manu 2211: Ja, also ne Vaterfigur vom Äußeren her ist Stiefelriemen auf keinen Fall für Will... Der ist ja gar nicht soooooo viel älter als sein Sohn... Irgendwie ne lustige Vorstellung...

Was genau passiert wenn sich Stiefelriemen und Jack treffen, ist noch offen, das Kapitel werde ich jetzt erst schreiben... Ich hab mir extra noch mal den Film angesehen, Stiefelriemen ist von den Piraten auf den Meeresgrund befördert worden, weil er es nicht richtig fand, was mit Jack passiert ist (das erklärt Pintel im Film so). Von daher gibt es eigentlich keine direkte Rechnung zwischen den Beiden, die offen ist, die Frage ist nur, ob Jack weiß, dass Stiefelriemen sich damals für ihn eingesetzt hat... Werde ich mir noch überlegen...

Auf jeden Fall erst mal viel Spaß beim Lesen ist ein längeres Kapitel!!

Über Reviews (auch von anderen) würde ich mich sehr freuen!!! lieb guck

Siebtes Kapitel:

„Ich habe Schiffe überfallen, habe geraubt, geplündert und ja, auch gemordet... Ich habe einen Geistlichen verschaukelt und den Namen des Herrn missbraucht, ich habe anderen die Frauen weggenommen und Lügen über so manchen verbreitet. Ich bin ein Schwindler und Betrüger, aber das kann alles nicht so schlimm sein, als dass es gerechtfertig wäre mir diese Strafe aufzuerlegen", schrie Jack gen Himmel und warf entrüsten seine Arme nach oben. „Womit hab ich das verdient", jammerte er und sah auf die zerbrochene Flasche am Boden.

„Was ist passiert", rief Gibbs und kam angerannt.

Jack ließ den Kopf sinken und schüttelte den Kopf. Gibbs legte ihm eine Hand auf die Schulter als er ihn erreicht hatte und folgte seinem Blick auf die Flasche. „Was ist los Jack?"

„Mein Leben ist verwirkt, völlig im Eimer".

„Warum", wollte Gibbs wissen und verstand nicht.

„Ich kann den Rum nicht mehr schmecken. Und kann mich nicht mehr betrinken", sagte Jack traurig.

‚Du lieber Himmel und ich dachte schon es sei was passiert', dachte Gibbs und klopfte Jack tröstend auf die Schulter. „Nur noch eine kleine Weile Captain, dann hast du es geschafft. Dann haben wir die Insel erreicht und werden dem Rätsel sicher auf die Spur kommen!"

Jack nickte. „So kann es nicht weiter gehen. Der Fluch ist grausam...", stieß er hervor und verengte die Augen.

Gibbs nickte verständnisvoll. „Wie weit denkst du ist es noch, Jack?"

„Morgen werden wir ankommen wenn der Wind mitspielt", prophezeite Jack und wirkte schon ein wenig aufgeheiterter.

„Na siehst du, und dann kannst du dich wieder hemmungslos betrinken", sagte Gibbs aufmunternd. Jacks Augen begannen zu leuchten. „Guter Mann, Gibbs!"

Der ältere Mann lächelte und beobachtete wie Jack wieder ans Ruder ging und seinen Kompass aufmachte, der nicht nach Norden zeigte.

„Was war denn", wollte Anamaria wissen, die Jacks Rufe gehört hatte und nun auf den einsamen Gibbs traf.

„Der Rum... Er kann ihn nicht mehr schmecken und er kann sich nicht mehr betrinken wie er gerade festgestellt hat", sagte Gibbs mitfühlend.

„Darauf sollte ich einen trinken", grinste Anamaria und machte sich wieder an die Arbeit. Gibbs verdrehte die Augen und folgte ihr.

„Na, wen haben wir denn da? Wenn das nicht der Rest der ganzen Meute ist", rief Barbossa freudig aus und machte eine ausladende Geste. „Hervorragend, ihr habt den Weg hierher gefunden!"

„Wir dachten wir sehen nach ob unser Captain auch wieder erwacht ist...", raunte Bo'sun und grüßte Barbossa.

„Da habt ihr zum ersten mal richtig gedacht", sagte Barbossa und grinste, so dass seine gelben Zähne hervorbleckten. Der Captain war jedoch nicht mehr mit Scratch, Jacoby und Dog Ear allein in der Höhle. Vor wenigen Tagen hatten sich Koehler, Weatherby, Simbakka, Hawksmoor und Katracho zu ihnen gesellt. Sie hatten damals mit der Rest der Crew die eben angekommen war auf der Dauntless gegen die Soldaten der Royal Navy gekämpft und waren im Kampf getötet wurden. Ihre Leichen hatten die Soldaten über Bord geworfen und sie waren durch die Strömung auf die Isla de Muerta getrieben worden. Als die Piraten vor einer Woche wieder zum Leben erwachten, waren sie in die Höhle zurückgekehrt und waren dort auf Barbossa und einen Teil der Crew gestoßen. Seitdem waren sie dort, einzig Hawksmoor, ein aschfahler, kränklich aussehender Pirat verließ hin und wieder die Höhle um seine Hand zu suchen, die ihm abhanden gekommen war und sich nicht mehr auffinden ließ. Das Körperteil hatte auf der Dauntless eigendynamisch den Governor angegriffen, nachdem sie Hawksmoor im Kampf abgeschlagen worden war. Der Governor hatte sie in eine Schublade gesperrt um sie von sich fern zu halten, erst als der Fluch aufgehoben war und Hawksmoor tot war, gab auch seine Hand den Kampf auf. Hawksmoor selbst hatte man über Bord geschmissen, was die Soldaten jedoch mit seiner Hand gemacht hatten, blieb ein Rätsel. Vielleicht hatte sie auch ein verdammter Haifisch gefressen... Langsam gab auch Hawksmoor die Hoffnung auf sie jemals wiederzufinden, doch er war ziemlich unglücklich mit seinem blutenden Stumpf der zurückgeblieben war. In den paar Tagen die die Piraten in der Höhle verbracht hatten, hatte Hawksmoor damit begonnen sich einen Haken zu schnitzen, den er dann auf sein durchtrenntes Handgelenk stecken konnte. Das sah für ihn besser aus, als dieser bloße Stumpf...

„Dann ist unsere Mannschaft ja wieder vollzählig... Wenn ich ehrlich bin hatte ich nicht damit gerechnet, dass ihr so viel Hirn habt. Eher hatte ich gedacht der gute, alte Jack würde hier herkommen.... Aber gut. So ist es wesentlich einfacher für uns alle. Ich hoffe, ihr habt mir ein schönes Schiff mitgebracht", sagte Barbossa überzeugt und rieb sich die Hände.

„Die Dauntless", antwortete Bo'sun und grinste.

„Hervorragend", stieß Barbossa freudig aus und streichelte seinen Affen vor Verzückung. „Sie ist lange nicht so gut wie die Pearl, aber sie ist eins der besten Schiffe, das man bekommen kann, wenn man nicht im Besitz der Black Pearl ist", ergänzte der alte Pirat.

Die Crew nickte zustimmen und ließ ein „Aye", verlauten.

„Dann ist.. Wirklich alles beim Alten", raunte Barbossa.

„Es gibt da noch etwas, dass du unbedingt wissen solltest Captain", begann Bo'sun. Barbossa sah ihn auffordernd an.

„Stiefelriemen Bill ist wieder da! Wir haben ihn in Port Royal gesehen, zusammen mit seinem Sohn..". Barbossa riss die Augen auf, so dass sie etwas aus den Höhlen traten und sah den schwarzen Piraten verwundert an. „Was?"

„Ja... Es stimmt Captain! Erst dachte ich Will Turner wäre doppelt, aber dann...", begann Ragetti eine ausladende Erklärung, doch Pintel unterbrach ihn und stieß ihn ein Stück zur Seite. „Er sieht aus wie das genaue Ebenbild von Will Turner... Aber spätestens Nachdem Grapple die Beiden belauscht hatte, gab es keinen Zweifel mehr, dass er es wirklich war!"

„Grapple", donnerte Barbossa und suchte den Piraten in der Menge. Jack der Affe machte einen Überschlag vor Schreck.

Der groß gewachsene Pirat trat hervor und stellte sich vor Barbossa. „Ja, sie wollten sich ein Schiff besorgen und hierher segeln", erklärte Grapple.

„Das ist doch gut, nicht wahr Captain", fragte Pintel.

„NEIN! Ist es nicht! Wie ihr alle sehen und fühlen könnt ist der Fluch wieder da! Aber er ist nicht zurückgekehrt weil jemand ein Goldstück entwendet hat, sondern er muss von alleine wiedergekommen sein. Und das bedeutet, dass Will Turners Blut nicht richtig war und wir das echte von seinem Vater gebraucht hätten um den Fluch für immer aufzuheben", erklärte Barbossa mit lauter Stimme.

„Ja aber Captain... Wir brauchen hier nur zu warten... Stiefelriemen kommt zu der Insel und dann erlösen wir uns von dem Fluch und sind endlich wieder frei...", sagte Bo'sun.

Barbossa lächelte süßlich. „Bo'sun. Was hat man mit euch gemacht, als sie euch nach Port Royal gebracht haben?"

„Aufgehangen hat man uns Captain! Erst hat man uns Tagelang in diesem Gefängnisloch verrotten lassen und dann haben sie uns aufgeknüpft", donnerte Bo'sun in Rage und ballte die Hände zur Faust.

„Ahhh...", sagte Barbossa und ging auf ihn zu. Er stieß ihm leicht gegen sein Kinn, so dass der Pirat den Kopf in den Nacken legte und besah sich den roten Striemen, der sich einmal quer über Bo'suns Hals zog. „Dann bist du tot... Sage mir wie du weiter leben willst, wenn der Fluch aufgehoben wurde... Sage mir wie Jacoby, Scratch und Dog Ear weiterleben sollen, sie wurden in die Luft gesprengt und konnten erst nachdem der Fluch zurückgekehrt war ihre Arme und Beine wieder einsammeln. Und erkläre mir wie ich weiterleben kann, wenn der Fluch nicht mehr da ist, in meinem Herz steckt eine Kugel und wird sicherlich verhindern, dass es jemals wieder schlägt..."Barbossa verengte die Augen.

„Du meinst, wenn der Fluch aufgehoben wird sterben wir alle", murmelte Bo'sun finster und ein Raunen ging durch die Piratenmenge.

„So wird es sein...", antwortete der Piratencaptain und setzte wieder sein typisches Grinsen auf. „Und deshalb werden wir den Fluch bei uns behalten... Lieber untot als ganz tot oder was sagt ihr", rief Barbossa, stieg auf einen Goldhaufen und riss sein Schwert in die Luft.

Ein wildes Geschrei entbrannte und die Piraten streckten allesamt ihre Waffen in die Höhe.

„Lieber verflucht für die Ewigkeit als dass unsere Körper verrotten", schrie Barbossa und wieder bekam er ein Geschrei zur Antwort.

„Was ist euer Plan, Captain", wollte Twigg wissen, nachdem sich die Menge wieder etwas beruhigt hatte. „Wir nehmen das Gold, segeln mit der Dauntless in viele verschiedene Häfen und verteieln alles! So wie wir es auch damals getan haben. Nur wenig behalten wir für uns, zur Sicherheit. Nicht einmal Jack oder Stiefelriemen werden alles Gold wiederfinden können", lachte Barbossa.

„Aye Captain, ein guter Plan", raunten die Piraten.

„Bringt das Gold auf die Dauntless ihr Hunde und dann lasst uns lossegeln, ich will endlich wieder rauben und morden", schrie Barbossa und zeigte demonstrativ seinen Schwert.

Die Piraten grölten und einige stürmten los um die Truhe mit dem verfluchten Gold zu holen und zur Dauntless zu bringen, die ruhig vor der Insel lag. Jack der Affe klatschte in seine Hände. Barbossa beobachtete mit Genugtuung das Treiben für eine Weile, bis Twigg auf ihn zu kam.

„Aber Captain... Diesmal haben wir nichts übersehen, oder? Diesmal machen wir keinen Fehler, nicht wahr", fragte der Pirat den nun etwas abseits stehenden Barbossa.

„Nein Master Twigg, diesmal haben wir alles bedacht! Wir nehmen alles Gold mit, nichts kann passieren", grinste Barbossa und eilte an dem Piraten vorbei.

„CAPTAIN, CAPTAIN", schrie Koehler aufgebracht und Barbossa hielt im Laufen inne und fuhr herum. „Segel in Sicht! Es ist die Black Pearl! Sie kommen zur Insel, Captain!"

Für einen Moment herrschte völlige Stille. Alle Piraten starrten Barbossa an. „Woher wisst ihr das", fragte der Captain.

„Wir sind mit dem Ruderboot rausgefahren und wollten das Gold auf die Dauntless bringen. Da haben wir sie gesehen... Die schwarzen Segel, es ist die Pearl! Sie ist noch ganz weit entfernt, aber wir haben keine Zweifel..."

In Barbossas Augen blitzte die Gier auf, ein hämisches Grinsen umspielte seine Lippen und in seinem Kopf überschlugen sich die Gedanken.

„Verzeihung Captain, aber... Eure Gier hat uns schon so oft ins Unglück gestürzt. Nehmen wir das Gold und segeln weg, ehe sie uns bemerkt haben", warnte Twigg und einige Piraten nickten.

Barbossa blitzte Twigg böse an. „Die Pearl gehört mir, es ist mein Schiff... Ich habe meinen Rang und die Pearl rechtmäßig ermeutert! Es ist mein Recht sie Jack wieder wegzunehmen...", zischte der Piratencaptain und ballte seine Hände zu Fäusten.

„Rechtmäßig ermeutert", fragte Ragetti und kratzte sich am Kopf , „geht das?" Barbossa ging nicht auf ihn ein und fuhr fort zu reden: „Außerdem... Seine Crew ist sterblich, ihr seid es nicht! Wir haben leichtes Spiel... Wollt ihr nicht auch die Pearl zurückhaben? Dann haben wir zwei Schiffe und werden die gefürchtetsten Piraten der Karibik! Wir können doppelt so viel rauben und morden... Bo'sun wird der Captain der Dauntless, na wie wäre das", lockte Barbossa.

Auch in Bo'suns Augen blitzte nun die Gier auf und er setzte einen grimmigen Blick auf und starrte die Piraten, die scheinbar am Zweifeln waren, hasserfüllt an. Unstimmiges Gemurmel ertönte in der Höhle, Ragetti putzte schon mal munter sein Holzauge und sein Messer. Nach einigem hin und her schien die Sache beschlossen. Das Gold wurde auf die Dauntless gebracht und Bo'sun schiffte mit ein paar Männern das Schiff hinter einen großen Felsen, damit sie nicht entdeckt werden würde. Vorsichtshalber blieben einige Piraten auf der Dauntless und bewachten das Gold und das Schiff. Während sich alle anderen, einschließlich Barbossa, in der Höhle aufhielten und auf Jack und seine Crew warteten...

Jack setzte sich in ein Ruderboot und ließ Duncan, einen kleinen schmächtigen Mann mit rotem Haar, bis zur Insel rudern. Anamaria und zwei weitere Männer der Crew, Quartetto und Crimp, saßen in einem anderen Ruderboot und ruderten vor Jack auf die Insel zu. Sie hatten darauf bestanden mit hineinzurudern. Gibbs hielt die Stellung auf der Black Pearl so lange bis sie wieder da sein würden.

Ein modriger Geruch schlug den Piraten entgegen, als sie ihre Boote in die Grotte leiteten. Eine kleine Laterne vorne im Ruderboot leuchtete den Männern und Anamaria den Weg. Der helle Schein fiel auf die Algen, die in der feuchten Umgebung die Wände hinaufkletterten. Jack kannte den Weg durch die Höhle bis zu dem Raum mit dem Gold nur zu gut. Sie erreichten in auch ziemlich schnell und stiegen aus ihren Booten auf das Gold, das verführerisch glänzte und den Raum dadurch erhellte. Münzen rollten herab, als Jack einen Goldberg herabstieg und ein Lächeln stahl sich auf sein Gesicht beim Anblick des vielen Goldes. Er malte sich aus, wie es wäre, wenn er alles mitnehmen könnte, was er alles dafür kaufen könnte, wie viele Frauen er haben könnte, wie viel Rum er trinken... Jacks Gedanken brachen ab und seine Minne verfinsterte sich wieder. Er war ja verflucht... Wehmütig dachte er daran, dass er im Moment nichts schmecken und auch nicht wirklich viel fühlen konnte. Im Moment konnte er weder mit Rum noch mit Frauen etwas anfangen... Anamaria ging mit weit geöffnetem Mund durch die Höhle. Sie hatte sie noch nie gesehen und sich nicht im geringsten solch ein Anblick ausgemahlt. Das ganze Gold, die vielen Edelsteine, der ganze Reichtum brachte ein Glitzern in ihre dunkle Augen. Ihre Hände ertasteten gerade eine Perlenkette, die sehr verführerisch aus einer Truhe hinaushing. Und schnell, wie für einen Piraten üblich und für eine Piratin sowieso, verschwand das Schmuckstück in ihrer Tasche.

Jack ging geradewegs zu der Truhe mit dem verfluchten Gold, doch auf halbem Weg stutzte er. Er hatte zwar angenommen, dass von Barbossa bei der Wärme nicht mehr viel übrig war, aber dass dort gar nichts mehr wahr, wo die Leiche hätte liegen müssen, verwunderte den Piraten. Aus einem Instinkt heraus blickte er sich einmal in der Höhle um und ließ seine Augen sorgfältig die Umgebung absuchen. Anamaria stand wie benommen vor einem Haufen Edelsteine, die Männer wühlten in einem Goldhaufen. Plötzlich hörte Jack von der Seite her ein Klimpern und im nächsten Augenblick spürte er die Spitze eines Schwertes an seinem Hals. Dann ertönte auch schon das laute Gerufe von Barbossas Äffchen.

„Sie an... Wer kommt den hier vorbei", säuselte Barbossa und grinste überschwänglich. „Der gute, alte Jack."

Jack verbarg seine Überraschung, als er Barbossa erkannte und grinste in gewohnter Art. „Ich dachte, ich hätte dich getötet..."

„Ja, aber du hast eine wichtige Sache dabei vergessen", sagte Barbossa süßlich und beobachtete wie Jack erwartungsvoll die Augenbrauen hochzog.

„Ich bin CAPTAIN BARBOSSA", sagte der alte Pirat, genau in dem Tonfall, in dem Jack ihm damals erklärt hatte wie er von der einsamen Insel geflohen war.

„Ah ja, noch mal unterläuft mir dieser Fehler nicht", antwortete Jack in beinahe genau dem selben Wortlaut, in dem Barbossa ihm damals geantwortet hatte.

Barbossa ließ sich zu einem Lachen hinreißen. „Wir haben ein gewaltiges Problem Jack..."

„Und das wäre, mein Guter", fragte Jack und zeigte Barbossa seinen Goldzahn.

„Wir werden einander gegenseitig nicht los. Irgendwie können wir machen was wir wollen, unsere Wege trennen sich nicht!"Barbossa ritzte Jack bei diesen Worten mit seinem Schwert in den Hals, nur um zu beobachten, wie zwar erst Blut hervortrat, kurz darauf jedoch gleich wieder verschwand. „Also das ist der Grund für dein Kommen", sagte Barbossa scheinheilig, so als hätte er nichts gewusst. „Und ich dachte schon, du bist gekommen um mir mein Schiff zurückzubringen."

Jack verengte kurz die Augen und schob mit einem Finger Barbossas Schwert von seinem Hals. Obwohl Jack völlig unbeeindruckt aussah, arbeitete sein Verstand fieberhaft und suchte nach Erklärungen. Er hatte bei einem flüchtigen Blick über Barbossa die Schusswunde in der Brust gesehen, wusste jedoch nicht so recht was er davon halten sollte. Im Hintergrund ertönte lautstarkes Gegröle von einigen Piraten Barbossas, die die Männer und Anamaria festhielten.

„Weißt du noch unser Deal damals? Wie wäre es wenn wir ihn jetzt in die Tat umsetzten", fragte Jack und klatschte in die Hände.

„AH! Du meinst den, wo du sagtest ich würde Commodore Barbossa werden", stieß der alte Pirat gespielt überrascht hervor. „Ja, das war kurz bevor du mir gesagt hast, wie unehrlich du bist... Und dann hast du mich erschossen, war es nicht so, Jack?"

„Aber mein Guter... Sei nicht nachtragend. Jetzt ist alles anders...", sagte Jack und kramte in seiner berühmten Trickkiste um seine Ziele zu erreichen.

Barbossa lachte amüsiert. „Für wie dumm hältst du mich?"

Jack entschloss sich, diese Frage lieber nicht zu beantworten.

„Ich sag dir was, Barbossa mein Guter", begann Jack und klopfte dem alten Piraten freundschaftlich auf die Schulter. „Ich habe jetzt eingesehen, dass wir uns nicht trennen können. Dass wir uns hier wiedergetroffen haben, beweist es doch! Und wir sind beide verflucht, wir sind uns verdammt ähnlich! Mein Vorschlag ist, wir heben den Fluch auf, obwohl ich noch nicht genau weiß wie, und dann erobern wir als mächtigste Piraten überhaupt zu erst die Karibik und dann alles andere!"Jack gestikullierte wild und blickte Barbossa gespannt an, der so tat als würde er ernsthaft nachdenken.

„Weißt du was, Jack...", begann Barbossa und winkte Ragetti zu sich, der fieberhaft versuchte die wildkeifende Anamaria im Zaum zu halten. „Ich habe einen besseren Vorschlag! Wir heben den Fluch nicht auf, denn das würde für mich und meine Männer den sicheren Tod bedeuten und damit will ich mich nicht anfreunden... Stattdessen jedoch werde ich mir die Black Pearl aneignen und das verfluchte Gold mitnehmen um es auszugeben, damit der Fluch nicht gebrochen werden kann... Wie klingt das für dich?"

„Nicht so gut wie mein Vorschlag", antwortete Jack und beobachtete grimmig wie Barbossa wieder amüsiert lachte. „Was wird aus meiner Crew und mir?"

„Nun Jack... Ich könnte deine Crew töten". Ragetti kam mit Anamaria zu den beiden Piraten hinüber und übergab sie Barbossa. Dann starrte er ungläubig auf seine Hand, weil Anamaria ihn gerade gebissen hatte und entfernte sich maulend. Barbossa zog ein Messer und hielt es Anamaria an die Kehle. „Wie würdest du das finden, Jack? Deine Crew ist sterblich, meine nicht!"

Jack setzte einen gleichgültigen Blick auf. „Wie kommst du darauf, dass mich das interessiert?"

Anamaria setzte einen nahezu vernichtenden Blick auf und spuckte Gift und Galle als sie Jacks Worte hörte. „Du mieser, Verräter, ich werde dich töten, obwohl du nicht sterben kannst, irgendwie werde ich einen Weg finden", wetterte sie.

Jack wich erschreckt zurück und machte eine Geste, dass Anamaria aufhören sollte. „Ok, ok... Es liegt mir etwas daran und es ist mir bestimmt nicht egal...", sagte er beschwichtigend und beinahe ängstlich. Barbossa grinste und Anamaria verstummte wieder, ihr Blick blieb dennoch etwas grimmig.

„Also was wirst du tun, Barbossa", wollte Jack wissen und ließ seinen Blick auf Anamaria ruhen, so als würde er Angst haben, sie würde ihn jeden Moment anfallen.

„Kannst du es dir nicht denken, Jack? Das hier ist eine Insel...", spottete der alte Pirat und blickte nach hinten zu seinen Männern, die grölten vor Lachen.

Jack gab ein zischendes Geräusch von sich. „Aber mein Guter.. Ich denke, wir finden eine andere Lösung, eine bessere!"

„Ich denke, dass ist die beste", lachte Barbossa.

„Wir haben das doch schon ein paar mal gehabt..."

„Irgendwann muss es doch mal klappen", entgegnete Barbossa und zwinkerte scheinheilig. Er stieß Anamaria von sich, so dass sie zur Seite fiel. Dann zog er Jack zu sich heran. „Egal was ich tue, du kannst eh nicht sterben.. Aber deine Crew kann es, also hoffe ich, dass ihr hier etwas zu essen findet. Sonst finden sie am Ende noch heraus wie gut Menschenfleisch schmecken kann...", lachte Barbossa und seine Augen blitzten kalt.

Jack machte eine angewiderte Geste. Er fing sich gerade noch als Barbossa auch ihn davon stieß und an ihm vorbei stolzierte in Richtung seiner Männer. Twigg kam sogleich auf ihn zu schien etwas wichtiges sagen zu wollen. „Captain.. Stiefelriemen Bill und Will Turner sind hierher unterwegs! Sie werden ihnen helfen... Warum töten wir sie nicht alle?"

„Master Twigg.. Ich habe eure Zweifel und eure Bedenken langsam satt! Sie stehen mir bis hier um ehrlich zu sein", sagte Barbossa laut und zeigte an seinen Hals. Dann ging er mit seinem Gesicht näher an Twigg ran, damit nur dieser ihn hören konnte. „Bis Stiefelriemen Bill und sein Sohn hier sind, sind wir Meilen entfernt. Und selbst wenn wir das nicht sind und sie hinterher segeln... Wir haben zwei Schiffe, die beide gut bestückt mit Kanonen sind... Was denkst du wie viele Schiffe mit Kanonen sie haben werden? Denkst du Bill und sein Sohn kommen mit einem Kriegsschiff? Die werden es nicht wagen uns nachzusegeln. Und wir, bringen in aller Ruhe das Gold unters Volk!"

„Warum töten wir sie nicht", fragte Twigg erneut. Er wollte sich mit der Erklärung Barbossas nicht ganz zufrieden geben.

„Jack kann man nicht töten... Und er ist es, den ich am liebsten töten würde... Und seine Crew... Ich habe ihm sein Schiff und seinen Rang genommen. Denkst du nicht das reicht? Ich werde ihm jetzt nicht auch noch seine Crew nehmen...", murmelte Barbossa. Er wusste, es war nicht gut, wenn man Jacks Crew angriff, in diesem Punkt konnte der Pirat ungemütlich werden und obwohl Barbossa das nicht unbedingt fürchtete, hatte er kein Interesse daran es darauf ankommen zu lassen. Barbossa ahnte bereits, dass es ohnehin Verluste bei Jacks Crew geben würde, er glaubte nicht, dass man ihm das Schiff ohne weiteres übergeben würde...

Twigg schüttelte den Kopf und ging knurrend in Richtung Schiff. Barbossa gab den Befehl die Black Pearl zu holen...

Ein wilder Kampf entbrannte. Gibbs hatte nicht vor das Schiff diesen verfluchten Piraten zu überlassen. Obwohl das Argument, dass der Kampf hoffnungslos war, sehr schlagkräftig war. Dennoch... Gibbs war ein Mann der Ehre, er mochte Jack und für ihn kämpfte er auch.

„Die Waffen... Zieht eure Waffen und kämpft ihr feigen Hunde", brüllte er über Deck, als die ersten Piraten von Barbossa über die Reling kletterten. Klingen klirrten kurz darauf, Blut tränkte den schwarzen Boden der Black Pearl. Barbossas Piraten stürmten das Schiff, stachen gnadenlos auf Jacks Männer ein oder warfen sie ohne viel zu reden von Bord. Cotton wurde gepackt und samt seinem Papagei über die Reling befördert. Er ruderte unbeholfen im Wasser, während ihm vom Schiffsdeck drei weitere Männer folgten und sein Papagei über ihm sein Heil in der Flucht suchte. Bo'sun kämpfte mit zwei von Jacks Männern und tötete den einen, der andere Sprang freiwillig über die Reling. Grapple und Jacoby hatten drei Männer um sich. Grapple schlug einem das Schwert aus der Hand und gab ihm dann so einen Schlag ins Gesicht, dass dieser bewusstlos liegen blieb. Jacoby kämpfte ebenfalls mit dem Schwert gegen einen von Jacks Männern und verwundete ihn, so dass auch dieser flüchtete und ins Wasser sprang. Der dritte Mann wurde von Grapple mit einem gezielten Stich in den Rücken getötet.

Ragetti, der mittlerweile aus der Höhle gekommen war und aufs Schiff geklettert war, hatte es sich zur Aufgabe gemacht alles was am Boden lag wegzuräumen. Er schaffte die ganzen Männer die am Boden lagen, ob nun tot, bewusstlos oder nur benommen über Bord. Der schmächtige Pirat hastete durch die Kämpfenden und überall wo ein Mann zu Boden fiel packte er ihn und schleppte ihn zur Reling. Als Ragetti gerade wieder einen Mann packte und über das Schiffdeck schleifte, wurde er plötzlich von hinten angestoßen und wie so oft landete sein Holzauge auf dem Boden und rollte davon. Ragetti folgte ihm laut schreiend und rannte Pintel und Hawksmoor um, die beide in seinem Weg standen. Das Auge rollte in die Kämpfenden hinein und direkt auf Gibbs zu, der Bo'sun gegenüberstand. Der dunkelhäutige Pirat hatte ihm das Schwert aus der Hand geschlagen und setzte zu einem tödlichen Stoß an. Gibbs wich Schritt um Schritt zurück, doch er wusste er hatte keine Chance mehr zu entkommen. Mit angstgeweiteten Augen starrte er sein Gegenüber an, bereit das Schwert jeden Augenblick in seinem Körper zu spüren und sich im nächsten Moment in der Hölle wieder zu finden. Instinktiv setzte er einen Schritt zurück und trat auf etwas hartes, rundes. Er verlor den Halt, sein Fuß rutschte unter dem runden Ding weg und Gibbs landete auf dem Rücken und sah gerade noch Bo'suns Schwert fingerbreit an seinem Körper vorbeizischen. Ragettis Auge, auf welchem Gibbs ausgerutscht war, rollte mit schnellem Tempo über das Deck, Ragetti folgte ihm eifrig und stieß krachend mit Bo'sun zusammen, der seinen tödlichen Stoß auf Gibbs gerade wiederholen wollte. Nun reagierte Gibbs aber und sprang auf die Beine. Er rannte über Deck und rief seinen Männern zu, sie sollten fliehen, solange sie noch konnten. Hastig sprang Gibbs über die Reling und rettete damit sein Leben, denn Bo'sun hatte Ragetti bereits zur Seite gestoßen, so dass dieser an den Mast geprallt war, und war schon wieder auf dem Weg zu Gibbs gewesen. Nun, da Bo'sun seinen Misserfolg erkannte, drehte er sich mit einem hasserfüllten Blick zu Ragetti um der mit seinem Kopf eine Delle in das Holz geschlagen hatte, so stark hatte ihn Bo'sun dagegen geschleudert. Der schwarze Pirat kam auf den viel kleineren zu und schüttelte ihn so heftig vor Wut, dass Ragetti bald nicht mehr wusste, wo unten und oben war. Nachdem sich Bo'sun abreagiert hatte, nahm er wieder sein Schwert und stürzte sich auf einige verbliebene Männer von Jack, die Gibbs Ruf noch nicht gehört hatten oder durch ihre Wunden nicht schnell genug waren. Kursar, einer von Jacks Männern war gerade von Koehler zu Fall gebracht worden und wartete auf sein Ende. Er lag auf dem Rücken und spürte bereits die Spitze des Säbels auf seiner Haut. Der Pirat über ihm lachte hämisch. Seine Augen blitzen bösartig unter den Rasterlocken auf und zeigten kein Mitleid. Kursar verspürte jedoch plötzlich eine kleine, runde Kugel an seiner rechten Hand. Ragettis Holzauge starrte ihn vom Boden aus an, als er seinen Kopf zur Seite drehte. Kursar grinste hämisch, packte das Holzauge und schleuderte es mit aller Kraft die er im Liegen aufbringen konnte auf Koehler zu.

„Voll in die Mitte", stieß Kursar freudig aus, als er sah, wie Koehler sich die Nase hielt und wild fauchend nach seinem Säbel suchte, den er vor Überraschung verloren hatte. Kursar nahm ihn und bohrte ihm dem dunkelhäutigen Piraten in die Brust, dann flüchtete er über das Deck. Koehler rappelte sich mühsam wieder hoch und zog sich die Waffe aus der Brust. Er bückte sich und hob Ragettis Holzauge auf und ließ ein gefährliches Knurren verlauten. Seine Nase begann sich gerade wieder in die richtige Position zu schieben. Koehler umschloss das Auge mit seiner Hand und eilte zu Ragetti rüber, der immer noch etwas benommen am Mast saß.

„Sollst du deine Sachen hier immer rumliegen lassen", donnerte er und zog Ragetti am Kragen hoch. Der blonde Pirat sah ihn verwirrt an.

„Weißt du wie es ist dieses Ding ins Gesicht zu bekommen", brüllte er und zeigte Ragetti den Inhalt seiner Hand.

„Mein Auge...", sagte Ragetti glücklich, als er es endlich erblickt hatte.

Koehler schleuderte es ihm ins Gesicht. „Da siehst du mal wie das ist du halbe Portion!"

„Aua", war alles was Ragetti sagte, dann warf er sich mit seinem ganzen Körper auf das Holzauge, so dass es ihm nicht wieder davon rollen konnte. Er putzte es fürsorglich und setzte es danach wieder in seine leere Augenhöhle. Es drehte sich einmal, bis es in richtiger Position war und Ragetti sah wieder sehr zufrieden aus.

Der Kampf ging langsam zu Ende. Einige Männer lagen bewusstlos an Deck der Black Pearl und wurden zusammen mit einigen Verwundeten und einem Toten über Bord geworfen, wo bereits einige Haie, angelockt durch das Blut kreisend um ihre Beute schwammen. Pintel lud seine Pistole nach, von der er Gebrauch gemacht hatte und zog sich ein Messer aus der Schulter. Ebenso befreiten sich einige andere Piraten von irgendwelchen Waffen in ihren Körpern, die nicht wirklich viel angerichtet hatten. Nun hieß es auf den Captain warten und auf weitere Befehle. Die Black Pearl gehörte in jedem Fall schon mal Barbossa und seiner Crew.

Als Barbossa mit einem Ruderboot das Freie erreichte und Jacks schwimmende Crew im Wasser sah, schüttelte er nur den Kopf und warf Twigg einen viel sagenden Blick zu.

„Da sieht man es... Es gibt schon genug, die freiwillig den Tod suchen". Der alte Captain hatte den langsam verebbenden Kampflärm auf der Black Pearl gehört. Er hatte seinen Männern befohlen nicht ganz so hart zu sein, aber einige Tote schien es doch bei Jacks Crew gegeben zu haben...

Mit stolzem Ausdruck im Gesicht beobachtete Barbossa die Männer, die im rötlich gefärbten Wasser hilflos umherruderten und ihm hasserfüllte Blicke zuwarfen. Den Captain jedoch kümmerte das wenig. Er ließ sein Ruderboot auf die Pearl zusteuern und beobachtete amüsiert wie einer von Jacks Männern versuchte sein Boot umzuschmeißen. Der Mann bekam das harte Ruder zu spüren und entsagte seinem Vorhaben sogleich. Mit einem gierigen Blitzen in den Augen und seinem Affen auf der Schulter, erreichte der Captain und seine zwei Begleiter im Ruderboot das Schiff. Hinter ihnen folgte einige wenige Männer, die noch nicht die Höhle verlassen hatten. Stolz, als hätte er selbst eben die Schlacht gewonnen, stieg Barbossa empor auf das Schiff und sah sich um. Er liebte dieses Schiff... Mit Genugtuung betrachtete er die schwarzen Segel. Die Hälfte seiner Mannschaft stand immer noch mit gezogenen Waffen und teilweise blutüberströmt vor ihm und wartete auf Befehle.

„Na dann stechen wir mal in den See... Bo'sun, rüber mit dir auf die Dauntless und du, du und du ebenfalls", ordnete Barbossa an und zeigte auf drei Piraten. Einige waren ja ohnehin bereits auf der Dauntless und mit den Männern würde Bo'sun schon auskommen.

„Ach und... Nicht, dass ich euch nicht trauen würde, aber das Gold kommt hierher, zu mir... Was wichtig ist, bewache lieber ich", raunte Barbossa süßlich und richtete seinen Hut.

„Aye", ertönte es einstimmig von der Mannschaft.

„Dann ab mit euch, jeder auf seinen Platz", befahl Barbossa und begann verzückt auf dem Schiff entlang zu gehen. Wie hatte er doch in den wenigen Tagen das stolze Schiff vermisst... Jack der Affe sprang gleich übermütig an die Taue und kletterte munter umher.

Es dauerte noch eine ganze Weile bis die ausgewählten Piraten sich auf der Dauntless eingefunden hatten und das verfluchte Azthekengold auf der Black Pearl war. Barbossa gab den Befehl, dass die beiden Schiffe zusammensegelten, erst wenn das Gold ausgegeben war, würden sie sich trennen.

Jacks Crew hatte sich in der Zeit auf die Insel gerettet, zwei Männer waren den Haien zum Opfer gefallen. Gibbs und zwei weitere Piraten hatten jeder einen Verwundeten im Schlepptau, der nicht im Stande war zu schwimmen. So gelangten sie schließlich langsam in die Höhle. Es brauchte eine lange Zeit, bis sie den Raum mit dem Gold gefunden hatten und dort angelangt waren, immer wieder mussten sie Pausen einlegen um sich auszuruhen oder sich neu zu orientieren. Gibbs rief irgendwann nach Jack, dieser antwortete auch und war ihnen so eine kleine Hilfe, denn immerhin war es in der Höhle sehr dunkel und niemand kannte den Weg zu dem Raum mit dem Gold. Trotzdem Gibbs sich bemühte Jacks Stimme zu folgen, gelangten sie zwei mal in die falsche Richtung, denn an den Wänden schallten Jacks Worte und schienen aus allen Richtungen zu kommen.

Schließlich schafften sie es jedoch erschöpft in dem Raum mit dem vielen Gold, in dem Jack ungeduldig wartete und sichtlich zornig schien. Er reichte Gibbs die Hand und half ihm so aus dem Wasser. „Tut mir leid, Jack. Wir könnten nichts machen. Wir haben gekämpft aber.. Schau dir die Männer an, wir hatten keine Chance", beteuerte Gibbs seine Unschuld.

„Du bist ein guter Mann, Gibbs. Hilf den Männern aus dem Wasser", war alles, was Jack sagte. Gibbs nickte und folgte seiner Anweisung. Jack ließ seinen Blick über seine lädierte Crew wandern und stemmte die Hände in die Hüften. Er schüttelte den Kopf, so dass sein Haarschmuck fast in seinem Bart hängen blieb. Mit ihm konnte Barbossa machen was er wollte, aber nicht mit seiner Crew. Da war Jack sehr empfindlich und das wusste der alte Pirat auch nur zu gut... Der Pirat stand einfach nur da und sah zu wie seine Männer einer nach dem anderen langsam aus dem Wasser krochen. Nicht mal der Anblick des vielen Goldes konnte sie im Moment aufheitern. Obwohl Jacks Gesicht ausdruckslos war hatte er im Moment nur einen Gedanken: Barbossa verfolgen und seinen Plan durchkreuzen! Aber wie immer saß er ja auf einer Insel fest, ohne sein stolzes Schiff, sondern nur mit seiner Crew, die größtenteils verletzt war. Jack spürte eine Hand auf seiner Schulter, die sich tröstend darauf legte. „Jack... Es tut mir leid. Für uns bleibst du der Captain und du bist ein guter Captain!"

Anamarias Stimme war sanft und ohne den gewohnt bissigen Unterton. Jack drehte den Kopf und lächelte sie ehrlich an.

„Langsam gewöhne ich mich an diese Situation... Er hat mir schon mal Schiff und Crew genommen, nur das letzte mal war es anders..."

„Er hat dir die Crew nicht genommen, Jack!"Bei diesen Worten deutete Anamaria auf die Männer, die sich von den Anstrengungen erholten.

Jack nickte. Seine Crew war erschöpft und brauchte eine Schonfrist.

„Du bist bisher immer von der Insel gekommen... Diesmal schaffst du es auch", sagte Anamaria tröstend.

„Ich mit Sicherheit. Nur was ist mit euch?"

Im Nu fiel Anamaria der Fluch wieder ein. „Irgendwie gibt es schon einen Weg..."

Jack nickte erneut nur. Sein Blick fiel auf etwas Blut, das Anamarias Schläfe hinunterrann und er zog die Augenbraue hoch. Die Junge Frau bemerkte seinen Blick, sie war als Barbossa sie zur Seite geschleudert hatte mit dem Kopf irgendwo gegengestoßen. „Nichts was eine Piratin wie mir etwas aus machen würde", erklärte sie. Jack lächelte.

„Manchmal ist es wirklich gut eine Frau in der Crew zu haben", murmelte er und entfernte sich etwas um allein zu sein und nachdenken zu können.