Kapitel 3

(Un)Erwünschter Besuch

Der nächste Morgen brach ziemlich schnell an. Ron war häufiger aufgewacht in dieser Nacht (A/N: hoa hoa das reimt sich und was sich reimt ist gut… hurra hurra, der Pumuckel… okay... das reicht. g … weiter geht's). Er sah auf den Wecker. Sieben Uhr. Ron zog sich seinen Morgenmantel über und ging leise aus dem Schlafsaal um Harry nicht aufzuwecken. Er stieg die Treppen hinunter, in dem Glauben, niemandem im Gemeinschaftsraum vorzufinden. Ein Irrtum, wie er schnell feststellte. Vor dem Kamin saß niemand anderes als Hermine. Sie war schon angezogen und ihre Haare waren irgendwie glatter. Krummbein saß auf ihrem Schoß und ließ sich von ihr die Ohren kraulen. Ron wollte gerade wieder umdrehen und in den Schlafsaal zurückgehen, da bemerkte Hermine ihn. „Ron?" Er blieb stehen und drehte sich zu Hermine. „Guten Morgen!", sagte sie und sah auf ihre Füße. „Morgen", sagte Ron knapp und stand immer noch regungslos da. „Setz dich doch", meinte Hermine und wies mit der Hand auf den Sessel neben ihr. Ron tat wie ihm geheißen, auch wenn er nicht wusste warum.

Als er saß herrschte mal wieder Stille zwischen ihnen. „Was ist in letzter Zeit mit dir?", wollte Hermine nach einer Weile wissen. „Nichts", log Ron, doch Hermine bedachte ihn mit einem Das-glaubst-du-doch-wohl-selber-nicht-Blick. „Wirklich!", fügte Ron nachdrücklich hinzu. Hermine sah wieder zu Boden. „Wieso magst du ihn nicht?", fragte sie, worauf hin Ron ziemlich verdutzt drein sah. „Wen?" „Na Viktor", meinte Hermine. ‚Weil er eine schleimige, miese, grantige Ratte ist, die dich mir ständig vor der Nase wegschnappt, deswegen!'. „Ich hab nichts gegen ihn", sagte Ron. Er dachte, dass es vielleicht nicht so klug gewesen wäre, Hermine zu sagen, was er gedacht hatte. Da war er wieder, dieser Blick von vor einer Minute. „Na ja, er ist mir zu mürrisch." Ron hasste es Hermine anzulügen, aber ihr die Wahrheit zu sagen traute er sich nicht. Das würde bedeuten, dass Hermine erfahren würde, dass Ron sie mochte. Sehr mochte.

„Ach, er ist eigentlich gar nicht so, aber ich glaube, er hat Angst", sagte Hermine. „Angst?", fragte Ron, „Wieso denn Angst?" „Na, dass ich euch mehr mögen würde als ihn, oder, dass ihr mich genauso mögt wie er, was natürlich vollkommener Unsinn ist. Keiner von euch ist in mich verknallt!" ‚Wenn du wüsstest', dachte Ron, ließ sich aber weiterhin nichts anmerken. „Und? Du magst ihn doch sowieso viel mehr als mich", sagte Ron. Als er begriff was er gesagt hatte und Hermine ihn schon leicht verwirrt ansah fügte er schnell, „… und Harry", hinzu. Hermine sah wieder zu Boden. „Aber das stimmt doch gar nicht. Du weißt doch genau wie viel du mir… ihr mir bedeutet. Ihr seid meine besten Freunde", sagte Hermine. ‚Hat sie wirklich gerade „wie viel DU mir bedeutest" gesagt?'. „Und das wird auch immer so bleiben", fuhr sie fort. „Was auch passiert! Ihr seid doch die einzigen Freunde, die ich jemals hatte." Sie wirkte traurig. „Ach Quatsch mit Kürbispastete! Du hattest doch sicherlich auf der Muggelschule viele Freunde!", versuchte Ron sie zu beschwichtigen (A/N: Bei dem Wort muss ich irgendwie an unseren Chemieunterricht denken schmeil na ja…) Hermine schüttelte den Kopf und Ron sah wie ihr eine Träne über die Wange ran. „Hermine", sagte Ron überrascht. Er wusste nicht was geschah.

Wieder einmal ohne zu wissen was er tat stand er auf und kniete sich vor Hermine. Sie sah in sein Gesicht und er lächelte sie an. „Jetzt hast du ja uns", meinte er. „Scheiß auf die Muggel! Also nicht auf deine Eltern oder so. Ich meinte jetzt eher die Blödmänner auf deiner Schule, die nichts mit dir zu tun haben wollten", sagte Ron hektisch, als er bemerkte, was er schon wieder dummes gesagt hatte. Hermine lachte auf. „Schon klar Ron. Ich weiß schon was du meinst." „Die haben echt was versäumt", sagte Ron und lächelte Hermine immer noch an. Sie sahen sich eine lange Zeit in die Augen. Ron wurde ziemlich warm und er besah sich verlegen den Teppich. „Danke Ron", sagte Hermine leise. ‚Wow der Teppich ist aber ziemlich schön. Ist mir noch nie aufgefallen'. „Das war wirklich echt nett von dir." ‚Und so ein aufwändiges Muster, Mensch, der Kerl, der das gemacht hat, muss sich ja echt Mühe geben haben'. Ron starrte so verbissen auf den Teppich, dass er gar nicht bemerkte, wie sich Hermine vom Sessel sinken ließ und somit jetzt direkt vor ihm saß. „Ron?" Er sah auf und in ihre haselnussbraunen, funkelnden Augen. Wieder einmal kamen sich ihre Gesichter einander näher. Langsam und Nerven raubend, wie Ron empfand. ‚In Filmen geht so was immer schneller. Wieso kann das hier nicht ein Film sein?'. Sie schloss die Augen. Er tat das Selbe. Und dann, hörte er ihre Stimme: „VIKTOR!"

Ron durchfuhr dieser Name wie ein Messer. ‚Da… er tut es schon wieder… er schnappt sie mir – im wahrsten Sinne des Wortes – vor der Nase weg!'. Ron öffnete die Augen wieder und seufzte leise. Dann stand er auf und wartete noch, dass er Hermine sagen konnte, dass er zum Frühstück gehen würde. Es machte Ron rasend vor Eifersucht, wie Krum sie umarmte. Als ob sie seine Freundin wäre. ‚Vielleicht ist sie ja seinen Freundin', sagte die kleine leise, hinterhältige Stimme wieder in Rons Kopf. „Ach halt's Maul!", sagte er so laut, dass man ihn gut verstehen konnte. „Wie bitte?", fragte Hermine verdutzt. „Gar nichts!", sagte Ron und grinste verlegen. Mal wieder kein guter Tag für ihn. „Hallo!", sagte Krum freundlich. Ron zwang sich genauso freundlich „Hallo" zu sagen. Er lächelte künstlich und hob die Hand zum Gruß. Hermine formte mit ihren Lippen das Wort „Danke" und Ron grinste und starrte dann auf seine Füße hinab. Dann ging er auf die Treppe zum Jungenschlafsaal zu. „Warte!", rief Hermine. „Willst du nicht mit uns Frühstücken gehen?" Ron, ein wenig überrascht von diesem Vorschlag, nickte, war sich aber nicht sicher, das Richtige damit zu tun. „Gut", sagte Hermine und lächelte. Rons Magen war wieder einmal voller kleiner Schmetterlinge. „Wir warten dann hier auf dich."

Ron stieg die Treppen hoch und öffnete die Tür. Harry zog sich gerade an. „Morgen!", sagte er. „Was machst du denn für ein Gesicht?" Ron war sich inzwischen ziemlich sicher, dass er eine große Dummheit begangen hatte, als er einwilligte mit Krum und Hermine zu frühstücken. Er würde garantiert nicht die ganze Zeit so tun können, als ob er nichts gegen ihn hätte. Ron setzte sich auf sein Bett und ließ sein Gesicht dann in das Kissen fallen, während er einen lauten Seufzer ausstieß. „Ich bin so ein Idiot!", sagte er in sein Kissen. „Auch schon gemerkt?", sagte Harry scherzhaft. Ron bedachte ihn mit einem genervten blick. „Darauf hab ich heute Morgen keine Lust!", sagte er. „Tut mir Leid! War nicht so gemeint", sagte Harry und setzte sich neben Ron. „Krum ist gerade gekommen. In genau dem falschen Augenblick", berichtete Ron. „Also ist was zwischen dir und Hermine?", fragte Harry neugierig. „Schön wär's!", sagte Ron grimmig. „Sie meinte, dass Krum wahrscheinlich denkt, dass einer von uns in Hermine verknallt ist." „Er sollte Trelawneys Job übernehmen", sagte Harry und lächelte. „Das Beste daran kommt ja noch! Hermine glaubt nicht daran, dass einer von uns das wirklich ist! Sie denkt, das wäre absolut absurd!", meinte Ron traurig. „Oder sie sollte Trelawneys Job übernehmen, die macht ja sowieso nur falsche Aussagen", überlegte Harry laut. „Harry!", sagte Ron ärgerlich. „Tut mir Leid", sagte Harry noch einmal. „Ich wollte dich nur aufheitern." „Ach, vergiss es. Aber du darfst mich nicht alleine mit den beiden zum Frühstück gehen lassen, sonst krieg ich 'ne Meise!" „Wie ich bereits sagte als du rein kamst-", fing Harry an und lachte. Ron nahm sein Kissen und warf es auf Harry, dann stimmte er mit ein.

Die beiden Jungen kamen herunter und sahen, wie Hermine und Krum sich küssten. Harry sah aus den Augenwinkeln zu Ron, der kurz geschockt auf dieses Bild sah und dann rasch den Blick abwandte. Harry bedeutete Ron sie sollten die Treppe wieder ein Stück hinaufgehen. „Und dann machen wir uns laut bemerkbar, so dass für niemanden eine peinliche Situation entsteht", flüsterte Harry. „Du meinst, dass für die keine peinliche Situation entsteht", meinte Ron. Harry überhörte offenbar Rons Kommentar und ging sehr geräuschvoll die Treppe zum zweiten Mal herunter. „Hallo!", hörte Ron Harry sagen, seufzte noch einmal und stieg ebenfalls die Treppe herunter.

Der Tag verlief grässlich für Ron. Egal wo er war, Hermine und Krum tauchten immer wieder auf. Ob er in die Bibliothek flüchtete oder in den Gemeinschaftsraum. Auf die Ländereien und an den See. Es gab nur einen Ort, an den Ron sich zurückziehen konnte und das war sein Lieblingsplatz (A/N: Lieblings… ich hasse dieses Wort! Ne Jacquie? lol). Hier war er ungestört. Er hatte das Buch mit, das Hermine ihm zu Weihnachten geschenkt hatte und schrieb dort hinein. Es war wie eine Art Tagebuch, nur, dass er nicht genau beschrieb, was an den Tagen geschah, sondern eher, was geschah, wenn Hermine in seiner Nähe war. Es waren so eine Art Gedichte, die er hinein schrieb. Ron saß den ganzen Tag dort, ohne zum Mittagessen zu gehen. Erst beim Abendessen ließ er sich Blicken. „Ron", sagte Hermine. „Wo warst du denn? Wir haben uns schon Sorgen gemacht." „Ich war… spazieren", antwortete Ron lustlos. „Den ganze Tag?", fragte Ginny. „Ja, was dagegen?", fauchte Ron. Er war in keiner besonders guten Stimmung. Krum saß wieder neben Hermine. Der Kerl ging ihm gewaltig auf den Zeiger, vor allem, weil er die Augen partout nicht von ihr ablassen konnte. Fred und George kamen gerade an den Tisch und unterhielten sich über ihre neuen Erfindungen. Ron hört während des Essens dabei zu und würdigt Hermine keines Blickes. Danach ging er alleine hoch in den Schlafsaal, wo er noch einmal in sein Buch schrieb und dich dann sofort schlafen legte, wütend auf Hermine. Wie konnte sie ihm das nur antun? Natürlich wusste er, dass seine Anschuldigungen nicht gerechtfertigt waren, weil sie nicht wusste, wie er fühlte. Es war ihm aber egal. Er schlief ein und hatte einen sehr merkwürdigen Traum. Ihm träumte, dass er, Harry, Ginny auf dem Schlossgelände standen, vor ihnen Krum und Hermine. Krum hielt einen Besen in der Hand. „Auf Wiedersehen Hermine!", sagte Harry. „Werdet glücklich, jetzt wo ihr verheiratet seid!", meinte Ginny. „Was verheiratet?", rief Ron entsetzt. „Finde dich damit ab, Ron. Ich könnte nie jemanden wie dich lieben!", sagte Hermine und sie und Krum setzten sich auf den Besen und flogen davon.

Ron erwachte schweißgebadet und saß aufrecht im Bett. Er atmete schnell und während er versuchte sich wieder zu beruhigen, das wurde ihm etwas klar. Hermine hatte etwas Besseres als ihn, Ron, verdient. Wenn sie glücklich mit Krum war, dann war das gut für sie. ‚Darum geht es doch, wenn man jemanden liebt. Man will, dass er glücklich ist', dachte Ron und ließ sich wieder traurig in sein Kissen sinken. ‚Wenn das bedeutet, dass ich sie aufgeben muss, dann muss ich damit leben.' Mit diesem Gedanken schlief Ron ein und es war dieser Gedanke, mit dem er am nächsten Morgen erwachte.