Kapitel zwölf: Verstand vor Herz

Die nächsten eineinhalb Monate verbrachte Harry damit zu vermeiden alleine mit Hermine zu sein, und er versuchte sie aus seinen Gedanken zu verbannen. Weder Hermine noch Harry erwähnten den Kuss an ihrem Geburtstag. Beide hatten Angst davor zuzugeben was der Kuss für sie bedeutet hatte und jeder wartete auf den anderen um darüber zu sprechen. Stattdessen versuchte Harry sie zu vergessen. Er wusste dass er sich selber nur etwas einredete, aber er hatte aus seinen Fehlern gelernt. Er hatte praktisch jede Woche eine andere Freundin.

Zuerst war es Hannah, aber das war nur etwas sehr kurzes. Als nächstes ein Mädchen namens Sarah, dann Ellen. Die Mädchen störte das nicht. Sie nutzten praktisch jede Gelegenheit um mit Harry Potter zusammen zu sein, auch wenn es nur für eine kurze Zeit war. Die einzigen Mädchen von denen sich Harry fernhielt waren Gryffindors oder Geschwister von Gryffindors in anderen Häusern oder Slytherins.

Als stellvertretender Quidditch Kapitän von Gryffindor, eine Ehre die er sich mit Ron teilte, entschied er früh mit dem Training zu beginnen um mehr seiner Zeit zu belegen. Alle hatten erwartet dass Harry der Nachfolger von Oliver Wood würden werde, auch Oliver Wood war der Meinung gewesen als er ihn bei der Eröffnung von Weasleys Zauberhaften Zauberscherzen getroffen hatte. Damals hatte Harry nicht protestiert, was sich aber änderte als er als Kapitän vorgeschlagen wurde. Er wusste dass er Hilfe benötigen würde da er nicht wollte dass das Team ohne einen Kapitän dastand falls er verletzt werden würde. Außerdem erinnerte er sich daran was Ron während ihrem ersten Schuljahr im Spiegel Nerhegeb gesehen hatte. Allerdings wusste er dass Ron das Amt nicht als Geschenk von ihm annehmen würde, so beschlossen sie dass sie das Team zusammen leiten würden. Selbstverständlich kamen von Malfoy wieder abfällige Kommentare, aber sie ignorierten es einfach.

Sie hatten bereits ihre Strategie festgelegt und trainierten zwei Mal die Woche um ihre Mitspieler gut vor zu bereiten. Außerdem mussten Harry und Ron Bewerbungsspiele abhalten um die Positionen neu zu besetzten die nach dem Abgang der letzten Siebtklässler frei geworden waren. Harry trainierte sogar meistens noch weiter wenn das Team schon gegangen war. Das hielt ihn beschäftigt und verhinderte dass er zu viel nachdachte, insbesondere über Hermine. Er konnte einfach den Kuss nicht vergessen den sie ihm an ihrem Geburtstag gegeben hatte. Dieser einfache Kuss hatte ihn mehr beeinflusst als es ihm lieb war und nicht einmal wenn er andere Mädchen küsste änderten sich seine Gefühle.

Zusätzlich zum Quidditchtraining lernte Harry mit Lavender, Ron, Ginny und Hermine, aber sobald er spürte dass Ron und Lavender sich verabschieden wollten entschuldigte er sich nur um nicht mit Hermine alleine zu sein. Hermine dachte sich dabei nichts. Sie war sehr verletzt weil er sich mit anderen Mädchen traf, versuchte ihn aber bei seinen Beziehungen zu unterstützen. Seine Entschuldigungen damit er nicht alleine mit ihr sein wollte hielt sie für Zeit die er mit seinen Freundinnen verbrachte. Hermine richtete ihre Aufmerksamkeit ausschließlich auf ihre Studien, Vertrauensschülerpflichten und Extraarbeiten. Aber egal was sie tat, sie konnte nicht aufhören über den Kuss nachzudenken den sie ihm an ihrem Geburtstag gegeben hatte. Sie wusste dass sie in Harry verschossen war und hörte auch auf dagegen anzukämpfen, konnte sich aber nicht dazu durchringen es ihm zu sagen.

Alle Aktivitäten von Harry die seine Freundinnen betrafen hörten eines Tages auf, etwa eine Woche vor Halloween. Harry traf Ellen an ihrem üblichen Treffpunkt im Zauberkunstklassenzimmer.

„Hi Ellen."Sie antwortete noch nicht einmal, sie schlang nur ihre Arme um Harry und begann ihn zu küssen.

Harry versuchte sie abzuwehren, aber Ellen war aggressiver als all seine anderen Freundinnen zusammen. Sie benahm sich wie ein Hund im Zwinger und fuhr mit ihren Händen Harrys ganzen Körper entlang während Harry versuchte ihre Hände still zu halten. Dann, genau wie die anderen Male auch stellte er sich vor dass er Hermine küssen würde und wurde plötzlich leidenschaftlicher. Als er sich von ihr löste sah er statt Ellens Gesicht Hermines. Ein paar Sekunden später, nachdem er bemerkt hatte was passiert war hielt er Ellen auf Armdistanz und schüttelte seinen Kopf.

„Es tut mir leid Ellen. Ich kann nicht."

„Was meinst du? Ich würde sagen dass du großartig bist."

„Es ist nicht fair dir gegenüber wenn wir so weitermachen. Deshalb habe ich dich heute auch treffen wollen."

„Du wolltest mich hier treffen um mit mir Schluss zu machen!"

„Ja. Tut mir leid."Sie schlug ihn ins Gesicht und stürmte aus dem Zimmer. ‚Die Geschichte meines Lebens' dachte er sich. ‚Vielleicht sollte ich Hermine einfach sagen was ich fühle und dann darüber hinwegkommen.' dachte er weiter. ‚Aber sie ist deine beste Freundin du Depp.' schalte er sich.

Harry machte sich auf den Weg zurück in den Gemeinschaftsraum. Er war nicht darauf vorbereitet gewesen, Hermine vor sich zu sehen obwohl er Ellen küsste und konnte nicht glauben das es ihm nicht gelang Hermine aus seinem Kopf zu verbannen. Er sagte der Fetten Dame das Passwort (Fincayra). Als er den Gemeinschaftsraum betrat bemerkte er einen bekannten Rotschopf auf dem Sofa sitzen. Zuerst dachte er dass er Ron und Lavender stören würde, aber nachgenauerem hinschauen bemerkte er dass Ron Hermine im Arm hielt. Hitze stieg in Harry auf. Er war eifersüchtig und wurde wütender als jemals zuvor.

„Was, verdammt noch mal, geht hier vor!"schrie er mit einem leichten Zittern in der Stimme. Ron und Hermine schauten beide auf und Harry bemerkte Hermines geschwollene Augen, offensichtlich hatte sie geweint. Lavender erschien an der Treppe mit einer Schachtel Taschentücher in der Hand, hielt es aber für besser sich stumm zu verhalten. Sie wurde es langsam Leid immer zu hören wie Hermine praktisch jeden Abend wegen Harry weinte. Sie liebte Harry und er war ihr bester Freund, aber manchmal dachte Hermine dass es das Beste war ihm kräftig auf den Kopf zu schlagen damit er zu Sinnen kam.

Ron war zwischen seinen besten Freunden hin und her gerissen. Harry hatte ihm nicht erzählt wie er für Hermine fühlte und jedes mal wenn er das Thema anschnitt endeten sie in einer heißen Diskussion. Er entschied Harry tun zu lassen was er wollte und für Hermine da zu sein wenn sie ihn brauchte. Heute war es wieder einmal so weit, Hermine brauchte ihn und wenn Lavender ihn nicht mit einem Blick beruhigt hätte, hätte er Harry dafür niedergeschlagen dass er Hermines Herz brach. Er bleib ruhig und ließ Harry selber sehen was mit Hermine los war und hoffte, dass er zu Sinnen kommen würde, ansonsten würde er doch etwas Drastisches machen müssen, um Harry dazu zu zwingen wieder normal zu werden.

Harrys Herz wurde schwer als er Hermines Gesicht sah und es tat ihm leid dass er seine Selbstbeherrschung verloren hatte. Lavender ging zu der Couch und gab Hermine die Schachtel Taschentücher.

„Danke." flüsterte Hermine.

„Tut mir leid dass ich geschrieen habe. Was ist passiert?"

Ron, Lavender und Hermine schauten sich an. Ron und Lavender wussten von Hermines Gefühlen für Harry, hatten aber geschworen nichts zu sagen. Lavender signalisierte Ron dass sie gehen sollten. Für zwei Personen die normalerweise jedes Geheimnis ausplauderten waren Ron und Lavender loyal wenn es um Hermines geheime Liebesprobleme ging.

„Oh, ich habe einen Brief von Professor McGonagall bekommen in dem sie mir sagt dass meine Noten ein bisschen schlechter werden."log sie. Sie konnte ihm nicht sagen dass sie seinen und Ellens Kuss im Zauberkunstklassenzimmer aus Versehen beobachtet hatte. Sie war auf dem Weg zurück aus der Bücherei als sie eine bekannte Stimme aus dem Klassenzimmer hörte. Sie musste einfach nachschauen was los war, und in dem Moment in dem sie dies tat küssten sich Harry und Ellen. Sie war mit Harrys Beziehungen einigermaßen klar gekommen, aber dieser Kuss war zu viel für sie gewesen.

„Tut mir leid Mine. Kann ich dir irgendwie helfen?"

„So, wir lassen euch zwei dann mal in Ruhe. Lav und ich gehen ins Bett." Harry spürte die Panik in sich aufsteigen. Er würde alleine mit ihr sein. Er hasste es, sie verletzt zu sehen, ließ sich aber trotzdem von seiner Angst die Kontrolle zu verlieren beherrschen. Er wollte ihre Freundschaft nicht gefährden, aber dadurch dass er sie mied tat er genau das.

„Mir geht es gut. Ich denke ich gehe auch ins Bett. Gute Nacht Harry." Sie ging zu ihm und gab ihm einen Kuss auf die Wange. Er konnte ihre Traurigkeit spüren. Harry wünschte sich dass er das auch mit seinen Händen heilen konnte, wusste aber nicht dass seine Berührungen sie und ihn heilen würde – Er ließ seinen Verstand über sein Herz bestimmen.

„Gute Nacht Mine."Er fühlte sich schlecht. Er war ihr dieses Schuljahr nicht wirklich ein guter Freund gewesen da er seit ihrem Geburtstag und dem Kuss versuchte sie zu meiden wo es nur ging. Egal wie sehr er versuchte sie zu vergessen, er schaffte es nicht und er hatte eine Menge geistiger Diskussionen mit ‚Was wäre wenn...' geführt, alle mit dem Ergebnis ‚Sie ist deine beste Freundin'.

Er musste einen Weg finden wieder mehr Zeit mit ihr zu verbringen, allerdings nicht alleine. Er vertraute sich selber nicht wenn sie alleine waren. Plötzlich formte sich eine Idee in seinem Kopf: Er musste mit Dumbledore und Sirius reden.

Ü/N: So.. endlich ein neues Kapitel. Hat etwas gedauert da sowohl Enigma als auch ich eine Grippe bekommen haben. Enigma (und ich ebenfalls) ist etwas sauer dass ihr immer nur meine „Leistung"würdigt... obwohl sie mit meiner grausamen Rechtschreibung mindestens genau so viel Arbeit hat wie ich mit dem Übersetzen. Deshalb werden die Reviews für dieses Kapitel AUSSCHLIEßLICH dazu benutzt um eine Lobeshymne auf Enigma zu singen.

Josephine-19: Ebenfallsknuddel

werder: Geht das auch etwas freundlicher??? und wenn ich das gleiche schreibe liegt das daran dass du immer das gleiche fragst. Ich lade das Kapitel immer hoch wenn es fertig ist. Und die Kapitel sind so lang wie die Autorin sie gemacht hat.

blimmchen: Die Essensschlacht zwischen den Hauselfen gibt es leider nicht.

Choooo: gleich ist es so weit.

Kathleen Potter: bald bald bald merken sie es

Luca: Danke schön, hat lange gedauert bis ich die Geschichte gefunden habe. Lieber später einen Review als gar keinen.

Bepa: Wenn ich Buch 2 übersetze muss ich das Rating auf „R"anheben...