Danke an alle Leute, die mir ihr Statement hinterlassen haben! Ich liebe euch alle! kusshändeverteil

Ansonsten viel Spaß mit diesem neuen Kapitel!

Kapitel 6: Die rechte Hand des dunklen Lords

Nicht weit von der Stadt, ebenfalls in Stein gehauen, lag eine Höhle.

Ihre Wände waren kahl, und die einzigen Gegenstände waren Kerzenständer, die in jeweils einem Meter Abstand an den Wänden der rechteckigen Höhle standen und alles in ein gespenstiges Licht tauchten, und ein schwarzer, eiserner Thron in der Mitte der Höhle.

Mit einem leisen Knall tauchte eine schwarz verhüllte Person vor eben diesem auf, legte den rechten Arm als Zeichen der Treue quer über die Brust und kniete nieder.

„Steh auf", flüsterte ein scharrende Stimme, gehörig zur schemenhaften Gestalt, die, die Ellebögen auf die Lehnen gestützt, mit ineinander verhakten Finger auf dem Thron saß.

„Zeig deinem Meister dein Gesicht", forderte der dunkle Lord die verhüllte Gestalt ruhig auf.

Langsam schlug sie die Kapuze, die ihr tief ins Gesicht hin, zurück.

Zum Vorschein kam ein aschfahles, eingefallenes Gesicht. Ihre Lippen waren blau angelaufen, dicke Ringe zogen sich um die Augen, welche Rotunterlaufen waren. Augen, verhangen von einem Schleier der Unantastbarkeit. Augen, die einmal unendlich viel Güte ausstrahlten.

„Evelyn", fuhr der Lord fort, und in seiner sonst so kalten Stimme wehte ein hauch von Stolz mit, „Zwei Jahre Pause, und doch hast du nicht verlernt, fleißig und ehrgeizig wie eh und je…" Er schwieg eine Weile und musterte seine jüngste Vertraute aufmerksam.

„Wann hast du das letzte Mal eine Nacht durchgeschlafen?"

„Vor siebzehn Tagen, Meister", antwortete Evelyn tonlos.

„Und gegessen?"

„Vor einer Woche", antwortete sie wieder, fügte dann jedoch hinzu, als sie ihren Magen mal wieder fordernd knurren hörte, „Glaube ich…", und etwas beschämt blickte sie zu Boden.

„Es tut mir Leid, Meister."

Wieder wartete der Lord eine Weile, bis er weiterredete, und beobachtete sie.

Seinen Schützling. Er hatte sie erzogen, er persönlich. Sie war damals die Jüngste im ihrer Stufe im Ausbildungszentrum gewesen, doch die wichtigsten Flüche hatte er ihr selbst beigebracht. Und noch nie hatte sie ihn enttäuscht. Sie war sein größtes Werk. Ein Beispiel an Disziplin und Ergebenheit. Nie hatte sie an ihm gezweifelt, hatte jeden seiner Aufträge zur höchsten Zufriedenheit erfüllt. Selbst als er von ihr verlangt hatte, ihre Eltern zu töten. Ja, an dem Umstand, dass sie Weise war, war sie selber schuld.

Der Lord hatte zwar nicht gezweifelt, dass sie die nötigen Skrupel besaß, doch es war ein weiterer Beweis ihrer unermäßlichen Treue.

Auch ihr Untertauchen hatte er geplant. Er persönlich war derjenige gewesen, der ihr den Zeitbegrenzten Amnesie-Zauber auferlegt hatte. Er hatte sein Imperium, nach seiner offiziellen Rückkehr, von Grund auf neu aufbauen müssen, und da hatte er zeitweilig keine Verwendung für sie.

„Ich denke, du hast dir ein paar Tage Ruhe verdient. Sag Lucius bescheid, er soll deine Schicht übernehmen, den Unterricht der Stufe 8 soll Bellatrix übernehmen. Wenn du wieder im Stande bist, dir zu merken, wann du das letzte Mal gegessen hast, erwarte ich dich hier. Und nun geh", damit war für ihn das Gespräch beendet.

„Ich danke ihnen, Meister."

Evelyn verbeugte sich, und verschwand dann wieder, nur eine kleine Rauchwolke hinterließ sie, welche sich aber auch bald legte.

Nur weinige Sekunden später tauchte sie im Zentrum von Salgora wieder auf.

Ohne irgendeine Aufforderung machten die Dementoren ihr den Weg frei, etwas, was ihnen ihr Stolz nur bei wenigen Wesen erlaubte. Evelyn beachtete sie gar nicht. Sie beachtete niemanden, nicht die Zauberer und Hexen, die stehen blieben und sich vor ihr verneigten, noch die Tür zum Ausbildungszentrum, die sich ohne jegliche Abfragung einfach schwungvoll für sie öffnete.

Ohne einen der vielen Zauberer, die durch die Gänge liefen, zurück zu grüßen, lief die den Hauptflur entlang.

Selbst wenn sie Lust gehabt hätte, würde es ihr Stand nicht erlauben, die Menschen auch nur mit einem Blick zu würdigen. Es war nur einfaches Fußvolk, Wesen, die aus Angst gehorsam waren.

Ohne zu Klopfen oder sich in einer anderen Form anzumelden riss sie die letzte Tür aus der rechten Seite des Ganges auf, und schloss sie hinter ihr wieder geräuschvoll.

Lucius Malfoy, der hinter einem alten Schreibtisch saß, neben und auf dem sich Pergamentrollen stapelte, sah kurz auf und widmete sich dann wieder den Aufsätzen der Schüler seiner Stufe.

Evelyn, welche in diesem Raum schon oft gewesen war, schmiss sich auf die schwarze Lederüberzogene Couch, welche gegenüber dem Schreibtisch an der Wand stand.

Viel mehr Möbel, außer Sofa und Schreibtisch, gab es nicht, nur ein großes Regal mit winzigen Fächern, in ihnen wurden die Zauberstäbe aufbewahrt, welche man den Schülern aus Sicherheitsgründen nur in den Unterrichtstunden aushändigte.

„Es ist lange her, dass du mich hier besucht hast. Damals warst du noch bei mir in Ausbildung", sagte Lucius nach einer Weile, als er seine Arbeit beendet hatte, und sah auf. Ein höhnisches Lächeln umspielte seine Lippen.

Doch Evelyn erwiderte seinen Blick nur kalt.

„Etwas, was ich bis heute bedaure. Und ich würde auch die Mädchen, die momentan in deiner Stufe sind bedauern, wenn ich nicht grade wichtigeres zu tun hätte, als mich über deine kleinen Machtspielchen aufzuregen", sagte sie herabwertend, und setzte sich aufrecht hin.

Das Lächeln auf Lucius Gesicht verbreitete sich.

„Irgendjemand muss diesen Gören doch Zucht und Ordnung lehren. Und dir scheint es ja auch nicht geschadet zu haben. Wahrscheinlich wäre mir der eine oder andere Wächter, mit denen du im Moment arbeitest, froh, wenn er wüsste, von wem du soviel gelernt hast…"

„Das reicht jetzt", unterbrach ihn Evelyn ruhig, „Der Grund, warum ich hier bin, ist nicht, um mit dir in Erinnerungen zu schwelgen, sondern, um dir mitzuteilen, dass du für ein paar Tage mein Schicht übernehmen wirst. Bellatrix wird deinen Unterricht übernehmen. Ich weiß ja nicht, was du denkst, aber ich für meinen Teil gönne den Mädchen deiner Klasse mal ein paar erholsame Nächte…", damit stand Evelyn auf und verließ, ohne einen weiteren Blick in seine Richtung, den Raum. Lucius, dessen höhnisches Grinsen vollends aus seinem Gesicht verschwunden war, sah ihn weiß vor Zorn hinterher.

Hat jemand gestern (7.Januar) „Sleepers" gesehen? War echt hart…