Betadank: wie immer an Laren
Kommentar: So, hier also das nächste Kapitel - vielleicht sogar schon das letzte hier auf fanfiction. net So wie's aussieht wird yaoi. de bald wieder funktionieren, und dann sehen wir uns sicherlich alle dort wieder g. Aber trotzdem vielen leiben Dank an alle, die mir ein paar Kommis geschrieben haben - oder Mails - und mir so über die schlimme Zeit ;-) hinweggeholfen haben! Ihr seid die besten! Lebkuchenverteil
Kapitel 8
Gott sei Dank! Er hatte Duo gefunden und es ging ihm gut! Er sah allerdings höllisch überrascht aus, die großen violetten Augen weit aufgerissen, der Unterkiefer heruntergeklappt, aber das war in Ordnung, Heero würde das Mißverständnis erklären und Duo würde es verstehen und ihm vergeben –
Ein gewaltiger Schmerz explodierte in Heeros Nase und breitete sich in seinem gesamten Gesicht aus. Der Raum entfernte sich von ihm in langsamen, schlingernden Wellen als alles dunkel wurde. Er wußte zwar das der Boden aus Fliesen bestand, aber als er auf ihm auftraf fühlte es sich an als würde er auf weichen Federkissen landen.
Als er wieder zu sich kam, fand er Duo neben sich kauernd und ein Taschentuch auf seine blutende Nase pressend vor.
„Wa?" brachte Heero heraus. Sein Kopf schmerzte im Gleichtakt zu seinem Herzschlag. „Wa?"
„Er hat das 'Handbuch der Allgemeinen Vorschriften für Zwangsvollstreckungen' nach Ihnen geworfen," erklärte Catalonia hilfreich. Sie hielt ein Buch von der Größe eines Toasters in der Hand, auf dessen Einband ein dunkler Fleck prangte. „Ich bin mir ziemlich sicher, daß er Ihre Nase gebrochen hat. Ich lasse Tina einen Krankenwagen rufen."
„Na! Ni' de' K'ankenwa'en 'ufen. Duo, lass mi'h e'klä'en."
„Halt die Klappe," sagte Duo gepresst und drückte das Taschentuch fester auf. „Und nachdem ich die Blutung gestoppt habe werde ich dich windelweich prügeln."
Er lehnte sich zurück um ein neues Taschentuch zu nehmen und Heero schloß seine Hände um Duos Handgelenke. Überrascht schaute Duo auf ihn hinab. Seine Lippen waren so fest aufeinander gepresst daß sie weiß waren.
„I'h a'beide NI'T mib D'owa Ba'don 'usamme'. I'h mei'e, i'h 'abe mib ihm 'usamme'gea'beibed, abe' späde' 'ab i'h nu' ve'suchd ihn von di' fe'nzuhalden."
„Was?"
„'Ich arbeite NICHT mit Trowa Barton zusammen,'" übersetzte Catalonia. „'Ich meine, ich habe mit ihm zusammengearbeitet, aber später hab ich nur versucht ihn von dir fernzuhalten.'"
„Ich muß wohl bitten!" schnappte Duo.
„Hey, es ist immerhin MEIN Büro," antwortete Catalonia milde. „Und das hier ist ziemlich interessant. Denken Sie, daß sowas jeden Tag bei der FDA passiert?"
Heero schüttelte Duos Handgelenke, um erneut seine Aufmerksamkeit zu erhalten.
„Duo, i'h s'wö'e, i'h we'de di'h nie, nie wiebe' so seh' ve'lebzen. Vo'he' wü'be i'h mi'h ehe' selb'd umb'ingen."
Duo blickte hilflos zu Catalonia hinüber, die sagte, „'Duo, ich schwöre, ich werde dich nie, nie wieder so sehr verletzen. Vorher würde ich mich eher selbst umbringen.'" Sie räusperte sich. „Ähm, ich glaube ich geh mal kurz raus." Sie stieg über Heero und schloß die Tür hinter sich, um ihnen etwas Privatsphäre zu geben.
„Du hast das Buch auf die Nase wirklich verdient." Duo befreite seine Handgelenke, griff sich mehr Taschentücher und presste sie wieder auf Heeros Nase und Mund. „Und du kannst froh sein, das ich nicht deinen verdammten Schädel gebrochen hab. Ich kümmere mich nur aus einem einzigen Grund um dich, nämlich weil ich nicht will, daß du mich später wegen diesem Angriff verklagst." Sein Mund verzog sich bitter. „Oder mich einem deiner Polizei-Kumpels übergibst. Oder Dr. Jekell."
„Niemals," sagte Heero. Er befühlte seine Nase vorsichtig. Die Blutung hatte aufgehört. Er griff sich die blutigen Taschentücher und warf sie in Catalonias Mülleimer. „Oh niemals, Duo."
„Halt die Klappe. Ich muß dein Nasenbluten stoppen."
„Es ist gestoppt. Und außerdem liebe ich dich."
Jetzt zitterten Duos Lippen. Seltsam, was für einen Stich es Heeros Herz versetzte, Duos grimmige Fassade zusammenbrechen zu sehen. In seinen großen violetten Augen schimmerten Tränen, als er völlig ruhig sagte, „Was für ein ausgemachter Lügner du doch bist."
„Nicht was das angeht. Ich hätte dir die Wahrheit erzählen sollen, aber ich habe befürchtet, das du dann schon wieder davonlaufen würdest."
„Du hast es mir nicht erzählt und ich bin davongelaufen. Schon wieder." Eine einzelne Träne lief Duos Wange hinab und dann verhärtete sich sein Blick. „Und warum führen wir diese Unterhaltung überhaupt? Ich spreche doch nicht mehr mit dir."
Heero grinste, obwohl es ziemlich weh tat. Er konnte spüren, wie die Bereiche um seine Nase und seinen Mund begannen anzuschwellen. „Hättest mich glatt täuschen können." Er streckte die Hand aus und wischte die Träne ab. „Nicht weinen, Liebling. Ich kann mit allem umgehen, nur damit nicht. Sogar die Art und Weise in der du darin versagst, nicht mehr mit mir zu sprechen."
Duo sah sich nach einem anderen Buch um, aber bevor er aufstehen konnte, zog Heero ihn zu sich hinab und küßte ihn. Es tat weh, aber es interessierte ihn nicht die Bohne.
Duo entwand sich ihm, aber Heero sah mit Befriedigung, das dessen Augen leuchteten und er ein wenig heftiger atmete. „Hör auf damit."
„Ich weigere mich."
„Es gibt eine Menge mehr Knochen, dich ich dir noch brechen kann."
„Das ist es wert."
„Du Mistkerl." Duo legte für einen Moment eine Hand über seine Augen und Heero konnte sehen, wie er tief einatmete. „Wie konntest du das nur tun?"
„Ich habe überhaupt nichts getan," sagte Heero geduldig. „Ich hatte jede Menge Gelegenheiten dich Barton auszuliefern und ich habe keine einzige davon ergriffen."
„Lügner."
„Nein, und ich kann es beweisen." Langsam stand Heero auf. Der Raum schwankte nach links, schwankte nach rechts und stabilisierte sich dann. Sein Magen hob sich kurz und beruhigte sich dann wieder. „Siehst du Trowa Barton hier irgendwo?"
Duo starrte zu ihm hinauf. „Nun... warum hast du nicht? Mich ausgeliefert, meine ich."
„Teilweise weil ich Mitleid mit dir hatte. Aber zum größten Teil, weil du ein höllisch guter Küsser bist. Ich habe inoffiziell in dem Moment gekündigt, als du mich im Aufzug sexuell belästigt hast. Ich war nur noch nicht dazu gekommen, Anodyne darüber zu informieren."
„Dann war der Kampf, den ich gesehen habe..." Heeros Herz wurde leichter, als er Duo kichern sah. „Du und Trowa haben gekämpft wegen –"
„Laß es mich so sagen, Barton wollte meine Kündigung nicht akzeptieren." Heero erinnerte sich an das Gerangel am Straßenrand und zog eine Grimasse. „Der Kerl hat einen Schlag wie ein Bulldozer."
„Armes Baby."
„Und außerdem kämpft er mit schmutzigen Tricks! Hat mich getreten, und zwar direkt in die – ach vergiss es. Überflüssig zu sagen, das ich fast mein Mittagessen von mir gegeben hab, genau dort in der Straße vor allen Leuten."
„Ooooch."
„Schau." Heero zeigte Duo seine aufgeschlagenen Knöchel. „Barton hat mich wieder und wieder mit seinem Gesicht geschlagen."
Duo lachte und küßte die Knöchel. Heero fühlte sich, als könnte er Bäume ausreissen, trotz blutiger Nase und Knöchel. „Also, hast du mir verziehen?"
„Fürs erste. Auf Probe. Aber sobald du dich besser fühlst, werden wir beide uns ernsthaft darüber unterhalten müssen, warum es nicht sehr schlau ist, jemanden zu betrügen, der eine gute Treffsicherheit hat."
„Das habe ich sogar schon ganz alleine rausgefunden." Heero betastete vorsichtig seine geschwollene Nase.
Dorothy steckte den Kopf in das Büro. „Endlich alles geklärt?"
„Fürs erste."
Dorothy trat ein und setzte sich hinter ihren Schreibtisch. „Nun." Sie lächelte zu Heero hinauf und streckte eine zierliche Hand aus. Die Nägel waren lang, rund gefeilt und perlmuttfarben. „Ich glaube nicht, das wir uns kennen."
„Heero Yuy."
„Dorothy Catalonia. Woher um alles in der Welt wußten Sie, wo Sie Duo finden können?"
„Gute Frage," sagte Duo. „Ich kann nicht glauben, das ich nicht daran gedacht hab."
„Langer Tag?" schlug Dorothy vor.
„Lange Woche. Also, Heero? Hast du mich verwanzt – ooohhhhhh, warte!"
Heero schob sich Richtung Tür. „Ganz ruhig, Duo. Ich hab es mit den besten Absichten getan, und nur weil du mir wichtig bist."
„Hör auf dich rauszureden, Feigling. Bleib hier und ertrage meinen Zorn wie ein echter Mann. Du hast einen Weg gefunden, meine Emails aus dem Netz herunterzuladen, stimmts?"
Dorothy zog eine Augenbraue hoch. „Ein interessanter Trick."
„Er war früher mal ein Spion," erklärte Duo.
„Also bitte," sagte Heero gekränkt. „Wir bevorzugen den Ausdruck Grandios Gutaussehende Geheimagenten."
„Also, nachdem du und Trowa die Fäuste geschwungen haben, bist du zurück in dein Hotelzimmer gestürmt, hast deinen Laptop hochgefahren –"
„Zum Glück war es das einzige Stück meiner Ausrüstung, das deinem Wutanfall entgangen ist."
„Nur weil ich es nicht gesehen hab, Schlaumeier. Dann hast du einen deiner Spion-Kumpels benutzt um in meinen Email-Account zu gelangen, hast Dorothys Nachricht gefunden und bist hierhergekommen, weil du angenommen hast, das ich dasselbe tun würde. Ich bin nur froh, das Trowa Barton nicht auch daran gedacht hat."
„Er ist in der Notaufnahme und wird grad genäht." Heero neigte bescheiden den Kopf, zuckte jedoch zurück, als Duo eine plötzliche Bewegung in Richtung seines Gesichts machte.
„Ganz ruhig, Kumpel," sagte Duo amüsiert. „Ich wollte dir nur das hier geben." Er drückte Heero ein frisches Taschentuch in die Hand. „Du schaust im Moment ziemlich abscheulich aus, mit all dem getrockneten Blut in deinem Gesicht."
„Oh, ich weiß nicht," murmelte Catalonia.
Duo starrte sie böse an. „Also, was nun?"
„Eine gute Frage. Haben Sie PaceIC hier?"
„Nein, aber ich habe es irgendwo gelassen, wo es sicher ist."
„Du hast es irgendwo gelassen?" Heero schrie beinahe.
„Ich wußte schließlich nicht, in was für eine Situation ich hier spazieren würde," erklärte Duo. „Soweit ich wußte hätte Dorothys Email eine Falle sein können."
„Wie wahr," sagte Dorothy. „Aber PaceIC ist an einem gut zugänglichen Ort?"
„Sicher."
„Gut," sagte Dorothy, „Sie haben eine Entscheidung zu treffen. Sie können es zerstören und Dr. Jekell wird keinen Grund mehr haben, Sie zu jagen."
„Und vermutlich kann Dr. Chang noch mehr davon herstellen," fügte Duo hinzu.
„Korrekt. Oder Sie bringen es zurück zu Anodyne. Oder Sie bringen es zu einer anderen Biotechnik-Firma."
Duo zögerte. „Ich weiß nicht so recht. Ich meine, wir alle wissen, das Dr. Jekell nichts gutes im Schilde führt, aber Firmeneigentum zu nehmen und es einer anderen Firma zu geben... das ist ziemlich mies."
„Ich schätze, das hängt von Ihrer Definition von mies ab."
Heero hob eine Augenbraue. „Ach was."
Dorothy stand auf und begann hinter ihrem Schreibtisch auf- und abzulaufen. Da dahinter höchstens zwei Quadratmeter Platz waren, war der Effekt auf ihre Zuschauer, gelinde gesagt, ziemlich klaustrophobisch. „Was ist Dr. Jekells Motivation, PaceIC zu verzögern? Das ist die Frage, die jeden bewegt. Also, wie finden wir das am besten heraus?"
„Ah...." Heero zerknüllte das Taschentuch und warf es in den Mülleimer. „Wir fragen ihn?"
„Ich muß dich sehr viel härter getroffen haben, als ich dachte," sagte Duo freundlich. „Entweder das oder du hast den Kerl nie getroffen. Er wird uns nicht das geringste erzählen. Du könntest ihm deine Waffe ins Ohr schieben und er würde uns immer noch nichts erzählen. Was ist mit deinem Email-Trick? Kannst du dasselbe nicht mit J's Firmen-Email machen?"
„Du denkst er ist dumm genug seine Pläne kreuz und quer über den Anodyne-Server zu mailen?"
„Nicht dumm genug. Arrogant genug. Er hat Lügen über mich verbreitet und lässt mich von der halben Welt jagen. Was bedeutet da schon eine kleine Indiskretion?"
„Guter Punkt," gab Heero zu. „Aber die Sache ist die, dein Zeug downladen zu lassen war eine einmalige Sache. Ich kann diese Karte nicht noch einmal ausspielen."
„Warum nicht?" fragte Duo.
„Lass es mich so sagen, ich hab das Leben von irgendeinem Hohen Tier gerettet. Und ich konnte deswegen einen Gefallen einfordern. Tja, ich hab ihn sozusagen auszahlen lassen."
„Um mich zu finden?"
„Sicher." Außerdem, er würde wahrscheinlich irgendwann demnächst wieder mal das Leben eines Mitglieds der Königlichen Familie retten können und einen neuen Gefallen einfordern können. Und selbst wenn nicht – nun, es war es wert gewesen.
Duo drückte seine Hand liebevoll. Unglücklicherweise war es Heeros geprellte Hand und so versuchte er nicht aufzuschreien. „Nun," sagte Duo nachdenklich, „Ich vermute, wir könnten natürlich auch direkt in die Höhle des Löwen gehen."
„Du meinst Anodyne?"
„Nein, das Haus meiner Großmutter. Natürlich meine ich Anodyne. Wir versuchen herauszufinden was J's Motive sind und überlegen uns danach, was wir mit PaceIC machen sollen."
„Ich hab nichts von alledem gehört," informierte Dorothy die beiden. „Ganz sicher nicht. Einbruch, Diebstahl und Verletzung der Privatsphäre? Ich arbeite für die FDA, nicht das FBI."
„Dann werden wir unsere gesetzeswidrige Unterhaltung eben wo anders zu Ende führen," sagte Duo hochmütig.
„Bitte. Und, Duo – sollten Sie entscheiden, das Anodyne NICHT der richtige Ort für PaceIC ist, rufen Sie mich an. Es gibt eine Menge lokaler Betriebe, die sich darum reißen würden, es auf den Markt zu bringen."
„Woher sollten die überhaupt davon wissen?" fragte Duo.
„Informationsfreiheit?" vermutete Heero.
„Das," sagte Catalonia, „und die Tatsache, das ich ganz fürchterlich tratsche. Jekell hat eine Menge Brücken hinter sich verbrannt und eine Menge Karrieren niedergetrampelt. Ein ganzer Haufen Leute in dieser Branche brennen geradezu darauf, es ihm heimzuzahlen."
Sie sagte es so kalt, das Heero und Duo sich leicht beunruhigt ansahen.
„Hui," sagte Duo beeindruckt.
„Leg dich nicht mit Regierungsbeamten an," sagte Catalonia ernst. „Oder wir reißen dir die Milz raus und verspeisen sie vor deinen Augen."
