Titel: Under Cover - Sweet Strangers
Autor: Zanna
Disclaimer: siehe Kapitel 1

Kommentar: So, hat zwar etwas gedauert, aber auch hier gehts wieder weiter. Viel Spaß dabei und hoffentlich läuft yaoi . de bald wieder!


Kapitel 9

„Das ist verrückt," murmelte Duo.

„Ja, ziemlich."

„Sie werden uns erwischen."

„Bezweifel ich. Und selbst wenn, es wird für J. und seine Helfershelfer sehr viel schwieriger sein, uns beide loszuwerden."

Duo und Heero versteckten sich unter einem Konferenztisch in einem der großen Besprechungszimmer der Chefetage im zweiten Stock des Ostflügels. J's Büro befand sich nur sechs Türen weiter. Duos Zugriffskarte hatte natürlich nicht mehr funktioniert, aber er kannte sämtliche Schwachpunkte des Gebäudes und die Routine der Wachleute, die zum Glück nicht verändert worden war. Einzubrechen war so wirklich einfach gewesen. Und zu dieser Stunde – am frühen Abend – waren nur wenige Leute im Gebäude. Die Reinigungsmannschaft und ein paar Laborleute. Auf jeden Fall arbeitete keines der hohen Tiere aus der Chefetage mehr nach 17 Uhr.

Sie lauschten dem hmmm-whoop der Staubsauger der Reinigungscrew. Die Putzmannschaft befand sich gerade in Jekells Büro, und sobald sie es verließen...

„Denk nur," flüsterte Heero in Duos Ohr. „Morgen um diese Zeit kannst du dein altes Leben schon zurückhaben."

„Glaub ich nicht."

Heero stützte sich auf einen Ellbogen auf und sah auf Duo hinab. „Warum nicht?"

„Glaubst du wirklich, das J sagen wird ‚Hab nur Spaß gemacht!' und mir meinen Job zurückgeben wird? Egal was passiert, ich werde arbeitslos sein und eine Empfehlung irgendeiner Art kann ich auch vergessen. Und als wär das nicht genug hat er auch noch überall Lügen über mich verbreitet. Schwer das rückgängig zu machen. Ich werde nie wieder im Sicherheitsdienst einer Biotech-Firma – oder irgendeiner anderen Firma – arbeiten können, das ist mal klar."

„Wenn wir herausfinden können, was er vorhat und die Geschichte ans Licht zerren... nun, dies IST immerhin das Jahrzehnt der Presse. Vielleicht ziert dein Bild schon bald das Cover des Time Magazine."

„Vielleicht erstick ich auch lieber an meiner eigenen Kotze."

„Publicityscheu, hm? Nun, ich wette Dorothy Catalonia könnte dir helfen."

„Argh. Nein danke. Ich meine, sie ist nett und so weiter, aber ich möchte lieber nicht als der 'Sonderbare' bekannt werden."

„Was meinst du damit?"

„Das ich mir nicht unbedingt von 'Miss Perfect' den Arsch retten lassen will und dann neben ihr wie das hässliche Entlein wirken will."

„Miss Perfect?"

„Ach komm schon. Hat Barton dir beide Augen blind geschlagen? Sie ist die mit Abstand hübscheste Person die ich jemals gesehen habe."

„Oh." Duos Augen hatten sich inzwischen an die beinahe-Dunkelheit gewöhnt und so konnte er Heero die Stirn runzeln sehen. „Ich nehme es an. Wenn man auf diesen Typ steht."

„Den umwerfenden, schlanken, blonden Typ mit großen – Talenten," sagte Duo trocken. „Sag mir nicht, du hättest das nicht bemerkt. Das muss doch jeder bemerken."

„Duo, ich habe mir wegen dir Sorgen gemacht. Catalonia hätte von mir aus auch ein dreihundert Kilo Leguan sein können, so egal war sie mir."

Duo starrte ihn an. Heero klang wirklich ehrlich. Er SAH auch ehrlich aus. War Heero tatsächlich so sehr von ihm beeindruckt, das er eine Schönheitskönigin nicht einmal bemerkte, wenn sie sich direkt vor seiner Nase befand?

„Außerdem," fuhr Heero fort, „falls gar nichts anderes mehr geht kannst du immer noch für mich arbeiten."

„Ach wirklich?"

„Mm-hmm. Natürlich, ständige Nacktheit vorausgesetzt. Das würde ich –"

„Vorsicht."

„– in der ersten Zeile deines Arbeitsvertrages festhalten."

Duo rollte seine Augen, aber bevor er etwas erwidern konnte hatte Heero ihn schon an sich gezogen und seine Arme um ihn geschlungen. Er küßte Duos Stirn und murmelte, „Ich war wirklich sehr besorgt um dich heute Nachmittag."

„Das hattest du auch verdient." Duo versuchte hart und kompromißlos zu klingen, aber Heero roch so gut. Und seine Arme um ihn herum fühlten sich so gut an. Duo könnte auf der Stelle in diesen Armen einschlafen. Oh, Schlaf... wäre das nicht wunderbar? Sich einfach nur an diesen Mann anschmiegen und einschlafen in dem Wissen, dass alles in Ordnung und er in Sicherheit war. „Was denkst du denn wie ich mich gefühlt hab, als ich gehört hab das Barton direkt vor deinem Hotel auf mich wartet?"

„Es tut mir leid," sagte Heero nüchtern. Er küßte Duo auf eine Augenbraue. Duo konnte noch immer den Staubsauger der Putzleute hören, es war ein weit entferntes Dröhnen und, müde wie er war, seltsam beruhigend. „Ich hätte dir von Anfang an die Wahrheit sagen sollen. Aber ich hatte Angst. Was für ein dummer, dummer Fehler."

„Und außerdem siehst du aus wie ein Affe und riechst auch wie einer."

„Jetzt gehst du zu weit." Heero verteilte kleine Küsse über Duos Gesicht und schmiegte sich in dessen Halsbeuge. „Hmmmm... was ist das für ein After Shave?"

„Eau de Flüchtling," sagte Duo trocken und kicherte, als Heero an einem kitzligen Punkt knabberte. „Lass das! Das ist jetzt weder die Zeit noch der –"

„Eigentlich ist das jetzt die absolut perfekte Zeit dafür; wir sitzen hier nur rum – ok, wir liegen hier nur rum – und warten. Und was den Ort angeht, ich könnte mir schlechter Orte vorstellen als auf dem warmen Teppichboden eines leeren Konferenzraumes."

„Du bist immer noch auf Bewährung, Kumpel."

„Mal sehen ob ich meinen Bewährungshelfer nicht von meinen guten Absichten überzeugen kann." Heero zupfte an Duos T-Shirt und zog eine Augenbraue fragend hoch, als er bemerkte, das Duo es mit dem Etikett nach außen trug. „Hast du dich im dunkeln angezogen?" fragte Heero, als er ihm das Shirt einfach über den Kopf schob.

„Ich hatte auch keine Zeit für Unterwäsche," antwortete Duo und grinste, als Heero aufstöhnte. „Hey, die Zeit war äußerst knapp. Ich mußte schauen, daß ich da rauskam – ich hatte ja gedacht, daß du mit Barton gerade die Treppen hinaufgestürmt kamst."

„Bitte hör auf über Trowa Barton zu reden während ich gerade dabei bin dich zu verführen."

„Warum? Er ist so groß und so stark und so – äh – haarig." Duo hielt die Luft an als Heero über seine Brustwarze leckte. „Ich würde gerne noch einmal nur fürs Protokoll protestieren, aber ehrlich gesagt, wenn du jetzt aufhörst, dann werfe ich noch ein Buch in dein Gesicht."

„Ich höre und gehorche." Heeros Mund zog Bahnen über Duos Oberkörper, stoppte ab und zu um an einer besonders empfindlichen Stelle zu saugen und zu knabbern, bevor er weitermachte. „Gott, du riechst wie wilde Rosen."

„Ich denke, das ist die Hotelseife."

Heero stöhnte auf. „Du bringst mich noch um."

„Übrigens, wie geht's deiner Nase?"

„Wen interessiert's?"

„Ich sag dir was," sagte Duo, rieb sich an Heero, knöpfte schnell dessen Hemd auf und zog es ihm aus. „Ich lass meine dummen Bemerkungen wenn du endlich die Klappe hältst und zur Sache kommst. Ich nehme an, du hast diesmal Kondome dabei?"

„Aber natürlich! Sie sind immer noch in meiner Hosentasche wo ich sie vorhin hingetan habe, als ich unten war um deine Kleidung zu holen."

Duo griff nach ihm und schob seine Hand in Heeros Hosentasche. „Wow. Sind das sechs Packungen Kondome in deiner Tasche oder bist du nur so glücklich mich zu sehen?"

Heero lachte und kämpfte sich aus seiner Kleidung während Duo dessen Körper überall wo er ihn erreichen konnte küsste, leckte und anknabberte. In Sekunden waren beide völlig nackt und rieben sich aneinander als ob sie den Körper des anderen schon seit Jahren kannten. Duo konnte Heeros Mund wieder auf seinem Körper spüren, und nun wanderte dieser nach unten, Duos Erregung entgegen.

Endlich angekommen zögerte Heero nicht lange sondern nahm Duos gesamte Länge auf einmal in den Mund. Duo stöhnte laut auf und hielt sich schnell die Hand vor den Mund, um die Geräusche zu unterdrücken. Heeros Zunge streichelte seinen Penis, umspielte die Spitze und trieb Duo in den Wahnsinn. Lange würde er das nicht mehr ertragen können. Schnell zog Duo Heeros Kopf wieder zu sich nach oben und küßte ihn tief, während er gleichzeitig nach den Kondomen griff. In seiner Eile zerriss er die ersten zwei Kondome, die er versuchte zu öffnen.

„Beruhig dich," sagte Heero und lachte wieder, „Du wirst sie noch alle kaputt machen."

„Beruhig DU dich doch. Dumme Foliendinger – ah!" Duo zog eines der Kondome, diesmal intakt, aus seiner Verpackung und rollte es sanft über Heeros pulsierende Länge. Dabei fiel sein Blick auf eine kleine Tube, die mit den Kondomen zusammen aus der Tasche gefallen war. „Hey, klasse. Gleitgel."

„Ich lebe nur um zu dienen."

Mit einem Ohr auf den Staubsauger lauschend schlang Duo seine Beine um Heeros Hüfte und kreuzte die Knöchel. Heero einfach nur zu berühren war die reine Wonne; er war schlank und muskulös, mit den breiten Schultern eines Schwimmers. Duos Hände glitten über Heeros Körper, berührend, tastend; er würde niemals genug davon bekommen können.

Endlich spürte er einen kühlen, feuchten Finger an seiner Öffnung und er entspannte sich. Und obwohl Heero sich beeilte, so sorgte er dennoch dafür, daß Duo genügend vorbereitet wurde, ohne ihm wehzutun.

Duo wußte, das er bereit war, und Heero wußte es ebenfalls. Nichts war mehr nötig, nicht einmal Worte. Duo wölbte sich um Heero entgegenzukommen, als dieser ihn anhob und sich in ihn hineinschob. Es war als würde ein Ideal, ein Traum in ihn eindringen. Heero glitt und schob und stieß und Duo schloß seine Beine noch enger und drückte seinen Rücken durch um Heeros Stößen entgegenzukommen. Und für eine lange Zeit konnte man nur ihr rauhes Atmen hören, das Aufeinanderklatschen ihrer Körper und das vrrrrrr-mmmmmmmm des Staubsaugers sechs Türen weiter.

Heeros Hände waren zu zwei Fäusten auf jeder Seite von Duos Kopf geballt und er keuchte und stöhnte in dessen Nacken. Sie passten einfach perfekt zusammen. Es war einfach wunderbar.

Duo ließ seine Hände über Heeros Schultern wandern, den Rücken entlang nach unten zu dessen straffen Hintern. Heero zu spüren, ihn zu riechen und die Art und Weise, wie dieser nahezu hilflos in Duos Umarmung war, so darauf versessen Duo zu besitzen das er darüber alles andere vergaß – das war einfach überwältigend. Heero flüsterte immer wieder seinen Namen als er sich wieder und wieder in ihn schob.

Duo bis ihn zärtlich ins Ohrläppchen und seufzte, als Heero über ihm erschauerte. Heero hob seinen Kopf, leckte über Duos Unterlippe und schob dann seinen Zunge in dessen Mund. Gleichzeitig ergriff er mit beiden Händen Duos Hintern und variierte so den Winkel ein wenig, und traf nun mit jedem Stoß diesen ganz besonderen Punkt in Duos Innerem.

Die plötzlichen Empfindungen überschwemmten Duo förmlich und er hätte geschrien, wenn nicht Heeros Mund auf seinem gelegen hätte, besitzergreifend, hart und fordernd – das einzige Geräusch das entkam war ein unterdrücktes Stöhnen. Und immer noch traf Heero diesen Punkt, bis Duo zitterte, bis Duo kam, bis Duo Sterne vor seinen Augen explodieren sah, bis Heero sich versteifte und für einen langen Moment den Atem anhielt.

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„Oh."

„Das ist alles? Oh?"

„Wie wär's mit, oh, Gott, steck ihn wieder in mich rein?"

Heero lachte leise in Duos Ohr. Sie lagen auf der Seite auf dem Teppich, aneinander geschmiegt wie zwei Löffel in der Schublade. „Ich denke ich brauch noch ein paar Minuten."

„Das ist ok, ich denke ich brauch noch einundhalb Tage." Duo seufzte und strich über Heeros Arm. „Was für eine Woche."

„Sag das du mich liebst," befahl Heero.

„Schätzchen, ich KENNE dich nicht einmal."

„Nun, ich kenne dich auch nicht, aber ich liebe dich so sehr das es schon fast krankhaft ist."

„Wie schmeichelhaft. Können wir einen Kompromiß schließen und sagen, das ich deinen Hintern liebe?"

„Du hast einfach kein Herz," grummelte Heero.

„Heero, kann ich dich was fragen?"

„Natürlich."

„Warum hast du die NSA verlassen?"

Heero war für einen langen Moment stillt, dann antwortete er, „Um ehrlich zu sein, ich wollte nicht länger ein Codebrecher mehr sein. Es wird wahrscheinlich dumm klingen –"

„Das überrascht mich nicht," unterbrach Duo in der Hoffnung auf ein Lächeln.

„Ha ha. Nun, vor ein paar Monaten ist der Ehemann meiner Nachbarin verschwunden. Und sie wurde fast verrückt in dem Versuch, ihn wiederzufinden. Sie war aufgeregt, die Kinder waren aufgeregt, der Boss des Mannes rief jeden Tag an – ein richtiges Durcheinander. Die Polizei war keine große Hilfe – Washington DC ist ein großer Ort mit einer Menge Probleme.

Naja, sie hat mir Leid getan und ich hab ein bißchen nachgeforscht, hab mich etwas umgehört und es stellte sich heraus, daß ihr Ehemann überfallen worden war. Seine Brieftasche wurde gestohlen und dann wurde er angefahren. Es ging ihm gut, aber er hatte eine üble Gehirnerschütterung, war ziemlich durcheinander und das Krankenhaus hatte keine Möglichkeit ihn zu identifizieren. Um es kurz zu machen, ich hab ihn gefunden. Und – naja, es war wirklich befriedigend. Sie wieder zusammenzuführen. Ich weiß das für die NSA zu arbeiten bedeutet, Teil einer großen Sache zu sein, aber ich habe nichts dagegen, Teil einer etwas kleineren Sache zu sein. Nicht wenn man ab und zu einer netten Dame helfen kann. Das ist alles."

„Hui. Nun, gut für dich. Eine Menge Leute sitzen in einem Job fest den sie hassen. Und sie würden ihn niemals wechseln, weil Trägheit so viel einfacher ist."

„Ja, nicht jeder ist so glücklich eines Diebstahls bezichtigt und dann gefeuert zu werden," sagte Heero fröhlich. „So, ich hoffe wir können das später in einem richtigen Bett fortführen, aber jetzt sollten wir besser los. Ich kann den Staubsauger nicht mehr hören."

Duo zuckte schuldbewußt zusammen. Himmel! Für einen Moment – ok, für ungefähr fünfzehn Minuten – hatte er vergessen warum sie überhaupt hier waren. Er wurde langsam WIRKLICH Zu Blöd Zum Leben.

Sie zogen sich an und krabbelten unter dem Tisch hervor, aber bevor Duo auf die Beine kommen konnte griff Heero nach ihm und küßte ihn mitten auf den Mund. „Sag es," befahl er.

„Ich liebe deinen Hintern," antwortete Duo gehorsam.

„Du bringst mich noch ins Grab, Duo..." Heero trat zur Tür, doch bevor er sie öffnen konnte tat es schon jemand draußen auf dem Flur für ihn.