10 - Hilfe
Oki, weil sich so viele beschwert haben das es letztes mal zu wenig war, bekommt ihr diesmal etwas mehr zu lesen. Jau, ich weiß auch, das ich ein wenig verspätet vorbei schaue, aber ging halt nicht anders...Viel Spaß beim Lesen! LG Svui
Harry zog den Blonden zu sich ran und legte ihm das große Handtuch über die Schultern. Dann nahm er ein kleineres und wickelte es um den Arm von Draco um die Blutung zu stoppen. Dann hob er ihn hoch und setze ihn auf die Bank, dort trocknete er den Jüngeren ganz vorsichtig ab. Draco ließ alles mit sich machen, er stöhnte nur auf, wenn Harry ihn an seinen Wunden berührte und ihm flossen unaufhaltsam die Tränen über die Wangen.
Die offenen Schrammen bedeckte er mit Pflastern, den Arm verband er mit einer Mullbinde. Sein Patient blieb still und beschwerte sich nicht über die Verarztung. Harry selbst tat es schon beim Anschauen weh, wenn er die ganzen Hämatome sah.
Auch die Haare wurden trocken gerubbelt und standen nun in alle Richtungen vom Kopf ab.
„Draco ich möchte dich jetzt ganz abtrocknen, sonst wirst du krank. Dazu musst du aber deine Boxershorts ausziehen."
Der Junge versteifte sich und biss sich auf die Lippen. Er zitterte am ganzen Körper.
„Hey, ist schon OK", Harry strich ihm über den Rücken, „Keine Angst. Wir kriegen das schon hin. Möchtest du das lieber selber machen?"
Der Blonde sah auf den Boden und nickte.
„OK, hier." Harry reichte ihm das Handtuch und wandte sich ein wenig ab, er sammelte die nassen Handtücher ein und hing sie zum trocknen über die Heizung, die er gleich wärmer stellte.
In Draco hingegen kam nur langsam Bewegung, aber er zog sich die Shorts aus und trocknete auch seine Oberschenkel ab. Er setzte sich wieder und breitete das Handtuch über seinen Schenkeln aus.
Harry kam zurück und hielt ihm die Anziehsachen hin. Draco nahm sich die Shorts und zog sie sich schnell über, aber Harry hatte seinen Unterkörper gesehen. Die Innenseiten der Oberschenkel waren rot und blau angelaufen, überall Schrammen und Hämatome und Kratzspuren in der Lendengegend.
Dem Dunkelhaarigem blieb die Luft weg, er musste schlucken. Ihm schwante Übles. Schreckliche Vorstellungen darüber was mit dem Slytherin gemacht worden war trieb ihm Tränen in die Augen.
Doch er versuchte sich nichts anmerken zu lassen. Dann half er dem Blonden in die Hose, der dabei sichtlich Schmerzen zu haben schien und zog ihm das T-Shirt über den Kopf. Die beiden sprachen auch kein Wort als Harry ihm dicke Socken anzog und ihm eine Sweatshirtjacke um die Schultern legte. Aber der Slytherin hatte wieder angefangen zu zittern doch nun wurde es wirklich kalt, denn Harry hatte noch seine nassen Sachen an.
„Draco, kannst du laufen?", der Slytherin zuckte mit den Schultern und stand auf. Das ging noch, aber die nächsten Schritte schaffte sein Knie nicht mehr und er kam ins Straucheln. Doch Harry war sofort bei ihm und fing ihn auf.
„Halt dich fest!", Harry nahm den Jungen auf den Arm und trug ihn in die Umkleidekabine und setze ihn auf einer Bank ab.
„Draco, ich wird mich zu erst mal duschen und dann sehen wir weiter, OK? Ich hab nämlich noch nicht so die Ahnung wie wir dich ins Schloss bringen. Ich beeil mich, warte hier", und er wickelte ihn in einen weiteren Umhang ein.
„Mhm", kam leise von diesem zu hören.
Als Harry unter der Dusche stand kamen die Sorgen auf ihn zu geströmt, er hatte den Blonden gerade nicht vor sich und machte sich so Gedanken über das was nun Geschehen sollte, aber er kam zu keinem Entschluss.
Es dauerte wirklich nicht lange und der Gryffindor stand fertig angezogen vor Draco. Der hatte sich mittlerweile längs auf die Bank gelegt und die Augen geschlossen.
„Draco? Alles in Ordnung?"
Sicher ist nichts in Ordnung, was für eine doofe Frage , doch der Slytherin antwortete nur mit leisem Wimmern.
„Mein Kopf ... mir ist so kalt."
Harry kniete sich vor die Bank und befühlte die Stirn. Sie glühte, auch die Wangen des Blonden waren rot.
„Mist ... Draco, ich denke du hast Fieber."
Der Dunkelhaarige verschwand, huschte durch die Räume und kam kurz darauf mit einem feuchten Tuch, einem Glas Wasser und Tabletten wieder.
„Draco, ich hab hier was für dich, was hoffentlich deine Kopfschmerzen lindern wird", er half ihm hoch, so dass der Blonde aufrecht saß, dann gab ihm Harry eine Tablette und hielt ihm das Glas an die Lippen, danach sackte der Slytherin wieder zurück, doch Harry setzte sich vorher auf die Bank und zog den Jungen näher an sich. Harry lehnte nun an der Wand in der Ecke und Draco lag mit dem Oberkörper auf seiner Brust. Der Ältere strich ihm die haare aus der Stirn und legte das feuchte Tuch drauf. Dann streichelte er dem Blonden über den Kopf.
„So besser?"
„Mhm", es war mehr ein Wimmern als eine Antwort.
Dann versuchte Harry einen klaren Kopf zu bekommen und grübelte nach.
Der fiebernde Junge war mittlerweile eingedöst und Harry löste sich von ihm. Mit seinem Zauberstab versuchte er nach Hedwig zu rufen. Ob er sie erreicht hatte, wusste er nicht und nach etlichen Minuten des Wartens gab er schon auf und überlegte sich einen anderen Weg mit Draco hier raus zu kommen, als eine weiße Schneeeule an das kleine Fenster neben der Tür pickte.
„Hedwig! Da bist du ja", Harrys Miene hellte sich auf, irgendwas musste an diesem Tag ja noch klappen. Er öffnete das Fenster einen Spalt, der kalte Wind schlug ihm ins Gesicht und kurz darauf ließ sich Hedwig auf seiner Schulter nieder.
„Hey, Kleines, ist ja gut", er streichelte ihr übers Gefieder, welches von dem starken Sturm ziemlich zerrupft war. Achtlos kritzelte er ein paar Zeilen auf einen Schmierzettel, hängte ihn der Eule ans Bein und ging mit ihr wieder zum Fenster.
„Hedwig, kannst du mir helfen, ich weiß, draußen ist es sau kalt und nicht gerade gemütlich, aber du musst diesen Brief unbedingt so schnell wie möglich ausliefern .Ist das OK?", Hedwig schuhute nur und flog davon.
Der Dunkelhaarige wandte sich wieder seinem Mitschüler zu. Er nahm den Kopf wieder auf den Schoß und streichelte ihm unablässig über die Haare. Er kühlte ihm die Stirn, zog ihn näher an sich und kümmerte sich um ihn, als wär es sein bester Freund, oder sein Seelenverwandter.
Währenddessen lag ein 17-jähriger, großgewachsener Junge bäuchlings auf deinem Bett und zermaterte sich das Hirn.
Er hat ihn nicht wieder mitgenommen, oder? Nein, er war nicht hier, das hätte ich gemerkt, aber wo ist er hin? Scheiße Draco, was ist passiert?
Der Slytherin hatte die letzten Stunden damit verbracht das Schloss nach dem Blonden abzusuchen, selbst die Kerker, Gemächer von Filch und die höchsten Türme hatte er nicht ausgelassen, auch draußen war er gewesen, hatte es dort aber ziemlich schnell aufgegeben, weil er kaum 20 Meter weit sehen konnte und der starke Wind alle Geräusche verschluckte.
Da klopfte es an der Fensterscheibe. Er drehte sich erschrocken um und erblickte eine schneeweiße Eule. Er ließ sie herein und nahm den Zettel von ihrem Bein, er war halb durchnässt und zerrissen. Zuerst mal nahm er einen Eulenkeks aus seiner Tasche und reichte ihn der Eule, die sich auch gleich ans Ende der Tischkante verzog und zu knabbern begann. Blaise war derweil fieberhaft am überlegen:
Von wem ist diese Eule? Es ist nicht Dracos, wer also kann so fies sein seine Eule bei so einem Wetter hinaus zuschicken , dann entfaltete er den Zettel und begann zu lesen:
Hallo Blaise, ich weiß es ist nicht üblich, das du von mir Eulenpost bekommst und sicherlich wirst du dich wundern, aber es ist sehr wichtig. Kannst du, am besten sofort, zum Umkleideraum vom Quidditchfeld kommen, einen warmen Wollpulli, eine dicke Decke und ein regendichtes Cape oder ähnliches mitbringen. Ich weiß es ist nicht gerade einfach, aber enorm wichtig, es geht um Draco. Danke, Harry Potter...enorm wichtig, es geht um Draco...Harry...hab ich das grad richtig verstanden, Mist Verdammter, was ist passiert.
Doch Blaise machte sich sofort daran die Sachen zusammen zusammeln. 5 Minuten später huschte er mit Tasche, Zauberstab und einem Schokofrosch durch die Gänge.
Das beleuchtete Fenster machte ihn auf etwas Leben aufmerksam. Er klopfte an die Tür und schlüpfte im nächsten Moment schon durch die Tür. Die Tür wieder verschlossen zog er seine Kapuze vom Kopf und schaute sich im Raum um.
Sofort kniete er sich vor die Bank. Harry lehnte mit seinem Kopf erschöpft an der Steinwand. Auf seinen Beinen immer noch der kränkliche Draco, dem er durch die Haare kraulte.
Nach erdrückender Stille, in der Blaise Dracos Zustand inspiziert hatte.
„Harry, was ist passiert?", dem Gryffindor liefen Tränen über die Wangen, er versuchte den Kloß, der ihm im Hals steckte herunter zu schlucken.
„Ich ... ich .. weiß nicht, er...Draco, er war hier und ...", er schluchzte.
Blaise hob erstmals seinen Blick und sah Harry in die Augen, dort sah er nur Angst und Verzweiflung. Die letzten Minuten hatte Harry damit verbracht sich Vorwürfe wegen des Zustandes des Slytherin zu machen und Bilder von den letzten Ferien flimmerten vor seinen Augen auf. Es war zuviel und es schlug ihm auf die Psyche.
„Harry, ganz ruhig, ich will nur wissen in welchem Zustand du Draco gefunden hast.", Harry atmete mehrmals tief durch und versuchte wirklich ruhig zu bleiben.
„Er saß, ganz verängstigt unter der Dusche und er hat gezittert und er hatte ein Messer in der Hand, ... sein Arm ... und Blut", er geriet wieder ins stocken, „überall war Blut und sein Körper ... er hat dann angefangen zu fantasieren und dann wurde er ganz heiß und ... ich glaub er hat Fieber."
„ ... , OK, ich wird ihn jetzt hoch bringen."
Blaise setzte seinen Freund auf, von dem kam nur ein Stöhnen, dann zog er ihm noch den Pullover über, verpackte ihn in der Decke und zog das Cape das er trug hoch und hielt es mit den Zähnen, dann nahm er Draco auf die Arme und ließ das Cape wieder fallen.
Harry hatte schweigend zugesehen, er versuchte wieder klar zu kommen und nahm die restlichen Sachen, die noch im Umkleideraum lagen. Er öffnete die Tür vor Blaise, deren Draco auf den Armen man gar nicht erkennen konnte und leuchtete ihnen den Weg zum Schloss.
Im Schloss schlichen sie die Gänge die Blaise gekommen war wieder zurück. Immer wieder spielten Harrys Ohren ihm einen Streich und die Panik von Filch oder sonst wem zu dieser Zeit gesehen zu werden trieb sie dazu Umwege zu nehmen.
Sie eilten durch einen Gang deren Ende einen Vorhang zierte der den Eingang zum Slytherinturm freigab, wenn man es richtig anstellte.
„Harry, ich wird mich um Blaise kümmern, du gehst jetzt zu deinem Schlafsaal, lässt dich nicht erwischen und gehst dann ins Bett, OK?"
„Von wem nicht erwischen, Zabini?", um die Ecke des Flures war der Lehrer gekommen, den sie im Moment am aller wenigsten gebrauchen konnten.
