Hallo, ich bin wieder da! Die zwei letzten Kapitel sind ein wenig über eilig hochgeladen, also auch nicht sonderlich schön im Format!
Nachtengel
8. Bring me to life
„Ich glaube sie wacht wieder auf?", flüsterte männliche Stimme leise. Ich dachte der Jaffa hat mir den Schädel weggeblasen. Auf jeden Fall fühlt sich mein Kopf an als wäre ich gegen eine Wand gerannt mit 105 km/h. „Oh, mein Schädel ... „, stöhnte ich. „Sie wacht wirklich auf!", kreischte ein Stimme rechts von mir ins Ohr. „Sam?", fragte ich. Stille trat ein. Okay, Sam war es nicht. „Wer ist das?", fragte jemand anderes. Schon wieder jemand anderes, entweder war ich zu blöd Stimmen zu unterscheiden oder ich war auf einem Goa'Uld Mutterschiff oder die halbe Nation von der USA stand neben mir.
Mit den öffnen der Augen wurde ich mit dem Schlimmsten von allen konfrontiert und zwar wurde das nicht genannt. „FUCK!", knurrte ich. Meine Mutter, mein Stiefvater, ein Mann und ein Arzt sahen mich besorgt an. „Aber warum?", fragte meine Mutter völlig fassungslos. Hab ich schon erwähnt das sie hysterisch ist? Tränen traten ihr in den Augen. Was soll ich da sagen? Ich bin also Tod und nun in der Hölle und das ist die Strafe ... Bitte, bitte nicht! Ich will wieder leben oder zumindest dahin wo ich die letzen drei Wochen verbracht habe. Ein Glück, dass das Zimmer nicht sonderlich hell war. Sehr wahrscheinlich Nacht, schätzte ich. „Wie lang war ich nicht wirklich da?", fragte ich ohne auch nur auf eine der beide Fragen einzugehen. „Drei Tage, davon waren sie aber in den ersten beiden Tagen in Lebensgefahr, aber nun sind Sie über den Berg!", antwortete der Arzt schon brav in seiner ruhig Art wie es alle tun.
Irgendwie wünschte ich mir der Stein hätte mir den Schädel gespalten, dann wäre ich für immer dort und nicht wieder hier. Tja und seit diesem besch...eidenen Tag waren nun auch schon wieder zwei Wochen vergangen. Meine Eltern behüteten mich wie ein rohes Ei. In der Schule ging es wieder gelangweilt zu. Nur bekam ich jedes mal einen Anfall wenn meine Eltern mich abholten oder sonst was. Nichts mehr konnte ich tun ohne das meine Eltern dabei waren. Irgendwann werde ich mir noch ne Kugel durch den Kopf jagen. Lieber von ner Stabwaffe den Schädel weggeblasen kriegen als so eine Tortur.
Ich hatte am Anfang geglaubt ich könnte so einfach das normale Leben wieder aufnehmen, aber so einfach war das wirklich nicht. Es nahm mich richtig mit. Immer öfter ertappte ich mich dabei wie ich auf eins der Stargateposter in meinem Zimmer starrte und einfach vor mich hinträumte. Wieder und wieder sah ich mir die Folgen auf meiner DVD an. Ich hatte schon oft beschlossen einfach weggehen und nicht wirklich ganz in so einem Wahn zu versinken. Aber wie soll ich das wenn meine Pupillen am Bildschirm kleben? Ach, diese Welt ist einfach so kompliziert.
Als ich auch noch Anfing kreuze in meine Kalender zu machen, für jeden Tag der verstrich und ich nicht wieder da war wo ich hinwollte, fing meine Mutter an mißtrauisch zu werden. Ihr fiel schon lange auf das ich weniger aß, noch weniger redete als normal und nur noch Stargate schaute. Mich würde es nicht wundern wenn sie schon einen Termin bei einem Seelenklemptner ausgemacht hat. Fünf Tage später erklärte sie mir, das ich wirklich einen hätte. Am 17.10 hatte ich einen bei einer Dr. Mika. Mein einzigstes Kommentar war bloß „Aha", was dazu führte das meine Mutter noch mehr darauf bestand das ich hinginge.
Ich frage mich was soll mir der Psychiater schon helfen? Will er mir etwa auch was an den Kopf werfen und mir fünf Minuten später erklären: „Das was du erlebt hast war nur ein Traum!". Als es endlich soweit war und ich vor der Mika stand schickte die meine Mutter raus und fing an mich zu durchlöchern. Am Anfang antwortete ich ja noch, aber irgendwann wurde es mir zu doof und ich fing an sie zu ignorieren. Viel interessanter war doch das Wetter. Ich stand auf und stellte mich ans Fenster an dem leise die Fenstertropfen prasselten. Sie sangen ihr eigenes trauriges Lied vom Leid der Einsamkeit und der Nutzlosigkeit. Die ganzen Wochen habe ich mich verbarrikadiert in meinem Zimmer immer nur ins leere gestarrt. Nie nachgedacht und nun wollte die doof Kuh hinter mir das ich das erzähle, was mich wahrscheinlich zum totalen Wahnsinn führte.
Längst merkte ich nicht mehr das sich zu den Regentropfen auch noch meine eigenen Tränen mischten. Ich wollte wieder zurück. Jede Faser meines Körpers schrie und zerrte nach der anderen Welt. Mein Verstand wollte hier raus, raus aus dem Leben, dieser Welt. Ich wollte etwas, nein ich wollte zu jemanden. Ich wollte zu meinen Freunden. Doch alles schien so unendlich weit weg.
So weit weg ...
Ich drückte meine Hand gegen die kalte Glasscheibe und fühlte das prasseln des Regen. Vielleicht würde ein Schnitt mich wieder fühlen lassen. Ein kleiner, nur ganz klein. Als ich meine Augen schloß stellte ich es mir vor. Die Genugtuung wenn der kleine rote Rinnsal an meinem Arm herunter floß, dann zu Boden tropfte. Ohne auch noch die Seelenklemptnerin eines Blickes zu würdigen stürmte ich aus dem Raum und hinunter ins Auto. Im Auto beruhigte ich mich ein wenig und wischte mir die Tränen aus dem Gesicht, meine Mutter sollte nichts merken. Doch ich wusste das sie es wissen würde wenn sie kommen würde. Kurz drauf kaum sie auch schon. Schweigend lies sie den Motor an und fuhr mit mir nach Hause.
Die nächsten Tage waren der Horror. Ich wurde mich Fragen überhäuft. „Was war geschehen? Wieso bist du so traurig?". Ich versuchte dem ganzen zu entgehen in dem ich mich ein mein Zimmer einsperrte. Tag für Tag das gleiche: Aufstehen, Schule, daheim kurz was Essen, sich im Zimmer einsperren.
Der Traurige Blick wandelte sich nach einigen Tagen in Gleichgültigkeit. Meine angeblichen Freunde betonten immer wieder wie weit weg mein Blick war. Am liebsten hätte ich geantwortet: „Ich bin doch schon lang nicht mehr am Leben, also lasst mich doch in Ruhe!". Aber hätte ich das gesagt hätte man mich in die Klapse eingeliefert. Eigentlich liebte ich die Farben gelb, rot und orange zusammen. Immer wenn ich gelb trug war noch was rotes oder oranges dabei. Jetzt war es nur noch schwarz. Neutral und traurig. Auch habe ich mir schon den ersten Schnitt geleistet.
How can you see into my eyes, like open doors
leading you down into my core
where I've become so numb
without a soul
my spirit sleeping somewhere cold
until you find it there and lead it back home
Wake me up
wake me up inside,
I can't wake up
wake me up inside
save me
call my name and save me from the dark
wake me up
bid my blood to run,
I can't wake up
before I come undone
save me
save me from the nothing I've become
Now that I know what I'm without, you can't just leave me
breathe into me and make me real
bring me to life
I've been living a lie
there's nothing inside
bring me to life
bring me to life
Frozen inside without your touch, without your love, darling
only you are the life among the dead
All this time I can't believe I couldn't see
kept in the dark, but you were there in front of me
I've been sleeping a thousand years it seems
got to open my eyes to everything
without a thought, without a voice, without a soul
don't let me die here
there must be something more
I've been living a lie
there's nothing inside
bring me to life
Meine traurige und dünne Stimme mischten sich mit dem der Sängerin, zusammen sangen wir das Lied zu Ende. So wie das Lied Endete, endete auch meine Hoffnung. Doch das etwas unschöne daran war das ich mitten im Unterricht Musik hörte und dabei noch mit sang. Naja, nun habe ich einen Verweis kassiert. Stöhnen und völlig gleichgültig knüllte ich ihn zusammen und schmiß ihn in die Ecke. Die Putzfrauen würden ihn schon wegräumen. In der Pause setzte ich mich auf eine der Steinbänke weit weg von den anderen. Der kalte Herbstwind wehte mir um die Ohren, so zog ich meine Beine ran und zitterte wie Espenlaub. Ich schloss die Augen fing wieder an zu weinen, die Tränen wanderten ganz langsam an meiner Wange hinunter und sang dabei mein Lieblingslied Bring me to life.
Entweder ich bin grad wirklich taub geworden oder die ganze Schule stumm. Doch es störte mich nicht weiter, warum auch? Es gab wirklich nichts was ich noch tun könnte. Ich wollte zurück, doch das ging nicht. Etwas fehlte einfach und noch viel mehr, als hätte ich einfach in der anderen Welt was dort gelassen. „Das ist sie?", tuschelte eine Stimme neben mir. Sie war mir so bekannt, doch ich konnte sie nicht zuordnen, aber es waren bestimmt nur solche Idioten die mich nur verarschen wollen. „Ja, da bin ich mir ganz sicher! Die DNA ist die gleiche!", antwortete eine metallisch klingende Stimme. „Wirklich? Den das gleiche hast du bei den anderen fünf auch schon gesagt?", vergewisserte sich die andere noch einmal.
