A/N: Dieses Kapitel mag ich total gerne. Ich weiß nicht genau warum, aber mir gefällt es.

Ich bedanke mich wieder bei meine Reviewern:

@KaisAngel: Die nächste Mail ist unterwegs. Grins. Schön dass es dir gefällt. Hoffentlich kann ich das beibehalten.

@Sally: Da musste schon sehr hartnäckig sein, bis man mich nerven kann. Das dauert lange. Ich bin ein sehr genügsamer Mensch. Außerdem wieso sollte ich mich von netten Reviews annerven lassen. Ich bin genauso geltungsbedürftig wie alle anderen auch, die hier was veröffentlichen.

Ich mach mir nur Gedanken, warum diese Geschichte mehr Leute lesen, als meine HarryPotterGeschichte, wo doch dort viel mehr Leute herumwuseln. Ich muss dort echt mehr Werbung machen... ggg. Die neue Krankheit nach der Internetsucht lautet: Reviewgeil. Viel Glück mit deinem Fingernagel :)))).

@Takepi: Gugg mal du stehst wieder im Internet :) Das wird immer passieren, wenn du mir ein Review schreibst. *angrins*

Die Geschichte mit stummen Tai kenne ich nicht. Ich habe auch schon lange keine Taito mehr gelesen. Diese Phase hatte ich vor ungefähr einem Jahr, aber da kannte ich ff.net noch nicht. Da entstand auch der Anfang für diese Story hier. Nachdem ich ff.net kennengelernt hatte (dank Sam) habe ich mir gedacht, dass ich doch meine Story auch veröffentlichen könnte. Außerdem hab ich jetzt soviel Abstand zu den gelesenen Stories, dass ich nicht Gefahr laufe, es zu kopieren, da ich mich an vieles nicht mehr erinnere. (Obwohl eine Geschichte war so geil, die werde ich nie vergessen und ich danke unbekannterweise Ishidagirl dafür. Ich habe die genervte, ablehnende Denkweise von Yamato und die Form sie aufzuschreiben ein wenig ihr nachgeahmt. Ebenso den Quasselstrippencharakter von Tai. Sollte sie es lesen... Ich hoffe du siehst es als eine Art Anerkennung.) Was ist eigentlich ein VIP-Handy??? Mit Bild??? Ich denke dann wird aber trotzdem das Lippenlesen schwer.

@ SSJSweety: Jaja, ich beeil mich ja schon

Ui nun hab ich mich aber lange aufgehalten. Dann wünsch ich mal ganz schnell viel Spaß mit Teil 5.

Eure Alli

Teil 5

Der nächste Tag begann für Yamato nicht sonderlich ereignisreich.

Gähnend stand er auf seinem Bett auf und schlurfte ins Bad. Es dauerte eine ganze Weile bis er sich traute, in den Spiegel zu sehen. Wie jeden Morgen. Auf seiner Wange hatte sich zu seinem größten Schrecken ein dicker blauer Fleck gebildet.

Das macht mich richtig zu einem Schläger! fand er.

Vielleicht gar keine schlechte Idee. Damit hatten die anderen Schüler auch noch Angst vor ihm. Ein wenig grimmig schauen und schon war seine Welt perfekt.

Sein Dad war schon zur Arbeit gegangen. Yamato nahm sich die Frühstücksflocken und mampfte sie gemütlich vor dem Fernseher, der schon zur frühen Stunde nur Müll brachte.

Der gestrige Abend war relativ öde verlaufen. Wenn der Student nach Yamato geschaut hatte, dann war es ziemlich unspektakulär gewesen. Er hatte nur gefragt, ob alles in Ordnung sei, Yamato hatte genickt, der Typ hatte ihn in die Chipstüte fassen lassen und war dann wieder ins Wohnzimmer zu seinem Notebook gegangen. Die Postkarte hatte ihn leider nicht im Mindesten interessiert. Um so mehr seinen Vater. Denn als Yamato den Fernseher mal einen Augenblick aus dem Sichtfeld genommen hatte, bemerkte er den Zettel der unter der Postkarte klebte. Bei näherer Betrachtung hatte es sich als Antrag für die Zutrittsbefugnis seines Vaters herausgestellt. Yamato grinste breit. Wer ist hier das Kind? fragte er sich.

Während des gesamten Abend hatte Yamato hatte nur Musik gehört und nachgedacht.

Über seinen Vater, generell seine Familie, wie immer eigentlich. Darüber wie viel er verloren hatte und wie viel er vermisste. Er war wirklich nicht mehr depressiv gewesen und Yamato wunderte sich selbst darüber, wie schnell er es diesmal überstanden hatte. Normalerweise war er danach eins bis zwei Tage nicht mehr zu gebrauchen. Aber gestern Abend hatte er sich wohl gefühlt. Denn je länger er nachgedacht hatte, um so mehr verirrten sich seine Gedanken an den vergangenen Schultag. Und damit unweigerlich zu Taichi. Zu seiner Freundlichkeit, seinem nicht endenden Gelaber. Aber egal wie diabolisch Yamato seinen Blick hatte werden lassen, es hatte ihn nicht im Mindesten interessiert. Als wäre er davon ausgegangen, dass Yamato gerade ihn als Freund brauchte. Tat er das? Brauchte er Taichi? So einen Freund? Aber er hatte doch Takeru. Aber Takeru war drei Jahre jünger. Auch wenn er sich langsam zum Teenager entwickelte, waren diese drei Jahre ein großer Unterschied. Ein Junge in seinem Alter wäre gar nicht schlecht.

Und auch am Morgen waren diese Gedanken noch da.

Ein wenig verträumt knabberte er noch an seinem Müsli, als es plötzlich an der Tür klingelte.

Wer konnte das sein? Es waren noch 25 Minuten bis er los musste. Ob sein Vater etwas vergessen hatte? Aber der würde doch nicht klingeln. Vielleicht ein Nachbar, der irgendwas wollte. Das würde wieder etwas werden. Yamato holte seinen Notizblock und einen Stift, wenn die Angelegenheit schwieriger werden sollte.

Dann öffnete er die Tür.

Er hörte schnelle Schritte die Treppe hochrennen und ein wirrer Kopf aus braunen Haaren erschien. Kurze Zeit später stand Taichi vor ihm und holte tief Luft. Er sah aus, als wäre er den ganzen Weg von seiner Wohnung hierher gerannt. Tais Augen leuchteten erfreut auf, als er Yamato sah und dieser versuchte seine Verblüffung zu überdecken.

„Hi Yama! Ich dachte mir, ich könnte dich abholen, damit ich nicht immer spät zur Schule komme."

Yamato runzelte die Stirn. Das war eine merkwürdige Methode, denn immerhin musste er ja noch immer rechtzeitig aufstehen und aus dem Haus kommen. Machte man das nicht eigentlich immer anders herum? Der der pünktlich kommt, holt den der unpünktlich ist?? So langsam machte sich in ihm das Gefühl breit, dass er Taichi nicht wirklich verstehen musste. Er war eine Nummer für sich.

„Kann ich noch einen Moment reinkommen?? Ich bin ein wenig früh." Yamato öffnete die Tür weiter.

„Wie hast du denn die Türklingel gehört?" fragte er neugierig und schaute Yamato mit diesen schokoladenbraunen Augen an, dass dieser abgesehen davon, dass er eine Ausrede suchte, noch zusätzlich nervös wurde.

//Summer!// schrieb er schnell und Taichi lächelte. „Ziemlich schlau. Du denkst jetzt bestimmt ich bin ein wenig blöde, weil ich es schaffe zu früh zu dir zu kommen, aber zu spät zur Schule. Das liegt daran, dass ich schon rechtzeitig aufstehe und losmarschiere. Aber ich komme immer an einem Fußballfeld vorbei und dann trainiere ich ein bisschen und schieß noch ein paar Tore und vergesse die Zeit. Meine Mum hat einen Brief von der Schule bekommen, dass ich so oft zu spät komme. Du kannst dir sicher denken, dass das ganz schön Ärger gab. Dann haben wir uns gestern zusammengesetzt und sie sagte, ich sollte mir ein System überlegen, wie ich trotzdem Fußball spielen und trainieren kann und nicht mehr zu spät komme und dann habe ich sofort an dich gedacht! Da du ja hier noch niemanden kennst, wäre es doch nett, wenn ich dich ab sofort abhole. Dann renne ich zu dir und habe schon meinen Dauerlauf hinter mir und wenn wir rechtzeitig morgens losrennen, dann können wir beide noch ein paar Bälle spielen und du erinnerst mich daran, dass es Zeit ist zu gehen. Was hälst du davon? Ist das keine tolle Idee?"

Yamato holte Luft. Irgendeiner von ihnen musste es ja tun.

Ganz toll! war so ziemlich das Erste was ihm einfiel. Dieser Hirnverbrannte glaubte doch tatsächlich dass er zur Schule joggte. Nie im Leben, würde ihm so etwas einfallen. Zumal er gar nicht die Kondition dazu hatte.

Er schüttelte leicht den Kopf.

Taichi sah ihn erschüttert an. „Ich soll dich nicht abholen? Aber dann komme ich wieder zu spät!!!"

Yamato überlegte einen Augenblick. Na ja, dass er abgeholt wurde, dagegen hatte er nicht wirklich etwas. Es war ja ganz nett, wenn man nicht alleine herumtapste. Er könnte zumindest nie an ungenügender Unterhaltung leiden.

Das war bei Taichi einfach nicht möglich.

Aber rennen. Nein. Fußball, nach dem gestrigen Fiasko? Nur über seine Leiche.

//Ich will nicht rennen!// bedeutete er ihm, aber Taichi sah ihn nur verständnislos an.

Also schrieb er es auf.

//Ich will nicht rennen! Und keine Bälle spielen!//

„Aber wieso nicht?"

Yamato seufzte tief. Wie konnte er das einem Fußballfanatiker beibringen?

//Ich bin doch verletzt. Ich kann nicht.// schrieb er und deutete auf seinen Bauch. Das würde zumindest eine gute Ausrede für die nächsten Tage sein.

Tai griff sich an den Kopf. „Na, klar, ich bin ja auch doof. Wie gehst dir denn? Tut es noch sehr weh?"

Yamato schüttelte den Kopf.

„Na dann ist ja gut. Hatte gestern richtig Angst um dich! Meine Mum sagt, dass hätte auch ins Auge gehen können. Ich soll dir von ihr ausrichten, dass du ein wenig vorsichtiger spielen sollst."

Tai hatte seiner Mutter von Yamato erzählt? Er schaute ein wenig überrascht. Der Blonde hatte es seinem Vater noch gar nicht erzählen wollen. Aber bei Taichi dem Quasseltypen war natürlich alles möglich.

„Frühstückst du noch?" Taichi hatte seine kleine Schüssel auf dem Couchtisch entdeckt. Yamato nickte.

„Sag mal, hast du was dagegen...? Ich hab noch ein wenig Hunger... Hast du noch etwas?"

Mit einem Grinsen bat er den Braunhaarigen sich zu setzen, während er noch eine Schale Müsli fertig machte. Taichi bedankte sich und mampfte sofort los.

„Wieso schaust du eigentlich Musikvideos?" fragte er nach einigen Minuten und Yamato der gerade die neuesten Charts auf sich hatte wirken lassen, erstarrte augenblicklich.

Er warnte sich davor, Tai anzublicken. Das würde seine ganze Tarnung verraten.

Tai tippte ihm auf die Schulter und er konnte sich zu ihm wenden. Sein Gesicht war wahrscheinlich puterrot. Lügen war nicht seine Stärke.

//Es gefällt mir!// Sein Handgefuchtel verwirrte den Braunhaarigen um so mehr.

„Naja, es kommt wohl nichts Gescheites sonst, oder? Gibt es viele Sendungen für Gehörlose, die interessant sind?"

Einen Augenblick musste Yamato überlegen. Dann fiel ihm etwas ein und er zeigte auf den DVD-Player unter dem Fernseher.

„Klar Untertitel, logisch!" Taichi grinste und auch Yamato hatte einen peinlichen Anfall von einem Lächeln. Wie ungewohnt.

„Wir haben noch ein paar Minuten, darf ich dein Zimmer sehen?"

Taichi war schon aufgestanden. Yamato deutete auf seine Zimmertüre und brachte die Müslischüsseln in die Küche, bevor er ihm folgte.

„Wow, hast du viel Zeug. XBox, Computer, ne geile Stereoanlage! Dein Vater muss ne Menge verdienen?!"

Eigentlich sind das alles Bestechungsversuche, den lieben Yamato zu Reden zu zwingen. dachte er düster.

„Soviele CDs! Sag mal, kann ich mir ein paar davon ausleihen?"

Das allbekannte Nicken. Warum nicht. Er würde Tai immer in der Schule daran erinnern können sie ihm zurückzugeben.

„Du hast einen guten Musikgeschmack." Murmelte der Braunhaarige während er durch die CDs wühlte. Dann hielt er plötzlich inne. Im gleichen Moment hielt Yamato die Luft an.

Ups. Fehler!

„Aber... du kannst sie doch gar nicht..."

Yamato suchte nach einer Ausrede. Ja, und wie er suchte, aber egal wie sehr er sein Hirn anstrengte, nun fiel ihm nichts mehr ein.

Eigentlich war es nicht meine Lüge. Ich habe sie nur ein wenig ausgedehnt. Ich hatte nie vorgehabt, jemanden anzulügen. Seine Gedanken rasten.

„Warum hast du CDs? Und ne Stereoanlage?" Taichi baute sich vor ihm auf. Yamato schluckte hart. „Die Musikvideos. Die Türklingel! Und mein Satz gestern, den du nicht hättest mitkriegen dürfen!!!"

Ja, das war wohl sein erster Fehler gewesen. Nun, diese Taubheit war nicht geplant gewesen. Yamato hatte schnell denken müssen und gerade bei sich zu Hause sind genügend Hinweise auf die Wahrheit.

„Nun sag schon!!! Du bist gar nicht taub!" Tais Blick fiel auf Yamatos Mundharmonika und kurze Zeit später bemerkte er auch die Gitarre in der linken Ecke.

„Und erzähl mir nicht du wärst Beethoven!!!"

Yamato zog die Augenbrauen ungläubig hoch. Taichi wusste, dass Beethoven taub gewesen war? Er war beeindruckt. So ein Depp, wie er im ersten Moment auf den Blonden gewirkt hatte, war er wohl doch nicht.

Er schüttelte leicht den Kopf.

„Aber... wieso?" Verblüfft starrten ihn diese schönen Augen an. Yamato wurde augenblicklich rot und nur in seinem Unterbewusstsein war ihm klar, dass es nicht davon kam, dass er erwischt worden war.

Yamato nahm seinen Zettel zur Hand.

//Es ist spät. Wir müssen zur Schule!//

„Das ist deine Antwort?"

Yamato nickte. Er drehte sich um und nahm seine Schultasche, während er sich zur Wohnungstür begab.

Taichi lief langsam hinter ihm her.

Die braunen Augen beobachteten ihn. Schließlich hielt es seine Neugierde nicht aus.

„Also? Willst du mir nicht noch irgendetwas sagen?"

//Nein!//

„Ich finde es schon wichtig zu wissen, warum du alle zum Narren hälst."

//Geht dich nichts an!//

„Hey, Yama ich hab mich vor dir voll zum Idioten gemacht, in dem ich immer darauf achte dir ins Gesicht zu blicken und lachst dich hinterrücks total kaputt! Man du musst ja gestört sein."

//Vielleicht...// Aber Tai war nicht gestört? ‚Ich hol dich ab, damit ich nicht zu spät komme'

„Kannst du auch mal normal reden? Immer diese blöden Gesten! Verkauf mich nicht für blöd. Hast du keinen Mund, mit dem du sprechen kannst oder was?"

//Nein!// Yamato blieb einen Moment stehen und schaute den Braunhaarigen ernst an.

„Verarsch mich doch!" Tai war sauer und wollte losrennen, aber Yamato hielt ihn fest. „Was denn?"

Wieder nahm der Blonde seinen Zettel. //Ich kann nicht sprechen!//

Ungläubig starrte der Fußballer auf das Geschriebene. „Wie du kannst nicht sprechen?"

//Ich spreche schon seit vielen Jahren nicht mehr. In der Schule hat der Lehrer das falsch verstanden und der alten Schachtel erzählt, ich sei taubstumm. Das stimmt aber nicht. Ich höre ziemlich gut. Ich bin aber wirklich stumm.//

„Das ist dein Ernst?"

Yamato vollführte sein allbekanntes Nicken.

„Aber wieso hast du das nicht richtiggestellt?"

//Ich war erst ziemlich überrascht und dann fand ich die Sache eigentlich sehr lustig. Ich wollte dich nicht reinlegen oder zum Idioten machen. Tut mir leid.//

„Soso, du fandest es lustig." Taichi starrte ihn an wie den allerletzten Menschen. Dann stahl sich ein Grinsen auf sein Gesicht.

„Hehe, du hast recht, das ist ziemlich lustig. Eigentlich kannst du die Leute richtig damit ärgern."

Yamato lächelte leicht.

„Am besten wir stecken dich ins Lehrerzimmer. Da keiner weiß, dass du alles hörst, kannst du die intimsten Geheimnisse der Lehrer herausfinden. Oder die Antworten für die Klassenarbeit."

Yamato lachte auf. Jedoch so lautlos wie immer, was Taichi bewundernd bemerkte.

//Oder du lernst die Zeichensprache und wir helfen uns bei den Arbeiten.//

„Das geht?"

//Klar. Keiner der Lehrer hat auch nur eine Ahnung davon. Glaub mir. Ich habe gestern jede Frage mit „Leck mich" oder „Du siehst aus wie die allerletzte Vogelscheuche" beantwortet.//

„Wie geil!"

Ein Grinsen folgte dem anderen. Nun waren sie doch ein wenig spät dran. Yamato konnte eben nicht während dem Laufen schreiben. Also rannten sie das letzte Stück zur Schule und Yamato hielt sich schmerzend den Bauch fest. Er hätte es wirklich nicht tun sollen.

-to be continued-