Disclaimer: Es handelt sich um eine fanfiction. Weder die Autorin noch die Übersetzerin haben irgendwelche Rechte an Tolkiens Werk. Sie verdienen mit dieser Geschichte bzw. deren Übersetzung kein Geld.

Anmerkung der Übersetzerin: Ich war von kandadzes Geschichte gleich beim ersten Lesen so begeistert, dass ich schon länger vorhatte, sie zu übersetzen. Jetzt habe ich endlich die Zeit dazu gefunden und hoffe, dass die deutsche Übersetzung zu möglichst großer Verbreitung dieser wunderschönen Erzählung beiträgt. Das Original findet Ihr in der unter dem „Eowyn/Arwen"-Pairing. Falls Euch die Geschichte gefällt (was ich sehr hoffe), oder Ihr irgendetwas zu meiner Übersetzung zu sagen habt, hinterlasst ein Review oder schreibt der Autorin (kandadzego2.pl) - sie versteht sogar Deutsch;)

Ich möchte ihr nochmals sehr herzlich für diese Geschichte danken, und darüberhinaus auch Susi-Schatz danke sagen, meiner treuen Beta-Leserin, die mir geholfen hat, noch einige Feinheiten im Wortlaut auszuschleifen. :)


Not To Hold

(Lieben heißt Loslassen können)

Teil 1: Galadhremmen (Sindarin: "Blättergewirr")

Autor: Kandadze (kandadzego2.pl)

Pairing: Arwen/ Eowyn

Disclaimer: Die Charaktere gehören Tolkien, das Sindarin ist aus dem Wörterbuch entnommen, das man sich unter runterladen kann, die Quenya-Wendungen stammen von www.sheelves.webbyen.dk

Anmerkung: Ich nehme an, dass „wenn sie nicht gestorben sind", die Mädels sich doch mal besucht haben müssen.

Ich suche das ganze Haus nach ihr ab, und schließlich finde ich Arwen in einer kleinen Nische in der Eingangshalle, über ein großes Buch gebeugt.

Ihre Hand macht anmutige kleine Bewegungen, wenn sie schreibt. Ich erlaube mir, ein Weilchen ihre zarten Gesichtszüge und langen Wimpern zu bewundern, ihr sanft gewelltes Haar und die Art, wie das Purpur ihres Kleides liebevoll ihre blassen Wangen mit Farbreflexen streichelt.

Sie legt die Feder beiseite und lächelt mich an. Es ist Traurigkeit in ihrem Lächeln, und ich frage mich, ob das an König Elessars Abwesenheit liegt oder daran, dass sie innerhalb der Mauern der Stadt, so weiß und schön sie auch sind, langsam erstickt.

Die Worte, die ich sagen wollte, vergesse ich, nehme ihre Hand und lasse sie nicht wieder los, bis wir die Stadt verlassen haben. So hilflos ich mich fühle, bin ich doch entschlossen ihr Trost zu schenken, und ihre zarten Finger in meinen zu wärmen ist ein Anfang.

Am Ende dieses Tages sind wir beide erschöpft von stundenlangem Wandern, Laufen, Fischen mit der Hand, davon, den wilden Pferden hinterhergejagt zu sein und ein „Heilerspiel" mit jedem Kraut und jedem Baum, den wir sahen, gespielt zu haben. Wir lachen und schnappen nach Luft, und ihr Lächeln ist endlich wieder echt - eines, bei dem es Frühling in meinem Herzen wird - und ihre Wangen haben wieder ein schönes Rot. Wir sprechen darüber, wie es ist, Heilerin zu sein, und wie ich dadurch jetzt alles ganz anders wahrnehme, und dann weiß Arwen mit einem Funkeln in den Augen plötzlich noch ein neues Spiel, und hält mir mit einer Hand die Augen zu. Meine Sinne sind bereits fast bis zur Schmerzhaftigkeit geschärft, und so erkenne ich jedes kleine Blatt und jede Blüte, die sie mich anfassen und riechen lässt.

Die letzte Aufgabe aber ist schwer. Es riecht und fasst sich genauso weich wie eine Himbeere an, aber es muss doch etwas anderes gewesen sein. Bevor ich etwas sagen oder meine Augen öffnen kann, drückt sie mir das „Rätsel" auf meine Lippen. Ich mache den Mund auf und nehme es an ... Und weiß, dass ich damit das Spiel verloren habe.

Es sei denn, Himbeeren können leise murmeln...

"Diola lle (Quenya: "Vielen Dank"), Eowyn."