Kapitel einunddreißig: Bis wir uns wieder sehen

Wie auch alles andere in Hogwarts, so verbreitete sich das Gerücht um die Geschehnisse am verbotenen Wald wie ein Lauffeuer, allerdings ohne der Wirklichkeit auch nur nahe zu kommen. Es wurde der Mörder Sirius Black erwähnt, aber nichts über die mysteriöse Wiedergeburt von Peter Pettingrew. Eine Version sprach von über einhundert Todessern, die die sieben umzingelt hatten und davon, wie Draco sie alle allein besiegte. Oder Neville, oder Ron, es kam immer darauf an, wer die Geschichte erzählte.

Die größte Überraschung und das einzige Gerücht welches stimme, war das, welches von Ginnys und Dracos Beziehung sprach. Viele glaubten einfach nicht, dass ein Slytherin und eine Gryffindor sich näher gekommen waren.

Das einzig enttäuschende an den Gerüchten war, dass Voldemort nie erwähnt wurde. Sie wussten, dass er wieder auferstanden war, wollten aber nicht wahrhaben, dass er hinter dem Angriff steckte. Obwohl Professor Dumbledore während dem Fest versuchte, es ihnen zu bestätigen, glaubten die Schüler nur das was sie glauben wollten.

Die Sieben nahmen es gelassen. Sie beantworteten die Fragen die ihnen gestellt wurden, aber die Details mussten sie für sich behalten. Neville wurde jetzt in einem ganz anderem Licht gesehen. Die anderen Schüler respektierten ihn nun viel mehr.

Harry wurde weniger belästigt. Er versuchte, denselben abweisenden Spruch auf die Anderen zu legen, musste aber feststellen, dass der Spruch bei anderen nur wirkte, wenn sie in seiner Nähe waren. Wenn sie eine gewissen Entfernung zueinander hatten funktionierte der Zauber nicht, und dann wurden sie von den anderen Schülern mit Fragen bombardiert.

Die letzte Woche in Hogwarts war etwas chaotisch, aber die Sieben, die auf eine Weise miteinander verbunden waren die sie selber nicht verstanden, machten das beste daraus. Draco begann mit seinem Okklumentiktraining und lief offen mit Ginny durch die Schule. Ron und Lavender verbrachten noch mehr Abende miteinander und Neville lernte schon einmal für das nächste Schuljahr. Harry und Hermine verbrachten die meiste Zeit aneinandergekuschelt. Einmal besuchte sogar Merlin Harry und sagte ihm wie stolz er auf ihn sei, und dass sie mit dem Training einen Monat Pause machen würden, damit er die Ferien genießen könne.

Das Highlight der Woche war das Abschlussfest, als Gryffindor den Hauspokal gewann und Slytherin auf einen knappen zweiten Platz kam. Offenbar hatten sie für ihr Abenteuer im Verbotenen Wald Hauspunkte bekommen, auch wenn die meisten Schüler nicht ganz klar war, wofür sie diese eigentlich bekommen hatten.

Der letzte Tag nährte sich schneller als sie es ahnten, und schließlich mussten sie in den Hogwarts Express steigen. Keiner von ihnen wollte sich von den anderen trennen. Die Sieben fühlten sich, als ob sie in sieben Stücke gerissen wurden. Die Verbindung, die sie miteinander hatten war für Harry noch stärker zu spüren als für die anderen, er fühlte wie die Herzen der andere brachen, wenn sie auch nur an die Trennungszeit dachten.

Nevielle versuchte es zu verdängen, aber ihm bedeuteten die letzten Wochen, die er mit Harry und den Anderen verbracht hatte sehr viel. Es bedeutete ihm mehr als alles andere in seinem Leben, abgesehen davon, dass er seine Eltern an St. Mungos verloren hatte. Er fühlte sich, als ob er ein Teil von etwas wichtigem wäre, und seine Freunde zu verlassen war fast als ob er seine Eltern noch einmal verlieren würde.

Daco hatte dagegen eher etwas Angst. Er wusste, dass wenn er nach Hause kommen würde, würde ihm sein Vater einen Vortrag wegen seinem Verrat halten. Draco wusste nicht, was für eine Bestrafung ihn erwarte würde, aber er musste sich auf das schlimmste vorbereiten. Er wollte nicht von Ginny getrennt werden und bei ihr sein wenn sie ihren Eltern von ihrer Beziehung erzählte, aber er wusste, dass er nicht riskieren konnte, dass sein Vater von Ginny erfuhr. Sein Vater würde Ginny benutzen um ihn zu erpressen. Auch wenn er Harry, Ron und Hermine in den vergangenen Jahren das Leben schwer gemacht hatte, hatten sie jetzt etwas gemeinsam das er nicht genau bezeichnen konnte. Es war stärker als normale Freundschaft, jedoch konnte er es nicht in Worte fassen was genau es war. Er versuchte zwar, sich so zu verhalten als ob er es nicht spürte, tief in seinem Inneren konnte er es jedoch nicht abstreiten.

Auch wenn Ron die wichtigste Person in ihrem Leben war, so konnte auch Lavender die neue Verbindung zu den Anderen nicht abstreiten. Auf eine gewisse Art und Weise war sie schon immer mit Ginny, Hermine und Harry befreundet gewesen, aber jetzt war ihre Freundschaft noch intensiver geworden. Neville hatte sie bisher nur zur Kenntnis genommen, und Draco hatte sie nur angekotzt. Aber in der kurzen Zeit die sie zusammen verbracht hatten, insbesondere im Verbotenen Wald, war etwas anderes entstanden. Sie konnte es nicht ignorieren und beschloss, es zu akzeptieren.

Ginny hatte schon immer gewusst, dass die Freundschaft ihres Bruders mit Harry und Hermine etwas Besonderes war, aber sie war bisher nie ein Teil davon gewesen. Sie liebte Draco innig und fühlte sich schon immer freundschaftlich zu Harry, Ron und Hermine hingezogen. Außerdem waren ihr Lavender und Neville auch gute Freunde. Aber bis zu dem Augenblick an dem sie sich trennen mussten, wusste sie nicht wie viel jeder Einzelne ihr bedeutete. Sie wusste auch, dass es mehr als Freundschaft war, aber sie verstand nicht, wieso. Sie war nur traurig darüber, dass sie sich jetzt eine Weile nur eulen konnten.

Ron, der für gewöhnlich vieles nicht bemerkte oder realisierte, hatte trotzdem die Verbundenheit zu den Anderen bemerkt. Er fühlte immer eine Wärme in seinem Herzen wenn sie alle zusammen waren, und noch etwas anderes, das er nie verstanden hatte wenn Harry versuchte zu erklären wie es war, so viele Gefühle zu spüren. Ron war sich zum ersten Mal über seine Gefühle im klaren, und aus irgendeinem Grund wusste er, dass die Anderen dieselbe Leere spürten. Aber er wusste auch, dass es keine Möglichkeit gab, die Trennung zu vermeiden. Während der Trennungszeit mussten sie alle vorsichtig sein und auf sich gut aufpassen.

Harry und Hermine waren fast schon ein und dieselbe Person, verbunden durch ihre Herzen und Seelen. Aber auch Hermine fühlte noch eine weitere Verbindung, zu jenen, mit der sie die letzten Monate verbracht hatte. Sie hatte bis zu dem Moment der Trennung nicht bemerkt, wie sehr die anderen ein Teil von ihr geworden waren. Sie wusste, dass es nicht für lange war, aber trotzdem tat es weh, sich von den anderen zu trennen.

Harry war fix und fertig. Er konnte nicht nur seinen eigenen Schmerz über die Trennung fühlen, sondern auch noch den der Anderen. So sehr er auch versuchte die Gefühle zu blockieren, er schaffte es nicht, genauso wenig wie er seine eigenen Gefühle unterdrücken konnte. Merlin hatte ihm von dieser Art von Verbindung erzählt, aber er hatte bisher gedacht dass er nur mit Hermine verbunden wäre. Er wusste nicht, dass es möglich war, diese Verbindung zu mehreren Leuten zu teilen, aber aus irgendeinem Grund wusste er, dass sie alle zusammen gehörten. Darüber musste er unbedingt mehr herausfinden.

Sie verabschiedeten sich schnell von Hagrid und bestiegen den Zug. Schließlich fanden sie auch ein Abteil, das groß genug für alle Sieben war, aber sie wussten, dass Draco sie, wenn sie an Kings Cross ankommen würden, zu seiner und ihrer Sicherheit ignorieren mussten. Er hatte den Gedächtnisverändernden Zauber abgelehnt und versuchte immer noch, Okklumentik zu meistern. Er machte sich dabei eigentlich recht gut, aber er hatte immer noch Probleme damit, verschiedene Sachen auszublenden.

Die Sieben verbrachten die Zugfahrt mit Schach und Snape explodiert spielen, und natürlich mit reden. Die Pärchen kuschelten sich aneinander uns küssten sich noch ein paar Mal. Einige Male spielten sie auch mit Hermines Kristall der Antworten und lachten über die Fragen der anderen. Sie benahmen sich wie normale Jugendliche und versuchten, ihre Sorgen wegen der Trennung beiseite zu schieben.

Als sie in Kings Cross ankamen, ließen sie Ginny und Draco alleine im Abteil, da die Beiden sich nicht in der Öffentlichkeit voneinander verabschieden konnten.

„Du wirst mir schreiben, oder?"

„Natürlich mach ich das. Wenn ich kann täglich", versprach Draco.

„Wirst du manchmal an mich denken?"

„Jedes Mal wenn mein Herz schlägt."

„Ich liebe dich."

„ Ich dich auch."

Ginnys Tränen liefen unaufhaltsam ihre Wangen hinunter, und Draco musste sich anstrengen, um seine zu unterdrücken. Er wusste, dass er den Zug mit Crabbe und Goyle verlassen musste, oder sein Vater würde misstrauisch werden. Er küsste Ginny noch einmal als Crabbe und Goyle an die Tür klopften.

„Ich gehe jetzt besser."

„Ok", antwortete sie und hielt seine Hand bis die Entfernung zu groß wurde.

Ginny blieb im Zugabteil und weinte bis Ron schließlich hereinkam und sie in den Arm nahm.

„Ssshh. Es wir alles gut, du wist schon sehen", sagte er und hielt sie auf Armdistanz um ihr in die Augen zu blicken.

„Bereit?" sie nickte und folgte ihm aus dem Zug.

Mr. Und Mrs. Granger warteten auf ihre Tochter als diese Hand in Hand mit Harry auf sie zukam. Mrs. Granger lächelte glücklich während ihr Mann einen Finsteren Miene zog. Als sie das bemerkte, stieß sie ihm mit ihrem Ellenbogen in die Seite.

„Wofür war das denn?"

„Du schaust unsere Tochter und ihren Freund finster an."

„Wieso glaubst du denn schaue ich so finster? Was hast du ihm eigentlich gesagt als das Schuljahr angefangen hat?"

„Ich habe ihm gesagt, dass er auf Hermine aufpassen soll, sodass sie auch einmal hinter ihren Büchern rauskommt. Und so wie es aussieht hat er das gut gemacht."

„Hmmpfff."

„Benimm dich", sagte sie, als sie zu Hermine eilte und sie umarmte. „Hallo Liebling. Wie war die Schule?"

„Voller Überraschungen."

„Und wie geht es dir, Harry?" fragte sie und umarmte ihn ebenfalls, während Hermine ihren Vater begrüßte.

Hermine bemerkte, dass ihr Vater etwas angespannt war.

„Das ist in Ordnung, Dad. Er ist ein wundervoller Mensch", ihr Vater drückte sie als Antwort nur noch ein bisschen fester.

„Willkommen zurück, Prinzessin. Ich habe dich vermisst."

„Ich dich auch Dad. Aber ich muss auch noch atmen."

„Entschuldige, Schatz. Wie geht es dir, Harry?" fragte er, und hielt ihm seine rechte Hand hin, während er Hermine immer noch mit der anderen hielt.

„Ich kann mich nicht beschweren", antwortete er. Mr. Granger bemerkte wie anders Harry aussah. Es schien als ob, seit er ihn das letzte Mal gesehen hatte, gewachsen sei, aber nicht von der Größe her, sondern in Bezug auf Weisheit.

„Dann gebt mir mal Hermines Sachen", sagte er als er bemerkte, dass Ron und die anderen Weasleys auf sie zusteuerten. „Ich glaube die Anderen möchten sich auch noch von euch verabschieden."

Wie selbstverständlich umarmte Mrs. Weasley Harry und versprach ihm, dass sie mit Dumbledore sprechen würde, sodass er bald in Fuchsbau kommen könnte. Harry bedankte sich und meinte, dass es ihm schon gut gehen würde, da die Regelung für die Zauberei Minderjähriger ab Juli für ihn nicht mehr gelten würde.

Harry wünschte Ron, Ginny und den anderen Weasleys alles Gute und wendete sich dann Hermine zu. Mrs. Weasley schnappte sich ihren Mann, sagte Hermine, dass sie am Auto warten würden und folgte den Weasleys.

„Ich werde dich vermissen", sagte er, als sie ihre Köpfe aneinander lehnten.

„Ich dich auch, aber wir sehen uns ja bald wieder."

„Darauf kannst du wetten. Ich liebe dich, Hermine", sagte er und küsste sie sanft, aber leidenschaftlich. Er konnte einfach nicht genug von ihr bekommen.

„Ich liebe dich auch, Harry", antwortete sie, nachdem sie sich voneinander getrennt hatten. „Eul´ mir, oder ruf an."

„Ich werde auch etwas Besseres versuchen."

„Wie meinst du das?" fragte Hermine und zog ihre Augenbrauen zusammen.

„Ich meine, dass ich üben werde. Dann kann ich dich vielleicht besuchen."

„Harry, mach nichts was dir Ärger bereiten könnte. Es ist unser letztes Jahr."

„Mach dir um mich nicht all zu viele Sorgen. Denk dran, nach meinem Geburtstag gilt die Regelung für die Zauberei Minderjähriger nicht mehr." Sie grinste und küsste ihn erneut. In diesem Moment bemerkte Harry wie Onkel Vernon bei seinem Auto herumzappelte und allmählich rot anlief. „ Ich gehe jetzt besser."

„ In Ordnung. Ich auch. „ Sie küsste ihn noch einmal, und ging zu ihren Eltern. Ihr Vater schaute immer noch etwas finster, während ihrer Mutter lächelte.

Als Harry auf Onkel Vernon zuging, versuchte er die Emotionen, die ihn von den anderen erreichten von sich fern zu halten. Er hatte immer noch keine Möglichkeit gefunden, die Gefühle, die er spürte auszublenden, aber er wusste, dass Neville weit genug weg war, so dass seine Gefühle bedeuten schwächer waren, genau wie bei Lavender. Ron und Ginny waren aber immer noch in der Nähe, und aus irgendeinem Grund wusste Harry, dass er, egal wie weit es sich von Hermine entfernen würde, ihre Gefühle immer noch klar spüren würde.

Vernon beobachtete Harry. Er bemerkte, dass etwas anders war. Anstatt der Wut, die auf Grund der Wartezeit entstanden war, fühlte er jetzt Angst. Er wusste irgendwoher, dass sich Harrys Kräfte vervielfältigt hatten, und es schwer werden würde, mit ihm fertig zu werden. Seine Angst übernahm die Kontrolle über ihn, und anstatt Harry anzuschreien, schaffte er es nur noch zu grunzen.

Harry wiederum sagte ebenfalls nichts. Er schaute zurück und winkte den anderen, die er in einiger Entfernung immer noch sehen konnte. Hermine schickte ihm einen Handkuss, und er gab vor ihn zu fangen. Dann setzte er sich ins Auto, und sie machten sich auf den Weg zurück in den Ligusterweg.

Ü/N: Hallo alle zusammen. Enigma und ich haben uns große Mühe gegeben, die Geschichte " Harry Potter und der Galator " noch vor den Ferien fertig zu stellen. Hiermit präsentieren wir euch stolz das letzte Kapitel vom Galator. Während den Ferien werde ich damit beginnen, die Fortsetzung vom Galator zu übersetzen.

Sooo, damit ihr nicht über eine Woche auf das letzte Chap warten müsst habe ich bis um halb 11 Kapitel 31 korrigiert...also bitte seit nachsichtig wenn sich ein paar mehr Fehler eingeschlichen haben

Eure Eni