.

Das Büro sah aus wie heute morgen, doch dieses mal thronte ein Phönix neben dem Schreibtisch. „Ah, da bist du ja, Fawkes. Heute morgen war er noch nicht da, er musste etwas für mich erledigen." Aura schritt langsam auf den sonderbaren Vogel zu. Dieser fing an zu singen und Auras Stimmung hob sich merklich.

„Nun denn, wollen Sie mir vielleicht sagen, was Sie so bedrückt?" Er schob ihr eine heiße Schokolade hin, die sie annahm. Nach dem ersten Schluck ging es ihr schon viel besser.

„Nun, ich wollte Sie bitten, Morag wieder bei Pansy und Millicent schlafen zu lassen. Auch wenn es gut gemeint war, mich mit jemandem in ein Zimmer zu stecken. Sie ist darüber sehr unglücklich und mir selbst ist ein Einzelzimmer lieber."

„Gut, ich werde darüber nachdenken. Wollen Sie nicht vielleicht etwas essen, Sie haben das Mittagessen verpasst."

Aura sah von ihrer Tasse auf. Sie war zwar ein bisschen hungrig, doch das wollte sie nicht zugeben. „Nein, nicht nötig. Aber ich glaube, ich müsste jetzt zum Unterricht."

„Was haben Sie denn jetzt?"

Aura überlegte. „Geschichte der Zauberei."

Dumbledore zwinkerte sie amüsiert hinter seiner Brille an. „Dann macht es ja nichts, wenn Sie eine Weile bei mir bleiben, ich werde nur schnell eine Nachricht an Professor Binns schicken." Mit diesen Worten griff er sich Feder und Papier und schrieb eine schnelle Notiz, die er seinem Vogel anhängte und schickte ihn los.

Dann sah er wieder seinen Gast an. „Aber das kann ja nicht der einzige Grund sein, weshalb Sie weinend im Gang saßen."

„Nun, ich wollte auch meine Axt wiederhaben. Wenn ich bitten dürfte. Sie haben es mir versprochen." Auffordernd streckte sie ihm ihre Hand entgegen.

„Ach? Ich kann mich nicht daran entsinnen." Stattdessen ließ er ein Zitronenbonbon in ihre Handfläche gleiten.

Ein Seufzer war zu hören. „Wäre ja auch zu schön gewesen, um wahr zu sein, wenn Sie drauf reingefallen wären."

„Wie läuft es denn so im Unterricht?" Nun verdunkelte sich Auras Miene. Düster starrte sie in ihren Kakao. Auch Dumbledore schwieg und wartete, dass sie das Wort ergriff.

„Nun,", durchbrach Aura die Stille, „es war klar, dass ich im Unterricht schlecht sein würde. Ich habe kaum Übung und die anderen trainieren nun schon seit 5 Jahren. Das ist ein gewaltiger Unterschied, wenn man bedenkt, dass ich vielleicht ein paar Mal im Monat geübt habe." Missmutig starrte sie in ihren Becher. „Ich frage mich, ob es die richtige Entscheidung war, hierher zu kommen."

„Ich kann Ihnen den Unterricht nicht leichter machen. Aber falls Sie irgendetwas brauchen, kommen Sie ruhig zu mir."

„Danke. Aber ich kann ihre Zeit nicht einfach so in Anspruch nehmen und ich sollte wirklich wieder zum Unterricht." Aura war schon im Begriff zu gehen, als ihr etwas einfiel. „Wie sieht es denn jetzt aus, mit meiner Axt, meine ich? Das Gespräch ist noch nicht beendet."

„Nun, wie soll ich sagen. Schauen wir mal wie es sich entwickelt."

„Wie sich was entwickelt? Wieso schauen wir nicht, wie es sich entwickelt, wenn ich meine Axt habe? Wir könnten ja so eine Art... Probezeit machen?" Aura schaute den Schulleiter erwartungsvoll an.

„Warten wir einfach mal so ab. Sagen wir, wenn ihre schulischen Leistungen dem Niveau entsprechen dem sie sollten, dann ließe sich darüber verhandeln."

„Na toll, das kann ja dauern! Wenn ich aber nach Hause fahre brauche ich sie wieder! Während der Ferien gilt diese Regelung doch hoffentlich nicht, oder?"

„Seien Sie unbesorgt, das bekommen wir geregelt." Damit entließ er sie aus seinem Büro.

Sie kreuzte noch rechtzeitig zur zweiten Hälfte in Geschichte auf und ließ sich neben Morag nieder, dem einzigen freien Platz. Morag drehte sich sofort zu Millicent um und ignorierte Aura völlig. Aura war das nur recht. Doch nach ein paar Minuten war ihr so langweilig, dass sie gedankenverloren aus dem Fenster starrte. Und das ist das tolle Fach Geschichte. Wie öde. Ihre Gedanken abgeschottet vom Rest der Welt, bekam sie noch nicht einmal das ersehnte Pausenklingeln mit. Erst als Binns vernehmlich hüstelte, schreckte sie aus ihrer Trance und verließ hochrot als letzte das Zimmer. Wie peinlich wenn der Lehrer mitbekam, dass man in seinem Unterricht schlief!

Danach ging sie in den Gemeinschaftsraum. Sie machte zuerst einen Abstecher in ihr Zimmer und entledigte sich ihres dicken Wälzers Geschichte der Zauberei Teil 5. „Mann, wo warst du denn? Aber verpasst hat du ja nichts, das ist ja sooo langweilig." Pansy pflanzte sich in einen Sessel neben ihr und Millicent und Morag setzten sich auf das Sofa gegenüber von ihr. „Ach ja, bevor ich's vergess, Morag. Du schläfst anscheinend wieder bei Pansy und Millicent. Deine Sachen sind wohl schon drüben." Morags Gesicht erhellte sich bei diesen Neuigkeiten und sie umarmte Millicent spontan. Dann kam auch noch Pansy dran, aber bevor Aura malträtiert werden konnte ging sie wieder. Sie wollte ein bisschen raus.

Sie ging hinaus und lief in Richtung See. Dort sah sie Blaise unter einem Baum sitzen. Leise schlich sie sich an. „Keine Angst, hier so allein?" , flüsterte sie mit rauer Stimme.

Der Angesprochene sprang wie von der Tarantel gestochen auf. „Mann! Erschreck mich doch nicht so! Was sollte das denn?"

„Kannst du dir doch sicher denken. Ich liebe es, kleine Jungen zu erschrecken, besonders im Dunkeln, da kommt das immer besonders gut." Blaise war sich nicht sicher, ob sie das sarkastisch meinte. Es hatte so echt geklungen, als ob sie das jedes Wochenende als Hobby machen würde.

„Klein? Ich bin größer als du, das sollte dir bewusst sein."

Aura zuckte nur mit den Schultern. Sie hatte keine Lust sich auf eine sinnlose Diskussion einzulassen.

„Stimmt es eigentlich, dass du dich mit Draco duellieren willst?"

„Wer weiß. Wer erzählt denn so etwas?"

„Ich saß dabei, als Draco am ersten Abend Pansy erzählt hat, wie stark er doch sei. Du warst ja schon so früh ins Bett gegangen. Aber stimmt es nun? Oder hat Draco damit nur angegeben?"

„Tja, wenn Draco so was gesagt hat, dann wird es wohl stimmen."

„Ich will dir ja nicht zu nahe treten, aber ich hoffe du bist besser als in Verwandlungen. Denn sonst könnte das Duell ziemlich schlimm für dich ausgehen und du landest mit hoher Wahrscheinlichkeit im Krankenflügel."

Doch Aura hüllte sich in Schweigen.

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Ein ganz besonderer Dank geht an Lara, meine Betaleserin ohne dich hätte ich das niemals auf die Reihe bekommen. Ich habe sie gebeten, mein sechstes Kapitel zu lesen. Sie hat es mir sofort geschickt. Doch wie ich feststellen musste, brauchte ich nicht das sechste sondern das fünfte Kapitel, da ff.net den Prolog als Kapitel mitrechnet. Ich bin so ein Schussel! Ohne sie könnte ich diese ff nicht fachgerecht posten. knuddel

Ich werde in nächster Zeit viel Stress um die Ohren haben, denn ich hab noch fünf Aufführungen von unserem Schul-Musical (und viele Proben...), werde in einem Monat umziehen, bin dann noch in Ferien und gehe auf eine neue Schule, deswegen killt mich nicht, wenn ich nicht so schnell update. Und wenn, dann nur, wenn ihr genügend Reviews hinterlasst. :p

bye, nin-chan (irgendwie doof, dass Sternchen etc. nicht mehr funktionieren...)

So, noch ein paar Kommentare von meiner Beta (ich habe sie nicht gefragt, ich hoffe, sie verzeiht mir):

„Gut, ich werde darüber nachdenken. Wollen Sie nicht vielleicht etwas essen, Sie haben das Mittagessen verpasst."

Lara: ein fürsorglicher alter Opa unser Dumbledore, wenn der jetzt noch anfängt Werthers

Originale zu verteilen teheeehe

Stattdessen ließ er ein Zitronenbonbon in ihre Handfläche gleiten.

Lara: nein, Werthers Echte XD