Das achte Kapitel ist da, ich nenne es „die Ruhe vor dem Sturm", denn im neunten Kapitel (das hier schon vor mir liegt) passiert etwas, das alles etwas verändern wird... Viel Spaß erst mal hiermit und ich bitte wie immer um Reviews... lieb guck

manu2211: Ja, ja Jack und sein Rum und sein Schiff... zwinker Ich freue mich, dass du immer noch am Ball bleibst bei meiner Story!!!

Achtes Kapitel

Zwei Tage vergingen. Jack hatte seiner Crew erklärt was Barbossa vorhatte und wieso er es vorhatte. Nun saßen sie in der Höhle und warteten. Worauf wussten sie nicht. Vielleicht dass jemand eine Idee hatte wie sie von der Isla de Muerta runterkommen sollten. Jack überlegte viel und musste sich ständig Fragen anhören, wie er die letzten Male von der kleinen Insel hinuntergekommen war, auf der man ihn zum Sterben zurückgelassen hatte. Die Männer kannten die Wahrheit noch nicht, besonders Gibbs diskutierte immer wieder mit Jack ob es nicht doch möglich war sich ins Wasser zu stellen, so das sich die Meereskreaturen an einen gewöhnen. Dann wollte Gibbs Schildkröten zusammenbinden und auf ihnen davonfahren.

Jack verdrehte die Augen. „Gibbs mein Guter... Das alles sind hervorragende Ideen, aber wenn sich da wirklich einer ins Meer stellt, dann gewöhnen sich höchstens die Haie an den leckeren Anblick und dann wird er da nicht lange stehen... Außerdem gibt es hier keine Schildkröten...", erklärte Jack mit einem genervten Unterton in der Stimme.

„Aber das letzte Mal...", begann Gibbs überzeugt.

„Das letzte Mal, bin ich ganz sicher nicht mit zwei Schildkröten, die mit Haaren von meinem Rücken zusammengebunden waren in den Hafen von Port Royal geschippert, das kannst du mir glauben! Alles Seemannsgarn..."

Gibbs brummte etwas unverständliches.

Obwohl Jack immer noch zornig war, ließ er sich das nicht anmerken, sondern hatte seine gewohnte Art schnell wieder gefunden. Trotz der Situation in der sie sich befanden, gab es durchaus auch Erfreuliches. Keiner der Männer war so schwer verletzt, dass er sich in Lebensgefahr befand, die Meisten hatten sich nur Schnitte zugezogen, einer hatte sich wohl die Hand gebrochen und drei hatten Stichwunden davon getragen, die jedoch nicht lebensbedrohend waren, zumindest noch nicht. Ladbroc hatte eine Kugel aus Pintels Pistole in die Schulter bekommen, doch es war ein glatter Durchschuss, der bereits wieder verheilte. Ansonsten hatte einige Piraten Kopfwunden oder Prellungen um die man sich aber nicht weiter kümmerte. Die Männer waren durch das raue Seeleben an solche Verletzungen bereits gewöhnt.

Insgesamt waren drei Männer aus Jacks Crew getötet worden, diese Anzahl war gerade noch zu verschmerzen. Dem Rest ging es so weit ganz gut, nur der Hunger begann die Männer und Anamaria mit der Zeit zu quälen. Sie hatten bereits die ganze Höhle nach etwas Essbarem abgesucht, jedoch nichts gefunden, außer ein paar Krabben, die sie roh untereinander aufgeteilt hatten. Einige Muscheln hatten sie ebenfalls gefunden, doch das alles sättigte nur gering. Außerdem ging ihnen das Trinken aus. Gibbs hatte wie immer eine kleine Flasche Rum bei sich gehabt, die sie alle zusammen nacheinander geleert hatten und zwei Piraten hatten etwas Wasser bei sich gehabt und ein weiterer Wein. Allmählich jedoch leerten sich die Vorräte und die Crew dachte ernsthaft nach, wie sie an Wasser gelangen könnte.

Es war der Mittag des zweiten Tages. Der größte Teil von Jacks Männern döste vor sich hin, ein anderer Teil begutachtete eine Truhe Gold und der Rest saß irgendwo herum, unterhielt sich oder war in den eigenen Gedanken versunken.

Jacks Augen wurden mit einem Mal groß als er ein Lichtschein in der Ferne sah. Er stand auf und versuchte zu erkennen, wer oder was sich ihnen da näherte. Auch die Piraten sahen auf, doch Jack war der erste, der die Ankömmlinge erkannte.

„Da hole mich doch der Teufel", stieß er überrascht hervor und richtete seinen Hut.

„Jack Sparrow", drang Elizabeths Stimme hallend durch die Höhle.

„Ganz recht", sagte Jack vergnügt und ging auf das Ruderboot zu, welches direkt auf sie zuhielt.

„Und Will Turner beehrt uns auch mit seiner Anwesenheit, hallo Will", sagte Jack, zog seinen Hut vom Kopf und winkte fröhlich. Als er jedoch die dritte Person im Boot erkannte stutzte Jack. Zuerst glaubte er nicht richtig geguckt zu haben, doch dann war er sich sicher Stiefelriemen erkannt zu haben, wenn er so die Ähnlichkeit mit Will verglich. Noch bevor das Boot angelegt hatte erhob sich Wills Vater. Jack verstummte und ließ seinen Blick auf Stiefelriemen ruhen, er war ein weiteres Mal in ein paar Tagen derart überrascht, dass es ihm die Sprache verschlug, was nicht oft vorkam, bei dem Piraten.

„Captain", sagte Stiefelriemen mit sanfter Stimme und stieg aus dem Boot, das mittlerweile angelegt hatte. Jack lächelte, er wusste, was Bill Turner damit meinte, wenn er ihn Captain nannte.

„War dir der Meeresgrund zu langweilig alter Junge", wollte Jack wissen.

Stiefelriemen schmunzelte. „Du sagst es..."

„Wie zum Teufel bist du hierher gekommen", fragte Jack neugierig, doch Bill machte eine Handbewegung, die ihm zeigte, dass er mit seinen Fragen warten sollte.

Jacks Männer starrten auf die Neuankömmlinge. Einige standen bereits auf, andere blieben sitzen und beobachteten stillschweigend die Situation. Anamaria stand mit dem Händen in den Hüften weiter vorne. „Gehörte er nicht zu Barbossas Männern, die die Pearl gemeutert haben", fragte sie mit bissigem Ton und durchdrang Stiefelriemen mit ihren dunklen Augen.

Jack setzte einen fragenden Blick auf.

„Ich denke wir helfen erst mal der Dame aus dem Boot", sagte Stiefelriemen zwinkernd und reichte Elizabeth die Hand. Sie nahm sie an und setzte einen Fuß auf das Gold. Will machte sich hingegen selber daran aus dem Boot zu steigen, verlor beinahe das Gleichgewicht und wurde von Jack im letzten Moment am Arm gehalten, dann half er ihm auf den sicheren Boden zu gelangen. „Ich wusste doch wir sehen uns wieder, Will! Allerdings, hätte ich gedacht ich sehe dich umringt von einer Scharr plärrender Kinder! Was ist los, etwa doch Eunuch?"

Will räusperte sich. „Jack... Es sind drei Monate vergangen seit wir uns das letzte Mal gesehen haben. Wie soll ich das in der Zeit anstellen?"Im selben Moment fiel ihm ein, dass Elizabeth anwesend war und er warf ihr einen scheuen Blick zu, doch sie verbarg ein Grinsen hinter ihrer Hand und sah amüsiert zu Boden.

Jack grinste ebenfalls viel sagend.

„Die Zeiten ändern sich, Jack, die Leute sind heutzutage langsamer als wir...", warf Stiefelriemen ein und dachte an die Zeit als er noch jung und unverflucht war.

„Meine Herren... Wenn ich bitten darf... Zuvor muss ich Will erst heiraten und dann machen wir uns über andere Sachen Gedanken", erklärte Elizabeth streng und schluckte ihr Lächeln runter. Will hingegen versuchte sich nicht anmerken zu lassen wie peinlich ihm dieses Thema war. „Also vielleicht klären wir zuerst andere Dinge...", meinte er ausweichend. „Mich würde zum Beispiel sehr interessieren was du hier auf der Insel machst Jack...", lenkte Will vom Thema ab.

Der Pirat machte eine einladende Handbewegung und deutete zu seiner Crew. „Setzen wir uns doch erst..."

Die Crew bedachte ein jeden mit einem skeptischen Blick, als sie sich näherten. Anamaria machte eine fragende Geste, doch Jack winkte nur ab.

„Ich würde euch ja gerne irgendetwas zu trinken anbieten, aber... Barbossa hat uns hier ohne irgendwas auf der Insel zurückgelassen..". Jack setzte sich bei diesen Worten und erntete erstaunte Blicke.

„Barbossa", hakte Will nach.

Elizabeth sah ebenso überrascht aus, ihre Blicke galten allerdings noch der Crew. Sie hatte die Verletzungen bei den meisten bemerkt und machte sich so ihre Gedanken dazu.

„Ganz recht. Er ist da, verflucht und von der Art her wie eh und je. Seine Crew ist auch da und steht hinter ihm, sie haben die Black Pearl und uns hier zurückgelassen", erklärte Jack und warf Stiefelriemen einen bedeutungsschweren Blick zu.

„Ich stand nie hinter ihm Jack! Als das damals passiert ist... Die Meuterei... Da habe ich alles getan, was ich konnte... Doch du kennst Barbossa... Nachdem er dich auf dieser Insel zurückgelassen hatte, hab ich mein Medaillon Will geschickt, so wollte ich Barbossa und seine Crew ins Verderben stürzen. Ich dachte sie würden es nicht finden, würden für immer verflucht sein...". Stiefelriemens Stimme klang ernst und seine Mimik war steif. Er sah nur Jack an und ließ seinen Blick nicht schweifen, auch wenn er die Augen aller anderer auf sich gerichtet wusste. „Du weißt wie sie es mir vergolten haben was ich getan hab. Der Meeresgrund wurde meine Heimat. Das Medaillon, das ich Will geschickt hatte landete in den Händen von Elizabeth als man ihn aus dem Wasser fischte. Alles andere dürftest du kennen!"

„Ja... Natürlich. Man hielt Elizabeth für deine Tochter und wollte mit ihrem Blut den Fluch lösen. Doch es hat nicht geklappt... Wie konnte es auch. Also hat Barbossa es mit Wills Blut versucht, nachdem er rausgefunden hatte, dass er dein Sohn ist. Was mich jetzt interessiert ist. Wieso scheint es wieder nicht geklappt zu haben". Jack sah fragend in die Runde. Will und Elizabeth hörten nur zu und schwiegen vorerst. Die Crew warf Stiefelriemen beachtende Blicke zu für das, was er für Jack getan hatte.

„Der Fluch besagt, dass das Blut nur von dem gegeben werden kann, der das Gold genommen hat. Und das war ich und nicht Will, auch wenn mein Blut durch seine Adern fließt. Wenn Barbossa klug gewesen wäre, hätte er nach mir gesucht und nicht nach meinem Kind. Ihm hätte klar sein müssen, dass ich nicht sterben kann durch den Fluch...", meinte Stiefelriemen und sah überzeugt aus.

Ein Schweigen entstand und alle schienen in ihre eigenen Gedanken versunken.

„Wieso seid ihr hier", wollte Jack wissen.

„Tja... Das ist eine lange Geschichte. Durch den Fluch konnte ich auf dem Meeresgrund nicht sterben. Irgendwann bin ich an Land gekommen und plötzlich war der Fluch weg. Und dann eines Abends kehrte er zurück. Ich suchte Will auf und er erzählte mir die Geschichte was passiert war und dass er sein Blut gegeben hatte. Eigentlich bin ich hierher gekommen um den Fluch endgültig zu lösen. Aber erklär mir Jack, wie kommst du hierher und wieso lässt Barbossa dich hier zurück?"

„Auch das ist eine lange Geschichte...", begann Jack und gestikulierte anschaulich. „Ich stellte eines Abends genauso wie du fest, dass der Fluch wieder da war, denn ich hatte mir kurz bevor wir mit Wills Blut den Fluch gelöst haben ebenfalls ein Medaillon genommen um gegen Barbossa kämpfen zu können. Ich hatte keine Ahnung was das zu bedeuten hatte, dass ich auf einmal untot war und kam hierher um dem Rätsel auf die Spur zu kommen. Und was finde ich hier stattdessen", fragte Jack und rollte mit den Augen. Alle sahen ihn erwartungsvoll an. „Barbossa! Der Gute war ebenfalls wieder erwacht, hat mir mein Schiff abgenommen, hat das Gold mitgenommen und ist auf und davon um es auszugeben", endete Jack seine Erzählungen.

„Er will es ausgeben", schaltete sich Elizabeth ins Gespräch mit ein.

„Ganz recht, denn Barbossa und seine Crew sind der festen Überzeugung sie würden sterben, wenn der Fluch aufgehoben würde... Sie sind nämlich alle kurz nachdem wir mit Wills Blut den Fluch aufgelöst hatten gestorben und durch den Fluch wieder erwacht. Wenn wir ihn wieder lösen, fürchten sie, dass sie das nicht überleben würden...", erklärte Jack.

„Nicht dumm", sagte Stiefelriemen und atmete hörbar aus.

Will und Elizabeth sahen sich an und jeder teilte dem anderen dadurch mit, was er gerade dachte. Für eine Weile sagte niemand etwas, bis Will irgendwann das Wort ergriff: „Und... Was habt ihr nun vor? Ihr lasst Barbossa doch nicht zu einem Hafen kommen, damit er das Gold ausgeben kann, oder", fragte er und zog damit sogleich Jacks Interesse auf sich. „Ich für meinen Teil will den Fluch loswerden. Und das so schnell es geht! Die Frage ist nur... Seid ihr mit einem größerem Schiff hier und würdet ihr uns helfen?"

Will wandte den Blick ab schob ein paar Münzen hin und her die unter ihm lagen, statt eine Antwort zu geben. Natürlich wollte er Jack helfen, doch er war nur dazu bereit gewesen zu dieser Insel hier zu segeln und hier den Fluch zu lösen. Er wusste, Jack wollte Barbossa nachsegeln und Will war eigentlich nicht bereit sich in ein derart gefährliches Abenteuer zu stürzen.

„Natürlich machen wir das", antwortete Stiefelriemen, noch bevor irgendjemand anderes antworten konnte. Will sah ihn grimmig an, doch Elizabeth legte beschwichtigend die Hand auf seinen Arm. Dennoch ergriff er wieder das Wort. „Ich... Also, ich weiß, dass gleich wieder eure Missachtung auf mich ziehen werde... Aber darf ich vielleicht eine kleine Anmerkung machen", fragte er und sah Jack wissend nicken. Anscheinend hatte dieser schon mit seinem Protest gerechnet. „Dieses Schiff, das hier vor Anker liegt gehört einem Freund von Elizabeths Vater. Im Grunde haben wir nicht mal die Erlaubnis damit zu segeln, Elizabeth dürfte gar nicht hier sein und... Dieses Schiff hat keinerlei Kanonen, wir können uns nicht verteidigen. Du erwartest, dass wir mit diesem kleinen Schiffchen hinter der Black Pearl hersegeln, die bereits die Interceptor auf den Meeresgrund geschickt hat und voll von Waffen ist? Willst du mit deiner Crew die, so leid es mir tut das sagen zu müssen, gerade in sehr schlechter Verfassung ist, gegen eine Meute von Untoten antreten, deren weiteres armseliges Leben davon abhängt den verfluchten Schatz zu behüten? Jack, das ist für alle, die noch am richtigen, echten Leben sind glatter Selbstmord!"Will war aufgestanden während er das sagte und zwischen den Piraten und Elizabeth hin und her gegangen.

„Ihr habt ein Schiff geklaut", machte sich Jack lustig und sah Will vergnügt an. Er erntete einen grimmigen Blick und sah nach unten. „Du hast eine Kleinigkeit vergessen, Will. Genauer genommen segeln wir sogar zwei Schiffen hinterher, die bewaffnet sind. Barbossas Crew ist mit der Dauntless von Port Royal hier hergesegelt. Sie haben sich aufgeteilt...", erklärte Jack und sah unbeeindruckt auf seine schwarzen Fingernägel.

Will starrte ihn entgeistert an. „Was verlangst du da? Du treibst uns alle in den Tod!"

Jack stand abrupt auf. „Ich verlange von keinem von euch, dass er sich Barbossas Piraten in den Weg stellt! Ich erwarte auch von keinem, dass er auf eines seiner Schiffe geht und kämpft! Ich will euch nur bitten, nehmt meine Crew und mich mit und segelt uns bis zu Barbossas Schiffen. Ich werde dann an Bord gehen und mit Barbossa verhandeln oder tun, was immer mir bis dahin einfällt. Ihr segelt zurück und bringt meine Crew in Sicherheit...". Jack hatte laut gesprochen und sich ebenfalls erhoben. Er stand nun Will direkt gegenüber und wartete auf seine Reaktion.

„Sie werden uns angreifen Jack, noch bevor wir so weit an sie rangekommen sind, als dass du hinüberschwimmen könntest...", gab Will zu bedenken.

„Du bist der Sohn von Stiefelriemen Bill und hast nur Bedenken...", stellte Jack trocken fest. Stiefelriemen wich dezent Wills anklagendem Blick aus und Elizabeth schüttelte den Kopf.

„Ich bin kein Pirat Jack, das müsstest du langsam wissen. Ich bin nur ein Schmied. Warum Jack, sag mir wofür wir das tun, Barbossa und seine Crew lebt auch mit dem Fluch..."

„Weil...", Jack machte eine unwirsche Handbewegung. „Weil es ein Überleben ist. Barbossa klammert sich an diese Welt, weil er wahrscheinlich weiß, dass ihn die Hölle erwartet wenn er es nicht tut. Dieser verdammte Fluch.. Er... Er gibt dir die Unsterblichkeit, aber nimmt dir zugleich alles wofür es sich zu leben lohnt! Essen und Trinken verwandelt sich in deinem Mund zu Staub, du bist nicht im Stande zu fühlen... Die Berührungen einer Frau, der Wind auf der Haut alles... Nichts lässt sich mehr empfinden. Ich sterbe lieber als das ich noch länger diesen Fluch auf mir habe."Will hörte Jack zum ersten Mal in seinem Leben wirklich ernst sprechen. Stiefelriemen blickte zwar auf den Boden, nickte jedoch zustimmend. Will verstand Jack und er wollte ihm helfen, er wollte nur gleichzeitig dafür sorgen, dass den anderen, alles voran Elizabeth nichts zustieß. Er sah Jack eine Weile tief in die Augen. Dieser hielt seinem Blick stand.

„Wir gehen mit dir Captain, wo immer uns auch der Weg hinführt", hörte Jack Anamarias Stimme hinter sich. „Aye", ertönte es einstimmig von der Crew.

„Wir segeln dahin... Und dann wieder zurück", sagte Will nach einigen Momenten des Schweigens bestimmend um noch einmal die Bedingung festzulegen.

„Aye! Mein Wort drauf", versprach Jack und fand langsam sein Grinsen wieder. Er streckte Will die Hand hin. Diese Entscheidung ihm zu helfen rechnete der Pirat Will hoch an.

„Sag mir... Was ist das Wort eines Piraten wert", fragte der junge Mann und sah sein Gegenüber mit strengen Augen an, um sein Mund spielte jedoch ein Lächeln. Er nahm Jacks Hand und willigte damit ein.

„Das müsstest du langsam wissen, Will Turner", antwortete Jack und zog ihn als Dank in eine kurze Umarmung. „Wo warst du eigentlich so lange? Ich sitze schon seit zwei Tagen mit meiner Crew auf der Insel de Muerta fest. Habt euch ganz schön Zeit gelassen...", grinste Jack.

Will lächelte, verlor die Sorge in seinen Augen jedoch nicht ganz.

„Ich denke, ich werde mal mit deinem Vater sprechen. Ich hab ihm da einiges zu sagen", erklärte Jack und ging zu Stiefelriemen.

Elizabeth kam mit einem scheuen Lächeln auf Will zu und umarmte ihn. „Ich weiß, dass es dir nicht leicht fällt das zu tun."

„Für einen Freund und für meinen Vater...", murmelte Will und schloss Elizabeth fest in die Arme. „Es ist nur... Ich willige ein irgendwo hinzusegeln und stelle die Bedingung nichts weiter zu tun und danach wieder zurückzusegeln, doch ich weiß, dass es dabei nicht bleiben wird...", seufzte Will. „Ich merke wie ich mich immer weiter in diesem Abenteuer verstricke", raunte Will weiter.

„Wenn wir erst verheiratet sind Will, wird es schwer werden solche Abenteuer wie jetzt zu erleben. Genießen wir sie, so lange wir das können", antwortete Elizabeth. „Außerdem sind sie für einen guten Zweck und um zwei wirklich guten Männern zu helfen."

Will nickte. „Auch wenn sie Piraten sind".

Elizabeth lächelte. „Vielleicht gerade weil sie Piraten sind."

Es verging wenig Zeit bis auch die letzten Fragen geklärt waren und alles was noch erzählt werden musste, berichtet war. Jack hatte sich eine ganze Weile mit Stiefelriemen unterhalten, die Beiden hatten einiges zu klären. Bill erzählte Jack ausführlich von der Meuterei auf der Black Pearl und von seiner Strafe.

„Ich denke, ich schulde dir was, alter Freund...", meinte er sichtlich beeindruckt, als Stiefelriemen seinen Bericht beendet hatte.

„Ich komme bei Gelegenheit darauf zurück", versicherte Bill.

Mit nur einem Ruderboot dauerte es seine Zeit, bis alle Piraten auf der Little Mary waren und das Schiff lossegeln konnte. So schnell es der Wind zuließ peilten sie den nächstlegenden Hafen einer Stadt an. Jack vermutete, dass Barbossa gleich in der nächstbesten Stadt versuchen würde einen Teil der Goldmedaillons loszuwerden und die nächste Stadt lag ungefähr fünf Tage entfernt. Barbossa hatte zwei Tage Vorsprung wie Jack mutmaßte und der Wind stand für sie selbst günstig. Das Schiff war relativ klein und wurde schnell getragen, Jack hoffte den Vorsprung von Barbossa so wieder einzuholen. Und er hoffte, dass er sich nicht irrte und ihn wirklich abpasste.

Die Crew arbeitete hart. Besonders Cotton legte sich mächtig ins Zeug, sein Papagei hatte sich sehr zu seiner Freude wieder angefunden. Er hatte irgendwo auf der Insel auf seinen Herren gewartet und war zurückgekehrt als er Cotton auf der Little Mary erblickt hatte.

Elizabeth sorgte dafür, dass Jacks Crew mit Nahrung und Wasser versorgt wurde, sie hatten einige Vorräte auf dem Schiff, die jedoch streng aufgeteilt werden mussten.

Anderthalb Tage vergingen und der Abend brach langsam herein. Der Mond warf sein silbernes Licht auf das Meer und das Schiff und ließ Stiefelriemen und Jack bereits etwas löchrig aussehen, doch noch war das Licht nicht stark genug. Will und Elizabeth hatten die ganze Zeit zusammen verbracht und sich unterhalten und Wein getrunken. Sie hatten über ihre Hochzeit gesprochen und Elizabeth war froh Will endlich einmal dazu gebracht zu haben seine Sorgen zu vergessen. Sie genoss die Zeit mit ihm, sie hatten sich um nicht viel zu kümmern. Als der Mond weiter an den Horizont kletterte, das Rot des Abend gänzlich verschwand und die Sterne am Firmament erschienen, stiegen Will und Elizabeth in ihre gemeinsame Kajüte. Da das Schiff so klein war, waren die restlichen von Jacks Crew besetzt. Ein paar Männer hatten doch noch mit ihren Verletzungen zu kurieren und Elizabeth machte es nichts aus mit Will in einer Koje zu nächtigen. Ihr Vater würde schon nichts davon erfahren und sie war sich ziemlich sicher gewesen, dass nichts passieren würde, was vielleicht nicht anständig war.

„Du kannst das Bett haben", sagte Will einladend, als sie die Kajüte erreicht hatten. Elizabeth hatte einen leichten Schwips vom Wein und auch Will spürte den Alkohol etwas.

„Und wo schläfst du", wollte die junge Frau wissen und schwankte kurz. Sie lächelte, Will fand, dass es das schönste Lächeln auf der Welt war.

„Keine Ahnung, mal sehen", gab er zur Antwort und lächelte ebenfalls.

„Ach komm schon.. Das Bett hat schon einmal für uns Beide gereicht...", sagte Elizabeth und zog ihn am Arm zu sich heran. Für einen Augenblick versank Will in ihren rehbraunen Augen und glaubte seinen Blick nie wieder abwenden zu können. Er wollte sie so gerne küssen und berühren, der Wein nahm ihm die Hemmungen, die er sonst hatte und ließ es zu, dass seine Wünsche stärker wurden, was er sonst nicht zuließ.

„Ich weiß nicht... Ich... Denke, dass es vielleicht keine gute Idee ist heute Nacht...", begann Will, doch er spürte bereits die Lippen seiner Verlobten auf den seinen. Sie küssten sich lange und Elizabeth ließ ihre Hände über seine Brust gleiten. Will löste sich und sah sie leicht zitternd an. Er wusste, wo das hinführen würde, er wollte es nicht, aber sein Verstand schien vernebelt. Er wollte Elizabeth nur noch so nahe sein wie es ging und er spürte, dass es heute Nach so sein würde. Elizabeth spürte das selbe wie er, doch anders ale er, hatte sie nicht solche Angst davor etwas falsch zu machen. Sie fand es nicht verboten ihrem Verlobten nahe zu sein, sie war ohnehin so gut wie verheiratet mit Will. Es war eigentlich nur noch eine formale Sache die zu bewältigen war, damit sie auch auf dem Papier verheiratet waren. Doch das kümmerte Elizabeth nicht sonderlich. Sie strich sich ihr Kleid von den Schultern und wartete auf Wills Reaktion. Dieser sah sie unsicher an, sog jedoch gleichzeitig ihre Schönheit mit seinen Blicken ein. Wie gern hätte er sie berührt, ihre warme weiche Haut gespürt, doch er tat es nicht. Er tat es so lange nicht, bis Elizabeth seine Hand nahm, seine Finger küsste und sie sich auf den Körper legte. Will fühlte sich beinahe hilflos ihr gegenüber. Er konnte sich nicht lösen, wenn auch tief in ihm drinnen etwas sprach, das sich Vernunft nannte. Er schluckte. Während Will sanft über Elizabeths Haut strich und seinen Blick nicht von ihr lassen konnte, öffnete sie sein Hemd und strich lächelnd über seine Brust. Sie ging einen Schritt zurück, setzte sich auf das Bett und zog ihn mit sich, dann versanken sie wieder in einem leidenschaftlichen Kuss von dem sie beide nicht genug bekommen konnten. Elizabeth löschte die Kerze und nun schien nur noch der Mond durch das kleine Bullauge und berührte ihre Körper.

„Ich liebe dich, William Turner", hauchte Elizabeth in Wills Ohr und sog seinen Geruch ein. Sie hatte ihn fest umschlungen und spürte seine warme Haut auf ihrer.

Will strich über ihren Körper und küsste ihren Hals. „Ich liebe dich auch", flüsterte Will und schmiegte sich an sie. Elizabeth wünschte sich, dass diese Nacht nie zu Ende gehen würde...