Kapitel 12 Die Heimreise

Legolas ging mit Celebnîn aus dem Schloss.

Ein Diener brachte ihnen ihre Pferde. Nachdem beide aufgestiegen waren galoppierte Celebnîn los.

Legolas war verwundert, anscheinend wollte sie wirklich so schnell wie möglich hier fort. Er ritt ihr nach und als sie außerhalb der Stadtmauern waren begann Celebnîn auch wieder langsamer zu reiten und Legolas konnte sie einholen.

"Was ist passiert, Celebnîn?" Sie sah ihn in die Augen, großer Schmerz spiegelte sich in ihrem Gesicht wieder. "Ich möchte nicht darüber reden." "Aber ich will dir doch nur helfen." "Ich weiß, aber das hast du schon." Legolas schwieg er wollte zwar wissen was vorgefallen war, aber wenn Celebnîn nicht reden wollte musste er das wohl akzeptieren.

Sie ritten die meiste Zeit still nebeneinander. Legolas beschloss, dass sie ein paar Tage in Bruchtal bleiben sollten bevor sie in den Düsterwald zurück ritten. Celebnîn wollte zurück, es schien so als wollte sie so weit wie möglich von Calentawar weg.

Legolas zerbrach sich den ganzen Ritt lang den Kopf darüber was vorgefallen sein könnte, aber aus Celebnîns Mund kam kein Wort dazu, also gab er es auf.

Als sie endlich in Bruchtal ankamen war es bereits Abends.

Legolas bekam ein Zimmer im Palast, Celebnîn wollte bei ihrer Tante übernachten.

Als er sie vor die Tür des abgelegenen Hauses brachte bedankte sie sich kurz mit einem Kuss auf die Wange bei ihm und wünschte ihm eine gute Nacht, dann verschwand sie im Haus.

Legolas musste die ganze Nacht über Celebnîn nachdenken. Sie schien sich wieder vor der Außenwelt zu verschließen und diesmal konnte er ihr nicht einmal helfen, denn er wusste nicht was ihr solches Leid zufügte. Er wünschte sich so sehr ihr helfen zu können.

Am nächsten Morgen ging Legolas zu dem Haus Alatáriels und bat darum Celebnîn sehen zu dürfen. Doch Alatáriel bedauerte, dass Celebnîn gerade spazieren gegangen sei.

Sie sah ihn sehr besorgt an. "Könnt ihr mir sagen was mit meiner Nichte passiert ist? Sie ist so anders als das letzte mal an dem ich sie sah." Legolas schüttelte traurig den Kopf. "Es tut mir Leid, aber sie will mir nicht sagen was in Calentawar passiert ist." Alatáriel schwieg kurz. "Wann wollt ihr abreisen?" "Morgen." "Bitte sagt mir, dass Ihr gut auf Celebnîn aufpasst." "Ich verspreche es."

Legolas ging durch Bruchtal und hoffte dabei auf Celebnîn zu stoßen, aber er fand sie nicht.

Erst nach dem Mittagessen hatte er eine Idee wo sie vielleicht sein konnte.

Er schlug den Weg zu den Wasserfällen ein. Hier gab es keine Bauten mehr, der Weg führte aus der Stadt in die Einsamkeit, genau das wollte Celebnîn. Und es dauerte auch nicht lange bis er sie gefunden hatte.

Sie saß am Ufer eines Sees in dem ein kleiner Wasserfall mündete und streifte mit ihrer Hand durch das Wasser. Sie sah auf als Legolas an sie heran kam, sagte aber nichts.

"Ich habe dich gesucht, du warst nicht beim Essen." Sie schwieg. Legolas setzte sich zu ihr. "Celebnîn, willst du mir nicht sagen was passiert ist?" Sie sah ihn traurig an, ihre Augen begannen sich mit Tränen zu füllen. "Ich kann nicht." Dann lehnte sie sich an ihn und schluchzte leise. Er legte seine Arme um sie. Legolas wünschte sich so sehr sie würde ihm sagen was sie so bedrückte, er wollte ihr helfen.

Nach einer Weile sah sie auf. Ihr Gesicht war ganz nah dem seinen. "Es tut mir Leid, Legolas. Im Düsterwald als du mir gesagt hast, dass du mich liebst... damals habe ich noch nicht gewusst was ich für dich empfinde. Aber in der letzten Zeit habe ich über meine Gefühle für dich nachgedacht. Ich brauche nur etwas Zeit, es geht mir alles zu schnell, ich muss erst herausfinden was ich wirklich will." Er wischte eine Träne von ihrer Wange. "Ist schon gut. Wir haben alle Zeit der Welt."

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Der Ritt nach Hause war lang und still. Celebnîn redete nicht viel, sie schien immer in traurigen Gedanken zu sein. Nur selten konnte Legolas ihr ein Lächeln entlocken und das brachte ihn nur noch mehr dazu darüber nach zu denken was in Calentawar geschehen war, aber er fragte sie nicht mehr. Sie wusste, dass sie jederzeit zu ihm kommen konnte, wenn sie bereit war würde sie es tut, dass hoffte er jedenfalls.

Celebnîn merkte dass Legolas sehr besorgt um sie war, aber sie konnte ihm nicht sagen was passiert war. Sie hatte nicht die Kraft und den Mut dazu. Sie war nur froh, dass er bei ihr war, er würde sie beschützen.

Als sie endlich im Düsterwald ankamen schien Celebnîn wieder ein wenig auf zu blühen. Legolas erfuhr zwar immer noch nicht was passiert war, aber er war froh dass es ihr wieder besser ging. Sie lächelte und lachte sogar wieder etwas öfter und immer wenn Legolas sie zu einem Ausritt oder Spaziergang einlud, nahm sie dankend an.

Es war vier Wochen her seitdem sie wieder in den Düsterwald zurückgekehrt waren und Celebnîn schien es wieder deutlich besser zu gehen. Sie schien die Zeit in Calentawar zu verdrängen, was Legolas zwar Sorgen machte, aber er war gleichzeitig froh, dass sie wieder glücklich war.

Jedes Mal, wenn sie Lächelte schien die Sonne auf zu gehen, selbst wenn der Wald unter einem dicken Nebelschleier lag. Legolas konnte seine Gefühle für sie schon lange nicht mehr leugnen, aber er wollte warten bis sie auch bereit war. Wenn sie es sein würde, würde keiner sie so sehr lieben wie er.

Eines Abends saßen sie wieder oben bei dem Bergsee. Es war etwas kühl und Celebnîn frierte. Legolas nahm das Tuch auf dem sie saßen und umwickelte sie damit.

Sie saßen eine Weile still nebeneinander. Legolas wusste, dass sie seine Seelenverwandte war, sie konnten still nebeneinander sitzen und trotzdem wusste jeder was der andere fühlte.

Nach einer Weile lehnte sich Celebnîn an seine Schulter und er legte vorsichtig den Arm um sie. Sie schloss die Augen und lächelte, sie schien es zu genießen. Und auch ihn durchlief ein eigenartiges Prickeln. Das hatte er nicht einmal bei Laná verspürt.

Sie saßen eine Zeit so da und Legolas dachte Celebnîn wäre eingeschlafen, aber dann sah sie ihm tief in die Augen. Langsam kam sie näher. "Willst du das wirklich Celebnîn? Bist du dir sicher?" Ein sanftes Lächeln umspielte ihre Lippen. "Ich bin mir sicher." Jetzt waren ihre Gesichter nur eine Hand breit von einander entfernt. Und sie kam noch näher, ihre Lippen berührten die seinen. Ihre Lippen waren weich und zart und schmeckten süß, es war ein wunderschönes Gefühl. Ab jetzt würde alles besser werden.

Da wusste er aber noch nicht, dass er mit diesem Gedanken weit daneben lag.

Ende des 1. Teils

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PS: Diese Fanfiction wurde bei w w w. f a n f i c t i o n – o s c a r . s p a r k – o f – t a l e n t . o r g (die Abstände zwischen den Buchstaben bitte entfernen, dieses Skript nimmt leider keine Links an, deshalb musste ich sie einfügen) nominiert (24.01.2005) wäre ganz lieb wenn ihr für mich voten würdet sobald das voting beginnt! (Heute ist Sa. der 29.01.2005)