Kapitel einundzwanzig: Sehen und Binden

Die Nacht war kalt und dunkel. Der Neumond stand am Himmel und sein natürliches Licht war erloschen. Die einzigen Menschen die heute Nacht draußen waren, planten böses. Die Wut des Mannes, falls man ihn noch so nennen konnte, war weit entfernt von allem menschlichen. Seine roten Sehschlitze, man könnte es auch Augen nennen, flammten vor kalter Wut auf.

Der Mann schrie frustriert. „Ich habe nur Idioten die für mich arbeiten. Das Schuljahr in Hogwarts ist fast zu Ende und alles was ihr herausgefunden habt ist, dass sich der Galator in Harry Potters Besitz befindet?"

„M-m-meister. Ich schwöre Euch, der als Black verkleidete Todesser hatte keine Möglichkeit fest zu stellen ob Potter den Galator bei sich trägt."

„Du inkompetenter Idiot!" Er zeigte mit seinem Zauberstab auf den Todesser der sich als Sirius verkleidet hatte „CRUCIO!"

Der Todesser schrie vor Qualen und wand sich bis Voldemort den Fluch von ihm nahm.

„Bitte Meister, vergebt mir meine Unfähigkeit." stieß der Todesser abgehackt und hustend hervor.

„Meister, ich hätte eine Idee die eventuell helfen könnte."

„Ah ja, Bella. So schön, so intelligent und so loyal. Ich wusste dass dir etwas einfallen würde. Sprich!"

„Ich werde die beiden inkompetenten Idioten benötigen um erfolg zu haben, aber da sie beide entbehrlich sind werden sie ausreichen." sagte sie spöttisch lächelnd. Sie war der vorbildhafte Todesser, kaltherzig, loyal, kein Gewissen oder Machtgier, genau wie Voldemort es mochte. Obwohl sie mit Sirius verwand war, war sie ihm kein bisschen ähnlich. Sie hatte weder seine Liebenswürdigkeit noch sein Mitgefühl.

Bella erzählte ihren Plan. Als sie fertig war begann Voldemort zu lachen und konnte es kaum erwarten dass der Plan in die Tat umgesetzt wurde.

Obwohl Harry mit Merlin in Fincayra war konnte er den meisten Teil des unerwarteten Schmerzes abwehren. Das erste Gefühl das er empfand war Wut und er erwartete als nächstes weit aus größere Schmerzen, allerdings spürte er nur ein leichtes Kitzeln. Auch als er Voldemorts Freude fühlte konnte er sich konzentrieren und das Gefühl in ein leichtes Kitzeln verwandeln.

Harry war verwirrt und fragte Merlin ob seine Verbindung zu Voldemort vielleicht schwächer werden würde, weil er in der Lage gewesen war die Schmerzen in ein Kitzeln der Narbe zu verwandeln.

Merlin antwortete dass er nicht glaube dass die Verbindung schwächer werde. Er meinte, dass vielleicht seine Heilfähigkeiten, sein gewachsenes Wissen und die Kontrolle über seine emphatischen Fähigkeiten zusammen mit seinen Okklumentikfähigkeiten die Verbindung so weit unterdrücken konnten, dass er nicht mehr Voldemorts gesamte Wut erleiden musste.

Das beunruhigte Harry etwas. Wenn er nicht mehr entscheiden konnte ob es wirkliche Wut oder nur das alltägliche Gefühl sei würde er nicht mehr wissen ob Voldemort in der Nähe sei. Merlin sagte, dass der Schmerz nur deshalb abgeschwächt war weil Voldemort sehr weit weg war, aber wenn er in die Nähe kommen würde, würde Harry sich bei weitem mehr konzentrieren müssen um die Schmerzen abzuwehren.

Harry speicherte alle Informationen die er bei seinen Treffen mit Merlin erhielt sicher in seinem Kopf ab. Jedes mal wenn er etwas Freizeit hatte, was zwar sehr selten war, übte er die Fähigkeiten die Merlin ihm beigebracht hatte. Er zögerte noch immer davor das Teleportieren zu testen, aber inzwischen konnte er sich schon viel besser verwandeln. Er wusste dass er sich in einen Merlin verwandeln konnte, aber er wollte noch üben sich in einen Hirsch zu verwandeln, wie schon sein Vater und sogar Merlin vor ihm.

Er stand in seinem privaten Raum den er gefunden hatte als er sich am Anfang des Schuljahres vor Hermine versteckt hatte. Harry schloss seine Augen und konzentrierte sich auf das Bild eines Hirschs der durch den Wald rannte. Harry begann ebenfalls in dem Raum auf und ab zu rennen während er fühlte wie seine Hände und Füße sich in Hufe verwandelten, sein Gesicht verlängerte sich und ein Geweih wuchs aus seinem Kopf. Er hatte die Verwandlung in einen Hirsch abgeschlossen! Harry rannte glücklich im Zimmer auf und ab bis er einen Schrei hörte.

„Merlin!" keuchte Hermine als sie fast über den hellbraunen Hirsch stolperte der hin und her rannte.

Harry verwandelte sich sofort in sich selbst zurück als er Hermine hörte. „Tut mir leid Mine. Ich hoffe ich habe dich nicht zu sehr erschreckt."

„Oh…Harry, du warst ein Hirsch." erzählte sie ihm als ob sie annahm dass er nicht wüsste in was er sich verwandelt hatte.

„Ich weiß. Das ist doch toll oder? Ich habe nur ein bisschen geübt und wusste nicht dass du kommen wolltest. Ich dachte du müsstest noch ein paar Leuten mit den Hausaufgaben helfen?"

„Ja, wir haben früher aufgehört und ich habe dich gesucht."

„Wirklich?"

„Ja."

„Wieso?"

„Ich vermisse dich." sagte sie und ging zu ihm. Hermine legte Harry ihre Arme um den Nacken und brachte ihre Lippen in Erwartung eines Kusses zu seinen. Harry legte seine Arme um ihre Hüfte und küsste sie.

„Ich habe dich auch vermisst." flüsterte er gegen ihre Lippen als sie sich kurz trennten. Die Hitze die sich im Zimmer befand kam inzwischen nicht mehr von dem Feuer das im Kamin flackerte, sondern von ihren Körpern.

Hermine wurde schwach und ihre Knie wurden weich. Ihre Welt drehte sich, und sie wusste dass das passierte, weil sie mit dem den sie liebte zusammen war. Moment mal, hatte sie gerade an Liebe gedacht? Waren sie nicht zu jung für solch starke Emotionen für das andere Geschlecht? Trotzdem, sie waren beide schon sechzehn und Harry würde bald siebzehn werden. Hermine fragte sich ob er ebenso fühlte.

Sie küsste ihn verlangend. Harry wusste nicht ob er jemals zu vor so viel bedingungslose Liebe gefühlt hatte. Sirius war die einzige Person gewesen die ihn bedingungslos geliebt hatte, aber das war natürlich etwas anderes. Hatte er gerade wirklich über Liebe nachgedacht? Harry wusste nicht wo diese Gedanken plötzlich her kamen, aber tief in seinem Herzen wusste er dass er Hermine über alles liebte. Plötzlich bemerkte er dass er Fortschritte im ‚Sehen', das Merlin ihn lehrte, gemacht hatte. Er hatte mit seinem Herzen ‚gesehen' und wusste jetzt dass er Hermine Liebte.

Dieses neue Bewusstsein ängstigte ihn so sehr wie zu Beginn des Schuljahres als er seine Gefühle für Hermine nicht offen zeigte. Er hatte Angst davor dass Voldemort sie als Werkzeug benützen könnte um ihn in seine Hände zu bekommen. Doch das würde er nicht zulassen. Harry wusste dass er seine Gefühle und Gedanken mit seinen neuen Fähigkeiten vor Voldemort verbergen konnte, aber würde das ausreichen?

Harry verstand jetzt auch wie viel das ‚Sehen' mir dem Herzen bedeutete und erkannte was eine Verbindung der Herzen wirklich war. Er wusste dass sie, egal was auf sie zukommen würde, sie es schaffen würden weil sie durch ihre Herzen miteinander verbunden waren, laut Merlin die stärkste Bindung der ganzen Welt.

Die Beiden hörten atemlos auf sich zu küssen. Harry konnte spüren was Hermine fühlte und wusste dass sie ihn mit ihrem ganzen Herzen liebte. Sie wusste nicht dass er inzwischen emphatische Fähigkeiten hatte, er hatte ihr gegenüber aber die Möglichkeit erwähnt. Harry fühlte sich schuldig dass er wusste was sie für ihn empfand, er ihr aber nicht gesagt hatte was er fühlte.

„Hermine, erinnerst du dich an eine der Fähigkeiten die ich erwähnt habe? Sie nennt sich Empathie." Hermine nickte. Sie konnte ihren Herzschlag in ihren Ohren spüren. Oh Merlin, wusste er was sie für ihn empfand?

„Nun, es ist nicht fair dass ich deine Gefühle spüren kann und du meine nicht, deshalb werde ich es dir sagen." Hermine starrte ihn an. Er wusste also von ihren Gefühlen?.

Oh Gott würde er ihr jetzt sagen dass er nicht dasselbe fühlt? Hermine bekam es mit der Angst zu tun, doch dann erinnerte sie sich an den Kuss vor wenigen Momenten. Niemand könnte sie so küssen und nichts dabei fühlen.

„Schau, ich weiß dass es meine Bestimmung ist mit dir zusammen zu sein. Ich liebe dich Hermine."

„Harry." begann sie, konnte den Satz aber nicht beenden da sie plötzlich einen Kloß im Hals hatte. Dafür umarmte und küsste sie ihn als ob er die Luft war die sie atmen musste um zu leben. Dann lehnte sie sich kurz von ihm weg. „Ich liebe dich mit meinem ganzen Herzen, Harry."

„Ich weiß. Wir sollten besser in Gemeinschaftsraum zurückgehen bevor wir etwas tun zu dem wir noch nicht bereit sind." Das verlangen in ihren Augen war noch nicht verschwunden, aber sie wussten dass sie für den nächsten Schritt in ihrer Beziehung noch nicht bereit waren, egal wie sicher sie sich mit ihren Gefühlen waren.

Die nächsten Wochen verbrachten sie auf dieselbe Weise. Sie lernten für ihre Abschlussprüfungen und auf Hermines Verlangen auch schon auf die UTZ's während Ginny für ihre OWL's lernte. Aber sie nahmen sich immer die Zeit um Harrys neuesten Abenteuern in Fincayra zu lauschen und wünschten sich immer dass sie mit ihm gehen könnten.

Harry wünschte sich dass er das Teleportieren erfolgreich probieren könnte, aber er hatte Angst davor und kein Vertrauen zu sich selbst. Er hatte es noch nicht einmal ausprobiert, egal ob bei Merlin oder wenn er wach war. Die anderen ermunterten ihn zwar immer wieder, aber er fühlt sich noch nicht dazu bereit.

„Ach komm schon Kumpel." begann Ron. „Ich bin sicher dass du es kannst. Wenn ich mit Merlin verwandt wäre, ich hätte es probiert."

„Könntest du hier überhaupt üben?" fragte Hermine besorgt. „Hier sind doch immer noch überall die Anti-Apparationszauber."

„Merlin sagte dass es nicht wie Apparieren ist. Es ist eher so wie das was die Hauselfen tun, und wie du weißt können sie das hier durchführen." Die Anderen schauten Harry verblüfft an. Sie wussten dass Harry sich von ihnen unterschied, aber je mehr Harry von seinen Begegnungen mit Merlin erzählte, desto mehr realisierten sie wie groß dieser Unterschied doch war.

„Uff, Harry, weißt du was das heißt?" fragte Ron.

„Das ist doch offensichtlich Liebling. Harry kann überall in Hogwarts teleportieren." sagte Lavender als ob sie versuchte es einem Kleinkind zu erklären.

„Das weiß ich!" antwortete Ron genervt. „Ich meine nur, er würde nie wieder zu spät zum Unterricht kommen und könnte in den Mädchenturm gehen ohne sich mit den rutschigen Treppen herum zu ärgern!"

Harry schaute Hermine mit einem wissenden Lächeln an. Das müsste ihm genug Ansporn geben um es wenigstens zu versuchen. In der Zwischenzeit hatten Harry, Ron und Hermine die Geschichte mit dem Sirius-Betrüger auch Lavender und Ginny erzählt. Sie konnten kaum glauben dass jemand so mit Harrys Gefühlen spielen konnte. Sie planten außerdem ihn zu fassen wenn er wieder mit Harry Kontakt aufnehmen würde, aber bis das geschehen würde, würden sie warten. Wenn das Gesicht des Betrügers das nächste mal auftauchen würde, würden sie bereit sein.

Ü/N So, das war vermutlich die längste Zeit die wir je für ein Kapitel gebraucht haben. Allerdings hat as gute Gründe. zuerst hing ich 1,5 Wochen an einer schweren Stelle fest und bin einfach nicht weitergekommen. Als Enigma das Kapitel dann zum Korrigieren bekommen hat, hat zuerst nicht funktioniert weshalb sie sich Zeit gelassen hat und dann kamen bei uns mehrere Klassenarbeiten. Kapitel 22 und 23 Habe ich inzwischen ebenfalls fertig übersetzt, es liegt jetzt an euch wie sehr ihr Enigma zum korrigieren anspornt :-)

Josephine-19: Lieber ein kurzer Review al gar keiner

Serenitys Angel: Ich arbeite so schnell wie es geht, mehr ist wirklich nicht mehr drin

Blimmchen: Hier hast du meeeh :-) Grüße hab ich ausgerichtet

Fighter-for-dragonheart: Ich schreibe nicht ich übersetze, aber das habe ich schon oft gesagt. Hat dein nick etwas mit einer Fanfiction zu tun?

Harry2004: Jap, Draco/Ginny das spielt aber nur eine leinere Nebenrolle

nadjy: Freut sich dein Wissensdurst über die Geschichte?

Truemmerlotte: Beim Teleportieren kann man nur Personen mitnehmen die aus seiner eigenen ZEit stammen, keine Personen aus dem Totenreich. Aber das wird noch erklärt wenn er es trainiert.

DKub: Du freust dich auf das Kapitel, wir auf einen neuen Review

Mrsfaladriel: Ich kann am letzten Satz nichts witziges entdecken

KathleenPotter: Das mit der Keksfabrik lässt sich einrichten, gib mir mal die genaue adresse wir kommen dann

Bepa: Keine Ahnung wie Peter ins Schloss kommt.