Titel: Under Cover - Sweet Strangers
Autor: Zanna
Disclaimer: siehe Kapitel 1
Betadank: Laren 'knuddel'
Kommentar: So, das wars. Das hier ist das letzte Kapitel von 'Under Cover – Sweet Strangers'. Ich hoffe, es hat euch gefallen. Als nächstes kommt dann Q und Tros Geschichte. Allerdings wird das noch ein bißchen dauern – ich bin im Moment einfach viel zu sehr im Streß, um permanent gleichzeitig an drei Geschichten zu arbeiten und zwei zu übersetzen. Aber sobald ich wieder etwas Luft hab fang ich mit 'Lovely Lies' an.
Kapitel 12
„Hmmmmm."
„Gut?"
„Ohhhh, ja. Nochmal."
„Fleh mich an."
„Bitte, bitte, oh bitte tu das nochmal. Sonst sterbe ich."
Heero beugte sich vor und steckt eine weitere Praline in Duos offenen Mund. Duo kaute und verdrehte seine Augen selig. Schokolade war immer besser als jedes Schmerzmittel. Außerdem tat sein Knöchel kaum noch weh. Eine leichte Verstauchung, schlimmstenfalls.
Heero lächelte ihn an. „Schokoladensüchtig, hm?"
„Lass es mich so sagen: ich brauche es wie Diabetiker Insulin brauchen."
„Werd ich mir merken." Heero rollte sich auf den Rücken und streckte sich aus. Es war der nächste Abend. Duo hatte ungefähr 14 Stunden geschlafen; sie waren höchst komfortabel im Hotel ‚Hyatt' untergebracht und hatten sich gerade unten im ‚Oceanaire Seafood Room' vollgestopft. Duo war sich ziemlich sicher das er niemals mehr eine Krabbe sehen wollte.
Nachdem die Polizei ihre Aussagen aufgenommen und sie hatte gehen lassen, hatte Heero darauf bestanden ihn in ein neues Hotel zu begleiten. Er hatte sämtliche Ausgänge überprüft und ließ Duo hoch und heilig schwören das er nicht einfach mitten in der Nacht abhauen würde. Es war so rührend wie es nur ungezügelte Paranoia sein konnte.
Heero gähnte und zog Duo näher um sich an ihn zu kuscheln. „Ich kann es immer noch nicht glauben, das Dr. Chang die Polizei gerufen hat," murmelte er in Duos Haare.
Duo schluckte eine weiter Praline und sah sehnsüchtig auf die goldene Pralinenschachtel neben Heero. Nein, acht waren wahrscheinlich genug. „Ich auch nicht. Ich hab wirklich befürchtet, er hätte uns einfach unserem Schicksal überlassen, dabei hat er tatsächlich die Kavallerie gerufen. Gott sei Dank. Ich dachte echt, Dr. J würde dort an Ort und Stelle einen Herzinfarkt bekommen."
„Er kann von Glück sagen, das ich ihm nicht an Ort und Stelle in den Arsch getreten habe," grollte Heero. „Scheißkerl, schießt einfach auf meinen Liebling."
„Also eigentlich sah es für mich eher so aus als würde er auf dich schießen. Hundsmiserabel zwar, aber trotzdem..."
Heero stand auf und überprüfte die Schlösser ein letztes Mal. Duo verschlang eine weiter Praline, dann schloß er die Schachtel entschlossen und stellte sie auf das Nachtkästchen. „Du machst dir doch nicht etwa immer noch Sorgen, oder? Ich meine... es ist vorbei. Stimmt's?"
„Stimmt. Alte Gewohnheit. Und mir hat nicht gefallen, wie Trowa Barton einfach verschwunden ist und J sich selbst überlassen hat. Ich ziehe es vor dich nicht mehr aus den Augen zu lassen, bis er wieder aufgetaucht ist."
Tatsächlich hatte es Duo eigentlich sehr gut gefallen das Trowa so schnell verschwunden war als die Dinge sich zum schlimmeren wandten. Auf diese Weise war niemand da gewesen der Dr. J's Version der Ereignisse hätte bestätigen können: nämlich das Duo Firmeneigentum gestohlen und versucht hatte J zu töten. Und da J eine leere Waffe durch die Gegend schwenkte und auf Duo richtete während er das behauptete war die Polizei doch – gelinde gesagt – eher skeptisch gewesen.
Und nachdem Heero ihnen seinen Ausweis gezeigt hatte, und die Polizei ein paar Anrufe getätigt hatte um seine Angaben zu überprüfen hatte es für Dr. J immer schlechter ausgesehen – der zu dem Zeitpunkt bereits wie ein Verrückter herumkreischte.
Obwohl Duo der Dieb gewesen war, war Dr. J verhaftet worden. Die Anklage lautete auf versuchte Entführung, fahrlässige Gefährdung anderer, versuchter Mord, Besitz einer nicht registrierten Waffe, und schließlich auf tätlichen Angriff auf einen Polizeibeamten. Jedesmal wenn Duo an J's Gesichtsausdruck denken mußte, den dieser hatte als die Cops ihm seine Rechte vorgelesen hatten, konnte er ein Kichern kaum unterdrücken.
„Ich hab dich das schon gestern Abend gefragt, bevor wir schlafen gegangen sind, aber du bist der Frage ausgewichen – wo ist PaceIC?" fragte Heero.
„Im Moment? In deinem Rasierzeug."
„Oh. Das ist gut. Ich dachte – was?"
Duo imitierte die typischen Handbewegungen beim Rasieren. „Was, muß ich mir etwa Handpuppen besorgen und es dir vorspielen? Ich habe. Es in. Dein Rasierzeug. Gesteckt."
„Die Phiole, die Millionen von Dollar wert ist liegt genau neben meinem Wilkinson-Rasierer?"
„Beruhig dich. Ich werde es morgen Früh Dorothy Catalonia übergeben."
„Wo war es vorher? Als wir wie wild durch die Gegend gerannt sind?"
„In deinem Rasierzeug."
Heero, der auf- und abgelaufen war, blieb abrupt stehen und vergrub sein Gesicht in seinen Händen. „Ich glaub es nicht. Die ganze Zeit?"
„Ich dachte mir, du würdest niemals vermuten das ich PaceIC zurückgelassen hab, nachdem ich dein Zimmer derartig verwüstet hatte. Dachte du würdest dir nichtmal die Mühe machen danach zu suchen. Ich versuche jetzt jegliche Selbstgefälligkeit aus meiner Stimme zu entfernen wenn ich dir sage: Ich hatte damit Recht. Und da Barton verschwunden ist, J im Gefängnis sitzt und Dr. Chang voll auf unserer Seite steht wird es dort auch noch für eine weitere Nacht sicher sein."
Heero lachte und schüttelte seinen Kopf. „Du bist wirklich einer unter Millionen."
„Ich bin einer unter sechzig Millionen. Mir gefällt Changs Idee. Wir geben PaceIC irgendeiner anderen Firma die dessen Entwicklung nachvollziehen kann, was Anodyne dazu zwingt es so schnell wie möglich auf den Markt zu bringen. Jeder gewinnt. Außer diesem Arschloch Dr. J. Lass uns trotzdem seine Kniescheiben brechen wenn er aus dem Gefängnis kommt."
„Abgemacht."
„Ich schätze ich sollte morgen Früh wieder nach Hause gehen," fuhr Duo fort als Heero das Licht löschte und zu ihm ins Bett kletterte. Seltsam wie absolut natürlich es sich anfühlte mit diesem Mann ein Bett zu teilen. Wenn Heero nicht dagewesen wäre würde das Bett viel zu groß wirken. „Ich war seit einer Woche nicht mehr in meinem Appartement. Meine Katze wäre inzwischen tot, wenn ich eine hätte."
„Komm mit mir," versuchte Heero ihn zu überreden. Seine Hand stahl sich unter Duos Bademantel und legte sich auf dessen Hintern. „Wir können morgen nach Washington DC fliegen."
„Und warum sollte ich das tun wollen?" neckte Duo ihn. „Wir haben uns darauf geeinigt das es vorbei ist."
„Falsch mein Lieber. Es fängt gerade erst an."
Duo stöhnte. „Noch eine Woche wie die letzte überleb ich nicht."
Heeros Daumen streichelte die weiche Haut an Duos Hüfte. „Ach komm schon," sagte er und Duo wußte, das Heero ihn im Dunkeln anlächelte. „Nicht alles war schrecklich."
„Vielleicht gab es das eine oder andere nicht ganz so schlimme Ereignis."
„Apropos, wie geht es deinem Knöchel?"
„Für das woran du jetzt denkst tut er nicht zu weh. Also das ist es, hm? Ade Minneapolis, hallo Washington?"
„Nur für eine Weile. Ich will dir all die Sehenswürdigkeiten zeigen, dich meiner Familie vorstellen."
„Du hast Familie irgendwo dort draussen?"
Nun wanderten Heeros Hände langsam nach vorne und Duo ruckelte näher an ihn heran und ließ seine eigenen Hände ebenfalls auf Wanderschaft gehen.
„Ja," antwortete Heero. „Siehst du, es gibt so vieles was wir nicht übereinander wissen. Und ich denke wir sollten den Rest unseres Lebens damit verbringen alles herauszufinden."
„Nun... Ich weiß das du wirklich gut bist im Bett. Nicht das wir es schonmal in einem Bett getan hätten. Und ich weiß, das du keine Höhen magst, aber nicht zögerst für mich aus Fenstern zu springen. Und ich weiß – oh. Ja. Das – hm. Hör nur nicht auf damit."
„Werd ich nicht, wenn du nicht aufhörst. Sag es, Duo."
„Ich liebe deinen Hintern."
Ein Seufzer im Dunkeln. „Duo..."
„Oh, und den Rest von dir auch. Aber nicht weil du so tolle Hände hast. Und nicht weil du unglaublich gut aussiehst."
„Oh? Warum dann?"
Duo küßte ihn sanft, süß und atmete Heeros Duft ein. Er war zum ersten Mal seit langer Zeit vollkommen glücklich. „Ich denke Heero, es ist weil du mich eingefangen hast," flüsterte er. „Nun, was denkst du darüber?"
Und Heero zeigte es ihm.
