Kapitel fünf: Geheimnisse werden geteilt
„Zu schade dass deine Eltern bereits im Tropfenden Kessel waren."meinte Ron.
„Macht ja nichts. Wenigstens konnte ich mir etwas Unterwäsche kaufen."antwortete sie und errötete als sie einen Blick auf Harry warf.
„Du kannst dir eins meiner Hemden ausleihen um darin zu schlafen."bot ihr Harry an. Ron war erleichtert, er wollte ihr keine seiner Second Hand Sachen leihen. Obwohl sein Vater jetzt eine bessere Position hatte, hatten die Weasleys immer noch kein Geld im Überfluss. Mrs. Weasley kaufte ihnen nur das Nötigste. Die einzige Sache für die diese Regel nicht galt war das Essen.
„Danke."antwortete sie scheu. Sie wollte sich eigentlich was von Ginnys Sachen leihen, freute sich aber das sie jetzt Harrys nehmen konnte. Ginny war viel dünner und größer als Hermine. Hermine hatte an den benötigten Stellen eine weiblichere Figur bekommen.
„Kein Problem."antwortete Harry. „Ron, wir hätten da bleiben sollen und mithelfen den Laden auf zu räumen."
„Mum wollte aus irgendeinem Grund dass wir heimgehen."sagte Ron. „Dad wird auch bald kommen. Sie sagte dass sie, Ginny, Bill, Percy, Fred, Georg und Charlie das schon in den Griff bekommen würden."
„Wenn ihr mich fragt,"fügte Hermine hinzu, „ich denke sie wollen Harry an einen sichereren Platz bringen bevor es dunkel wird."Sie hörte nie damit auf Harry mit ihren kühnen Argumenten zu überraschen.
„Du könntest Recht haben."sagte Ron. „Ich denke deshalb wird Dad auch bald kommen."Harry hatte sich noch nie so sehr als Teil einer Familie gefühlt wie jetzt. Auch Hogwarts ließ sich nicht mit der selbstlosen Liebe und Anteilnahme vergleichen die er bei den Weasleys erhielt. Sie behandelten ihn wirklich wie ein Familienmitglied.
„Wir gehen besser mal hoch und räumen unser Sachen weg."schlug Harry vor. Gerade als Hermine die Treppe hoch gehen wollte verfehlte sie die Stufe.
„Auuu!"quiekte sie als sie seitlich aufschlug.
„Hermine!"schrieen Harry und Ron.
„Bist du in Ordnung?"fragte Harry.
„Ich denke schon."
Kannst du aufstehen?"meldete sich jetzt Ron.
Sie versuchte es, zuckte aber zurück als sie ihren rechten Fuß belastete. „Ich glaube ich habe mir den Knöchel verstaucht."
„Lass mich mal sehen."bot Harry an.
„Nein, ist schon in Ordnung. Vielleicht muss ich..."sie wurde unterbrochen als Harry sie hoch hob und zu der Couch trug. Plötzlich fühlte sich Heermine schüchtern, aber auch ermutigt. Sie fühlte sich in Harrys Armen so sicher als ob sie dort hin gehörte.
„Harry"versuchte sie zu protestieren. „Setzt mich ab, ich kann selber zur Couch gehen."
Er hörte nicht auf sie. Er hatte nicht einmal bemerkt wie übervorsichtig und beschützerisch er manchmal bei ihr war. Ron und Harry hatten damit in ihrem fünften Jahr angefangen, besonders seit sie bemerkt hatten wie viele Jungen sich um Hermine scharten. Ron hatte zwar etwas nachgelassen seit er sich mit Lavender traf, aber Harry nicht, besonders nachdem er sie heute zum ersten Mal wiedergesehen hatte.
„Verschwende deine Puste nicht." sagte Ron ihr. „Du kennst doch Harry."
Harry drehte sich um und blitzte ihn wütend an. Dann setzte er Hermine vorsichtig auf der Couch ab und machte sich daran ihr ihre Sandale auszuziehen.
„Was machst du jetzt?"fragte Hermine.
„Oh, du wirst das mögen." sagte Ron ihr aufgeregt.
„Von was redest du?"
„Ssscht. Harry muss sich konzentrieren."sagte Ron ihr als Harry seine Hände um ihren Knöchel legte und sich darauf konzentrierte Hermine zu heilen.
Als Harry sich konzentrierte fühlte Hermine ein warmes Gefühl in ihrem Knöchel und der Schmerz verschwand langsam.
„Wow! Ich habe keine Schmerzen mehr. Und schau mal, es ist noch nicht einmal mehr geschwollen. Wie hast du das gemacht, Harry?"
„Wart mal..."sagte er ihnen.
„Was ist los Harry?"fragte Ron.
Nach mehreren Minuten antwortete er und bemerkte nicht dass er immer noch Hermines Bein hielt.
„Das hat mich etwas mehr geschwächt als damals als ich deine und meine Schnittverletzung geheilt habe."
„Das ist seltsam."meinte Ron.
„Was?"fragte Hermine frustriert. „Werdet ihr mit mal erzählen was los ist?"
„Tut mir leid. Ich wollte es nicht in einen Brief schreiben sondern warten bis ich es dir selber sagen kann. Schau, zufälligerweise bin ich dahinter gekommen dass ich Heilkräfte habe."
„Das ist großartig Harry!" sie umarmte ihn.
„Du kannst ihren Fuß jetzt loslassen."fügte Ron hinzu.
„Ähm...tut mir Leid."er errötete.
„Wie auch immer, Harry hat Sirius geschrieben und dieser meinte dass nur eine Handvoll Hexen und Zauberer heilen können ohne Zaubertränke oder Sprüche zu benutzen."
„Ja. er dachte du könntest uns vielleicht bei der Nachforschung helfen und ich werde es Dumbledore erzählen wenn wir wieder in der Schule sind."
„Nun, nach allen was ich jetzt schon weiß sieht es so aus als ob je größer der Schnitt oder die Verwundung ist, desto mehr Kraft und Energie brauchst du um es zu heilen."
„Bedeutet das, dass du uns bei den Nachforschungen hilfst?"fragte Ron.
„Natürlich. Du weißt doch dass ich der Chance etwas Neues zu lernen oder zu lesen nicht widerstehen kann."sie lächelte die beiden frech an. Harry hielt seinen Atem an. Nie hatte Hermines Lächeln so einen Effekt auf ihn gehabt wie jetzt. Ihr Lächeln hatte schon immer ein warmes Gefühl in ihm ausgelöst, aber jetzt hörte sein Herz fast auf zu schlagen und sein Atem stoppte.
„Ron, Harry, Hermine, ist bei euch alles in Ordnung."rief Mr. Weasley aus der Küche.
„Wir sind im Wohnzimmer, Dad."
„Ja. Harry hat gerade etwas Unglaubliches gemacht."
Ron und Harry schüttelten beide ihre Köpfe um Hermine zu signalisieren nichts mehr zu sagen.
„Was hast du gesagt, Hermine?" fragte Mr. Weasley der offenbar nicht gehört hatte was sie sagte.
„Ich vermute es weiß noch niemand was davon?"flüsterte sie und Harry und Ron nickten. „Oh, ich habe nur gefragt wann Mrs. Weasley und Ginny nach Hause kommen."
„Oh, die richten noch alles schön hin. Molly sagte ihr sollt eure Kleider rauslegen damit sie sie waschen kann wenn sie zurückkommt. Hermine, Ginny sagte du sollst es dir in ihrem Zimmer bequem machen."
„Wir waren gerade sowieso dabei hochzugehen."sie standen auf und gingen zur Treppe. „Gute Nacht Dad."
„Gute Nacht Onkel Arthur."rief Harry und hielt Hermine seine Hand hin damit sie nicht noch einmal stürzte.
„Gute Nacht Ron, Harry, Hermine."
„Gute Nacht Mr. Weasley."fügte Hermine noch hinzu.
Die Drei machten sich auf den Weg zu Rons Zimmer nachdem sie Hermines Sachen in Ginnys Zimmer abgeladen hatten. Sie setzten sich auf Rons Bett. Sein Zimmer hatte sich nicht viel verändert. Seine Wände waren immer noch mit Postern der Chuddley Cannons gepflastert.
„So, was habt ihr mir sonst noch nicht geschrieben?"
Harry dachte eine Sekunde lang nach. Er konnte ihr oder Ron nicht von seinen verrückten Träumen über seine beste Freundin erzählen.
„Na?"fragte sie.
„Außer dass die Durselys mir Kleidung kaufen mussten weil ich aus Dudleys Sachen wegen meiner Größe herausgewachsen bin war nichts los. Ich habe dir ja schon über die zusätzlichen Arbeiten geschrieben die ich, dank ihnen machen durfte, nur nicht wieso."Er lächelte was ihr Herz schneller schlagen lies.
„Und du?"fragte sie Ron. „Etwas das du mir erzählen kannst und noch nicht getan hast?"Sie wusste es besser als zu erwarten dass sie ihr alles erzählen würden. Ron und Harry erwarteten auch nicht dass sie ihnen alles erzählte wie zum Beispiel Mädchenahngelegenheiten.
„Nichts. Alles andere geht nur Lavender und mich etwas an obwohl ich weiß dass ihr Mädchen euch vielleicht noch einige Sachen erzählen werdet."
„Was soll das heißen dass das nur Mädchen machen? Ich wette du erzählst Harry Sachen die du weder mir noch Lavender erzählst."Ron schaute zu Harry und alles was dieser machte war, ihn frech anzugrinsen.
„Ich denke ich suche dir mal ein T-Shirt raus."sagte Harry und schaffte es so, nicht in den Mittelpunkt der Diskussion gerückt zu werden.
„Angsthase."sagte Hermine. Er schickte ihr seinen unschuldigen ‚Wer, ich?' Blick und suchte weiter in seinem Koffer herum. Die Zwei diskutierten weiter wie ähnlich oder in Rons Fall unterschiedlich Jungen und Mädchen waren. Harry nahm sich viel Zeit, obwohl er das T-Shirt für Hermine bereits gefunden hatte,
„Entschuldigt mal. Brauchst du auch noch eine Hose?"fraget er sie. Er wusste nicht wieso er fragte, seine Hosen würden ihr sowieso nicht passen.
„Nein danke Harry."sie errötete. „Das Hemd wird reichen."
„Ron"rief Mr. Weasley und beendete somit Rons und Hermines Diskussion.
„Ich schau mal besser was Dad will."sagte er. Harry und Hermine nickten. „Bin gleich zurück."
„So."sagte Harry als er ihr sein Lieblingshemd reichte. Natürlich hatte er es unterbewusst gewählt. „Über was redet ihr denn wenn wir Männer nicht in der Nähe sind?"Er betonte das Wort Man besonders. Sie nahm das Hemd und legte es auf Rons Stuhl.
„Nun, wenn ich es dir erzähle, würde ich eine wichtige Regel brechen, oder?"antwortete sie altklug.
„Ich denke schon. aber ich könnte es auch auf die harte Art und Weise heraus finden."sagte er mit einem bösartigen Glitzern in seinen Augen.
„Was willst du machen Harry?" fragte sie nervös.
„Weißt du, heilen ist nicht die einzige Sache die diese Hände machen können."Er hielt seine Hände hoch und bewegte sie spielerisch.
„Harry Potter! Wenn du daran denkst mich zu kitzeln werde ich dich verhexen!"
„Na-na. Außerhalb der Schule ist keine Magie erlaubt, erinnerst du dich?"
Verflixt, er hatte es bemerkt. „Nun, du musst mich erst mal fangen."sagte sie und schoss auf die Tür zu. Harry fing sie mit seinen Quidditch Reflexen und hielt sie an der Hüfte fest bevor sie die Tür erreicht hatte.
„Setz mich ab Harry!"schrei sie und wurde etwas nervös.
„Ok, wenn du versprichst nicht wegzulaufen."
„So lang wie du mich nicht kitzelst."
„Versprochen."sagte er und drehte sie zu sich um, lies aber seine Hand an ihrer Hüfte liegen. „Aber du hast etwas in deiner Kalifornien Geschichte ausgelassen von dem ich mir sicher bin dass du es Lavender und Ginny erzählst wen ihr euer kleines Gespräch habt."
Das verwunderte Hermine. Er kannte sie inzwischen sehr gut. Nur zu schade dass er nicht bemerkte wie sich ihre Gefühle für ihn während den letzten Jahren verändert hatten.
„Und was denkst du werde ich Lavender und Ginny erzählen was ich dir und Harry nicht sagen kann?"fragte sie mit einem Unheilverheißenden Grinsen.
„Nun, zum einen,"begann Harry. „hast du etwas über Francois ausgelassen."Harry wusste nicht wieso es so wichtig für ihn war alles über ihre Beziehung zu jemandem zu erfahren den er niemals treffen würde. Als er Hermines überraschtes Gesicht sah, wusste er dass sie wirklich etwas ausgelassen hatte.
Manchmal konnte er ihre Gedanken wie ein offenes Buch lesen. Aber da war immer noch etwas, er konnte nur nicht genau sagen was.
„Okay, raus damit oder sonst..." sagte er warnend mit einem leichten Glucksen.
„Oh nein, du wagst es nicht. Du hast versprochen dass du mich nicht kitzelst."
„Ja, aber wenn du lügst bemerke ich es und du wirst dich dann schuldig fühlen."
„Urgs. Du bist gut mit den Schuldgefühlen."
„Na dann raus damit."
„Oh, na gut. Wir sind für eine Weile miteinander gegangen."sagte sie sachlich. Harry fühlte sich als ob ihm jemand sein Herz durchbohrte. Er hatte nie erwartet dass er so reagieren würde, aber er war etwas eifersüchtig. Verdammt, er war sehr eifersüchtig.
„Und?"fragte er.
„Nun, er ist Franzose. Es war eine lehrreiche Erfahrung."Sie fühlte sich unsicher und konnte nicht verhindern dass sie ihr Herz Harry ausschüttete, der einzige Mann der ihr wirklich etwas bedeutete, sie es ihm aber nicht sagen konnte.
„Wirklich? Was hast du denn gelernt?"
„Oh, viel über Küssen."sagte sie mit leuchtenden Augen. Ihre Köpfe kamen sich näher und näher. Hermine schluckte und fuhr sich mit ihrer Zunge über die Lippen. Es war als ob Harry ihre Lippen magnetisch anzog.
Ü/N: Wieder ein neues Kapitel. Da aber im Moment stark hängt kann ich auf die Reviews nicht antworten. Allein das Hochladne der Datei hat über 1h gedauert.
