Hallo! Da bin ich wieder! Tut mir leid, dass das so lang gedauert hat, aber ich war im Urlaub und da hatte ich nicht so recht Zeit etwas zu schreiben. Ich hoffe, ihr nehmt es mir nicht böse. Na ja ... auch wenn die 50 Reviews nicht zusammengekommen sind, schreib ich ein neues Kapitel. Ich hoffe, es entspricht den Erwartungen!
Disclaimer: Übliches blabla. Mir gehört nix ...
(7/?)
Ein Traum geht in Erfüllung VIINachdem sich Draco wieder beruhigt hatte, streckte er seinem Spiegelbild die Zunge raus. Er lehnte sich ein wenig weiter vor, um die Farbe zu erkennen.
Das was Draco sah, lies in fast umfallen. Seine Zunge war: BLAU! Er konnte es nicht fassen.
‚Warum immer ich?' Da musste irgendetwas verkehrt gelaufen sein! Er, Draco Malfoy, einziger Erbe der Malfoys, dunkler Prinz von Slytherin, konnte doch nicht schwul sein! Das konnte nicht sein!
Draco streckte sich noch mal die Zunge raus. Vielleicht hatte er sich ja in der Farbe getäuscht?
Er sah wie sein Spiegelbild den Mund langsam öffnete und sich die Zunge rausstreckte. Doch leider hatte er sich nicht getäuscht. Seine Zunge war immer noch blau. Babyblau.
Draco hielt sich am Spiegelrahmen fest. Er war schwul!
‚Mum und Dad bringen mich um!'
Langsam legte er die Stirn gegen den kalten Spiegel. Er musste nachdenken. Nachdenken, das tat er in letzter Zeit recht häufig. Er fragte sich langsam, ob er nicht verrückt sei.
Was würden jetzt seine Klassenkameraden sagen? Würden sie ihn weiterhin akzeptieren? Sollte er es vielleicht geheimhalten? Was wäre wenn dieser Trank nicht richtig funktioniert hatte?
Er würde Blaise umbringen. Er würde ihn mit seinen eigenen Händen erdrosseln. Falls rauskommen würde, der Trank wäre manipuliert ... Weiter wollte Draco gar nicht denken.
Blaise hatte ihm ja versichert, dass der Trank immer stimmen würde. Sein Vater war ja schließlich Arzt. Der konnte sich ja nicht vertun. Oder?
Draco hatte immer noch die Stirn gegen den Spiegel gelehnt. Aus seiner Entsetzung war jetzt Wut geworden.
Wut auf Blaise, der ihm den Trank überhaupt gegeben hatte.
Wut auf sich selbst, dass er ihn genommen hatte.
Wut auf Potter, weil er sich gestern mit dessen Stimme im Kopf so wundervoll amüsiert hatte.
Wut auf seine eigene Dummheit.
Ohne dass Draco es merkte, liefen ihm langsam die Tränen herunter. Nein, er wollte nicht weinen. Doch er konnte sie nicht zurück halten. So lies er ihnen freien lauf.
Langsam lies er den Spiegelrahmen los und blickte sich im Spiegel an.
Er sah einen 17-jährigen Jungen, oder besser gesagt, einen jungen Mann, der sich gerade die Augen ausheulte.
Das passte nicht zu ihm. Er der immer kühl war und keine Gefühle zulies, weinte sich die Augen aus, weil er erfahren hatte, dass seine Orientierung anders war. Früher hatte er sich über ‚Unnormale' lustig gemacht, sie beschimpft. Auch wenn es in der Zaubererwelt normal war, er wurde anders erzogen.
Sein Spiegelbild schüttelte sich noch immer vor dem unterdrückten Schluchzern. Seine Atmung ging schwer und er schien sich nur langsam zu beruhigen.
Hieß das jetzt, wenn er schwul war, dass er Harry Potter liebte?
Draco war zum ersten Mal in seinem Leben so richtig antwortslos. Er musste jemanden finden, mit dem er über alles reden konnte, dem er vertraute. Er musste Blaise finden.
Sein Atem hatte sich nach einigen Minuten, die er in den Spiegel geschaut hatte, so weit beruhigt, dass er sich nicht mehr schüttelte.
Er wischte sich mit dem Handrücken über die Augen, um diese zu trocknen. Er sah sich wieder an. Doch das was er sah, überzeuge ihn nicht im geringsten.
Sein Augen waren geschwollen und rot, kurz gesagt, er sah schrecklich aus.
Draco Malfoy gehörte zu den bestaussehensten Schülern, die in Hogwarts waren. Hätte ihn jetzt jemand gesehen, hätte er sich gefragt, wer diese erbärmlich aussehende Person war.
Draco beruhigte sich immer mehr. Er hoffte nur, dass Blaise ihm ein paar antworten geben könnte.
Er prüfte noch, ob sein Handtuch richtig saß und dann ging er aus dem Bad in sein Zimmer. Irgendwie hatte er es auch geschafft, das typische Malfoy-Grinsen aufzusetzen.
Als er im Schlafzimmer war, merkte er, dass es bereits 7 Uhr war, was heißen würde, dass er fast 2 Stunden im Bad gewesen war. So lange hatte er noch nie gebraucht. Mutierte er jetzt zu einem Mädchen?
Er zog sich schnell an und ging zu Blaise's Bett. Er zog die Vorhänge auf und sah einen glücklichen Blaise, der sich gerade an die Brust von ... Potter schmiegte?
Draco blinzelte und er merkte, dass er sich verschaut hatte. Wenn das gestimmt hätte, dann hätte er Blaise ...
‚Halt mal! Was denkst du da bitte? Du hättest Blaise umgebracht? Du hättest was getan?! Du wärst eifersüchtig gewesen! Das darf ja nicht wahr sein! Nein, nein, nein, nein! Ich wäre nicht eifersüchtig gewesehn!'
Er hatte nicht einmal bemerkt, dass er wie wild den Kopf schüttelte und die Hände zu Fäusten geballt hatte. Erst Blaise's Stimme riss ihn aus den Gedanken.
„Draco? Was verschafft mir die Ehre?"
„Uh ... Hä? Ach ja. Ich muss mit dir sprechen. Aber könntest du bitte deinen Freund, oder wie du ihn auch nennen magst, aus dem Bett befördern?" Seine Stimme war immer kälter geworden als er sprach.
„Aber Draco, hier ist niemand! Geht's dir gut? Nun, du wolltest mit mir reden. Komm und setz dich doch!"
Draco starrte Blaise entsetzt an. Es war niemand in seinem Bett? Hatte er jetzt schon Halluzinationen? Er hatte doch deutlich einen Körper gesehen, an den sich Blaise geschmiegt hatte! Was war nur los mit ihm? Vielleicht war das ja eine Nebenwirkung des Trankes? Er musste Blaise fragen.
Zögerlich lies sich Draco auf Blaise's Bett nieder. Irgendwie hatte er nicht die Kraft Blaise in die Augen zu sehen. Doch gerade als Draco zum Reden anfangen wollte, wurde er von Blaise unterbroche.
„Warte, Draco. Ich sprech nur noch einen Silencium-Zauber aus. Wir wollen ja nicht, dass jeder mithören kann, was wir hier besprechen."
Erleichtert und wütend nickte er mit dem Kopf. Warum war er nicht selbst auf diese Idee gekommen?
Blaise sprach den Zauber und sah Draco fragend an.
„Was ist los mit dir? Du stehst doch sonst nicht so neben dir."
Kaum hatte er zu Ende geredet, sah er, wie eine Träne an Dracos Wange runterrollte.
„Willst du wirklich wissen was mit mir los ist?! Das ist mit mir los!"
Demonstrativ zeigte er Blaise seine Zunge. Draco hatte er wartet, dass Blaise ausflippen würde, oder wenigstens die Luft einziehen würde. Doch dieser blieb ganz gelassen und nahm Draco in den Arm, dem immer mehr Tränen runterliefen.
„Shhhht. Ist ja gut. Beruhig dich jetzt erst mal. Einatmen, ausatmen, einatmen, ausatmen. So schlimm ist das doch nicht!"
„Nicht schlimm?! Nicht schlimm?! Weißt du überhaupt was du da sagst, Blaise? Nicht schlimm? Was ist mit meinem Ruf?!"
Draco setzte sich auf. Er hatte sich so weit beruhigt, dass er nicht mehr weinte, doch seine Atmung war alles andere als normal.
„Draco. Niemand muss doch davon erfahren! Oder? So lang du's Pansy nicht erzählst, wird es keiner erfahren! Ich sage kein Sterbenswörtchen. Du kannst mir vertrauen. Ich weiß doch wie du dich fühlst!"
Er wiegte Draco sacht hin und her.
„Sag mal. Hast du irgendetwas gespührt?"
„Wie meinst du das?"
„Na ja. In manchen Fällen kann es sein, dass einem schlecht wird oder sich krank fühlt."
„Jetzt wo du's sagst. Ja. Ich hab geduscht und auf einmal ist mir so richtig schlecht geworden. Ich hab gemeint ich würde gleich kotzen! Gott sei Dank, hat das nicht so lang angehalten, sonst wär ich jetzt nicht hier!"
Blaise starrte ihn entsetzt an.
„Oh mein Gott", flüsterte er. Er musste was nachschlagen.
„Blaise, warum hast du mich das gefragt?" Draco wurde misstrauisch.
„Nur so. Bei mir war das auch so. Ich war ein wenig neugierig!"
„Du? Ich muss dir noch was erzählen. Aber wehe du erzählst es weiter! Dann hetz ich dir persönlich die Unverzeichlichen auf den Hals!"
Blaise schwor und Draco erzählte ihm von den gestrigen Ereignissen, die sich zwischen ihm und Harry Potter zugetragen haben. Blaise staunte nicht schlecht, doch lies er Draco aussprechen.
„Was denkst du? Bin ich in ihn verliebt? Ich habs genossen!"
Blaise hielt ihn immer noch im Arm.
„Das kann ich dir nicht sagen. Vielleicht kannst du das irgendwie anders prüfen? Ich an deiner Stelle würde erst mal versuchen, diese Gedankenverbindung zu entfernen. Hast du das Buch noch?"
„Ja natürlich. Machen wir's heute nach dem Unterricht? Wir kriegen heute ja unsere neuen Stundenpläne. Und du sagst, dass Potter die gleichen Fächer hat wie ich?"
Blaise schmunzelte.
„Ja, er hat die gleichen. Komm gehen wir essen. Wartest du noch auf mich? Ich muss mich noch anziehen."
„Ja klar!"
Damit löste er sich von Blaise und stand auf. Während Blaise sich anzog, viel ihm wieder seine Frage ein.
„Du Blaise? Hat der Trank eigentlich noch irgendwelche Nebenwirkungen und werden die anderen meine blaue Zunge sehen können?"
„Der Trank kann in seltenen Fällen Halluzinationen hervorrufen. Das ist aber nur dann, wenn das Unterbewusstsein auf irgendetwas hinweisen will. Und nein, die anderen werden die blaue Farbe nicht sehen können."
„Wieso kannst du sie sehen?"
„Weil ich dir den Trank gegeben habe und weil du mir davon erzählt hast."
Draco nickte mit dem Kopf. Ja, das klang logisch.
„Bist du bald fertig?"
„Jaha! Ich komm ja schon!" Damit stand ein fertig angezogener Blaise vor Draco.
‚Na dann los!' Draco freute sich irgendwie Harry zu sehen. Dieser konnte ja nicht ahnen, dass Draco sein Peiniger war.
Während Harry und Hermine auf Ron warteten, fragte sich Harry was mit seinem Verführer los war. Gestern hatte er sich alles andere als krank angehört. Was war da passiert? Vor allem, wer war es?
Harry konnte sich niemanden vorstellen, der das machen würde. Er kannte niemanden der ihn verführen wollte. Nun gut. Ginny Weasley war immer noch in ihn verliebt und diese Verliebtheit hatte sich noch mehr gesteigert als Harry den Dunklen Lord gestürzt hatte.
Doch diese Stimme war eindeutig männlich gewesen. Außerdem hatte Ginny schon ein paar mal versucht, Harry zu verführen. Die Tatsachen, dass er schwul war, störte Ginny nicht. Harry musste schmunzeln. Diese Versuche waren in der Tat hoffnungslos gewesen.
Da waren die Versuche, ihn mit Eis zu verführen oder Schokolade. Sie hatte sogar versucht ihn mit einem Dominagewand zu verführen. Ginny war nicht hässlich oder irgendwie so was. Sie war nur ein Mädchen und Harry musste sich jedes mal zusammenreißen nicht laut los zu lachen, wenn er sah, dass sie wieder was neues ausprobieren wollte.
Seine Gedanken wanderten wieder zu einer ganz bestimmen Person. Irgendwie fühlte sich Harry schuldig, weil er sich mit jemandem ‚anderen' amüsiert hatte. Er konnte ja nicht wissen, dass Draco die schönsten Gefühle in ihm hervorgerufen hatte.
Gerade wollte er den Gedanken vertiefen als Ron die Treppe runter kam.
„Guten Morgen, Harry. Ich hoffe, du hast gut geschlafen!"
Harry sah Ron verblüfft an. Dann sah er zu Hermine, die ihre Finger sehr interessant fand, doch ihre geröteten Wangen verrieten sie.
‚Ach so ist das! War ja klar, nach dem mich Hermine im Jungenschlafsaal in der Früh geweckt hatte. Es wird ja langsam Zeit!'
„Morgen Hermine! Ich hoffe, du hast hernach auch noch gut geschlafen?"
Hermine nickte und Ron ging auf sie zu. Er küsste sie leidenschaftlich auf den Mund.
Hermien seufzste auf.
„Kommt schon Leute! Das könnt ihr doch verschieben. Ich will auf jeden Fall noch etwas essen, bevor wir die neuen Stundenpläne bekommen!"
Damit lösten sich Hermine und Ron von einander. Und zu dritt liefen sie in die große Halle.
Als sie diese betraten, suchte Harry gleich nach einer bekannten Person. Doch er fand sie nicht. Dieses suchen war schon ein Ritual geworden. Er wusste nicht einmal, ob Hermine oder Ron das gemerkt hatten. Auch wenn, es schien sie nicht zu stören.
„He Potter! Du blockierst mir den Weg." Diese schnarrende Stimme gehörte nur einer Person. Malfoy. Doch irgendwie verursachte diese Stimme noch mehr Kribbeln in seinem Bauch als jemals zuvor. War irgendetwas passiert?
Er drehte sich um und grinste Malfoy an.
„Ja Malfoy. Ich hab dich auch lieb!" Damit marschierte er zum Gryffindor-Tisch und lies sich gegenüber von Hermine und Ron nieder, die nicht einmal bemerkten, dass ihr Freund sich gesetzt hatte.
