So, da bin ich wieder!
Mit dabei (vielleicht) die Antworten auf die Fragen: Überlebt Josh? Wer ist
diese Leya und woher kennt Josh sie?
Na ja, keine weitere Vorrede diesmal (war ja letztes Mal lang genug):
Kapitel 2
„Raus mit der Sprache: Wer war das?"
Ebony stand, die Arme verschränkt, vor Slade. Auch die anderen waren auf dem Deck und saßen um ihn herum. Slade hob beschwichtigend die Hände.
„Ich habe sie getroffen, als ich damals nach Josh gesucht habe. Sie wurde anscheinend mit ihm von den Technos ausgebildet. Sie hat mir gesagt, dass er bei der Truppe dabei war, die damals mit in die Stadt gegangen ist."
„Ein Techno? Wie kommt es, dass ich sie nicht kenne?", fragte Ram.
„Kennst du jeden deiner ehemaligen Kadetten persönlich?", kam prompt die Gegenfrage. Ram verzog das Gesicht und machte eine wegwerfende Geste, bevor er sich wieder umdrehte und scheinbar desinteressiert aufs Meer starrte.
„Sie sah nicht wie ein Techno aus...", meinte Sammy.
„Vielleicht ist sie aus dem Verrücktenverein ausgetreten", antwortete Ebony.
Wie von der Tarantel gestochen fuhr Ram wieder herum.
„Wer ist hier verrückt?"
Kampfeslustig starrten die beiden sich an.
„Beruhigt euch", Amber trat zwischen die Beiden, „Die Frage ist doch was wir jetzt tun sollen. Ich meine ist es eine gute Idee in diese Stadt zu gehen?"
Slade hob die Schultern: „Ich war nur ein oder zwei Tage da, aber es schien eine friedliche Stadt zu sein. Und es war ganz sicher keine Techno-Stadt. Vielleicht sollten wir erst einmal dahin. Wir können später immer noch weiter, wenn es uns nicht gefällt."
„Du willst doch nur zu IHR", Ebony war noch immer wütend und hatte nun in Slade ein neues Opfer gefunden.
„Ich will in erster Linie zu meinem Bruder. Er schwebt noch immer in Lebensgefahr, falls du das vergessen haben solltest."Auch Slade wurde langsam sauer.
Wieder war es Amber, die einen größeren Streit zu verhindern suchte: „Hört auf, das bringt doch nichts. Slade hat Recht, wir sollten erst einmal wieder festen Boden unter die Füße bekommen. Und der sicherste Ort, von dem wir wissen, ist nun mal die Stadt."
„Und zufällig ist das auch das einzige, was wir wissen. Und wir sind auf den guten Slade angewiesen, weil er der einzige ist, der schon mal da war. Wer sagt uns, dass er die Wahrheit sagt? Vielleicht gibt es gar keine Stadt und das alles ist eine Falle..."
„Lex hör auf, du redest nur Unsinn. Wie soll das geplant gewesen sein? Der Virus und der Computer-Zoot? Glaubst du, Slade, Mega und Ram haben das alles so geplant? Du spinnst doch."
Lex starrte May nur wütend an. Offenbar hatte ihre etwas derbe Art, ihm die Meinung zu sagen, ihm die Sprache verschlagen.
„Also wo wollen die Herrschaften denn nun hin?", mischte sich ihr Kapitän ein.
„Zu dieser Stadt, wenn's möglich wär", beschloss Amber, ohne auf Lex und Ebonys Protest zu achten.
„Sehr wohl! Ich hoffe nur, ihr könnt auch zahlen."
Damit ging er zurück zu seinem Steuerrad, das er festgebunden hatte und die Gruppe begann sich zu zerstreuen.
Die Stadt also. Er war dort auch ausgebildet worden. Gemeinsam mit Ved. Auch Ram und Ebonys Schwestern waren schon dort gewesen. Warum hatte Ram das nicht gesagt? Aber er hatte ja auch nichts weiter gesagt. Es hätte die anderen wahrscheinlich auch nur beunruhigt, wenn sie gewusst hätten, dass ihr Ziel das Hauptausbildungszentrum der Technos war. Oder zumindest einmal gewesen war. Denn dort schien sich einiges verändert zu haben. Diese Leya hatte wirklich nicht nach Techno ausgesehen und auch das, was Slade gesagt hatte, deutete darauf hin.
Am Horizont lies sich Land erahnen. Ihr Kapitän hatte geschätzt, dass sie noch zwölf Stunden brauchen würden. Immerhin mussten sie noch ein gutes Stück an der Küste entlang nach Süden. Aber Jay schätzte, dass sie noch länger brauchen würden.
Seit einer halben Stunde wehte ein ziemlich kalter Wind aus ihrer Fahrtrichtung. Die meisten hatten sich schon in das Innere des Schiffs verzogen, allen voran natürlich Gel, die Angst um ihre Frisur hatte. Auch Jay wollte gerade nach innen gehen, als Amber neben ihn trat.
„Worüber grübelst du nach?", wollte sie wissen.
„Die Stadt."
„Kann ich verstehen. Was meinst du, ob wir dort leben können? Wir brauchen einfach eine Bleibe. Immerhin haben wir Kinder dabei."
Jay nickte. Er war froh, dass Amber ihn nicht weiter über die Stadt fragte. Sie konnte ja auch nicht ahnen, was er wusste. Wenn sie nicht nachfragte, würde er nichts sagen müssen. Das war ja keine richtige Lüge, oder?
„Kommst du mit rein? Es ist kalt hier draußen.", meinte Amber, als sie erkannte, dass ihr Jay nicht antworten würde.
Der nickte nur noch einmal und gemeinsam gingen sie nach drinnen.
In einigen Stunden würde sie wieder auf dem Festland sein. Es war nur zu hoffen, dass kein Sturm losbrach, solange sie noch hier draußen waren.
Den Bug angehoben pflügte das Schnellboot durch das Wasser. Doch trotz der hohen Geschwindigkeit war hier im Inneren der Bootes nur ein leichtes Schaukeln zu spüren. Hin und wieder gab es einen leichten Ruck, wenn das Boot von einer Welle zurück ins Wellental fiel, doch das war selten. Der Kapitän war schon lange mit dem Boot vertraut und wusste es ohne große Erschütterungen zu steuern.
Über einen Laptop gebeugt saß Leya neben dem schmalen Bett, auf dem Josh lag und versuchte verzweifelt, eine Verbindung zur Stadt aufzubauen. Doch es war hoffnungslos. Hier draußen machte sich niemand die Mühe, irgendwelche Funknetze aufrecht zu erhalten und vom Funkturm der Stadt waren sie noch zu weit entfernt.
Ein erneutes Rucken ging durch das Boot. Es schien Wind aufgekommen zu sein und damit waren mehr Wellen, die umschifft werden wollten. Josh stöhnte kurz auf. Leya beugte sich über ihn. Er schien irgendwelche Schmerzen zu haben, obwohl er nicht verletzt schien. Mittlerweile schien er sich in einer Art Dämmerzustand zu befinden. Leya konnte nur hoffen dass er nicht noch einmal bewusstlos wurde.
Sie wusste auch nicht genau, was eigentlich mit Josh los war. Sie wusste, dass er gegen eine künstliche Intelligenz gekämpft hatte und die ihn gewürgt hatte. Das klang zwar absurd, aber durch die Tatsache, dass Ram darin verwickelt war, nicht unmöglich. Auf alle Fälle hatte er keine Verletzungen. Vielleicht waren es nur virtuelle Schmerzen, aber das machte die Sache nicht ungefährlicher, denn wenn Joshs Gehirn, in dem die Schmerzen virtuell erzeugt worden waren, sich einbildete, dass er sterben würde, dann würde das auch geschehen, da das Gehirn dann die Lebensfunktionen einstellen würde. (*Anmerkung:* Kann mir jemand folgen?)
Ein leises Piepsen verkündete, dass der Laptop endlich eine Verbindung zum Netzwerk hatte und Leya gab mit leiser Stimme die Anweisung, einen Krankenwagen am Hafen bereitzustellen, denn noch immer konnte jede Minute für Joshs leben entscheidend sein, auch wenn sein Zustand stabil wirkte.
Weiter draußen hatte sich der Wind noch gesteigert und Jays Befürchtung, dass ein Sturm aufkommen könnte, schien sich zu bewahrheiten. Amber beschloss, ihren Kapitän zu fragen, denn der musste sich ja mit solchen Wetterlagen auskennen. Sie setzte ihre Kapuze auf und trat auf das Deck. Was den Wind anbelangte, hatte sie sich kräftig verschätzt. Er war um einiges stärker, als es von drinnen ausgesehen hatte. Es waren nur wenige Schritte bis zum Steuer, doch der Weg kam ihr unendlich lang vor. Der Wind schien mit jedem Schritt stärker zu werden. Doch schließlich stand sie beim Steuer.
„Wir sollten.... Land...... Sturm..... nicht sicher."Nur Wortfetzen kamen an ihrem Ohr an, doch die Bedeutung der Worte schien eindeutig: Sie waren auf See nicht mehr sicher und sollten so schnell wie möglich einen Ankerplatz finden.
Doch das war leicht gesagt. Sie segelten zwar mittlerweile an der Küste entlang, aber diese Bestand fast nur aus Felsen. An einigen Stellen waren hin und wieder auch Felsen im Wasser zu erkennen. Wenn sie sich diesem Ufer näherten, würde ihr Schiff wahrscheinlich an den Felsen zerschellen. Mit einem fragenden Blick wandte sie sich wieder an den Kapitän. Der deutete auf ein Stück Steilküste weiter vorn. Zunächst konnte Amber nichts besonderes erkennen.
Doch dann sah sie, dass es sich um eine Bucht mit einem schmalen Zugang handeln musste. Wenn sie es da hinein schaffen würden, wären sich bestimmt sicher. Aber der Zugang war nur etwa doppelt so breit wie ihr Schiff. Bei normalem Seegang würde ein solchen Manöver ohne Probleme möglich sein, doch bei diesem Sturm stellte es eine Meisterleistung sein, da hineinzukommen. Amber konnte nur hoffen, dass ihr Kapitän sich nicht überschätzte.
Sie nickte ihm zu und ging dann zurück zur Tür, die nach unten führte. Vorhin hatte sie gegen den Wind ankämpfen müssen und demzufolge hätte es jetzt leicht sein müssen, die Tür zu erreichen. Doch genau diesen Moment hatte sich der Wind zum Drehen ausgesucht. Statt von Hinten wehte er nun von der Seite und Amber musste ihre gesamte Kraft aufbieten, um nicht zur Seite weggedrückt zu werden.
Als sie schließlich durch die Tür stolperte, war sie klatschnass. Zum einen von der Anstrengung, aber auch von der feuchten Luft da draußen. Es würde anscheinend nicht mehr lange dauern, bis der Sturm richtig ausbrach und es anfangen würde zu regnen. Amber fragte sich, wie sich der Kapitän bei dem Wetter noch halten konnte und drehte sich noch ein Mal um. Der Kapitän hatte gerade einige Seile hervorgeholt und war nun dabei, sich damit anzubinden. Wahrscheinlich war das die einzig sichere Methode.
Amber drehte sich wieder zurück und ging zu den anderen. Als sie ihnen von der Bucht erzählte erhellten sich die Gesichter wieder. Vor den Kindern zog sie es vor, den schmalen Zugang nicht zu erwähnen, doch kaum dass sie geendet hatte, kam Lex mit Slade und Ebony zu ihr und Jay herüber. Jack, Ellie und Ram hatten sowieso schon in der Nähe gesessen.
„Das klingt alles so schön nach Friede, Freude Eierkuchen, wo ist der Haken?", sprach Slade die Frage schließlich aus.
„Der Zugang ist sehr schmal, ich hoffe, dass er", sie nickte in Richtung Steuer, „uns da sicher durch bringt."
„Na das ist ja wieder mal typisch. Mein Leben hängt von einem zweitklassigen Kapitän ab."
Lex hatte wieder Grund, sich zu beschweren.
„Wir haben keine Wahl. Dieser alte Kahn würde den Sturm sicher nicht überstehen", rief ihm Amber ins Gedächtnis.
„Das wird ja immer besser, jetzt stellt sich auch noch heraus, dass der Kutter auseinander fällt."Offenbar hatte er zu laut gesprochen, denn alle richteten ihre Blicke auf Lex.
„Was, wir sinken?!?", schrie Gel panisch.
„Nein, wir würden sinken, wenn wir hier draußen bleiben würden, aber wir fahren in die Bucht, da sind wir sicher", beeilte sich Jay zu sagen.
„Danke Lex, DAS war typisch", zischte Amber Lex zu.
Jays Worte hatten die Kinder offenbar wieder beruhigt, denn sie nahmen ihre Gespräche wieder auf. Amber lehnte sich zurück und schloss die Augen. Sie konnten nicht mehr tun, als abzuwarten. Das Heulen des Windes klang nur abgeschwächt herein. Amber merkte kaum mehr, wie sie in den Schlaf hinüberglitt. Jay breitete eine Decke über ihr aus. Sollte sie schlafen, es würde noch etwas dauern, bis sie an der Bucht waren.
Soo, das war der zweite Teil. Die Fragen (s.o.) sind nicht wirklich beantwortet worden, aber das kommt schon noch.
Für die, die es ganz genau haben wollen: Da in der Serie bei den Bildern der Stadt immer Bilder von Wellington gezeigt wurden, habe ich das so gelassen. Wellington liegt auf dem Südzipfel das Nordinsel Neuseelands direkt an der Cook-Straße, die andere Stadt wäre dann also rein geografisch Christchurch an der Westküste der Südinsel. Allerdings habe ich keine Bilder von der Stadt, daher kann ich dann nicht mehr so genau sein. (Hat das jetzt jemanden interessiert?)
Na ja, sagt mir mal, wie ihr mein Geschreibsel findet!
Na ja, keine weitere Vorrede diesmal (war ja letztes Mal lang genug):
Kapitel 2
„Raus mit der Sprache: Wer war das?"
Ebony stand, die Arme verschränkt, vor Slade. Auch die anderen waren auf dem Deck und saßen um ihn herum. Slade hob beschwichtigend die Hände.
„Ich habe sie getroffen, als ich damals nach Josh gesucht habe. Sie wurde anscheinend mit ihm von den Technos ausgebildet. Sie hat mir gesagt, dass er bei der Truppe dabei war, die damals mit in die Stadt gegangen ist."
„Ein Techno? Wie kommt es, dass ich sie nicht kenne?", fragte Ram.
„Kennst du jeden deiner ehemaligen Kadetten persönlich?", kam prompt die Gegenfrage. Ram verzog das Gesicht und machte eine wegwerfende Geste, bevor er sich wieder umdrehte und scheinbar desinteressiert aufs Meer starrte.
„Sie sah nicht wie ein Techno aus...", meinte Sammy.
„Vielleicht ist sie aus dem Verrücktenverein ausgetreten", antwortete Ebony.
Wie von der Tarantel gestochen fuhr Ram wieder herum.
„Wer ist hier verrückt?"
Kampfeslustig starrten die beiden sich an.
„Beruhigt euch", Amber trat zwischen die Beiden, „Die Frage ist doch was wir jetzt tun sollen. Ich meine ist es eine gute Idee in diese Stadt zu gehen?"
Slade hob die Schultern: „Ich war nur ein oder zwei Tage da, aber es schien eine friedliche Stadt zu sein. Und es war ganz sicher keine Techno-Stadt. Vielleicht sollten wir erst einmal dahin. Wir können später immer noch weiter, wenn es uns nicht gefällt."
„Du willst doch nur zu IHR", Ebony war noch immer wütend und hatte nun in Slade ein neues Opfer gefunden.
„Ich will in erster Linie zu meinem Bruder. Er schwebt noch immer in Lebensgefahr, falls du das vergessen haben solltest."Auch Slade wurde langsam sauer.
Wieder war es Amber, die einen größeren Streit zu verhindern suchte: „Hört auf, das bringt doch nichts. Slade hat Recht, wir sollten erst einmal wieder festen Boden unter die Füße bekommen. Und der sicherste Ort, von dem wir wissen, ist nun mal die Stadt."
„Und zufällig ist das auch das einzige, was wir wissen. Und wir sind auf den guten Slade angewiesen, weil er der einzige ist, der schon mal da war. Wer sagt uns, dass er die Wahrheit sagt? Vielleicht gibt es gar keine Stadt und das alles ist eine Falle..."
„Lex hör auf, du redest nur Unsinn. Wie soll das geplant gewesen sein? Der Virus und der Computer-Zoot? Glaubst du, Slade, Mega und Ram haben das alles so geplant? Du spinnst doch."
Lex starrte May nur wütend an. Offenbar hatte ihre etwas derbe Art, ihm die Meinung zu sagen, ihm die Sprache verschlagen.
„Also wo wollen die Herrschaften denn nun hin?", mischte sich ihr Kapitän ein.
„Zu dieser Stadt, wenn's möglich wär", beschloss Amber, ohne auf Lex und Ebonys Protest zu achten.
„Sehr wohl! Ich hoffe nur, ihr könnt auch zahlen."
Damit ging er zurück zu seinem Steuerrad, das er festgebunden hatte und die Gruppe begann sich zu zerstreuen.
Die Stadt also. Er war dort auch ausgebildet worden. Gemeinsam mit Ved. Auch Ram und Ebonys Schwestern waren schon dort gewesen. Warum hatte Ram das nicht gesagt? Aber er hatte ja auch nichts weiter gesagt. Es hätte die anderen wahrscheinlich auch nur beunruhigt, wenn sie gewusst hätten, dass ihr Ziel das Hauptausbildungszentrum der Technos war. Oder zumindest einmal gewesen war. Denn dort schien sich einiges verändert zu haben. Diese Leya hatte wirklich nicht nach Techno ausgesehen und auch das, was Slade gesagt hatte, deutete darauf hin.
Am Horizont lies sich Land erahnen. Ihr Kapitän hatte geschätzt, dass sie noch zwölf Stunden brauchen würden. Immerhin mussten sie noch ein gutes Stück an der Küste entlang nach Süden. Aber Jay schätzte, dass sie noch länger brauchen würden.
Seit einer halben Stunde wehte ein ziemlich kalter Wind aus ihrer Fahrtrichtung. Die meisten hatten sich schon in das Innere des Schiffs verzogen, allen voran natürlich Gel, die Angst um ihre Frisur hatte. Auch Jay wollte gerade nach innen gehen, als Amber neben ihn trat.
„Worüber grübelst du nach?", wollte sie wissen.
„Die Stadt."
„Kann ich verstehen. Was meinst du, ob wir dort leben können? Wir brauchen einfach eine Bleibe. Immerhin haben wir Kinder dabei."
Jay nickte. Er war froh, dass Amber ihn nicht weiter über die Stadt fragte. Sie konnte ja auch nicht ahnen, was er wusste. Wenn sie nicht nachfragte, würde er nichts sagen müssen. Das war ja keine richtige Lüge, oder?
„Kommst du mit rein? Es ist kalt hier draußen.", meinte Amber, als sie erkannte, dass ihr Jay nicht antworten würde.
Der nickte nur noch einmal und gemeinsam gingen sie nach drinnen.
In einigen Stunden würde sie wieder auf dem Festland sein. Es war nur zu hoffen, dass kein Sturm losbrach, solange sie noch hier draußen waren.
Den Bug angehoben pflügte das Schnellboot durch das Wasser. Doch trotz der hohen Geschwindigkeit war hier im Inneren der Bootes nur ein leichtes Schaukeln zu spüren. Hin und wieder gab es einen leichten Ruck, wenn das Boot von einer Welle zurück ins Wellental fiel, doch das war selten. Der Kapitän war schon lange mit dem Boot vertraut und wusste es ohne große Erschütterungen zu steuern.
Über einen Laptop gebeugt saß Leya neben dem schmalen Bett, auf dem Josh lag und versuchte verzweifelt, eine Verbindung zur Stadt aufzubauen. Doch es war hoffnungslos. Hier draußen machte sich niemand die Mühe, irgendwelche Funknetze aufrecht zu erhalten und vom Funkturm der Stadt waren sie noch zu weit entfernt.
Ein erneutes Rucken ging durch das Boot. Es schien Wind aufgekommen zu sein und damit waren mehr Wellen, die umschifft werden wollten. Josh stöhnte kurz auf. Leya beugte sich über ihn. Er schien irgendwelche Schmerzen zu haben, obwohl er nicht verletzt schien. Mittlerweile schien er sich in einer Art Dämmerzustand zu befinden. Leya konnte nur hoffen dass er nicht noch einmal bewusstlos wurde.
Sie wusste auch nicht genau, was eigentlich mit Josh los war. Sie wusste, dass er gegen eine künstliche Intelligenz gekämpft hatte und die ihn gewürgt hatte. Das klang zwar absurd, aber durch die Tatsache, dass Ram darin verwickelt war, nicht unmöglich. Auf alle Fälle hatte er keine Verletzungen. Vielleicht waren es nur virtuelle Schmerzen, aber das machte die Sache nicht ungefährlicher, denn wenn Joshs Gehirn, in dem die Schmerzen virtuell erzeugt worden waren, sich einbildete, dass er sterben würde, dann würde das auch geschehen, da das Gehirn dann die Lebensfunktionen einstellen würde. (*Anmerkung:* Kann mir jemand folgen?)
Ein leises Piepsen verkündete, dass der Laptop endlich eine Verbindung zum Netzwerk hatte und Leya gab mit leiser Stimme die Anweisung, einen Krankenwagen am Hafen bereitzustellen, denn noch immer konnte jede Minute für Joshs leben entscheidend sein, auch wenn sein Zustand stabil wirkte.
Weiter draußen hatte sich der Wind noch gesteigert und Jays Befürchtung, dass ein Sturm aufkommen könnte, schien sich zu bewahrheiten. Amber beschloss, ihren Kapitän zu fragen, denn der musste sich ja mit solchen Wetterlagen auskennen. Sie setzte ihre Kapuze auf und trat auf das Deck. Was den Wind anbelangte, hatte sie sich kräftig verschätzt. Er war um einiges stärker, als es von drinnen ausgesehen hatte. Es waren nur wenige Schritte bis zum Steuer, doch der Weg kam ihr unendlich lang vor. Der Wind schien mit jedem Schritt stärker zu werden. Doch schließlich stand sie beim Steuer.
„Wir sollten.... Land...... Sturm..... nicht sicher."Nur Wortfetzen kamen an ihrem Ohr an, doch die Bedeutung der Worte schien eindeutig: Sie waren auf See nicht mehr sicher und sollten so schnell wie möglich einen Ankerplatz finden.
Doch das war leicht gesagt. Sie segelten zwar mittlerweile an der Küste entlang, aber diese Bestand fast nur aus Felsen. An einigen Stellen waren hin und wieder auch Felsen im Wasser zu erkennen. Wenn sie sich diesem Ufer näherten, würde ihr Schiff wahrscheinlich an den Felsen zerschellen. Mit einem fragenden Blick wandte sie sich wieder an den Kapitän. Der deutete auf ein Stück Steilküste weiter vorn. Zunächst konnte Amber nichts besonderes erkennen.
Doch dann sah sie, dass es sich um eine Bucht mit einem schmalen Zugang handeln musste. Wenn sie es da hinein schaffen würden, wären sich bestimmt sicher. Aber der Zugang war nur etwa doppelt so breit wie ihr Schiff. Bei normalem Seegang würde ein solchen Manöver ohne Probleme möglich sein, doch bei diesem Sturm stellte es eine Meisterleistung sein, da hineinzukommen. Amber konnte nur hoffen, dass ihr Kapitän sich nicht überschätzte.
Sie nickte ihm zu und ging dann zurück zur Tür, die nach unten führte. Vorhin hatte sie gegen den Wind ankämpfen müssen und demzufolge hätte es jetzt leicht sein müssen, die Tür zu erreichen. Doch genau diesen Moment hatte sich der Wind zum Drehen ausgesucht. Statt von Hinten wehte er nun von der Seite und Amber musste ihre gesamte Kraft aufbieten, um nicht zur Seite weggedrückt zu werden.
Als sie schließlich durch die Tür stolperte, war sie klatschnass. Zum einen von der Anstrengung, aber auch von der feuchten Luft da draußen. Es würde anscheinend nicht mehr lange dauern, bis der Sturm richtig ausbrach und es anfangen würde zu regnen. Amber fragte sich, wie sich der Kapitän bei dem Wetter noch halten konnte und drehte sich noch ein Mal um. Der Kapitän hatte gerade einige Seile hervorgeholt und war nun dabei, sich damit anzubinden. Wahrscheinlich war das die einzig sichere Methode.
Amber drehte sich wieder zurück und ging zu den anderen. Als sie ihnen von der Bucht erzählte erhellten sich die Gesichter wieder. Vor den Kindern zog sie es vor, den schmalen Zugang nicht zu erwähnen, doch kaum dass sie geendet hatte, kam Lex mit Slade und Ebony zu ihr und Jay herüber. Jack, Ellie und Ram hatten sowieso schon in der Nähe gesessen.
„Das klingt alles so schön nach Friede, Freude Eierkuchen, wo ist der Haken?", sprach Slade die Frage schließlich aus.
„Der Zugang ist sehr schmal, ich hoffe, dass er", sie nickte in Richtung Steuer, „uns da sicher durch bringt."
„Na das ist ja wieder mal typisch. Mein Leben hängt von einem zweitklassigen Kapitän ab."
Lex hatte wieder Grund, sich zu beschweren.
„Wir haben keine Wahl. Dieser alte Kahn würde den Sturm sicher nicht überstehen", rief ihm Amber ins Gedächtnis.
„Das wird ja immer besser, jetzt stellt sich auch noch heraus, dass der Kutter auseinander fällt."Offenbar hatte er zu laut gesprochen, denn alle richteten ihre Blicke auf Lex.
„Was, wir sinken?!?", schrie Gel panisch.
„Nein, wir würden sinken, wenn wir hier draußen bleiben würden, aber wir fahren in die Bucht, da sind wir sicher", beeilte sich Jay zu sagen.
„Danke Lex, DAS war typisch", zischte Amber Lex zu.
Jays Worte hatten die Kinder offenbar wieder beruhigt, denn sie nahmen ihre Gespräche wieder auf. Amber lehnte sich zurück und schloss die Augen. Sie konnten nicht mehr tun, als abzuwarten. Das Heulen des Windes klang nur abgeschwächt herein. Amber merkte kaum mehr, wie sie in den Schlaf hinüberglitt. Jay breitete eine Decke über ihr aus. Sollte sie schlafen, es würde noch etwas dauern, bis sie an der Bucht waren.
Soo, das war der zweite Teil. Die Fragen (s.o.) sind nicht wirklich beantwortet worden, aber das kommt schon noch.
Für die, die es ganz genau haben wollen: Da in der Serie bei den Bildern der Stadt immer Bilder von Wellington gezeigt wurden, habe ich das so gelassen. Wellington liegt auf dem Südzipfel das Nordinsel Neuseelands direkt an der Cook-Straße, die andere Stadt wäre dann also rein geografisch Christchurch an der Westküste der Südinsel. Allerdings habe ich keine Bilder von der Stadt, daher kann ich dann nicht mehr so genau sein. (Hat das jetzt jemanden interessiert?)
Na ja, sagt mir mal, wie ihr mein Geschreibsel findet!
