Juhu, EIN Review!

Nee, natürlich ist das nicht historisch genau... um aller Götter und Göttinnen willen. Aber es macht Spaß, sich das vorzustellen!

Weiterhin viel Vergnügen!

Der Perser, der ihn von seiner Augenbinde befreite, sah Alexander mit gerümpfter Nase an.

"Du stinkst." sagte er dann, in einwandfreiem Griechisch, und Alexander starrte ihn schockiert an.

Was dachte dieser Barbar? Natürlich hatte er seit Tagen nicht gebadet, wo in dieser von allen Göttern verlassenen Gegend sollte er sich waschen, und er zog in den Krieg, nicht auf Brautschau! Wütend zog der blonde makedonische König seine Augenbrauen zusammen, doch er konnte nicht mehr, denn immer noch war er geknebelt und gefesselt.

Hilflos musste er über sich ergehen lassen, wie er entkleidet wurde von zwei starken Männern, die bartlos waren und keinerlei Anzeichen von Bartwuchs zeigten - Eunuchen! - und in ein Zelt geschleppt wurde, in dem bereits eine Wanne Wassers auf ihn wartete, mit Rosenöl parfümiert, und dorthin musste er sich hineinbegeben, immer noch gefesselt, und wurde wie ein Kind gebadet.

Sein Stoppelbart wurde ebenfalls rasiert, bis er ebenso bartlos war wie die beiden Eunuchen, die ihn vorbereiteten - für was? schoss es Alexander durch den Kopf, doch er ahnte es bereits, er würde heute Nacht bereits dem gegenüber stehen, dem er morgen erst auf dem Schlachtfeld entgegentreten wollte.

Dareios, Großkönig der Perser.

So behandelst du deine Feinde! beklagte sich Alexander insgeheim, doch musste er alles über sich ergehen lassen. Auch die vollkommene Enthaarung seines Körpers, das Einölen mit Rosenöl sowie das Einkleiden in ein durchsichtiges weißes Gewand.

Es war einfach nur erniedrigend und Alexander war es nicht einmal vergönnt mit den Zähnen zu knirschen, denn immer noch steckte der lederne Knebel zwischen seinen Kiefern.

Das wirst du mir büßen! schrie er innerlich, doch dann wurde er auf die Knie gezwungen und sah auf.

Dareios.

Das also war sein Feind.

"Willkommen in meinem bescheidenen Zelt, Alexander."

Seine Stimme war leise und sanft, sein Gesicht fein geschnitten, edel, er war wahrhaftig ein Großkönig, dachte Alexander, unfreiwillig beeindruckt.

Erst sehr viel später, nämlich, als alles längst schon vorbei war, fiel Alexander auf, dass ihn Dareios niemals "König" genannt hatte. Einfach nur Alexander. Und, was schlimmer war, er nannte ihn -

"Knabe. Lange habe ich mich danach gesehnt, den zu sehen, der mich herausfordern will. Dass es jemand ist wie du, das hätte ich in meinen kühnsten Träumen nicht gewagt zu träumen. Dass es ein blonder schöner Knabe ist, der hier in mein Land eindringt, schön wie der Morgen, tapfer wie ein Adler, jedoch ein Adlerküken, geformt wie ein erlesener Lustdiener, nein, das hätte ich nicht gedacht. Wie groß bist du, Knabe? Steh auf, ich erlaube es dir."

Wie in Trance stand Alexander auf, aus der erzwungenen Proskynesis heraus, und schlimmer hätte es nicht kommen können.

Dareios überragte ihn um über einen Kopf.

tbc